| Titel: | Verdampfapparat für Lauge mit beständiger Entleerung der eingedickten Lauge und der abgeschiedenen Salze. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 178 | 
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                        Verdampfapparat für Lauge mit beständiger
                           								Entleerung der eingedickten Lauge und der abgeschiedenen Salze.
                        Patentklasse 62. Mit Abbildungen auf Tafel 12.
                        Verdampfapparat für Lauge.
                        
                     
                        
                           Bei dem Laugenverdampfapparat der Kaliwerke Aschersleben
                              									(vgl. 1886 259 * 368) wird der Zweck verfolgt, die beim
                              									Eindampfen entstehende verdickte Lauge sowie die in derselben befindlichen Krystalle
                              									ununterbrochen aus dem Apparate zu entleeren, trotzdem auf die Oberfläche der Lauge
                              									in dem Verdampfapparate fortwährend die Luftverdünnung einwirkt. Zur Erreichung
                              									dieses Zweckes wird der Verdampfapparat mit einem Ausströmungsrohre verbunden,
                              									welches heizbar und in seiner Länge derart bemessen ist, daſs die Höhe der dadurch
                              									in dem Verdampfapparate und dem Rohre entstehenden Flüssigkeitssäule zuzüglich des
                              									Druckes der Luftverdünnung im Apparate dem äuſseren Atmosphärendrucke entspricht, so
                              									daſs das Ausströmen der Flüssigkeit ohne eine Schädigung der oberhalb derselben
                              									befindlichen Luftverdünnung möglich ist.
                           In dem Zusatzpatente * Nr. 36916 vom 22. December 1885 werden von den Kaliwerken Aschersleben einige Abänderungen dieses
                              									Verdampfapparates angegeben, welche jedoch das vorstehend erläuterte Wesen nicht
                              									beeinflussen. Wie Fig. 18 Taf. 12 zeigt, kann das Abfluſsrohr des Apparates durch eine
                              									entsprechende Verlängerung des unteren Theiles desselben ersetzt werden; es wird
                              									dann die ganze Flüssigkeitssäule H, welche in dem Apparate enthalten
                              									ist, zuzüglich der erzielten Luftspannung dem Atmosphärendrucke das Gleichgewicht
                              									halten müssen.
                           Fig. 16 Taf.
                              									12 zeigt dieselbe Einrichtung, mit dem Unterschiede, daſs die Abströmungsstelle i in dem Verdampf- und Kochkessel A nicht verengt, sondern gleich dem Durchmesser der
                              									übrigen Theile des Kessels A belassen ist. Statt der
                              									Heizung des Abfluſsrohres, welche früher erwähnt ist, kann hier erforderlichenfalls
                              									eine solche für die unteren Theile des Kochkessels angeordnet werden, wie dies in
                              										Fig. 17
                              									dargestellt ist, wo ein Dampfmantel zu diesem Zwecke angeordnet wurde.
                           Bei den unten nicht weit offenen, sondern sich verengenden Kochkesseln ist es
                              									nothwendig, die Flüssigkeit mit dem Salze in stetiger Bewegung zu erhalten, um ein
                              									Ansetzen von Krystallen in irgend einem Theile des Kessels zu vermeiden. Zu diesem
                              									Zwecke wird, wie in Fig. 17 und 18 gezeigt ist, eine
                              									Anzahl von Rührwerken über einander angeordnet, welche die Lauge einander zuführen
                              									und eine stetige Bewegung der letzteren erzeugen. Das Entfernen der verdickten Lauge
                              									sowie der mit derselben abflieſsenden Krystalle kann durch geeignete
                              									Abfluſsvorrichtungen aus dem Sammelgefäſse B erfolgen,
                              									aber auch mittels eines Becherwerkes geschehen, wie aus Fig. 16 zu entnehmen
                              									ist.
                           Die in dem Apparate durch die Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels bedingte
                              									Flüssigkeitssäule kann aber auch derart gewählt werden, daſs in dem untersten Theile
                              									des Kessels A ein den Atmosphärendruck übersteigender
                              									Druck herrscht. Diese Anordnung ist in Fig. 18 dargestellt, bei
                              									welcher der Kessel A über die erforderliche Höhe H der Flüssigkeitssäule hinaus verlängert und unten bei
                              										i verengt ist. Dieser Ablauf braucht nicht bei
                              									Anwendung eines Abfluſshahnes (vgl. Fig. 17) bis unter den
                              									Spiegel der Flüssigkeit in dem Gefäſse B einzutauchen,
                              									da auch ohne diese Tauchung in Folge des an der Abfluſsstelle herrschenden höheren
                              									Druckes eine Aufhebung der Luftleere nicht zu befürchten ist.
                           Bei allen in Fig.
                                 										16 bis 18 dargestellten Abdampfapparate kann entweder durch beständigen Zu- und
                              									Abfluſs ein gleichbleibender Flüssigkeitsspiegel in den Kochkesseln erhalten, oder
                              									es kann in geeigneten Zwischenräumen die der Höhe h
                              										(Fig. 18)
                              									entsprechende Menge der eingedickten Lauge abgelassen werden.
                           Nicht weit über der unteren Kante des Abflusses i ist
                              									ein kleines Loch k angebracht, damit durch dieses Loch
                              									allmählich und nicht etwa durch die groſse untere Oeffnung plötzlich eine groſse
                              									Luftmenge eindringe und schädliche Stöſse verursache, wenn aus irgend einem Grunde
                              									im Gefäſse B Mangel an Lauge entsteht.
                           
                        
                     
                  
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