| Titel: | A. Fauck's Bohrschwengel-Einrichtung für das Bohren mit Gestängen. | 
| Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 506 | 
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                        A. Fauck's Bohrschwengel-Einrichtung für das
                           								Bohren mit Gestängen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									32.
                        Fauck's Bohrschwengel-Einrichtung für das Bohren mit
                           								Gestängen.
                        
                     
                        
                           Bei Tiefbohrungen mit Freifallapparaten, welche eine Prellung des Bohrschwengels
                              									verlangen, muſste bisher, wenn man vom Handbetriebe absah, ein gesonderter,
                              									unwirthschaftlich arbeitender Dampfbohrcylinder verwendet werden; um mit einer Locomobile bohren, löffeln und das Gestänge
                              									aufholen zu können, benutzt der bekannte Bohringenieur A.
                                 										Fauck in Kleczany, Galizien (vgl. *  D. R. P. Kl. 5 Nr. 29739 vom 1. Juli
                              									1884) eine nur einseitig geschlossene Verbindung des Bohrschwengels mit der
                              									Schubstange. Die Dampfmaschine versetzt durch den Riemen R (Fig.
                                 										17 und 18 Taf. 32) und ein Zahnradvorgelege mit einer Kurbel k die Schubstange a (vgl.
                              										Fig. 16)
                              									in schwingende Bewegung; diese Stange greift mit einer geschlossenen Gabel den
                              									Bohrschwengel B und ist mit demselben durch ein unten
                              									offenes Prelllager l verbunden, welches der Stange a bei feststehendem Schwengel eine freie Bewegung von
                              									etwa 300mm nach abwärts gestattet, weshalb die
                              									Schubstange a nur ziehend wirken kann. Das am freien
                              									Ende des Bohrschwengels angebrachte Gegengewicht G ist
                              									derart bemessen, daſs es ein gewisses Uebergewicht über das Gestänge sammt dem Abfallstücke besitzt; der
                              									Aufgang des Gestänges erfolgt daher lediglich durch die Wirkung des Gegengewichtes,
                              									so daſs während desselben die Dampfmaschine entlastet, von dem sinkenden
                              									Gegengewichte sogar etwas beschleunigt wird. Beiläufig 10 bis 20mm, bevor die Schubstange ihre tiefste Stelle
                              									erreicht, stöſst der Bohrschwengel auf den Prellklotz und das Abfallstück klinkt
                              									aus. Die hierbei auftretenden Erzitterungen pflanzen sich jedoch nicht, oder nur in
                              									sehr geringem Maſse auf die Schubstange fort, welche ihre Abwärtsbewegung
                              									ungehindert vollenden kann, um nach vollzogenem Hubwechsel das Prelllager l und den Bohrschwengel B
                              									zu heben, bis das Gestänge in seiner tiefsten Stellung den Freifallapparat abfängt,
                              									um ein neues Spiel zu beginnen.
                           Durch Festziehen des Lagers und Tieferlegen des Prellbalkens kann auch ohne Prellung
                              									gearbeitet werden. Die gebogenen Eisenschienen e,
                              									welche das Traglager des Bohrschwengels B auf dem am
                              									Gestelle befestigten Bolzen bilden, gestatten ein Zurückziehen des Schwengels B.
                           Gleichzeitig mit dieser Einrichtung verwendet Fauck nach
                              									der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und
                                 										Hüttenwesen, 1886 * S. 364 eine neue Nachlaſsvorrichtung für das Gestänge, welche auch während der Bohrarbeit
                              									eine leichte Regulirung gestattet. Die Kette K, an
                              									welcher das Gestänge befestigt ist, läuft über das nach einem Kreisbogen geformte
                              									Bohrschwengelende und eine auf demselben fest angebrachte Rolle r auf eine Kettentrommel, die durch ein Schraubenrad
                              										S und eine endlose Kette t vom Bohrschachte aus gedreht werden kann, wodurch das Gestänge
                              									verlängert oder verkürzt wird. Um dabei die Bewegung der am Schwengelende gelagerten
                              									Rolle r gegenüber der festen Kettentrommel möglichst
                              									auszugleichen, läuft die Kette zwischen beiden um eine kleine Rolle o, welche auf dem Drehzapfen des Bohrschwengels B zwischen den beiden Traglagern e angebracht ist.
                           
                        
                     
                  
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