| Titel: | Bremme's Umsteuerung ohne Coulisse für Schiffsmaschinen u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 9 | 
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                        Bremme's Umsteuerung ohne Coulisse für Schiffsmaschinen u.
                           								dgl.
                        Mit Abbildung.
                        Bremme's Umsteuerung ohne Coulisse für Schiffsmaschinen u.
                           								dgl.
                        
                     
                        
                           Die von Ross und Duncan in
                              										Glasgow ausgeführte Compound-Dampfmaschine der für den
                              									Zolldienst im Suezkanale bestimmten Yacht „Lily“ ist nach Engineering, 1886 Bd. 41 * S.
                                 										82 mit der von Bremme angegebenen
                              									Schiebersteuerung (vgl. auch 1883 250 * 381) ausgerüstet.
                              									Bei derselben wird die Umsteuerung ohne Coulisse bewerkstelligt und ist nur ein
                              									Excenter zur Schieberbewegung vorhanden.
                           Textabbildung Bd. 262, S. 9Die Compoundmaschine, deren Cylinder 178mm und 330mm Durchmesser besitzen und
                              									welche mit 280 Umdrehungen in der Minute läuft, ist von stehender Anordnung mit nach
                              									unten gerichteten Cylindern (sogen. Hammertypus). Der Excenterbügel sitzt an einem
                              									kurzen Hebel, welcher um den Zapfen H schwingt, der
                              									sich am unteren Ende einer Gelenkstange HI
                              									befindet. Der Aufhängepunkt I dieser Stange sitzt an
                              									einem Zahnbogen und dieser ist um eine Achse F drehbar,
                              									so daſs der Zapfen I sich im Bogen II1 mittels einer von
                              									einem Handrade zu drehenden Schnecke versetzen läſst; der Halbmesser dieses Bogens
                              									ist der Länge der Gelenkstange HI gleich. Von dem
                              									Zapfen E am Ende des Excenterhebels geht die
                              									Verbindungsstange zum Schieber nach oben. Die Stellung des Excenters stimmt mit der
                              									der Kurbel überein. In Folge dieser Anordnung erhält der Punkt E, wenn die Gelenkslange HI um den Punkt I schwingt, die zum
                              									Vorwärtsgange, wenn I1
                              									der Schwingungspunkt ist, die zum Rückwärtsgange erforderliche Bewegung.
                              									Zwischenstellungen bewirken genau dieselben Veränderungen, wie die Verstellung des
                              									Gleitstückes in einer Coulisse.
                           Die Umsteuerung von Bremme gibt bei allen Füllungsgraden
                              									ein gleich groſses Voreilen. Beim Aufgange des Kolbens fällt die Oeffnung der
                              									Dampfwege etwas gröſser und die Absperrung ein wenig später aus als beim
                              									Niedergange, was bei Dampfmaschinen von sogen. Hammertypus zur Ausgleichung des
                              									Kolben- und Gestänggewichtes zweckmäſsig erscheint. Insbesondere aber zeichnet sich
                              									die Steuerung durch die geringe Anzahl von Gelenkpunkten aus, ein Vortheil, welcher
                              									für die sichere Wirkung bei längerer Thätigkeit nicht ohne Werth ist.