| Titel: | L. Lohse's heizbare Versatzgruben für Gerbereien. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 563 | 
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                        L. Lohse's heizbare Versatzgruben für
                           								Gerbereien.
                        Mit Abbildungen.
                        Lohse's heizbare Versatzgruben für Gerbereien.
                        
                     
                        
                           Zur Beschleunigung des Gerbprozesses empfiehlt L. Lohse in
                              										Crimmitschau (* D. R. P. Kl. 28 Nr. 35342 vom 1. September 1885) die
                              									Heizung der Versatzgruben. Zu diesem Zwecke werden zwei für Verwendung von Lohe
                              									eingerichtete Feuerungen a und b (Fig.
                                 										13 und 14 Taf. 35) zur Seite der Versatzgruben g
                              									angeordnet. Der oben offene Kessel c wird mit einem
                              									starken, durchlöcherten Holzdeckel bedeckt. Der Raum über demselben bildet eine
                              									Grube d, in welcher sich ausgezehrte Lohe befindet. Das
                              									für den Kessel nöthige Wasser wird von oben her durch die Lohe in den Kessel
                              									gepumpt. An die Feuerungen anschlieſsend, unter den Versatzgruben g, befinden sich Feuerkanäle m bis p zur Abführung der Feuergase zum
                              									Schornsteinkanale q und zur Erwärmung der um die
                              									Versatzgruben gelagerten Kiesschicht. Die letzteren sind wie gewöhnlich ausgemauert.
                              									In die Gruben g ist ein hölzerner, nicht ganz
                              									wasserdichter Boden gelegt, welcher auf etwa 15cm
                              									starken Holzrahmen seine Auflage findet, wodurch ein 15cm hoher Raum gebildet wird. Wenn die Feuerung im Betriebe ist, entwickeln
                              									sich in dem mit Wasser gefüllten Kessel c Dämpfe,
                              									welche die in d eingefüllte Lohe durchziehen und
                              									derselben den noch gebundenen Gerbstoff entziehen, um als Lösung sich im Kessel zu
                              									sammeln, welche dann in die Versatzgruben gepumpt wird.
                           Durch die erwähnte Erwärmung der Kiesschicht wird die Temperatur in den Versatzgruben
                              										g leicht auf 22 bis 27° gebracht und erhalten.
                           
                           Die Sauerbrühe, welche durch den nicht ganz wasserdichten Boden der Versatzgruben
                              									hindurchsickert, wird täglich mehrere Mal durch eine Pumpe, welche in die frei
                              									gelassenen Ecken gesetzt wird, wieder auf die Lohe gepumpt, damit die Temperatur in
                              									den verschiedenen Schichten der Gruben auf gleicher Höhe erhalten bleibt. Die
                              									Behandlung der Häute bis zum Versetzen derselben in die Gruben geschieht nach altem
                              									Systeme auf kaltem Wege, das Umsetzen derselben auf Art des oben geschilderten
                              									Betriebes bereits nach 3 bis 4 Wochen, das Fertigstellen der Häute aber schon in 15
                              									bis 20 Wochen, wohingegen bei dem jetzigen alten Verfahren 18 bis 24 Monate dazu
                              									erforderlich sind.