| Titel: | Ueber Neuerungen im Heizungswesen. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 545 | 
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                        Ueber Neuerungen im Heizungswesen.
                        (Patentklasse 36. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								258 S. 408.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									34.
                        Ueber Neuerungen im Heizungswesen.
                        
                     
                        
                           I) Einzelheizungen.
                           Der von Rob. Boyle in London im Iron, 1885 Bd. 26 * S. 284 beschriebene Kamin
                              									mit offenem Feuer heizt auch mit erwärmter Frischluft.
                              									Die Entnahme derselben von auſsen, sowie deren Führung durch den Kamin und deren
                              									Einleitung in den zu heizenden Raum zeigt dieselbe Anordnung wie die Kamine von Boyd, sowie von Steel und
                                 										Garland (vgl. 1885 256 265). Bemerkenswerth ist
                              									an dem Boyle'schen Kamine die Zuführung erhitzter Luft zu den Flammen, um eine gute Verbrennung der sich
                              									entwickelnden Gase zu erhalten. Es ist der obere Ringstab des die Kohlen
                              									aufnehmenden Korbes als Röhre gebildet, die durch einen Kanal mit der die
                              									Gebäudewand durchbrechenden Frischlufteinführung in Verbindung steht und aus
                              									welcher die auf ihrem Wege erhitzte Luft durch zahlreiche kegelförmige Oeffnungen in
                              									die Feuergase strömt.
                           Eine zweckmäſsige Construction eines Kaminofens bringt
                              										F. Lönholdt in Frankfurt a. M. nach seinen
                              									bekannten Patenten (vgl. 1883 248 * 119. 1885 258 * 104) vielfach zur Ausführung, wie z.B. im Haus Schwartz in Berlin (vgl. S. 518 d. Bd.). Die äuſsere
                              									Form gleicht der eines Kamins mit Marmor- oder Majolika Verkleidung; der innere Bau
                              									ist, wie aus Fig.
                                 										1 Taf. 34 zu entnehmen, der eines Füllofens. Der Füllschacht besteht aus
                              									einem feststehenden und einem verschiebbaren Theile a
                              									bez. b; der untere Theil c
                              									des ersteren wird von nach dem Feuerraume ziehender Zimmerluft umspült, um denselben
                              									kühl zu erhalten. Der Rost besteht aus dem Korbe d und
                              									dem Schüttelroste e. Die Flammen sind vermöge der
                              									Marienglasscheiben f von auſsen sichtbar. Die zur
                              									Verbrennung nothwendige Luft zieht theils durch die Schraubventile g von unten zu dem Rostkorbe, theils tritt sie bei h ein, umzieht den unteren Theil c des Füllschachtes a und
                              									gelangt so erhitzt zu den Feuergasen, welche den oberen Theil des Füllschachtes
                              									umspülen und darauf nach dem Rauchabzuge i gelangen.
                              									Der Ofen wirkt theils durch Wärmeausstrahlung, theils dadurch, daſs Zimmerluft vom
                              									Boden weg und bei k in den von der Verkleidung
                              									umgebenen Raum tritt, auf dem Wege durch denselben die Feuerzüge umspült und erwärmt
                              									bei l in das Zimmer zurückkehrt; zur Anfeuchtung der
                              									Luft dient das Wassergefäſs m. Es ist auch eine
                              									Absaugung verbrauchter Luft beabsichtigt und sind hierzu zwei Kanäle angebracht,
                              									welche an den Kaminseiten bei n münden und nach dem
                              									Rauchabzuge i führen. Durch einen solchen Kaminofen,
                              									welcher am zweckmäſsigsten mit Anthracit oder Gaskoke in Nuſsgröſse gefeuert wird,
                              									erwärmt Lönholdt Säle bis zu 400cbm Inhalt; für gröſsere Räume werden die
                              									erforderlichen Heizkörper der beschriebenen Art in einer Kaminummantelung
                              									untergebracht. Es können auch zwei zusammenstoſsende
                              									Räume durch einen Ofen gleichzeitig geheizt werden, wobei dann die Erwärmung des
                              									einen Raumes nur durch warme Luft erfolgt. Ueber die zufriedenstellende Wirkung
                              									dieser Kaminöfen ist bereits S. 518 d. Bd. berichtet.
                           Für Kachelöfen ist nur eine Neuerung und zwar von W.
                                    											Jaster in Dramburg (* D. R. P. Nr. 31826 vom 6. November 1884) vorgeschlagen
                              									worden, welche darin besteht, daſs bei einem Kachelofen mit zickzackförmigem
                              									Feuerzuge zu den denselben bildenden wagerecht eingesetzten Platten hohle Formsteine genommen werden sollen, deren flache
                              									Hohlräume an beiden Seiten des Ofens mit der Zimmerluft in Verbindung stehen.
                              									Hierdurch will Jaster eine Vergröſserung der Heizfläche
                              									erreichen, wobei nur die Gefahr vergröſserter Staubablagerung und die Schwierigkeit
                              									der Reinigung der inneren Ziegelflächen übersehen sind.
                           Zwei Neuerungen betreffen Oefen, welche aus einem eisernen
                                 										Heizkörper und einem Kachelmantel bestehen.
                              									Bei der Einrichtung von 
                              									G. Th.
                                    											Schwartze in Leipzig-Reudnitz (*
                              										D. R. P. Nr. 32240 vom 16. September 1884) führen vom
                              									Feuerkasten lothrechte Feuerröhren aufwärts nach einem Sammelraume für die Gase. Die
                              									Feuerrohren liegen in einem Kanäle, der mit wagerechten, gegen einander versetzten
                              									Scheidewänden versehen und unten mit einem frische Luft zuführenden Kanäle verbunden
                              									ist; letzterer hat quadratischen Querschnitt und zu beiden Seiten je eine Oeffnung
                              									von der Form eines Kreisausschnittes; in dem Kanäle ist ferner eine Klappe
                              									vorgesehen, bestehend aus zwei ähnlich geformten Platten, welche durch eine
                              									wagerechte Drehachse und ein Cylinderstück verbunden sind. Diese Klappe kann so
                              									gestellt werden, daſs ihre Seitenplatten die erwähnten Oeffnungen verdecken; dann
                              									ist der Zutritt von Zimmerluft abgeschlossen und nur frische Luft strömt durch den
                              									Ofen, umspült die Feuerrohren und flieſst oben in das Zimmer. Wird die Klappe jedoch
                              									so gedreht, daſs die Seitenöffnungen frei werden und die Cylinderplatte den
                              									Frischluftkanal abschliefst, so ist eine Heizung mit umlaufender Luft eingeleitet.
                              									Geschützt ist ferner die Anordnung der Feuerröhren derart, daſs sie mit ihrem halben
                              									Umfange an der Ofenwand heraustreten, um durch Wärmestrahlung, wenn solche gewünscht
                              									wird, wirken zu können. Es läſst sich der Schwartz'sche
                              									Ofen auch zur Sommerlüftung einrichten, indem dann bei
                              									schwachem Feuer den Feuergasen ein unmittelbarer Abzug aus dem erwähnten
                              									Rauchsammelraume nach dem Schornsteine und eine genügende Verbindung des
                              									Luftheizraumes sowie der Rauchkanäle zwischen diesem und der Kachelwandung mit der
                              									Zimmerluft geschaffen wird. Die abgesaugte Luft strömt mit den Rauchgasen durch den
                              									Schornstein ab. Die Verwendungsfähigkeit dieses Ofens für Heizung und Lüftung ist
                              									jedenfalls anzuerkennen, zu bemerken ist jedoch, daſs eine Reinigung der Luftzüge
                              									noch ermöglicht werden müſste.
                           Das Eigenthümliche des von Max Schneider in Doos bei
                                 										Nürnberg (* D. R. P. Nr. 32878 vom 8. Juli
                                 										1884) angegebenen ähnlichen Ofens besteht darin, daſs der eiserne
                              									Heizkörper unabhängig von dem umgebenden Kachelmantel ist und beide Haupttheile so
                              									gebildet sind, daſs eine Zerlegung und Wiederaufbauung des Ofens leicht vorgenommen
                              									werden kann. Zwischen Mantel und Heizkörper findet die Erwärmung der unten
                              									einströmenden Luft statt. Um zum Heizkörper gelangen und das Feuer schüren oder
                              									reinigen zu können, sind am Mantel zwei einander gegenüber liegende Thüren
                              									angebracht, welche in Gelenken beweglich sind.
                           Für eiserne Oefen sind folgende Neuerungen bekannt
                              									geworden. An Halbfüllöfen ohne Rost empfiehlt Gust.
                                    											Groſsmann in Brandenburg a. d.h. (*
                              										D. R. P. Nr. 32583 vom 4. Februar 1885) den Feuerraum
                              									unten abschlieſsenden Kasten nicht wie sonst gebräuchlich prismatisch oder
                              									cylindrisch zu gestalten, sondern demselben eine nach unten trichterförmig sich
                              									verjüngende Gestalt zu geben, so daſs oben der Kasten an den mit Chamotte ausgefütterten
                              									Feuerraum sich gut anschlieſst, ohne daſs letzterer unten verengt zu werden braucht.
                              									Die Bodenplatte des Kastens soll einen ringsum laufenden Spalt freilassen, durch
                              									welchen die Verbrennungsluft zum Brennmateriale zieht. Ferner wird empfohlen, den
                              									Kasten auf Leisten verschiebbar zu machen, so daſs derselbe durch eine am Ofensockel
                              									angebrachte Thür leicht herausgezogen werden kann; durch letztere soll auch ein
                              									Gefäſs zur Aufnahme der Asche unter den Kasten geschoben werden.
                           Um Füllfeuerungen in bequemer Weise entleeren zu können,
                              									will Fritz
                                    											Dürr in München (* D. R. P. Nr. 33762 vom 30. Juni
                                 										1885) den Rost so anordnen, daſs derselbe den Feuerraum unter 45°
                              									abschliefst und wagerecht verschiebbar ist. Der Rost ist hierzu mit Rollen auf
                              									wagerechten Leisten zu bewegen. Behufs Entleerung wird der Rost von dem
                              									Feuerraumende abgezogen, worauf die Schlacke in den Aschenfall gelangt, der in Form
                              									eines gröſseren Kastens selbst wieder auf einem Rade steht und mittels Griffen wie
                              									ein Schiebkarren nach der Aschengrube bewegt werden kann.
                           Zu den Füllöfen einfachster Gestalt gehört der sogen.
                              										Retortenofen, welcher nach dem Metallarbeiter, 1885 * S. 320 von Signer, Putzker und Comp. in Wien in den Handel
                              									gebracht wird. Wie bei dem bekannten Meidinger'schen
                              									Ofen (vgl. 1883 249 213) steht in einem Eisenmantel ein
                              									Füllcylinder; an diesen schlieſst hier jedoch das Rauchrohr dicht über dem Roste an,
                              									führt aufwärts in dem Raume zwischen Mantel und Füllcylinder und tritt darauf
                              									seitlich aus ersterem aus, um nach dem Schornsteine zu führen. Durch den Raum
                              									zwischen Mantel und Füllcylinder strömt Zimmerluft, die am durchbrochenen Ofendeckel
                              									wieder ausflieſst. Dieser Ofenconstruction kann höchstens der Vorzug einer gewissen
                              									Einfachheit zugesprochen werden- die Führung der Feuergase ist unzweckmäſsig,
                              									dieselben heizen besonders den gegen die Wand stehenden hinteren Ofentheil und
                              									werden nicht genügend ausgenutzt. (Vgl. * D. R. P. Nr. 36286 vom 26. November
                              									1885.)
                           Ebenso wenig zweckmäſsig erscheint der ähnlich gebaute Füllofen von F. A. Holleman in Oisterwyk, Holland. Hier führt der
                              									Rauchabzug dicht unter dem Roste ab und geht an dem der Wand zugekehrten Ofentheile
                              									unmittelbar am Füllcylinder aufwärts, um dicht unter dem Ofendeckel wagerecht nach
                              									dem Schornsteine abzuführen. Die Bildung der Flammen findet somit dicht unter dem
                              									Roste statt und ist dort gegenüber der durch Schieber regelbaren Mündung des
                              									Rauchkanales eine gleichfalls mit Schieber versehene Oeffnung im Sockel angebracht,
                              									durch welche die zur Verbrennung nothwendige Luft zuströmt. Ferner sind im oberen
                              									Theile des Füllcylinders zwei Oeffnungen gegenüber dem wagerecht abführenden
                              									Rauchrohre angebracht, von denen die vordere durch Schieber regelbar ist und die
                              									hintere eine stetige Verbindung des Raumes über den Kohlen mit dem Rauchrohre
                              									bildet. Hierdurch sollen stets die in den Kohlen sich entwickelnden und nach oben entweichenden Gase
                              									unmittelbar nach dem Schornsteine abziehen können; bei Oeffnung des vorderen oberen
                              									Schiebers soll auch Luft aus dem Zimmer abgesaugt, also eine Lüftung erzeugt werden.
                              									Es dürfte aber hierbei die Gefahr eines Zurückströmens von Rauch und giftigen Gasen
                              									in das Zimmer nicht ausgeschlossen sein; andererseits ist hier weder die Führung der
                              									Feuergase, noch ihre Ausnutzung zweckmäſsig: der Ofen, welcher nicht von einem
                              									Mantel umgeben ist, wird am besten nach rückwärts, also nach der Wand zu heizen. Die
                              									Regelung des Feuers kann allerdings durch die drei erwähnten Schieber erreicht
                              									werden; jedoch wird die richtige Einstellung von drei verschiedenen Vorrichtungen
                              									eine Aufmerksamkeit erheischen, wie sie von den bedienenden Personen nur selten
                              									geübt wird. Es ist deshalb stets anzustreben, womöglich durch Verstellung einer der Regelungsvorrichtungen gleichzeitig eine
                              									richtige Lagenänderung der anderen zwangläufig zu erhalten.
                           Dieses Bestreben kommt bei der von Max Schneider in
                              										Doos bei Nürnberg (* D. R. P. Nr.
                                 										29821 vom 6. Februar 1884 und Zusatz * Nr. 34429 vom 5. Mai 1885)
                              									angegebenen Regelungsvorrichtung für Füllöfen zum
                              									Ausdrucke. Durch das Verstellen eines den Zutritt der Verbrennungsluft regelnden
                              									Ventiles oder Schiebers wird gleichzeitig der Weg der Feuergase geändert und dadurch
                              									das Feuer geregelt. Die Patentschriften enthalten für die zwangläufige Verbindung
                              									der beiden Regelungsvorrichtungen mehrere Vorschläge.
                           Für Grudeöfen hat Herrn. Beyer in
                              										Grabow a. O. (* D. R. P. Nr. 33302
                                 										vom 19. Februar 1885) eine Neuerung angegeben, welche in der Verbindung
                              									des Rostes mit einem Hebel besteht, der durch einen federnden Stift in seiner Lage
                              									festgehalten und zum Gebrauche durch einen Schlüssel, welcher Feder nebst Stift nach
                              									unten drückt, ausgelöst wird. In dieser Stellung kann durch den Hebel eine Bewegung
                              									des Rostes eingeleitet werden, wodurch die Asche abgesondert wird.
                           Da die Grude die Eigenschaft besitzt, einen Glutkörper
                              									zu bilden, der um so mehr Wärme abgeben kann, je mehr er durchbrochen ist, so
                              									schlägt J.
                                    											Keidel in Berlin (* D. R. P. Nr. 34295 vom 20. Juni
                                 										1885) vor, durch den Glutraum, worin die glühende Grude in dicker Schicht
                              									liegt, wie durch den darunter liegenden Aschenraum schlitzförmige Kanäle zu führen,
                              									durch welche Luft strömen kann, die sich in einem über dem Glutraumeliegenden
                              									gröſseren Kasten sammelt; letzterer wird noch von den nach dem Schornsteine
                              									abziehenden Verbrennungsgasen umspült und die solchermaſsen erhitzte Luft entweicht
                              									aus dem Kasten in den zu heizenden Raum.
                           Um die Grudefeuerung (vgl. 1883 249 220) auch für technische Zwecke, z.B. für
                                 										Trockenöfen u. dgl. verwendbar zu machen, behandelt Rich.
                                    										Pauly in Berlin
                              									(* D. R. P. Nr. 32272 vom 22. Juli 1884) die Grude in
                              									eigenthümlicher, in der Patentschrift allerdings nicht angegebener Weise und sucht
                              									hierdurch höhere Hitzegrade sowie durch Vermehrung der Heizflächen des Ofens eine
                              									zweckmäſsigere Erwärmung des Trockenraumes o. dgl. zu erzielen. Hierzu setzt Pauly über den die Grude aufnehmenden Glutkasten das
                              									Gefäſs, welches die zu trocknenden Gegenstände aufnehmen soll, oder den Kessel,
                              									welcher bei der Verwendung des Ofens zur Erwärmung von
                                 										Badewasser o. dgl. dieses Wasser enthält. Dieser Aufsatz wird von einem
                              									nach auſsen gegen Wärmeausstrahlung durch Füllung mit isolirendem Material
                              									geschützten Mantel von Wellblech umgeben. Durch den auf diese Weise geschaffenen
                              									Hohlraum zwischen Mantel und Ofenaufsatz ziehen die im Glutraume über die glühende
                              									Schicht wegstreichende, erhitzte Luft und die Verbrennungsgase. Die Patentschrift
                              									erläutert für Trocken- und Badeöfen einige besondere Gestaltungen des Ofens.
                           Neuere Roste für Zimmeröfen. Zur Erzielung einer vollkommeneren Verbrennung empfiehlt Ferd.
                                    											Bertram und Sohn in Woldegk (* D. R. P. Nr. 32457 vom 12. März 1885) die in Fig. 3 Taf. 34
                              									veranschaulichte Einrichtung des Feuerraumes. Derselbe ist durch die Platte k nach oben und durch die Zunge l nach hinten abgeschlossen. Der Rost besteht aus dem wagerechten Theile
                              										c und dem der Zunge l
                              									parallel laufenden Theile b. Vor dem Anheizen des Ofens
                              									wird der Rost bis an die durch die Thür g verschlossene
                              									Heizöffnung mit Brennmaterial gefüllt und letzteres von oben entzündet. Die
                              									Verbrennung geht von oben nach unten vor sich; die hierzu nöthige Luft tritt durch
                              									die mittels Schraubventil h regelbaren Oeffnungen i ein. Die Feuergase entweichen theils durch den Rost,
                              									theils ziehen dieselben durch den von Zunge l und Rost
                              										b gebildeten Kanal und mischen sich auf diesem Wege
                              									mit der zuströmenden Luft; bei d vereinigen sich dann
                              									die Gase und dort wird eine lebhafte Verbrennung stattfinden. Für eiserne Oefen wird
                              									allerdings die Feuerbeständigkeit des unteren Theiles der Zunge l nur gering sein.
                           In anderer Weise hat Friedr. Geiſsler in Dresden (* D. R. P. Nr.
                                 										33082 vom 7. März 1885) die Zuführung erhitzter
                                 										Verbrennungsluft zu den Feuergasen vorgeschlagen. Der Rost ist durch
                              									Röhrenstücke gebildet, die in wagerechter Richtung neben einander gelegt eine Mulde
                              									bilden, welche an ihrer Rückseite mit einer Feuerbrücke versehen ist. Durch die
                              									Röhren, welche vorn im Rahmen der Feuerthür münden, strömt Luft, erhitzt sich stark
                              									und tritt an den hinteren Mündungen der Röhren hinter der Feuerbrücke zu den
                              									Feuergasen.
                           Um ein bequemes Entfernen von Asche und Kohlenresten aus dem Feuerraume bewirken zu
                              									können, empfiehlt R. Jacobi in Berlin (* D. R. P. Nr.
                                 										32664 vom 18. Februar 1885) einen Kipprost,
                              									welcher aus einzelnen, mit einer in der Mitte der Rostbreite laufenden Achse
                              									vergossenen oder vernieteten Stäben besteht. Die Achse geht durch den Ofenmantel und
                              									kann durch einen Handgriff um 90° gedreht werden; ein Anschlag verhindert eine
                              									gröſsere Drehung und die Formung der Stäbe ist derart, daſs ihr Schwerpunkt
                              									auſserhalb der Drehachse liegt, wodurch nach Loslassen des Griffes ein selbstthätiges
                              									Rückschlägen des Rostes, der sich dann wieder in seine wagerechte Lage stellt,
                              									bewirkt wird. Um aber ein unbeabsichtigtes Kippen des Rostes zu verhüten, ist der
                              									Griff mit der Rostachse gelenkig verbunden und legt sich bei wagerechter Stellung
                              									des Rostes selbst in ein im Ofenmantel vertieft angebrachtes Gehäuse, welches dann
                              									ein Drehen des Griffes verhindert.
                           Den gleichen Zweck der bequemen Reinigung verfolgt die von Christ.
                                    										Lorenz in Fellbach, Württemberg (* D. R. P. Nr. 32942 vom 19. December 1884) angegebene Rostconstruction, bei welcher die Stäbe mit ihren
                              									abgerundeten Enden lose in Lagern ruhen. Ein in Zapfen drehbarer Querstab liegt
                              									unter den aus einem der Rostlager vorstehenden Stabenden, die mit zahnartigen
                              									Vorsprüngen über an dem Stabe befestigte Stifte greifen, so daſs durch Verschieben
                              									des Querstabes mittels eines vor dem Ofenmantel liegenden Griffes sämmtliche
                              									Roststäbe in drehende Bewegung kommen. Ferner sind am Querstabe Wulste angebracht,
                              									welche unter die Hälfte der Roststäbe greifen, so daſs durch Drehung des Querstabes
                              									die letzteren in ihrer Längenrichtung vor und zurück geschoben werden. Es können
                              									also die Stäbe in rüttelnde Bewegung gebracht werden, so daſs Asche und Schlacken
                              									sich leicht absondern. Die Roststäbe können auch einzeln leicht ausgewechselt
                              									werden.
                           Um bei Schüttfeuerungen die Entfernung der Schlacken in einfacher Weise vornehmen zu können, wollen
                              										L. Kühne und F. Dürr in Dresden (* D. R. P. Nr.
                                 										32023 vom 2. December 1884) den Rost so gestalten, daſs derselbe aus
                              									einem feststehenden und einem mit diesem gelenkig verbundenen Theile besteht, der
                              									mittels in Führungen gehenden Stützen auf- und niedergeklappt werden kann. Während
                              									des Betriebes der Feuerung ist der bewegliche Theil aufgeklappt und bildet mit dem
                              									feststehenden einen mit der Spitze nach unten gerichteten stumpfen Winkel. Sollen
                              									die Schlacken entfernt werden, so werden die Stützen zurückgeschoben, der bewegliche
                              									Rosttheil klappt nieder und bildet mit dem feststehenden eine schiefe Ebene, auf
                              									welcher die Schlacken in den untergeschobenen Karren fallen können.
                           Für Oefen, welche zum Heizen und
                                 										zum Kochen verwendet werden sollen, hat Carl Böhringer in
                              										Heilbronn a. N. (* D. R. P. Nr. 33308 vom 22. April 1885) eine Rostanordnung vorgeschlagen, bei welcher auf einem der
                              									Kochplatte näher gelegenen Klapprost das Anfeuerungsmaterial zur schnellen Bereitung
                              									einer Speise benutzt und darauf mit dem glühenden Rückstande eine darunter liegende
                              									Füllfeuerung angeheizt werden kann. Hierzu sind zwei Klapproste g und h (Fig. 2 Taf. 34)
                              									angeordnet; der erstere ruht mit den Drehzapfen in Lagern m und wird durch die beiden beweglichen Stützen n getragen, durch deren Zurückziehen der Rost g abwärts klappt, so daſs der Feuerungsraum b
                              									leicht entleert werden kann. Der Klapprost h ruht mit
                              									Drehzapfen in den Lagern r und wird durch den
                              									vorgeschobenen Stift s gehalten. Soll die Entleerung
                              									nach dem unteren Roste
                              										g vorgenommen werden, so wird der Stift s zurückgezogen, wodurch der Rost h nach abwärts klappt; hierauf kann derselbe mittels
                              									eines Hakens in die lothrechte Lage aufwärts gezogen werden.
                           Bei dem Ofenthürverschlusse von G. Meurer
                              									in Dresden (* D.
                                 										R. P. Nr. 25520 vom 6. Juni 1883 und Zusatz * Nr. 32782 vom 9. September
                                 										1884) faſst der durch einen Griff drehbare Verschluſshebel mit seinen
                              									Enden hinter zwei an dem Thürrahmen angebrachte Knaggen. Das feste Andrücken des
                              									Hebels an diese und damit der dichte Abschluſs der Thür sowie das Lösen des Hebels
                              									wird durch eine zwangläufige Führung desselben in einer schraubenförmigen oder
                              									geraden, mit Abstufungen versehenen Nuth bewirkt, die in der Wandung einer Hülse
                              									angebracht ist, welche, an der Innenseite der Thür befestigt, zugleich mit ihrer
                              									Endplatte eine Lagerung der Hebelachse bildet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
