| Titel: | Neuere Erdöl-Kraftmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 289 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Neuere Erdöl-Kraftmaschinen.
                        (Patentklasse 46. Fortsetzung des Berichtes S. 241
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 16, 19 und 22.
                        Neuere Erdöl-Kraftmaschinen.
                        
                     
                        
                           I) Herstellung der Ladung auf kaltem
                                 										Wege (Schluſs).
                           Unter den zahlreichen in neuerer Zeit angegebenen Constructionen von
                              									Erdöl-Kraftmaschinen ist wohl die von J. Spiel in
                              									Berlin (* D. R. P. Nr. 35794 vom 3. März 1885) die einzige, welche sich in
                              									verhältniſsmäſsig sehr kurzer Zeit Eingang in die Praxis verschafft hat; dieselbe
                              									wird von der Halle'schen Maschinenfabrik und
                                 										Eisengieſserei in Halle a. S. für Leistungen von 1 bis 50 Pferd zur
                              									Ausführung gebracht.Für die skandinavischen Länder bauen die Maschine Burmeister und Wains in Kopenhagen, für England und seine Colonien
                                    												A. Shirlaw und Comp. in Birmingham und Spiel's Patent Petroleum Engine Company in
                                    											London. Im Gange wurde die Spiel'sche Erdölmaschine zuerst öffentlich auf den Kleinmotoren-Ausstellungen
                              									in Nürnberg und in Halle a. S. 1885 vorgezeigt. Das für den Betrieb des Motors
                              									geeignete Erdöl hat ein specifisches Gewicht von 0,720 und ist im Handel unter den
                              									Namen „Petroleumäther“, „Petroleumbenzin“, „Petroleumnaphta“
                              									oder auch kurzweg „Naphta“ erhältlich. Das Explosionsgemisch wird ebenfalls
                              									durch Zerstäubung von Erdöl hergestellt und zwar mittels einer Pumpvorrichtung.
                           In ihrer Ausführung gleicht die Spiel'sche
                              									Erdölkraftmaschine, wie auch aus Fig. 3 Taf. 19 zu
                              									entnehmen ist, ganz einem liegenden Otto'schen
                              									Gasmotor. Der liegende Cylinder hängt frei am Gestelle und trägt an seinem hinteren
                              									Ende die Zündvorrichtung, bestehend aus einer kleinen Lampe und einem Schieber für
                              									die Uebertragungsflamme; die Bewegung des Schiebers wird wie beim Otto'schen Gasmotor durch eine zur Seite des Cylinders
                              									liegende, von der Schwungrad welle durch Winkelräder mit einer Uebersetzung von 1 :
                              									2 getriebene Welle erzielt. Gegen das Vorbild sind dem Erdölmotor nur das auf dem
                              									Cylinderrücken stehende Gefäſs für das Erdöl und die daneben befindliche, zur
                              									Zerstäubung desselben dienende Pumpe eigentümlich. Die Anwendung der Pumpe soll
                              									nicht auch, wie bei den Gaskraftmaschinen, zur Herbeiführung einer vermehrten Zahl
                              									von Arbeitshüben, sondern nur zur Bildung des unverdichteten Explosionsgemenges
                              									dienen. Der Erdölmotor arbeitet wie der Otto'sche
                              									Gasmotor mit sogen. Viertakt.
                           Die Einrichtung der Zerstäubungsvorrichtung ist aus Fig. 1 und 2 Taf. 19 und
                              									ihre Verbindung mit dem Cylinder aus Fig. 5 und 6 Taf. 19 ersichtlich. Der
                              									Kolben k, welcher von einer Daumenscheibe auf der
                              									Steuerwelle W mittels Zwischenhebel bewegt wird, saugt
                              									jedesmal aus dem Behälter O eine bestimmte Menge Erdöl
                              									in den Raum r; dasselbe wird dann in dem Ventilraume
                              										V zerstäubt und vollständig in den Arbeitscylinder
                              									und zwar während der vollen Saugdauer in denselben übergeführt.
                           
                           Der Hahn h, welcher von der Maschine gesteuert wird,
                              									dient zur Verbindung der Pumpe C mit dem Behälter O durch das Rohr n, sowie
                              									durch den Kanal z mit dem Einlaſsventile v zum Arbeitscylinder. Die Hubgröſse des Kolbens k ist an der Kuppelung m
                              									verstellbar. Aehnlich ist das ebenfalls in gleicher Weise wie der Kolben k von der Welle W
                              									gesteuerte Einlaſsventil v in seiner Hubhöhe
                              									verstellbar, um die Einströmungsöffnung für die durch den Rohrstutzen R in den Ventilraum V
                              									eintretende atmosphärische Luft zu regeln, so daſs die eintretende Luftmenge der
                              									gleichzeitig eintretenden Erdölmenge entsprechend angepaſst werden kann. Dies
                              									geschieht dadurch, daſs das Ventil v beim Niedergange
                              									in seiner tiefsten Stellung mehr oder weniger dem Rande des Einführungsrohres E für das Explosionsgemisch genähert wird, wodurch für
                              									den Eintritt mehr oder weniger eine enge oder weite freie Oeffnung bleibt. Um das
                              									Gemenge von Luft und Erdöl vor dem Eintritte in den Arbeitscylinder noch eine Zeit
                              									lang zusammenzuhalten und dadurch inniger zu mischen, ist das Rohr E vorgesehen, dessen lichte Weite innerhalb ganz
                              									bestimmter, den jedesmaligen Gröſsenverhältnissen bezieh. der Arbeitsleistung der
                              									Maschine entsprechenden Grenzen liegen muſs. Die in der Flansche des
                              									Einführungsrohres vorgesehene ringförmige Vertiefung t
                              									dient dazu, das vom Expansionsgemische etwa noch mitgeführte, nicht genügend
                              									zerstäubte Erdöl zurückzuhalten; dasselbe wird dann beim nächsten Ansaugen von der
                              									Luft in eine wirbelnde Bewegung versetzt und dadurch zerstäubt. Auf diese Weise wird
                              									das Eintreten von nicht genügend fein vertheiltem Erdöl in den Cylinder möglichst
                              									verhütet. Das Ventil v wird durch seinen Steuerdaumen
                              									während der Saugperiode in gleichem Abstande über der Oeffnung des Rohres E gehalten.
                           Das so während der Saugperiode im Arbeitscylinder hergestellte und in denselben
                              									übergeführte Gemisch wird vom Arbeitskolben dann verdichtet und nach dem Hubwechsel
                              									entzündet. Die Regulirung der Geschwindigkeit des Motors findet durch Ausfall von
                              									Explosionen statt. Der von einem Daumen am Ende der Welle W bewegte Zündschieber M (vgl. Fig. 4 und 7 Taf. 19)
                              									wird, nachdem das in seinem Kanäle b befindliche Gas
                              									durch die Flamme bei a entzündet ist, mittels einer
                              									Feder f zurückgeschnellt und hierdurch die Entzündung
                              									des im Cylinder befindlichen Explosionsgemenges sicher herbeigeführt. Würde eine
                              									langsamere Bewegung des Zündschiebers stattfinden, so wird die Uebertragungsflamme
                              									erstickt und die Zündung versagt. Um den beim Zurückschnellen des Schiebers
                              									auftretenden Schlag gegen den Steuerdaumen zu mildern, ist der Schieber M an seinem anderen Ende mit einer besonderen
                              									Hemmvorrichtung versehen, welche in einer keilförmigen Klemmfeder g besteht, die sich zwischen zwei Rollen r bewegt, so daſs beim Zurückschnellen des Schiebers
                              									durch den Druck zwischen den Rollen r ein sanft
                              									wachsender Widerstand geleistet wird, bis der Schieber, bevor die Laufrolle den
                              									Daumen erreicht, vollständig stillsteht.
                           
                           Der Auspuff der Explosionsgase findet durch das seitlich am Cylinder vorgesehene
                              									Ventil A (Fig. 5) statt, welches
                              									ebenfalls von der Welle W aus gesteuert wird. Der
                              									Arbeitscylinder wird durch einen Wassermantel gekühlt. Das Kühlwasser kann wie bei
                              									den Gasmotoren einer Wasserleitung entnommen, oder auch eine bestimmte Wassermenge
                              									immer wieder benutzt werden, wenn man dieselbe durch den Cylindermantel und ein
                              									Kühlgefäſs kreisen läſst.
                           Der Motor ist nach dem Anzünden der Zündflamme und Anstellen der Erdölzufuhr schnell
                              									und leicht durch Andrehen des Schwungrades in Gang zu setzen und ebenso schnell
                              									durch Ausblasen der Flamme und Schlieſsen des Verbindungshahnes zwischen
                              									Erdölbehälter und Pumpe anzuhalten und bleibt von selbst stehen, wenn der
                              									Erdölvorrath im Behälter verbraucht ist.
                           Zur Aufbewahrung eines gröſseren Vorrathes von Erdöl zum
                              									Betriebe des Motors bei faſsweisem Bezüge des Erdöles wird eine verschlieſsbare
                              									eiserne Kiste empfohlen, in welche das Faſs gelegt wird. Mittels einer kleinen, am
                              									Motor selbst anzubringenden Würgelpumpe wird das Erdöl dann durch ein Saugrohr,
                              									welches durch den Spund bis auf den Boden des Fasses reicht, allmählich in dem
                              									Maſse, wie es gebraucht wird, in den Behälter auf dem Motor gepumpt. Auf diese Weise
                              									wird jedes Umfüllen vermieden und sind Gefahren bei Aufbewahrung und Verwendung des
                              									leichtsiedenden Erdöles als ausgeschlossen zu betrachten. Der Motor selbst bietet zu
                              									Gefahren keinen Anlaſs.
                           Was nun die Betriebskosten anlangt, so stellen sich
                              									dieselben etwa denen der Gasmotoren gleich, vielfach auch billiger. Die kleineren
                              									Motoren verbrauchen in 1 Stunde und für das Pferd etwa 0,54 bis 0k,6 Erdöl, d. i. bei einem Preise von rund 30 Pf.
                              									für das Kilogramm 16 bis 17 Pf. Bei gröſseren Motoren soll sich der Erdölverbrauch
                              									noch geringer stellen.
                           Textabbildung Bd. 262, S. 291Mit dem Spiel'schen Motor wurden auf der
                              									Ausstellung für Kleingewerbe in Halle a. S. 1885 und im technologischen
                              									Gewerbemuseum zu Wien Versuche und Prüfungen vorgenommen. Ein am letzteren Orte
                              									aufgenommenes Indicatordiagramm eines 2½ pferdigen Motors ist nebenstehend nach den
                              										Mittheilungen des technologischen Gewerbemuseums,
                                 										Section für Metallindustrie, Wien 1886 * S. 77 verkleinert
                              									wiedergegeben.
                           Die Ergebnisse der ersten Versuchsreihe in Wien sind aus
                              									nachfolgender Tabelle zu entnehmen:
                           
                           
                              
                                 WirklicheLeistung
                                 Erdölverbrauch
                                 Kühlwasserfür1 Stunde
                                 Mittlere Temperaturdes
                                    											Kühlwassers
                                 Um-laufs-zahl
                                 Schwung-raddurch-messer
                                 Belastungan derBremse
                                 
                              
                                 für1 Stünde
                                 fürStundeundPferd
                                 vor Ein-tritt in
                                 bei Aus-tritt aus
                                 
                              
                                 Kühlmantel
                                 
                              
                                 e
                                 k
                                 k
                                 l
                                 
                                 
                                 
                                 m
                                 k
                                 
                              
                                 2,88
                                 2,02
                                 0,70
                                 252
                                 12°
                                 45°
                                 204
                                 1,555
                                 13
                                 
                              
                                 2,98
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 210
                                 –
                                 13
                                 
                              
                                 3,11
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 204
                                 –
                                 14
                                 
                              
                           Der Erdölverbrauch stellt sich hiermit etwas höher als bei den folgenden Versuchen,
                              									welche nach Glaser's Annalen, 1886 Bd. 19 * S. 111 in Halle mit einem 2½ pferdigen Motor von
                              										150mm Kolbendurchmesser und 280mm Hub vorgenommen wurden:
                           
                              
                                 ReducirtesBremsgewicht
                                 Länge desHebelarmes
                                 Umdrehungen
                                 Pferdestärke
                                 Erdölverbrauch
                                 Spiritusver-brauch für
                                    											dieZündflamme
                                 Kühlwasserfür die Stunde
                                 Mittl. Temp. desKühlwassers
                                 
                              
                                 Ge-sammt
                                 In derMinute
                                 Ge-sammt
                                 fürStundeundPferd
                                 vorEintritt
                                 beiAustritt
                                 
                              
                                 k
                                 mm
                                 
                                 
                                 e
                                 k
                                 k
                                 g
                                 l
                                 
                                 
                                 
                              
                                 13,935
                                 753
                                 53810
                                 224,2
                                 3,28
                                 8,20
                                 0,625
                                 70
                                 210
                                 11°
                                 56°
                                 
                              
                           Die Zerstäubung des Erdöles will F. Brünler in Berlin (*
                              									D. R. P. Nr. 35993 vom 22. Januar 1886) durch Verlegung des
                                 										Zerstäubers in den Kolben vereinfachen und sparsamer gestalten. Dabei soll
                              									die Bewegungsrichtung des zerstäubten Erdöles der des Kolbens entgegengesetzt sein
                              									und ein Niederschlagen des Erdölnebels hauptsächlich in der Explosionskammer
                              									stattfinden. Die Explosionskammer K (Fig. 10 Taf. 19) wird
                              									nicht gekühlt; vielmehr wird beabsichtigt, dieselbe möglichst warm werden zu lassen,
                              									um das sich an den Wänden derselben niederschlagende Erdöl sofort in Dampf zu
                              									verwandeln. Der Kolben P saugt durch das Klappenventil
                              										T Luft in den Cylinder. Indem die Luft über die
                              									Kante T1 mit groſser
                              									Geschwindigkeit streicht, saugt dieselbe durch den Kanal T2 Erdöl an und zerstäubt dieses. Auf dem
                              									Rückwege des Kolbens schlieſst sich das Ventil T und
                              									das erhaltene Gemisch von Luft und Erdöl wird in der Explosionskammer verdichtet und
                              									am Ende des Hubes entzündet. Am Ende des Arbeitshubes findet auch ein Oeffnen des
                              									Auslaſsventiles V statt und während des darauf
                              									folgenden Rückganges des Kolbens werden die Gase ausgestoſsen. Das Erdöl wird
                              									mittels einer Pumpe in die geneigte Rinne R am Kolben
                              										P geworfen und aus dieser durch T2 abgesaugt.
                           Fig. 8 und
                              										9 Taf. 19
                              									veranschaulichen die Einrichtung des Kolbens bei senkrechter Anordnung des Motors
                              									mit Arbeitsrichtung nach oben und nach unten. Bei Fig. 9 taucht ein mit der
                              									Zerstäubungsvorrichtung verbundenes Rohr in das mit Erdöl angefüllte Gefäſs H und in Fig. 8 flieſst das Erdöl
                              									einfach in den Kolben. An Stelle des Klappenventiles sind hier Tellerventile T vorgesehen.
                           
                        
                           
                           II) Herstellung der Ladung auf warmem
                                 										Wege.
                           So wahrscheinlich es auch ist, daſs durch Vergasung des Erdöles, bevor es mit Luft zu
                              									einer Ladung vermischt wird, eine ungleich günstigere Verbrennung erzielt wird und
                              									durch Vergasung die Arbeit und Wirkung der Maschine den Gasmotoren völlig gleich
                              									wird, so ist es doch anscheinend noch nicht gelungen, auf diesem Wege zu einer
                              									brauchbaren Maschine zu kommen. Jedenfalls ist aber nicht zu zweifeln, daſs die
                              									zukünftige Erdölkraftmaschine, soll sie dem Gasmotor gleichwerthig werden, mit Erdöl
                              									gas arbeiten muſs.
                           Der Gedanke, das Erdöl für den vorliegenden Zweck durch
                                 										Zerstäubung auf erhitzten Körpern zu vergasen, scheint von M. V. Schiltz in Köln (* D. R. P. Nr. 19228 vom 15. Mai
                                 									1881) herzurühren. Derselbe schlug vor, Erdöl in den erhitzten Explosionsräumen zu
                              									vergasen und dann erst zu entzünden.
                           Fig. 16 und
                              										17 Taf.
                              									19 veranschaulichen einen Erdölmotor mit dieser Einrichtung. Hinter dem Cylinder ist
                              									ein als Fortsetzung desselben bestehender, jedoch abgetrennter, cylindrischer Raum
                              									durch radiale Scheidewände in drei Kammern A, B und C getheilt. Jede dieser Kammern ist durch eine mit
                              									selbstthätigem Ventile versehene runde Oeffnung mit dem Cylinder verbunden; diese
                              									Ventile gestatten den Gasen ungehinderten Durchgang zum Kolben, aber nicht zurück
                              									und sind selbstschlieſsend eingerichtet. Die Kammer A,
                              									in welcher die erste Zündung stattfindet, ist mit B und
                              										B mit C durch ein in
                              									den Trennungswänden liegendes, nach Bedürfniſs in eine Röhre zu verlängerndes
                              									Zündloch a verbunden, so daſs die in der Kammer A stattfindende erste Explosion sich in die zweite
                              									Kammer B und aus dieser in die dritte Kammer C verbreitet, damit alle Kammern in schneller
                              									Reihenfolge ihren explodirten Inhalt durch die selbstschlieſsenden Ventile hinter
                              									den Kolben treiben. Die Explosionskammern kann man ungleich groſs machen, um in der
                              									günstigsten Kurbelstellung die gröſste Energie zu entwickeln.
                           Jede Explosionskammer hat im gemeinschaftlichen Boden, nahe dem in
                              									der Achse liegenden Wasserrohre, eine Eintrittsöffnung t (vgl. Fig. 14 Taf. 19) für atmosphärische Luft und eine Oeffnung s für Erdöl und sind die inneren Mündungen derselben
                              									behufs schnellerer Vermengung nach Art der Zerstäubungsapparate eingerichtet. Nur
                              									die unterste Kammer A hat ein Zündloch u, zwischen s und t befindlich, durch welches die Entzündung von auſsen
                              									mittels einer Flamme bewirkt wird. Die Eintrittsöffnungen der Kammerböden werden
                              									durch eine umlaufende Scheibe S mit gleichen Oeffnungen
                              									(vgl. Fig.
                                 									15), die durch ein Zahnradgetriebe bewegt wird, geöffnet und geschlossen.
                           Die Verdampfung des Erdöles geschieht zunächst bei Einleitung des
                              									Betriebes in dem die Lampe S1 (Fig.
                                 										17) der Kammer A umgebenden, von der
                              									letzteren abgeschlossenen Behälter, in welchem das durch P eintretende Erdöl sofort verdampft, um durch das Abzugsrohr in die
                              									Kammer A einzutreten; der an P angebrachte Hahn wird geöffnet, wenn die Vorwärmung von A durch die Lampe genügt. In der Achse des
                              									Kammercylinders verläuft ein mit Kugelrückschlagventil versehenes Rohr q (Fig. 16), welches durch
                              									ein siebförmiges Mundstück bei b Wasser hinter den
                              									Kolben spritzt; dieses Wasser kommt aus dem den Arbeitscylinder und die Kammern A bis C umgebenden
                              									Vorwärmemantel G und wird durch die in den Cylinder
                              									übertretenden explodirten Gase zur Kühlung und Kraftsteigerung in Dampf verwandelt.
                              									Der Wassermantel des Kammercylinders, von dem das Rohr q oben abgeht, steht mit dem des Arbeitscylinders durch enge Löcher o in der Zwischenwand in Verbindung, damit die Wärme um
                              									den letzteren gröſser bleibt als um den ersteren.
                           Dicht am Cylinderboden, der den Kolbenraum von den
                              									Explosionskammern trennt, befindet sich in der Cylinderwand oben die Auslaſsöffnung
                              										i für die Abgase. Ein Schieberventil m
                              									öffnet und schlieſst diese Oeffnung und somit das Auspuffrohr K.
                           Der Arbeitscylinder dient vor dem Kolben als Saug- und Druckpumpe,
                              									um Luft oder Gasgemenge durch das mit Rückschlagventil versehene Rohr n in den Behälter F zu
                              									treiben und dort zu verdichten. Der Behälter F enthält
                              									in seinen beiden Abtheilungen Erdöl und Regenwasser, ersteres um durch ein Rohr P und den Haupthahn z in
                              									die Explosionskammern, letzteres um durch ein Rohr p in
                              									den Cylindermantel G, in welchen es von unten eintritt,
                              									gepreſst zu werden. Die über dem Erdöle und Wasser verdichtete Luft oder das
                              									Gasgemenge sollen einerseits während des ganzen Kolbenrückganges, in dem dann der
                              									Auslaſs i frei ist, die Kammern A, B, C durch das Rohr N ausblasen, mit neuem
                              									Gemenge füllen und solches nach Schlieſsung von i beim
                              									Beginne des Kolbenvorschubes verdichten, andererseits durch p das Wasser in G und unmittelbar aus G durch q hinter den
                              									Kolben treiben; durch P tritt gegen Ende des
                              									Kolbenrückganges und im Anfange des Vorschubes das Erdöl in die Kammern, um dort
                              									sofort zu verdampfen.
                           Die Regulirung der Maschine findet statt durch Vermehrung oder
                              									Verminderung der Spannung in den Zulaſsröhren mittels eines Sicherheitsventiles auf
                              									dem Behälter F, durch Arbeiten mit einer oder mehreren
                              									Explosionskammern, durch Auf- und Zudrehen des Haupthahnes z vom Regulator durch Hebedaumen, durch das Ausheben der
                              									Auslaſsschieberstange l bezieh. durch die
                              									Wassereinspritzung hinter den Kolben.
                           Bei einer Abänderung dieser Maschine sind die Verbrennungskammern hinter einander in der Verlängerung des Cylinders
                              									angebracht. Dieselben werden seitlich gefüllt und abgeblasen, während die Zündung
                              									nur in der letzten Kammer stattfindet.
                           Um die Verdampfung des Erdöles sowie die Vorwärmung der Verbrennungskammern beim
                              									Anlassen der Maschine zu beschleunigen, setzt Schiltz
                              									(* D. R. P. Zusatz Nr. 25936 vom 20. August 1883) in die Verbrennungskammern
                              									Metallschalen und leitet die Wärme der äuſseren Vorwärmlampe durch den um die
                              									Verbrennungsräume sich herumziehenden entleerten Wassermantel. Die Metallschalen
                              									haben den Zweck, mehr Wärme aus der Verbrennung zurückzuhalten.
                           In weiterer Ausbildung desselben Gedankens sollen mehrere Verdampfungsschalen, die
                              									über einander an einem Rohre zu einem Körper verbunden sind, in die
                              									Verbrennungsräume so eingesetzt werden, daſs möglichst viel Wärme darin
                              									aufgespeichert werden kann (vgl. * D. R. P. Nr. 26621 vom 24. April 1883). Es sollen
                              									z.B. die Schalen auf schlechte Wärmeleiter gestellt werden, damit sie eine gröſsere
                              									Erhitzung behalten als die Wände der Kammern. Das Erdöl wird dann unmittelbar auf
                              									bezieh. über die Schalen geleitet. Das Abzugsrohr F
                              										(Fig. 18
                              									Taf. 19) der Vorwärmflamme S1 wird im Inneren der ersten Explosionskammer A mit luftdichtem Ein- und Ausgang angeordnet und mit den
                              									Verdampfungsschalen schraubenförmig umgeben, so daſs die Hitze des unten von auſsen
                              									angezündeten, im Inneren des Rohres F verbrennenden
                              									Erdöles nicht nur die Kammer A vorwärmt, sondern auch
                              									die in Schraubenwindungen verlaufende Verdampfschale erhitzt und so das Erdöl
                              									schnell verdampft. Das Brennöl für die Lampe des Rohres F wird durch das Rohr p zugeführt.
                           Da nun unter Benutzung dieser Verdampfungsschalen nach den Versuchen von Schiltz bei Verwendung von gewöhnlichem Erdöl von 0,650 sp. G. im Betriebe
                              									immer noch etwa 25 Proc. unverdampft bleiben, namentlich bei raschem Gange des
                              									Motors, so bringt Schiltz nunmehr Hohlkörper mit
                              									möglichst groſser Fläche in den Verbrennungskammern und auch einer
                              									Cylinderverlängerung unter (vgl. * D. R. P. Nr. 36044 vom 16. Juni 1885). Diese
                              									Verdampfungskörper werden behufs Vergröſserung der Verdampfungsoberfläche mit
                              									Metallkörnern, Drehspänen, kleinen Stiften u. dgl. angefüllt.
                           Wie aus Fig. 20 Taf. 19 zu
                              									entnehmen, wird aus dem geschlossenen Gefäſse P durch
                              									einen Hahn z für die Ingangsetzung der Maschine
                              									leichtes Erdöl, aus dem Gefäſse P1 für den Fortbetrieb durch den Hahn z1 schweres Erdöl in
                              									den Trichter t gelassen, dessen Ausfluſs durch ein
                              									Kegelventil verschlossen werden kann; dieses Ventil wird bei regelmäſsigem Gange der
                              									Maschine von einem Daumen der Kurbelwelle bei jeder Umdrehung gehoben, so daſs eine
                              									bestimmte Menge Erdöl in die immer offene Eingangsöffnung zu dem Rohre V flieſsen kann. Flieſst aus dem Trichter t das Erdöl wegen des Verschlusses durch den Kegel
                              									nicht ab und bleibt im Trichter stehen, so verschlieſst der steigende Erdölspiegel
                              									das in die beiden Gefäſse P und P1 Luft führende Rohr r, der Abfluſs des Erdöles aus seinem Gefäſse wird
                              									daher wegen dort beginnender Luftverdünnung vermindert oder gehemmt, obgleich der
                              									Hahn z ausreichend offen ist. Das schwere Erdöl flieſst
                              									in dem Rohre v zur Vorwärmung durch das den Untertheil
                              									des Arbeitscylinders einhüllende Schlangenrohr s (Fig. 21) und
                              									dann in dem Rohre v1 in
                              									den Trichter t. Das aus t
                              									in das Rohr V flieſsende Erdöl durchstreicht mit Luft
                              									gemengt Schlangenrohre (vgl. Fig. 21 Taf. 19), welche
                              									mit Metallstückchen ausgefüllt sind, und bildet dort ein Gemenge, das durch ein
                              									Rückschlagventil u in die Pumpe gesaugt und von dieser
                              									durch den Schieber S in die mit schlechten Wärmeleitern
                              									umgebenen Verbrennungskammern A und B gepreſst wird. Nach Bedarf kann auch in die von V zur Ladepumpe Q, oder
                              									bei Maschinen mit Viertakt in den Arbeitscylinder, führende Rohrleitung ein warm zu
                              									haltender Gasometer bekannter Bauart zur Druckregelung eingeschaltet werden, in
                              									welchem sich das Theer- und Ruſsbildung veranlassende schwerste Erdöl
                              									niederschlagen, zum Abschlüsse der Gasometerglocke dienen und als Schmieröl weiter
                              									Verwendung finden soll. Der Cylinder der Pumpe Q wird
                              									durch die im Rohre c eingeführten Abgase heiſs
                              									erhalten. Von Q aus wird im Behälter R verdichtetes Explosionsgemenge aufgespeichert,
                              									welches sowohl die äuſsere, mit Metallstückchen gefüllte Zündlampe f (vgl. Fig. 19), als auch die
                              									Zündkammer m speist. Diese Kammer, welche mit der
                              									Siebplatte o versehen ist, wird durch die Flamme f zur Sicherung der Zündung stark erhitzt und ist zu
                              									diesem Zwecke nicht im Schieber S, sondern in oder vor
                              									dem Schieberdeckel D angebracht und gegen Wärmeleitung
                              									geschützt; auch die Zündöffnungen in D und S werden durch Wärmeschutzbekleidung heiſs erhalten.
                              									Die im hinteren Arbeitscylinderraume auf die oben beschriebene Weise gewonnene
                              									Preſsluft wird benutzt, um das von K kommende, zwischen
                              										S, A und B heiſs
                              									gewordene Kühlwasser durch das Ventil e in den
                              									Arbeitscylinder zu spritzen.
                           Eine etwas vereinfachte Abänderung der beschriebenen aufrecht
                              									stehenden Erdölkraftmaschine in Bezug auf constructive Anordnung der einzelnen
                              									Theile findet sich in einer von Schiltz herausgegebenen
                              									Druckschrift: Der neue Gas- und Petroleummotor (Deutz
                              									1883. Dietz'sche Druckerei).
                           Von G. Smyers in Brüssel (* D. R. P. Nr. 36054 vom 24.
                                 									September 1885) wird zur Verdampfung des Erdöles der in Fig. 22 Taf. 19
                              									dargestellte Apparat benutzt. In dem kegelförmigen Gehäuse a sitzt ein zweckmäſsig aus Rothkupfer hergestellter Kegel b und wird der so gebildete Zwischenraum l mit Rothkupferspänen angefüllt. Die
                              									Verbrennungsrückstände der Maschine werden durch das Rohr d und den Ansatzstutzen 
                              									c in den Hohlkegel b
                              									geleitet, um durch e abzustreichen. In dem Räume l soll die Verdampfung des durch ein Nadelventil
                              									zugeleiteten Erdöles stattfinden.
                           Sobald der Kolben explosibles Gemisch ansaugt, entsteht in dem mit dem Cylinder durch
                              									das Rohr z verbundenen Verdampfungsraume l eine Luftverdünnung; sofort dringt durch die Löcher
                              										o Luft in die Hülse f
                              									und durch deren untere Oeffnung nach l. Da hierbei
                              									diese Luft mit groſser Geschwindigkeit an der Oeffnung des Zuleitungsrohres m für das Erdöl vorbeistreicht, entsteht in letzterem
                              									eine Saugwirkung, so daſs das Erdöl aus dem Vorrathsbehälter durch das Rohr h angesaugt wird und in den Raum l spritzt, wobei es von der Luft in feine Tröpfchen
                              									zertheilt wird; letztere fallen auf die heiſse Kupferspanfüllung in l und verdampfen. Da auch die Dämpfe gezwungen sind,
                              									ihren Weg durch die Lücken der Kupferspäne hindurch zu nehmen, so gelangen dieselben
                              									in überhitztem Zustande in den Arbeitscylinder.
                           Das in diesem Apparate erzeugte Gemisch besitzt immer dieselbe Dichte, weil der
                              									jedesmal angesaugte Kohlenwasserstoff vollständig verdampft werden soll, was nicht
                              									der Fall ist, wenn man auf die Gesammtmenge des letzteren einwirkt.
                           L. H. Nash in Brooklyn (* D. R. P. Nr. 31785 vom 4.
                                 									December 1884) benutzt die in D. p. J. 1885 257 * 41 beschriebene Maschine auch für Erdöl betrieb,
                              									indem er das Erdöl unmittelbar in den Verdichtungsraum des Arbeitscylinders zusammen
                              									mit Luft, Gas und Wasser oder einem dieser Stoffe allein einführt; das Erdöl soll
                              									dann hier durch die Verdichtungs- und die Cylinderwärme vergasen. Das entstehende
                              									Gasgemisch wird zunächst in einen Vorrathsraum und dann erst zur Explosion in den
                              									Arbeitscylinder geleitet. Bevor die Maschine zur Verdampfung des flüssigen
                              									Brennstoffes genügend erhitzt ist, wird die Maschine als gewöhnlicher Gasmotor mit
                              									einem Gemische von Gas und Luft betrieben. Auch schlägt Nash vor, die Vergasung des flüssigen Brennstoffes in dem die Maschine
                              									völlig umgebenden Mantel zu bewirken.
                           Das Explosionsgemisch soll statt des üblichen Kühlwassers die Kühlung der einer
                              									Erhitzung ausgesetzten Maschinentheile vollziehen, indem es auf seinem Wege zur
                              									Entzündungsstelle bezieh. in den Arbeitscylinder über die zu kühlenden Theile
                              									geleitet wird.
                           Weiter bringt Nash eine Vorrichtung in Vorschlag, durch
                              									welche ein Decarbonisiren der Kohlenwasserstoffe durch
                              									eingeleitete Dämpfe bewirkt werden soll, wodurch zugleich das Gasgemisch unter
                              									genügendem Drucke in den Arbeitscylinder gebracht wird (vgl. * D. R. P. Nr. 30369
                              									vom 22. Mai 1883).
                           Der in Fig. 13 Taf. 19 mit X bezeichnete Apparat dient zur Mischung des flüssigen
                              									Kohlenwasserstoffes mit Dampf und zur Umwandlung des ersteren in Gasform. Dem
                              									luftdicht verschlossenen, von auſsen erwärmten Cylinder C wird durch ein erhitztes Rohr F, oder auch
                              									durch mehrere solcher Rohre ein flüssiger Kohlenwasserstoff aus einem höher
                              									gelegenen Behälter, also unter Druck, zugeleitet. In den Cylinder C mündet das für die Zuleitung von Dampf bestimmte Rohr s derart ein, daſs es mit dem Oelrohre F ein Strahlgebläse bildet und so das Oel mit dem
                              									Dampfe innig vermischt zerstäubt wird; dabei wird der Wasserdampf zerlegt, es tritt
                              									freier Wasserstoff auf und der Sauerstoff oxydirt die Kohlenwasserstoffe. Der
                              									Mischcylinder C sowie das Dampfrohr s und das Oelrohr F werden
                              									durch Gasflammen I oder durch eine besondere Feuerung
                              									erhitzt. Das Ganze ist von einem Gehäuse M umgeben, das
                              									mit einem schlechten Wärmeleiter bekleidet und mit Eintrittsöffnungen für
                              									Verbrennungsluft für die Flamme und Auslaſsöffnung m
                              									für die Verbrennungsproducte versehen ist. Durch Rohr A2 steht der Cylinder C mit dem von der Pumpe G
                              									gespeisten Behälter R für verdichtete Luft in
                              									Verbindung und zwar erfolgt die Einführung der Luft an einem Punkte, wo die
                              									Temperatur hinreichend niedrig ist, damit keine Entzündung des Gasgemisches
                              									eintritt. Die in den Cylinder C eingeleitete Luft hat
                              									den Zweck, den in Gas umgewandelten Kohlenwasserstoff in sich aufzunehmen, um
                              									denselben dem Arbeitscylinder zuzuführen. Eine Probeflamme D, welche unmittelbar hinter dem Mischcylinder C am Gasableitungsrohre g angebracht ist,
                              									ermöglicht, die Beschaffenheit des erzeugten Gases zu prüfen. Die zugeführte
                              									Luftmenge ist stets so zu bemessen, daſs die Probeflamme ohne Bildung von Rauch
                              									brennt. Die Brenner I können von dem Rohre g selbst gespeist werden. Da Oel und Wasserdampf in
                              									hoch erhitztem Zustande in den Mischcylinder gelangen, so nimmt der Dampf etwas von
                              									dem im Oele enthaltenen Kohlenstoffe auf und es entsteht eine Mischung von
                              									Kohlenoxyd, Kohlensäure, Wasserstoff und leichten Kohlenwasserstoffgasen und Dampf.
                              									Durch die Vermischung der Luft mit diesem Gemenge wird der Dampf, welcher sich in
                              									den Zuleitungsrohren und Kanälen, sowie im Arbeitscylinder niederschlagen könnte,
                              									aufgesaugt, so daſs sich keine festen Rückstände bilden. Da der Wasserdampf
                              									lediglich den Zweck hat, den freien Kohlenstoff aus dem flüssigen Brennstoffe zu
                              									binden, so ist es wesentlich, nur so viel Wasserdampf für diesen Zweck zu verwenden,
                              									als eben nöthig ist, um die Absorption der übrigen Kohlenstoffverbindung durch
                              									atmosphärische Luft herbeizuführen, so daſs das Gas mit nicht leuchtender Flamme
                              									brennt.
                           Das so vorbereitete, dem Arbeitscylinder B zugeführte Gasgemisch wird in demselben zur Explosion gebracht. Der
                              									Cylinder B ist von einem Kühlmantel A umgeben. Die in demselben durch die Verbrennungswärme
                              									des Cylinders entwickelten Wasserdämpfe sammeln sich in dem Raume A1, um durch das Rohr
                              										r zum Betriebe der Luftverdichtungspumpe G verwendet zu werden. Solange in A1 nicht genügend
                              									Wasserdampf vorhanden ist, also beim Anlassen der Maschine, wird der stehende
                              									Hilfskessel K benutzt.
                           Zur Geschwindigkeitsregelung des Motors dient ein in Fig. 11 und
                              										12 Taf.
                              									19 dargestellter Regulator, welcher den Einlaſs des Gasgemisches in den
                              									Arbeitscylinder durch die Endspannung im Cylinder bei beendigtem Kolbenhube
                              									beeinfluſst. Der Regulator besteht aus dem
                              									winkelförmigen cylindrischen Gehäuse C1, C2, in welchem sich der Kolben P, der Einwirkung einer Feder G1 entgegen, verschieben kann. Der
                              									Cylinder C1 steht mit
                              									einer Kammer H durch ein federbelastetes Ventil v in Verbindung, das durch den Daumen k gehoben bezieh. geöffnet werden kann. Die Kammer H ist durch ein Rohr S mit
                              									dem Arbeitscylinder verbunden. Der Daumen k erhält
                              									gleiche Umdrehung mit der Hauptwelle der Maschine, so daſs immer an einem bestimmten
                              									Punkte des Kolbenhubes das Ventil v einen Augenblick
                              									geöffnet wird und die Gase auf den Kolben P mit der im
                              									Arbeitscylinder gerade herrschenden Spannung wirken. Die auf diese Weise erzeugte
                              									Verschiebung des Kolbens P wird dazu benutzt, die
                              									Regulirung der Füllung herbeizuführen. Die Stange des Kolbens P ist zu diesem Zwecke mit einer Klaue T versehen, welche einen doppelarmigen Hebel L erfaſst, dessen anderes Ende zwei in einander
                              									greifende Zahnräder D1
                              									und D2 trägt, die durch
                              									eine Achse R1 von der
                              									Maschine getrieben werden. Die beiden Räder D1 und D2 drehen sich somit in entgegengesetzter Richtung
                              									und das eine oder das andere Rad kommt je nach der Stellung, welche der Hebel L einnimmt, mit dem Getriebe O in Eingriff. Letzteres bildet die Mutter einer Schraubenspindel M1 welche durch eine
                              									Stange W mit der Coulisse y in Verbindung steht, die, durch Excenter von der Hauptwelle getrieben, ihre Bewegung
                              									durch die Stange B1 auf
                              									den Einlaſsschieber überträgt. Sinkt die Spannung im Arbeitscylinder unter das
                              									festgestellte Maſs, so wird der Kolben P durch die
                              									Wirkung der Feder G1
                              									nach links bewegt und es kommt demgemäſs das Getriebe D1 mit dem Rade O zum Eingriffe, wodurch die Absperrung des Eintrittes des Gasgemisches
                              									später erfolgt, also gröſsere Füllungen entstehen. Ueberschreitet hingegen die
                              									Spannung im Arbeitscylinder das festgesetzte Maſs, so kommt das Rad D2 zum Eingriffe und es
                              									wird die umgekehrte Wirkung eintreten. Durch Anspannung der Feder G1 kann man den
                              									Regulator für eine veränderte Spannung der Gase einstellen, während durch
                              									Verstellung des Daumens k der Punkt des Kolbenhubes,
                              									bei welchem der Regulator mit dem Arbeitscylinder verbunden wird, verändert werden
                              									kann. Anstatt des dargestellten Stirnräder-Wendegetriebes könnte natürlich auch ein
                              									anderer indirekter Uebertrager angewendet werden.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               

