| Titel: | Wilh. Herrmann's Bohrbank für kegelförmige Löcher. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 11 | 
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                        Wilh. Herrmann's Bohrbank für kegelförmige
                           								Löcher.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									2.
                        W. Herrmann's Bohrbank für kegelförmige Löcher.
                        
                     
                        
                           Eine Maschine zum genauen Ausbohren der Löcher für die kegelförmig angesetzten
                              									Gelenkzapfen an Kurbeln und Kurbelscheiben der Dampfmaschinen und Pumpen, sowie an den Kurbelrädern von Locomotiven hat Wilh. Herrmann in Sudenburg-Magdeburg (* D. R. P. Kl.
                                 									49 Nr. 35528 vom 13. August 1885) in Vorschlag gebracht. Dabei sollen namentlich
                              									Kurbelachse und Kurbelzapfen immer genau parallel zu einander hergestellt werden
                              									können.
                           Zu diesem Zwecke wird, wie aus Fig. 5 bis 7 Taf. 2 zu entnehmen ist,
                              									die bereits mit der Kurbel, dem Rade u.s.w. versehene Welle oder Achse in
                              									wagerechter Lage auf dem mit einer Kröpfung versehenen Bette der Maschine durch
                              									Schellen x so festgehalten, daſs die Zapfennabe nach
                              									oben hin zu liegen kommt. Um dann das Bohrmesser m
                              									passend einstellen zu können, ist der Träger c
                              									desselben nicht nur senkrecht und wagerecht, sondern auch noch nach beiden Seiten in
                              									der Lochachse hin verstellbar eingerichtet. In Folge dieser Einrichtung ist es nicht erforderlich,
                              									die oft sehr schwere Kurbelwelle so auf die Bank befestigen zu müssen, daſs ihre
                              									Achse mit der Kurbelzapfenachse genau in eine senkrechte Ebene falle. Das Bohrmesser
                              										m wird radial in der herzustellenden kegelförmigen
                              									Bohrung selbstthätig verschoben, ebenso wie es von der Maschine selbstthätig gegen
                              									das Arbeitstück vorgerückt wird. Die radiale Verschiebung von m geschieht durch Räderübersetzungen derart, daſs man
                              									kegelförmige Löcher bis zu einer Neigung von 45° herstellen kann.
                           Mittels der Spindel v kann der auf dem unteren Supporte
                              										D liegende Kreuzsupport F mit dem angegossenen senkrechten Führungsbocke für den Spindelkasten E seitwärts zum Arbeitstücke eingestellt werden,
                              									während die Spindel w eine Einstellung von E in senkrechter Richtung zuläſst. Die Spindel z bewegt den Support D und
                              										F sammt dem Spindelkasten E gegen das Arbeitstück vor und von demselben wieder zurück, indem
                              									dieselbe mittels des Rades u von der Maschine selbst in
                              									dem einen oder anderen Sinne gedreht wird. Das Rad u
                              									wird durch die Mutter y auf dem Kegelansatze der
                              									Spindel z festgeklemmt, so daſs man durch Zurückdrehen
                              									von y das Rad u leicht
                              									lösen und die Spindel z dann auch mittels einer
                              									Handkurbel ungehindert drehen kann. Der Spindelkasten E
                              									trägt die hohle Bohrspindel a, in welcher die
                              									Schneckenwelle b gelagert ist. Die Schnecke d am vorderen Ende von b
                              									treibt ein Schneckenrad e (vgl. Fig. 7) der Spindel f, mittels welcher der Schlitten B des verstellbaren Messerträgers C verschiebbar ist, sobald die Welle b von dem an ihrem anderen Ende sitzenden Rade c aus bewegt wird. Hierdurch wird dann die radiale
                              									Verstellung des Messers m beim Bohren kegelförmiger
                              									Löcher bewirkt. Das Schneckenrad e ist auf der Spindel
                              										f verschiebbar, um dasselbe behufs Bohrens
                              									cylindrischer Löcher mit der Schnecke d auſser Eingriff
                              									bringen zu können. Das Rad c und die Spindel z werden von dem am Ende der Bohrspindel a festsitzenden Rade g aus
                              									in Drehung versetzt; letzteres greift nämlich in das Rad h (Fig.
                                 										6) und dieses wieder in das Rad i ein; auf
                              									der Nabe von i sitzt ein mit diesem gleich groſses Rad
                              										k fest, welches das in c eingreifende und leicht ausrückbare Rad l
                              									treibt, während das Rad i durch die Räder m1 und n die Riemenscheibe o in
                              									Drehung versetzt:, letztere bewegt die Scheibe p am
                              									Supporte F und durch diese ein Kegelräderwendegetriebe
                              										q, welches die Achse s
                              									und in Folge des Schneckenradgetriebes t, u auch die
                              									Spindel z treibt. Durch Umstellung des Wendegetriebes
                              									kann hierdurch die Spindel z nach Belieben vor- und
                              									rückwärts gedreht werden. Die Art des von dem Messer m
                              									auszubohrenden Kegelloches ist von der Gröſse des Rades c abhängig. Um nun Kegellöcher von verschiedener Neigung herstellen zu
                              									können, hat man nur nöthig, das Rad c durch ein
                              									kleineres Rad für stärkere und durch ein gröſseres Rad für schwächere Neigung zu
                              									ersetzen.
                           Soll die Maschine als Drehbank arbeiten, was bei nur
                              									zeitweiser Benutzung
                              									derselben wünschenswerth ist, so wird der Spindelkasten einer gewöhnlichen Drehbank
                              									auf das vordere, mit Führungsleisten versehene Ende des Bettes an der Kröpfung
                              									desselben gesetzt; anstatt des Kreuzsupportes F mit
                              									Führungsbock und Spindelkasten E, die herunter genommen
                              									werden, wird ein gewöhnlicher Support auf D und
                              									auſserdem noch eine Spitzendocke auf das hintere Bettende aufgesetzt, Der Support
                              										D bleibt, ist dann aber mit Mutterschloſs für
                              									seitliche Leitspindeln von vornherein versehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
