| Titel: | Siemens und Halske's Schreibapparat für Morsetelegraphen. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 32 | 
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                        Siemens und Halske's Schreibapparat für
                           								Morsetelegraphen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									3.
                        Siemens und Halske's Schreibapparat für
                           								Morsetelegraphen.
                        
                     
                        
                           Um die Schriftzeichen breit und dabei kurz herstellen zu können wollen Siemens und Halske in Berlin (* D. R. P. Kl. 21 Nr.
                                 									36796 vom 25. Februar 1886) die bisher benutzte, in ein Farbgefäſs eintauchende und
                              									vom Laufwerke beständig in Umdrehung versetzte Farbscheibe durch eine auf dem Ende
                              									des Schreibhebels gelagerte Schreibwalze von sehr geringem Durchmesser (etwa 2mm) und beträchtlicher Länge (etwa 5mm) ersetzen und dieser dünnen Schreibwalze durch
                              									Capillarkraft die Schwärze in stets richtigem Maſse zuführen.
                           In Fig. 6 bis
                              										8 Taf. 3
                              									ist a die am Ende des Schreibhebels s gelagerte Schreibwalze. Der Umfang derselben nähert
                              									sich bis auf eine sehr geringe Entfernung von 0,5 bis 1mm in ihrer ganzen Länge der oberen Oeffnung eines etwa 10mm langen, 5mm
                              									breiten und 0,5 bis 1mm dicken, aus
                              									zusammengebogenem Blech oder anderweitig gebildeten Kanales b, der mit seinem unteren Ende in die Schwärze eintaucht und dieselbe
                              									durch Capillarkraft zur Walze führt. Dieser Kanal ist auf beiden Seiten mit dünnen
                              									Streifen c (vgl. Fig. 5) von Leder o. dgl.
                              									bedeckt, welche bis zur Höhe der Achse der Schreibwalze hinaufreichen und sich an
                              									die Mantelfläche derselben in ihrer ganzen Länge anlegen. Der Spalt, der untere
                              									Theil der Walze und die beiden Lederstreifen bilden mithin einen abgeschlossenen
                              									Raum, welcher durch die Capillarkraft ganz mit Schwärze gefüllt ist. Die
                              									Lederstreifen gestatten nur eine mäſsige Schwärzung des oberen, mit dem Papiere in
                              									Berührung kommenden Theiles der Schreibwalze und die Farbübertragung bleibt bei
                              									jeder Umlaufsgeschwindigkeit gleich stark.
                           Des geringen Durchmessers der Schreibwalze wegen sind die Begrenzungen der
                              									Schriftzeichen stets scharf, die Farbe wird stets ganz gleichmäſsig aufgetragen und
                              									man braucht die Schreibwalze nicht durch das Laufwerk drehen zu lassen, da sie sich wegen ihrer
                              									geringen Masse und wegen ihrer groſsen Berührungsfläche mit dem Papiere schon bei
                              									der leisesten Berührung mit demselben in Drehung setzt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
