| Titel: | Kraftmaschine für den Betrieb durch Sprengöl-Explosionen. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 544 | 
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                        Kraftmaschine für den Betrieb durch
                           								Sprengöl-Explosionen.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									33.
                        M. Wolff und Pietzcker's Sprengöl-Motor.
                        
                     
                        
                           Die von M. Wolff und R. Pietzcker in
                              										Berlin (* D.
                                 										R. P. Kl. 46 Nr. 35471 vom 16. Oktober 1885) angegebene Kraftmaschine
                              									wird durch Sprengöle, wie z.B. Gemische aus Salpetersäure, Schwefelsäure, Glycerin, betrieben (vgl. * S.
                              									396 d. Bd.), welche in einem Cylinder durch elektrische Funken zur Explosion
                              									gebracht werden. Wie in Fig. 20 Taf. 33
                              									veranschaulicht ist, steht bei dieser Maschine der Kolben A
                                 										fest, während der Cylinder C durch die
                              									Explosionsgase verschoben wird und mittels Gelenkstange D auf die Triebwelle E einwirkt. In dem
                              									mittels mehrerer Säulen a am Boden befestigten Kolben
                              										A wird durch Kegelrädergetriebe eine in der Mitte
                              									desselben drehbare Scheibe F bewegt, welche mit ihrer
                              									napfartigen Aussparung b nach einander mit den Röhren
                              										d, e und f in
                              									Verbindung gelangt; letztere führen aus den oberhalb angeordneten Gefäſsen
                              									Salpetersäure, Schwefelsäure und Glycerin getrennt in den Napf b, wo sich das Sprengöl bildet, das nach Abschluſs der
                              									Zufuhrwege an dieser Stelle durch einen elektrischen Funken, welcher zwischen
                              									Leitungsdrähten o und p
                              									überspringt, entzündet wird. Die entwickelten Gase treiben den Glockencylinder C nach oben. Um beim Niedergange des Cylinders C die Gase entweichen zu lassen, ist im oberen Theile
                              									des Cylinders der Hahn M angebracht, welcher durch die
                              									beiden Anschlaghebel O und P rechtzeitig geöffnet und geschlossen wird. Der obere Hebel O öffnet den Hahn, während der untere Hebel P denselben bei vollendetem Niedergange wieder
                              									schlieſst. Um beim Stillstande der Maschine zu verhüten, daſs zu viel Flüssigkeit
                              									aus den Behältern flieſst, ist ein kleiner Kolben i
                              									vorgesehen, welcher beim Zurückziehen die Flüssigkeiten aus den Röhren d, e und f hebt und nicht
                              									mehr in den Napf b des Kolbens A austreten läſst. Ein Stillstand der Maschine kann also erfolgen entweder
                              									durch Bewegen des Kolbens i oder durch Unterbrechung
                              									des mittels der Drähte o und p eingeführten elektrischen Stromes.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
