| Titel: | Ueber neuere Apparate für Zuckerfabrikation. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 560 | 
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                        Ueber neuere Apparate für
                           								Zuckerfabrikation.
                        (Patentklasse 89. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								258 S. 357.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									35.
                        Neuere Apparate für Zuckerfabrikation.
                        
                     
                        
                           Bei der in Fig.
                                 										3 und 4 Taf. 35 dargestellten Rübenwaschmaschine
                              									von C. L.
                                    											Strube in Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 34241 vom 19.
                                 										Juni 1885) werden die mittels Schwemme herangeschafften Rüben seitlich
                              									bei b in die Trommel a
                              									geführt. Diese ist mit nach innen offenen Fächern d von
                              									Draht, durchlochtem Blech o. dgl. versehen, welche am äuſseren Umfange Klappen e tragen. Ferner befinden sich an den Seiten der
                              									Trommel Laufkränze l, welche in Rollen r ruhen, um eine leichte Drehung der Trommel nach
                              									rechts oder links hervorrufen zu können. Die Rollen sind in dem mit Wasser gefüllten
                              									Kasten f gelagert und dienen gleichzeitig zur Führung
                              									der Trommel.
                           Wird die Welle mit den Quirlen c in Umdrehung versetzt,
                              									so werden die Rüben durch einander gerührt und es lösen sich die schweren Theile,
                              									welche nach unten sinken und so in die unteren Fächer d
                              									gelangen. Sollen die mit Steinen u. dgl. gefüllten Fächer d entleert werden, so dreht man die Trommel a
                              									so, daſs die Fächer bis über den Rand des Wasserkastens f kommen, und öffnet alsdann die Klappen e.
                              									Die angesammelten Steine können so während des Betriebes entfernt werden.
                           W. Lauke in Trendelbusch und W. Huch in
                              										Hannover (* D. R. P. Nr. 34238 vom 23. April 1885) empfehlen, Schnitzelpressen mit selbstthätigem Zuführungsrumpfe zu
                              									versehen. Der trichterförmige Rumpf R (Fig. 8 Taf. 35) trägt an
                              									seinem verjüngten Ende das Schneckenrad Z, welches
                              									mittels eines Vorgeleges X von der Riemenscheibe P aus auf seinem Sitze bei H und damit der Rumpf R selbst gedreht wird.
                              									Die in den Rumpf R fallenden Schnitzel, welche als
                              									träge Masse nicht weiter gleiten würden, werden durch die langsame Drehung der
                              									Schnecke S so zugeführt, daſs sämmtliche auf den
                              									Wandungen lagernden Massen nach einander unten ausgeschneckt werden. Stehen die
                              									Drehungsgeschwindigkeiten von Schnecke und Rumpf bezieh. Trichter in einem passenden
                              									Verhältnisse, so werden stets so viel Schnitzel fortgeschneckt werden, als durch die
                              									Trichterdrehung seitlich nach der Schnecke zugeführt wird. Die gleichmäſsige
                              									Vertheilung der Schnitzel auf das endlose Band B der
                              									Presse erfolgt durch den rasch gedrehten gerippten Kegel C.
                           Nach J.
                                    											Cizek in Kwassitz, Mähren (* D. R. P. Kl. 58 Nr. 35160 vom 10. Juni 1885) werden die Kanalabdichtungen für Filterpressen durch elastische
                              									Ringe bewirkt. Die Platte oder der Rahmen wird, wie aus Fig. 7 Taf. 35 zu ersehen
                              									ist, auf beiden Seiten um die den Kanal bildende Oeffnung herum genügend tief
                              									eingedreht, um Raum für die einzusetzenden Gummiringe R
                              									zu schaffen. Im Inneren des Kanales befinden sich die verschraubten Ringe H und H1 welche zum Zwecke des Festhaltens im Kanäle mit
                              									den Flanschen A versehen sind, die sich an die Platte anlegen. Die Form
                              									der Ringe H und H1 ist derartig, daſs ihre vorderen Theile E bezieh. E1 Kegel bilden, welche die Dichtungsringe R in den Nuthen S
                              									halten.
                           Für Filterpressen bringen C. W. Julius Blancke und Comp. in
                              										Merseburg (* D. R. P. Kl. 58 Nr. 34530 vorn 15. März 1885) selbstthätig wirkende Entlüftungsventile zur Ausführung. Wie in Fig. 5 und 6 Taf. 35
                              									veranschaulicht ist, befindet sich in einem oben mit einer Oeffnung D versehenen Gehäuse C ein
                              									glockenförmiger Schwimmer A, welcher unten mehrere
                              									Einschnitte B besitzt und oben eine Gummiplatte trägt.
                              									Dieser Schwimmer bewegt sich innerhalb dreier Führungen (vgl. Fig. 5) in dem
                              									übergeschraubten Gehäuse C.
                           Sobald die Auslaugeflüssigkeit in die Filterpresse eintritt, wird die in den
                              									Riffelungen der Platten befindliche Luft nach oben in die Glocke A gedrängt, aus welcher sie durch die Einschnitte B um die Glocke herum und weiter durch die Oeffnung D ins Freie entweicht. Sobald alle Luft aus der Presse
                              									entfernt ist, wird die Auslaugeflüssigkeit in die Glocke gedrängt, welche diese zum
                              									Schwimmen bringt, wodurch die Oeffnung D geschlossen
                              									wird. Wenn nach beendeter Auslaugung die Ablaufhähne an den Filterplatten geöffnet
                              									werden, so hört der in der Presse befindliche Druck auf; in Folge dessen sinkt der
                              									Schwimmer A und gestattet den Eintritt der Luft durch
                              									die Oeffnung D. Die in den Riffelungen noch
                              									zurückgebliebene Auslaugeflüssigkeit kann nun vollständig abflieſsen, wodurch man
                              									ganz trockene Kuchen erhält.
                           E.
                                    											Heffter in Altjauer a. d. Neiſse (*
                              										D. R. P. Nr. 34666 vom 30. Juni 1885) bringt zum Abheben der Schlamm- und Schaumdecke von Zuckersäften
                              									in einer viereckigen Pfanne zwei siebförmige Platten oder Rahmen A (Fig. 1 und 2 Taf. 35) an, welche
                              									mittels Ketten B verbunden sind. Wird die Kette C mittels einer anderen Kette, welche oben über Rollen
                              									geführt wird, gezogen, so heben sich die Siebe A und
                              									nehmen die punktirt angedeutete wagerechte Lage ein. Bei dieser Lage der Siebe kann
                              									man mit einem Schlauche die Oberfläche der Siebe abspülen und den Schaum mit einer
                              									Krücke entfernen. Zum besseren Entfernen des Schaumes kann an der einen Wand der
                              									Pfanne eine Klappe angebracht werden, welche mittels des Hebels H geöffnet und wieder geschlossen wird.
                           Der von L.
                                    											J. Pirotte in Brüssel (* D. R. P. Nr. 34680 vom 15. September
                                 										1885) angegebene Apparat zur Einführung von
                                 										Kohlensäure in die mit Kalk geschiedenen Zuckersäfte besteht aus einer mit
                              									Handhaben E (Fig. 9 und 10 Taf. 35) versehenen,
                              									hohlen unteren Ringhälfte A, welche mit der
                              									Kohlensäurezuleitung Z verbunden und auf den Füſsen B in den Saturateur eingestellt wird. Auf diese
                              									Ringhälfte ist eine gleichfalls hohle Ringhälfte C
                              									aufgesetzt und wird die obere auf der unteren Ringhälfte mittels der durch A geschraubten Stifte D
                              									gehalten. Jeder der letzteren ist mit einem Bunde oder Ringe versehen, auf welchen
                              										sich die obere
                              									Ringhälfte aufsetzt, so daſs zwischen derselben und der unteren Ringhälfte ein
                              									ringsum laufender engerer oder breiterer Spalt verbleibt, durch welchen die
                              									Kohlensäure allseitig ausspritzt.
                           Die untere Ringhälfte ist ferner an der Unterseite mit Löchern n versehen, welche zum Austreiben des im Apparate
                              									ausgefällten, oder sich demselben anhängenden Saturationsschlammes bestimmt sind und
                              									gleichzeitig dadurch, daſs sie Kohlensäure in Strahlen gegen den Boden des
                              									Saftbehälters ausspritzen lassen, jedes vorzeitige Setzen des Schlammes
                              									verhindern.
                           Um nach F.
                                    											C. Glaser in Berlin (* D. R. P. Nr. 35116 vom 10. Oktober
                                 										1885) beim Krystallisiren von Kandiszucker
                              									möglichst Krystalle in Stangen zu bekommen, sollen hohe cylindrische Gefäſse
                              									verwendet werden. Der Deckel a (Fig. 11 und 12 Taf. 35)
                              									und der Boden b des Gefäſses A können leicht abgenommen werden. Beide sind mit kleinen Löchern zur
                              									Aufnahme der in senkrechter Richtung eingespannten Schnüre c versehen. Zum Eingieſsen des flüssigen Zuckers dienen die zwischen den
                              									Fadenlöchern im Deckel angebrachten Oeffnungen o. Das
                              									Gefäſs kann aus verzinktem Eisen, Kupfer, Messing oder einem sonst geeigneten
                              									Materiale bestehen. Nach beendeter Krystallisation läſst man das Stürzel durch einen
                              									nahe am Boden befindlichen Hahn d ab. Die Krystalle
                              									werden, nachdem die Fäden am Deckel abgeschnitten sind, unten herausgenommen und die
                              									Bodenstücke von dem losgeschraubten Boden einfach abgestoſsen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
