| Titel: | Neuerungen in der Herstellung von Sägeblättern. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 153 | 
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                        Neuerungen in der Herstellung von
                           								Sägeblättern.
                        Patentklasse 49. Mit Abbildungen im Texte und auf
                           									Tafel 11.
                        Neuerungen in der Herstellung von Sägeblättern.
                        
                     
                        
                           Bei selbstthätigen Sägenstanzen ist eine besondere
                              									Sorgfalt auf die Anordnung des Vorschubmechanismus zu
                              									verwenden, damit derselbe sicher arbeite und eine gleichbleibende Theilung der
                              									Sägezähne herzustellen gestatte. Die von Hürxthal und
                                    										Brune in Remscheid (* D. R. P. Nr. 30652 vom 1. Juli 1884) angegebene
                              									Einrichtung dürfte dieser Bedingung entsprechen. Das zu zahnende Blatt wird bei
                              										a (Fig. 5 und 6 Taf. 11) in einer
                              									Aussparung des Stückes b in den Stanzapparat
                              									eingeführt. Durch Niederdrücken des Knopfes d wird
                              									alsdann die groſse obere kreuzweise geriffelte Walze e
                              									von der unteren unverrückbar gelagerten Führungswalze f
                              									abgehoben, um das Blatt zwischen diesen Walzen bis zur Angriffsstelle des Stempels
                              										g (Fig. 6) einschieben zu
                              									können. Auf der Achse der Walze e sitzt fest das
                              									Sperrrad h mit feinen Zähnen, welches von der Klinke
                              										k des um dieselbe Achse drehbaren Winkelhebels l dadurch bewegt wird, daſs der Halter des aufwärts
                              									gehenden Stempels die Stahlrolle p (Fig. 5) des Hebels l mitnimmt und dadurch letzteren in der Richtung des
                              									Pfeiles dreht. Die Gröſse dieser Drehung ist der Sägenzahnung genau angepaſst und
                              									kann mittels der stellbaren Anschlagschraube m nach
                              									Belieben geregelt werden. Die Stellschraube m wird
                              									nämlich durch eine Feder v mit dem unteren
                              									Anschlagstücke in Berührung gehalten und es wird bei einem bestimmten und
                              									unveränderlichen Hube des Stempels g die Rolle p vom Stempelhalter um so weniger hoch gehoben, je
                              									höher man dieselbe von vornherein eingestellt hat. Die Klinke k dreht dann die Walze e
                              									um einen um so kleineren Winkel, je höher p eingestellt
                              									wird, d.h. es werden dann feinere Sägezähne hergestellt. Die geriffelten Walzen e und f bewegen sich
                              									gleichzeitig und zwar zwangsläufig durch fein gezahnte Stirnräder w mit einander. Die Riffelung der Walzen e und f ist dabei so
                              									angeordnet, daſs das Blatt in Folge der schraubenförmigen Riffeln der Walze f von letzterer stets an das Führungslineal s angedrückt wird, wodurch ganz gleich tiefe Sägezähne
                              									erhalten werden. Der durch die Schraubenfeder r
                              									bewirkte federnde Andruck der beiden Zuführungswalzen gegen einander ist
                              									erforderlich, weil die zu zahnenden Blechstreifen immer uneben sind, d.h. Buckel und
                              									an den Enden Grat besitzen.
                           Textabbildung Bd. 262, S. 154Sägenstanzen dieser Art gestatten immer nur ein Blatt nach dem anderen zu
                              									zahnen. Die Arbeit geht daher, obgleich die Stempel sehr schnell laufen,
                              									verhältniſsmäſsig langsam von Statten, und es dürfte deshalb das von E. Peters in Remscheid (* D. R. P. Nr. 34766 vom 19.
                                 									Juni 1885) angegebene Verfahren zum Stanzen von Sägeblättern einen bedeutenden
                              									Fortschritt bilden. Hiernach zahnt ein Stempel, wie
                              									nebenstehend veranschaulicht ist, zwei Blätter
                                 										gleichzeitig und zwar derart, daſs man mittels einer Maschine, welche mit
                              									mehreren in einer Reihe liegenden Stempeln arbeitet, aus einer passend breiten
                              									Stahlplatte sofort die doppelte Zahl fertig gezahnte Sägeblätter erhält.
                           Zur Ausführung dieses Verfahrens hat Peters die in Fig. 1 und 2 Taf. 11
                              									dargestellte selbstthätige Maschine angegeben, welche
                              									gleichzeitig mit vier Stempeln J arbeitet. Diese sitzen
                              									fest in den Haltern G, welche mittels je zweier
                              									Schraubenmuttern in Schlitzlöchern des prismatisch geführten Querträgers E festgehalten werden. Durch diese Anordnung können die Stempelhalter
                              									nicht nur gegen einander zur Herstellung verschieden breiter Sägen, sondern auch in
                              									senkrechter Richtung nach Belieben festgestellt werden, um auch kurze, etwa
                              									abgebrochene und nachgeschliffene Stempel verwenden zu können, welche dann in den
                              									Haltern G durch Klemmschrauben befestigt werden. Der
                              									Träger E bildet mit dem in dem Gestelltheile F geführten und durch ein Excenter auf- und abbewegten
                              									Schieber D ein Stück. Die Excenterachse C wird durch ein Kegelräderpaar von der Achse B aus angetrieben, sobald man das auf C lose sitzende Kegelrad h
                              									durch Niederdrücken des Tritthebels m, d.h. durch
                              									Schlieſsen der Reibungskuppelung, mit der Achse C fest
                              									verbindet. So lange man den Hebel m niederdrückt, so
                              									lange befindet sich die Maschine in Thätigkeit und es bleibt dieselbe sofort und
                              									zwar derart stehen, daſs die Stempel sich immer in der höchsten Stellung befinden,
                              									sobald man den Tritthebel m frei gibt. An dem
                              									Gestelltheile F ist ein Arm s befestigt, an welchem sich der Drehpunkt des Winkelhebels tt1 befindet. Vorn am
                              									Schieber D ist ein Arm mit dem Stifte u verstellbar angebracht. Durch die Feder w wird der Arm t des
                              									Winkelhebels tt1 immer
                              									nach links gezogen, wenn der Stift u beim Aufwärtsgange
                              									des Schiebers D, bis der Stempel die höchste Lage
                              									erreicht hat, den Arm t1 mitnimmt. Der Arm t schlägt in Folge dessen
                              									nach rechts aus und macht den Hebel m frei. Letzterer
                              									bewegt sich dann in Folge der Feder r, welche nach oben
                              									drückt, und des Gewichtes O nach aufwärts und rückt die
                              									Maschine durch seine Verbindung mit dem Winkelhebel k
                              									aus. Der Stift u ist so gestellt, daſs derselbe erst an
                              									den Arm t1 stöſst, wenn
                              									der Schieber D beinahe auf dem höchsten Punkte
                              									angelangt ist.
                           Soll die Maschine wieder in Gang gebracht werden, so tritt man auf den Hebel m, wodurch die Reibungskuppelung wieder eingerückt wird
                              									und der Winkelhebel tt1
                              									vermöge der Feder w in seine frühere Lage zurückkehrt.
                              									Soll die Maschine ununterbrochen arbeiten, so dreht man mittels des Fuſses den
                              									Riegel v um 90°, so daſs derselbe auf den
                              									Fuſstritthebel m zu stehen kommt und dieser in seiner
                              									Lage gehalten wird.
                           Die Stempel J der Maschine arbeiten mit den in einer
                              									besonderen Unterlage L befindlichen runden Matrizen
                              									zusammen, welche in Längsschlitzen dieser Unterlagen verschiebbar und mittels Bolzen
                              									und Schraubenmuttern feststellbar sind. An der Unterlage L befinden sich Augen, in welchen sich die runden Stangen N führen und mittels Stellschrauben befestigt werden.
                              									Auf den Stangen N sind die Rollen P verschiebbar angeordnet, um dieselben zur Herstellung
                              									beliebig breiter Sägen einstellen zu können. Mit den beiden Rollen P sind flache Führungen verbunden, weil die
                              									Rollenführungen bei der gröſsten Sägebreite keinen Platz haben. Durch diese
                              									Anordnung ist das Blech schon geführt, bevor es zwischen die Walzenpaare Q kommt, von denen jedes von dem Träger E aus unabhängig von dem anderen seine Drehung erhält.
                              									Die Unabhängigkeit beider Walzenpaare von einander hat den Zweck, daſs man auf der einen Seite der
                              									Maschine kleine und auf der anderen gröſsere Zähne stanzen kann. Sollen aber auf
                              									einer Maschine nur gleich groſse Zähne gestanzt werden, so wird der Träger E rechts und links geführt und nicht bloſs in der Mitte
                              									wie bei vorliegender Maschine. Die ganze Blechtafel wird dann zwischen einem
                              									Walzenpaare in die Maschine geführt. Der Mechanismus, welcher die Auf- und
                              									Niederbewegung des Trägers E auf die Walzen Q überträgt, ist so eingerichtet, daſs die Walzen erst
                              									bewegt werden, also die Säge vorgeschoben wird, wenn der Stempel aus der Matrize
                              									ausgetreten ist. Würde der Vorschub der Säge schon beginnen, wenn der Stempel noch
                              									in der Matrize steckt, so würden Klemmungen entstehen und die Zähne nicht genau und
                              									gleichmäſsig ausfallen. An dem Träger E ist auf beiden
                              									Seiten ein aufwärts gebogenes Horn R befestigt, auf
                              									welchem der untere Mitnehmer S (vgl. Fig. 3 Taf. 11) mittels
                              									Stellschraube befestigt ist, während sich der obere Mitnehmer T auf dem Hörne R
                              									verschieben kann und seine Lage durch den Hebel Y und
                              									die Feder V angewiesen erhält. Ueber der Feder V befindet sich der Ring U
                              									zum Einstellen des Mitnehmers T bezieh. der Feder V. Auf dem Lager W ist das
                              									Böckchen X befestigt, an welchem oben der Hebel Y um einen Bolzen schwingt. Auf der unteren Walze Q sitzt drehbar ein ebensolcher Hebel Y1 mit der Schaltklinke
                              										z. Letztere wird durch die Feder a an die Zähne des Schaltrades angedrückt. Die beiden
                              									Hebel Y und Y1 stehen durch die Stange y mit einander in Verbindung. Die Stange y
                              									läſst sich in Schlitzen der Hebel verstellen, um einen gröſseren oder kleineren
                              									Vorschub zu erzielen. In Fig. 3 steht der Träger
                              										E mit den Stempeln auf dem tiefsten Punkte. Beim
                              									Aufwärtsgange wird S den Hebel Y durch den leeren Zwischenraum erst nach einer gewissen Zeit mitnehmen;
                              									die Walzen Q schieben dann die Säge um ein bestimmtes
                              									Maſs vorwärts.
                           Der erwähnte Zwischenraum entspricht aber dem Wege, welchen der Stempel von seiner
                              									tiefsten Stellung in der Matrize an bis zu derjenigen, bei welcher sich derselbe
                              									genau über dem Sägeblatte befindet, macht. Die Säge wird also nicht früher vorwärts
                              									gezogen, als bis der Stempel dieselbe freigegeben hat.
                           Bewegt sich der Träger E bezieh. die Stange R abwärts, so drückt der obere Mitnehmer T vermöge der Feder V,
                              									welche so stark ist, daſs sie die Reibung der Hebel auf den Bolzen und den Druck,
                              									welchen die Schaltklinke vermöge der schwachen Feder a
                              									auf das Schaltrad ausübt, überwindet, auf den Hebel Y
                              									und bewegt denselben abwärts und zwar so lange, bis dieser links gegen die Nase X1 stöſst. Die Feder
                              										V drückt sich nun beim weiteren Niedergange des
                              									Hebels Y um den oben erwähnten Zwischenraum zusammen,
                              									nimmt den Hebel Y also jetzt nicht mehr mit, da
                              									derselbe durch die Nase X1 daran verhindert ist. Dicht hinter den Walzen Q sind Messerscheiben C auf Spindeln mit
                              									feinem Gewinde
                              									verstellbar angeordnet. Die obere Messerspindel erhält ihren Antrieb durch gröſsere
                              									Zahnräder von den Walzen Q aus. Unter sich stehen die
                              									Spindeln der Messer durch kleinere Zahnräder in Verbindung. Dicht hinter den
                              									Messerscheiben C befinden sich die seitlichen
                              									Führungsrollen h, welche ebenfalls, wie die vorderen
                              									Rollen P, auf einer Stange verschiebbar und
                              									feststellbar sind.
                           Zum Härten von Sägeblättern, derart, daſs nur die Zähne bis zu den Wurzeln hin gehärtet werden, während der übrige Theil der Stahlstreifen weich bleibt,
                              									hat Th. Fowler in New-Haven, Nordamerika (* D. R. P.
                                 									Nr. 36496 vom 13. Oktober 1885) den in Fig. 4 Taf. 11
                              									dargestellten Apparat angegeben: Durch den Kasten C, welcher den zu härtenden Sägen entsprechend lang
                              									ausgeführt ist, flieſst ununterbrochen die Härteflüssigkeit, welche durch Oeffnungen
                              									in die Rinne D übertritt und nur die Zähne des zwischen
                              									unverbrennlichen Packungen eingeschobenen Sägeblattes A
                              									berührt. Die Packungen aus Asbest o. dgl. sind in die Platten E und E1 eingesetzt, von denen die Platte E mit C fest verbunden
                              									ist, während die Platte E1 gegen die erstere verstellbar ist, indem die Befestigungsschrauben in
                              									Schlitzlöchern stecken und hinter E1 eine federnde Platte liegt. Diese Anordnung ist
                              									erforderlich, um verschieden starke Sägen in ein und demselben Apparate härten zu
                              									können. Natürlich müssen die Platten E und E1 so gegen einander
                              									gedrückt werden, daſs zwischen den Packungen und dem Sägeblatte A keine Flüssigkeit durchtreten kann. An beiden Enden
                              									ist der Kasten C noch mit je einer stellbaren Auflage
                              									versehen, durch welche das Eintauchen der Sägezähne in die Rinne D geregelt wird.
                           Man kann auch ein endloses Band in der Rinne D an den
                              									Sägezähnen entlang führen, welches mit der Härteflüssigkeit getränkt ist.
                           Sägen, welche auf die beschriebene Weise gehärtet werden, sollen auſserordentlich
                              									harte Zähne besitzen, so daſs dieselben zum Schneiden von Metallen besonders
                              									geeignet sind. In Folge des zähen Blattes brechen derartige Sägen bei Biegungen oder
                              									Verdrehungen nicht so leicht wie völlig gehärtete Sägeblätter.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
