| Titel: | Selbstthätige Holzzuführung für Sagemaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 501 | 
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                        Selbstthätige Holzzuführung für
                           								Sagemaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									32.
                        Selbstthätige Holzzuführung für Sägemaschinen.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 12
                              									und 13 Taf.
                              									32 dargestellte Holzzuführung von Anthon und Söhne in
                              									Flensburg (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 36168 vom 11. November 1885) bezweckt die behufs
                              									ihrer Zerlegung in dünne Bretter auf die Sägemaschine gebrachten dicken Bohlen dem
                              									Sägeblatte gleichmäſsig und selbstthätig in dem Maſse zuzuführen, als letzteres
                              									schneidet. Das Holz wird dabei mittels zweier Platten f
                              									gehalten, welche in Gleitnuthen der am Ständer B
                              									angeschraubten Platte C verschiebbar sind. Mit diesen
                              									Platten f sind senkrecht dazu die gewöhnlich parallel
                              									zum Sägeblatte stehenden Gleitbacken g verbunden;
                              									letztere bilden die Führung für das dem Sägeblatte S
                              									zuzuschiebende Holz und sind, wie aus der Grundriſsfigur 12 zu ersehen ist, um diese
                              									Führung möglichst genau und sicher zu bewerkstelligen, unmittelbar vor dem Blatte
                              										S angeordnet. Durch ihre starre Verbindung mit den
                              									Schiebern f sind die Gleitbacken g quer zur Schnittrichtung des Holzes unter sich
                              									parallel leicht zu verschieben und stehen durch die Gestänge h sowie durch den an der Platte C um einen
                              									festen Punkt o drehbaren Winkelhebel w derart in gegenseitigem Zusammenhange, daſs, wenn der
                              									eine Gleitbacken sammt der mit demselben starr verbundenen Schieberplatte sich seitwärts verschiebt, der
                              									andere dann genau denselben Weg, jedoch in umgekehrtem Sinne, beschreibt; die Backen
                              									werden sich also stets gleichmäſsig parallel von oder gegen einander bewegen und
                              									erhalten durch ein an dem Winkelhebel w angehängtes
                              									Gewicht G das Bestreben, zusammenzurücken, pressen
                              									mithin das zwischen beiden hindurchgleitende Holzstück nach Maſsgabe des durch das
                              									Gewicht G erzeugten Druckes. Da der Druck dabei von
                              									beiden Seiten derselbe ist, so wird ein etwa ungleich dickes Brett an einer dickeren
                              									Stelle die Backen ganz gleichmäſsig aus einander rücken; wenn also die Backen so
                              									eingestellt sind, daſs bei Beginn des Schnittes derselbe genau das Brett halbirt, so
                              									wird die vom Sägeblatte beschriebene Schnittlinie stets genau in der Mitte der
                              									beiden Oberflächen des Holzes bleiben.
                           Da der Winkelhebel w eine Bewegung
                              									der beiden Backen g nur in beschränktem Maſse
                              									gestattet, so muſs für die verschieden vorkommenden Holzdicken die Entfernung der
                              									Backen entsprechend in gröſseren Grenzen verändert werden können, wobei dieselben
                              									doch in jeder Stellung mit dem Gestänge hh und dem
                              									Druckhebel w wieder verbunden sein müssen. Dies
                              									geschieht dadurch, daſs die Angriffspunkte i der
                              									Zugstangen h an den Schieberplatten f durch Versetzen der Gelenkstifte i in mehr oder weniger weit entfernte Löcher etwas
                              									verschoben werden.
                           Wenn es sich darum handelt, ein dickeres Brett nicht nur zu
                              									halbiren, sondern in einzelne dünne Bretter von bestimmten Dicken zu zerlegen, so
                              									wird die eine Zugstange h von der Schieberplatte f abgehängt, letztere sodann sammt dem Gleitbacken g in einer bestimmten, der Dicke des Abschnittes
                              									entsprechenden Entfernung des Backens g vom Sägeblatte
                              										S eingestellt und mittels der Druckschraube d festgestellt. Dieser Backen g dient dann als fester Anschlag für das daran weggleitende Holz, während
                              									der andere Backen g in diesem Falle als Druckplatte
                              									dient und in dem Maſse, als nach Abschnitt eines Brettes das Holz dünner wird,
                              									nachrückt, dabei stets dasselbe an den feststehenden Backen anpressend.
                           Um den nöthigen Widerstand in der Vorschubrichtung des Holzes zu
                              									leisten, enden die Gleitbacken g unten in Zapfen x, die in einem länglichen Schlitze der Grundplatte A geführt sind. In der Richtung quer zum Vorschübe
                              									gestattet dieser Schlitz eine freie Bewegung der Gleitbacken, während dieselben in
                              									der Richtung des Vorschubes gehalten sind.
                           Um beide Gleitbacken g gleichzeitig
                              									gegenüber dem Sägeblatte seitwärts verstellen zu können, befinden sich an den beiden
                              									Enden der Platte C zwei Schlitze m. In diesen gleiten die viereckigen Schraubenbolzen
                              										n, die durch die Platte C und die Ständerplatte B hindurchgehen und
                              									hinter der letzteren mittels Muttern fest angezogen werden können. Ein Ansatz der
                              									Schrauben n legt sich beim Anziehen der Muttern fest
                              									gegen die Ständerplatte B, während ein zweiter Ansatz
                              									die Platte C sichert. Der rechte Bolzen n dient zugleich als Mutter für eine an der Platte C befestigte und mit Handrad versehene Stellschraube
                              										q, mittels welcher die erstere sammt den
                              									Gleitbacken g und dem Gestänge h, w wagerecht hin und her bewegt und das Holz gegenüber dem Sägeblatte
                              									eingestellt werden kann.
                           Soll eine Bohle mit rechteckigem Querschnitte nach einer Diagonale
                              									des Querschnittes aufgetrennt werden, so wird die Platte C aus der wagerechten in eine geneigte Lage gebracht. Die Gleitbacken g stellen sich dann aus der parallelen in eine
                              									winkelige Lage zu dem Sägeblatte. Dies geschieht, indem die Schrauben n in zwei in der Ständerplatte B befindlichen Schlitzen T verschoben werden.
                              									Die Mittellinien dieser Schlitze bilden einen Kreis von einem Mittelpunkte K, welcher in der Richtungslinie des Sägeschnittes und
                              									zugleich auch in ungefähr der halben Höhe der gröſsten Durchgangsöffnung für Holz
                              									liegt. Das ganze System,
                              									bestehend aus der Platte C, den Schrauben n, dem Gestänge h, w und
                              									den Gleitbacken g, dreht sich demnach, an der
                              									Ständerplatte B anliegend, um diesen Punkt K und kann in beliebigen Stellungen jedesmal durch
                              									Anziehen der Schraubenmuttern bei n festgestellt
                              									werden. Das Schaltwerk besteht aus den schmalen gezahnten Rädern t, die mit ihren Achsen in den Gleitstücken v gelagert sind und durch die Schneckentriebe p angetrieben werden. Die Gleitstücke v mit den Schalträdern sind in einer Führung der
                              									Grundplatte A wagerecht verschiebbar. Die auf der
                              									Antriebswelle r sitzenden Schnecken p werden von zwei an den Gleitstücken angegossenen
                              									Knaggen gabelförmig umfaſst und schieben sich in Folge desselben gleichzeitig mit
                              									ersteren, während zwei in die Achse r eingelassene
                              									lange Keile für das Mitnehmen in jeder Stellung der Schnecken sorgen. Durch ein
                              									auſserhalb der Grundplatte A sitzendes Schaltrad mit
                              									Sperrklinke bei ruckweiser Schaltung oder eine Riemenscheibe bei gleichmäſsiger
                              									Schaltung wird die Achse r in Umdrehung versetzt. An
                              									den Naben der Gleitstücke v sitzen zwei Knaggen a, in welche zwei an einem in die Ständerplatte B geschraubten Bolzen R
                              									aufgehängte federnde Bügel M eingreifen. Diese beiden
                              									Federn sitzen oben, gelenkig über einander greifend, lose auf dem Bolzen R und sind in einem Abstande von ungefähr der Hälfte
                              									ihrer ganzen Länge von ihrem Aufhängepunkte durch eine Zugschraube N mit Kurbel verbunden. So lange kein Holzbrett
                              									zwischen den Schalträdern sich befindet, üben diese Bügel keinen Federdruck aus;
                              									sobald aber das Brett eingeschoben ist, werden sie mittels der Schraube N zusammengezogen und drücken in Folge dessen die
                              									Schalträder t fest an das Holz an. Die Einrichtung der
                              									um den Bolzen R drehbaren Bügel M gestattet, daſs bei einer Einstellung bezieh. Verschiebung des Holzes
                              									quer zur Schnittrichtung die Schalträder sammt dem Bügelsysteme dieser Verschiebung
                              									folgen können, ohne Veränderung des auf das Holz beiderseits ausgeübten
                              									Federdruckes.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
