| Titel: | Lewis Mc Cullough's Feuerwehrtelegraph. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 18 | 
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                        Lewis Mc Cullough's Feuerwehrtelegraph.
                        Patentklasse 21. Mit Abbildungen auf Tafel 2.
                        Mc Cullough's Feuerwehrtelegraph.
                        
                     
                        
                           Lewis Mc Cullough in Richmond, Nordamerika, strebt bei seiner Feuer- und Signaltelegraphenanordnung
                              									danach, durch die Einrichtung des Empfangsapparates zu verhüten, daſs von zwei
                              									Feuermeldeapparaten zugleich telegraphische Meldungen nach Feuerwachen gegeben
                              									werden können, während er sich bemüht, die Signalleitung so anzuordnen, daſs
                              									Nebenschlüsse und selbst Unterbrechungen möglichst wenig eine Störung für die
                              									Gesammtanlage im Gefolge haben. Die Feuerwachen, nach Befinden auch ein Thurm mit
                              									Lärmglocke u. dgl., liegen in einem Leitungsnetze mit Arbeitstrombetrieb. Von dem
                              									einen Pole der Batterie geht ein Leitungsdraht nach den Wachen, dem Thurme und
                              									endlich nach dem Empfangsapparate (vgl. auch * D. R. P. Nr. 34475 vom 28. April
                              									1885); von dem anderen Pole führt ein Draht in bekannter Weise nach den sämmtlichen
                              									Gebern der n Meldestellen und dann von jedem Geber ein
                              									Draht weiter nach je einem Elektromagnete im Empfangsapparate. Diese an Zahl den
                              									Meldestellen gleichen Elektromagnete F1 bis Fn sind zugleich mit einem für alle
                              									Meldestellen gemeinschaftlichen Elektromagnete E (Fig. 12 und
                              										13 Taf.
                              									2) hinter einer Scheibe oder einem Zifferblatte im Kreise angeordnet. Vor dem
                              									Zifferblatte befindet sich ein Metallzeiger Z, welchen
                              									eine um seine Achse C gewundene Spiralfeder s in der Richtung des Pfeiles in Umdrehung zu versetzen
                              									strebt. Für gewöhnlich legt sich der Zeiger Z, Contact
                              									machend, an einen Stift d auf dem Ankerhebel D des Elektromagnet es E
                              									an; denn dieser um die Achse e drehbare Ankerhebel ist
                              									so angeordnet, daſs der Stift durch die Wirkung der Abreiſsfeder f aus einem Loche des Zifferblattes vortritt, während
                              										E undurchströmt ist. Die Ankerhebel sämmtlicher
                              									übrigen Elektromagnete F sind nicht mit einer
                              									Abreiſsfeder versehen, werden vielmehr durch eine Feder h, welche sich von der Seite her mit schwachem Drucke gegen eine durch ein
                              									Gelenk l mit dem um die Achse y drehbaren Ankerhebel H verbundene Stange
                              										k anlegt, in jeder Lage, die sie einmal angenommen
                              									haben, erhalten; für gewöhnlich stehen diese Stangen aus den schlitzförmigen
                              									Löchern, in denen sie durch das Zifferblatt hindurchgehen, nicht vor, wohl aber
                              									tritt jede aus ihrem Schlitze hervor, wenn ein von der zugehörigen Meldestelle
                              									kommender Strom durch ihren Elektromagnet F geht.
                           
                           Im Inneren des Empfangsapparates, welcher in verwandter Weise auch für den Anschluſs
                              									von Telephonleitungen an eine Centralstelle verwendbar ist, sind nun die
                              									elektrischen Verbindungen folgendermaſsen angeordnet: Jeder von einer Meldestelle
                              									kommende Draht L ist zunächst an die Stange k am Ankerhebel H des
                              									zugehörigen Elektromagnetes geführt; für gewöhnlich wird die Stange durch die
                              									erwähnte Feder mit einer platinirten Stelle gegen einen Contactarm m gedrückt, an welchen das eine Ende der Bewickelung
                              									des Elektromagnetes F gelegt ist, während das zweite
                              									Ende durch die Rolle des Elektromagnetes E hindurch mit
                              									dem Stifte d auf dem Ankerhebel D dieses Elektromagnetes in Verbindung steht. Von der Achse C des Zeigers Z endlich
                              									geht der Leitungsdraht L1 nach dem Thurme, den Feuerwachen und dem Batteriepole fort.
                           Während nun der Zeiger Z am Stifte d des Elektromagnetes E
                              									anliegt, ist ein ununterbrochener Stromweg von dem letztgenannten Pole durch E bis zu den Gebern in sämmtlichen Meldestellen
                              									vorhanden. Wird daher in irgend einer Meldestelle der Strom geschlossen, so wirkt
                              									derselbe in dem zugehörigen Elektromagnete F und in E: E läſst durch Zurückziehen seines Stiftes d den Zeiger Z frei und
                              									unterbricht zugleich den Stromweg für sämmtliche Elektromagnete F und E, bis der Zeiger
                              									sich (wie Z1 in Fig. 13) an
                              									die vorgetretene Stange k anlegt, dieselbe von dem
                              									Contactarme m entfernt und in ihrem bogenförmigen
                              									Schlitze verschiebt; der Stromweg nach der rufenden Meldestelle ward also jetzt
                              									zwischen dieser Stange k und dem an dieser liegenden
                              									Zeiger Z1 wieder
                              									geschlossen, jedoch auf kürzerem Wege, d.h. ohne daſs irgend einer der
                              									Elektromagnete darin eingeschaltet wäre.
                           Nach Beendigung der einlaufenden Meldung wird in der Feuerwache die vorgeschobene
                              									Stange k mit der Hand oder selbstthätig wieder
                              									zurückgeschoben und der Zeiger Z wieder zurückgedreht,
                              									um den Apparat für neue Meldungen in Bereitschaft zu stellen.
                           Sollten etwa zwei Meldestellen gleichzeitig den Strom schlieſsen, so läuft der Zeiger
                              									erst bis zu dem dem Ausgangspunkte (d) zunächst
                              									liegenden der beiden vorgetretenen Stifte k, später
                              									weiter bis zu dem zweiten. Ob und wie aber dabei verhütet wird, daſs während des
                              									Abtelegraphirens der ersten Meldung die zweite nicht in die Luft telegraphirt werde,
                              									ist in der Patentschrift nirgends angegeben.
                           Die von Mc Cullough geplante Anordnung der Leitung für
                              									seinen Feuer- und Signaltelegraphen (* D. R. P. Nr. 34474 vom 28. April 1885) ist in
                              										Fig. 10
                              									Taf. 2 skizzirt. Die Feuermeldeapparate T sind in zwei
                              									in sich geschlossene Stromkreise L1 und L2 eingeschaltet, von denen je einer mit seinen beiden Enden an denselben Pol der Batterie B angeschlossen ist. Auf diese Weise wird der
                              									Stromkreis der Batterie erst durch jeden einzelnen Apparat T selbst geschlossen. Es ist leicht ersichtlich, daſs von den beiden
                              									Anschluſspunkten a und b
                              									der Schleifenleitungen 
                              									L1 und L2 nach jedem der
                              									Meldeapparate T zwei Drähte laufen, welche sich eben
                              									bei T vereinigen, und daſs daher ein Bruch in einer der
                              									Leitungen L1 oder L2 die Wirksamkeit der
                              									Apparate nicht stören kann und auch eine Störung in beiden Leitungen nur diejenigen
                              									Meldeapparate auſser Thätigkeit setzt, welche sich zwischen den beiden äuſsersten
                              									schadhaften Stellen der Leitung befinden. Ein Kurzschluſs zwischen den Leitungen L1 und L2 zeigt sich im
                              									Centralamte durch die Klingel A von selbst an und kann
                              									somit leicht beseitigt werden. Die Schlieſsung des Stromes innerhalb der
                              									Meldeapparate T erfolgt einfach nach Ausweis der Fig. 11 Taf.
                              									2, indem in geeigneter Weise die beiden von L1 und L2 abgezweigten Drähte t,
                                 										t zur metallischen Berührung mit einander gebracht werden.
                           Bezüglich dieser Schaltungsweise nun weist Prof. Zetzsche in der Elektrotechnischen
                                 										Zeitschrift, 1886 * S. 224 darauf hin, daſs der beabsichtigte Zweck sich
                              									noch einfacher erreichen lasse, wenn man die eine der beiden Drahtleitungen L1 und L2 – etwa L1 – einfach durch
                              									Erdleitungen ersetze, indem man in Fig. 11 den nach L1 laufenden Draht t an die Erde lege und dem entsprechend auch in der
                              									Feuerwache den in Fig. 10 an den Punkt b der Leitung L1 angeschlossenen Pol
                              									der Batterie B zur Erde führe, daſs dadurch aber die
                              									Stromleitung Mc Cullough's mit derjenigen vollständig
                              									übereinstimmend werde, welche Zetzsche schon im Katechismus der elektrischen Telegraphie (5. Auflage S.
                              									265 und 6. Auflage S. 395) für Feuerwehrtelegraphenanlagen angegeben hat. Der
                              									Unterschied der beiden Schaltungen liegt nämlich nur darin, daſs Mc Cullough die von Zetzsche benutzte Erdleitung durch eine zweite Drahtleitung ersetzt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
