| Titel: | Ueber Neuerungen an Lagern. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 394 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Ueber Neuerungen an Lagern.
                        Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 25.
                        Ueber Neuerungen an Lagern.
                        
                     
                        
                           Um an Triebwerkslagern nach amerikanischem Systeme, bei welchen die beiden
                              									Lagerschalenhälften nur durch eine Schraube auf
                              									einander gepreſst und festgehalten werden (vgl. W.
                                 										Lorenz 1881 241 * 16), die Beweglichkeit der Lagerschalen nach zwei auf einander
                                 										senkrecht stehenden Ebenen zu ermöglichen, ohne daſs die Flächen zum Festhalten einer im Mittelpunkte des Lagers
                              									liegenden Kugel entsprechend geformt sind, was schwer
                              									herzustellen ist, haben Anthon und Söhne in Flensburg
                              									(* D. R. P. Nr. 35256 vom 8. August 1885) die in Fig. 13 Taf. 25
                              									dargestellte Einrichtung getroffen. Die untere Lagerschale ruht mit einer
                              									Kugelfläche, deren Mittelpunkt in der Wellenachse liegt, in dem Körper A; die obere Schale ist gegen Längsverschiebung durch
                              									in die untere Schale eintretende Nasen o gesichert.
                              									Zusammengehalten werden beide Schalen von der Druckschraube H, welche zwischen der Mutter m und einer
                              									Unterlegscheibe n in einem Schlitze des Lagerkörpers
                              										A stellbar ist. Die Anlagflächen der Mutter und
                              									Unterlegscheibe an dem Körper A sind nach Cylindern um
                              									eine durch den Lagermittelpunkt gehende wagerechte Achse geformt. Die senkrechte
                              									Beweglichkeit der Schalen beim Einstellen des Lagers gestattet der Schlitz für die
                              									Druckschraube H, wobei also der Druck stets senkrecht
                              									gegen die Kugelfläche der unteren Schale gerichtet ist, während die wagerechte
                              									Beweglichkeit um die Spitze der Schraube H
                              									stattfindet.
                           Bei Lagern mit mehrtheiligen nachstellbaren Schalen, wie
                              									dieselben bei Dampfmaschinen u. dgl. vorkommen, fertigt C.
                                    										Hoppe in Berlin (* D. R. P. Nr. 36213 vom 6. November 1885) die Stellkeile mit gebogenen Rückenflächen, einestheils um
                              									dem Lager eine Beweglichkeit in der Richtung des Kolbenhubes zu sichern und damit
                              									einem Schlagen der Kurbelwelle vorzubeugen, anderentheils um Führungen für die
                              									Nachstellkeile im Lagerkörper zu umgehen, welche, wenn derselbe mit dem
                              									Dampfmaschinengestelle wie neuerdings gebräuchlich aus einem Stücke gegossen ist,
                              									schwer herzustellen
                              									sind. Die Rückenflächen der Keile b (Fig. 14 und 15 Taf. 25)
                              									sind nach einem senkrechten Cylinder geformt, dessen Achse durch den
                              									Lagermittelpunkt geht. Die Nachstellung der Keile b
                              									erfolgt durch die mit Bundringen r versehenen,
                              									gleichzeitig den Lagerdeckel haltenden Schrauben d,
                              									indem man dieselben nach Lockern der Muttern m in
                              									besonders untergelegten Ankerplatten e niederschraubt.
                              									Hierzu sind die oberen Enden der Schrauben d vierkantig
                              									ausgeführt.
                           Zum Anzeigen des Warmlaufens von Lagern bringt Ch. Wells in Plymouth (* D. R. P. Nr. 35252 vom 26.
                                 									Juni 1885) in dem Lagerkörper ein durch eine Glasplatte abgeschlossenes Gefäſs an, welches mit Wachs,
                                 										Stearin o. dg], gefüllt ist. Bei Ueberschreitung der der Schmelzwärme
                              									dieser Stoffe entsprechenden Temperatur des Lagerkörpers zeigt sich dies durch die
                              									Veränderung der Farbe hinter der Glasplatte.
                           Um die Vortheile seines Rollenlagers (vgl. 1886 259 * 297) zu zeigen, hat A.
                                 										Spatzier dasselbe an einer 4pferdigen Dampfmaschine angebracht und mit
                              									letzterer in Bezug auf die Möglichkeit einer vermehrten Leistung im Beisein von
                              									Fachmännern eine Prüfung vorgenommen. Der Dampfmaschinencylinder hat 100mm Durchmesser und 174mm Hub, die Schwungradwelle ist 70mm
                              									stark, das Schwungrad von 915mm Durchmesser wiegt
                              										97k,5. Um das Schwungrad wurde ein 20mm breites, mit Oel geschmiertes Stahlband mit
                              									einer Belastung von 40k gelegt; trotzdem konnte
                              									die Dampfmaschine noch 200 bis 240 Umläufe in der Minute bei 4at Dampfspannung machen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
