| Titel: | Teague und Thomas' Wassersäulenmaschine mit Pumpe. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 67 | 
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                        Teague und Thomas' Wassersäulenmaschine mit
                           								Pumpe.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									4.
                        Teague und Thomas' Wassersäulenmaschine mit Pumpe.
                        
                     
                        
                           Unter dem Namen „Hydrodynamische Pumpe“ haben sich Teague und Thomas in Neath, Südwales, nach den Industries, 1886 Bd. 1 * S. 461, eine einfache Wassersäulenmaschine mit
                              									Pumpe in England patentiren lassen, die in der Schachttiefe in Saughöhe über dem Sumpfe aufgestellt werden kann, während sich ihre Steuerung über Tage befindet und bei welcher das Steigrohr der Pumpe
                              									gleichzeitig als Zufluſs- und Abfluſsrohr für den Betriebscylinder dient.
                           Wie aus Fig. 9
                              									bis 14 Taf. 4
                              									zu entnehmen ist, gelangt das Betriebswasser aus dem Sammelbehälter A durch das Fallrohr B,
                              									welches mit dem Absperr- und Drosselventile C und
                              									behufs Vermeidung von Stöſsen mit einem Windkessel D
                              									versehen ist, in den Steuerkasten E. In diesem befindet
                              									sich ein Zweiwegeventil, welches je nach seiner Stellung das Kraftwasser in das
                              									Steigrohr F der Pumpe eintreten läſst, oder dieses mit
                              									dem Ausfluſsrohre S in Verbindung bringt. Ist ersteres
                              									der Fall, so läuft das Wasser durch F in den neben dem
                              									Pumpencylinder H stehenden Arbeitscylinder H1 (Fig. 9) und hebt den
                              									Kolben J und das auf letzterem ruhende Gewicht I und den Pumpenkolben G.
                              									Da hierbei dem Betriebswasser der Eintritt in den Pumpencylinder H durch das Druckventil L
                              									der Pumpe versperrt ist, so saugt letztere aus dem Sumpfe durch das Saugventil K Wasser an. Sind die Kolben in ihre höchste Stellung
                              									gehoben, so wird das Ventil in L umgesteuert, dadurch
                              									der Zufluſs des Betriebswassers aus B abgesperrt, das
                              									Steigrohr F mit dem Ausfluſsrohre S in Verbindung gebracht und so der Druck im
                              									Arbeitscylinder herabgemindert derart, daſs nun das Gewicht I im Stande ist, nicht nur das Wasser aus dem Arbeitscylinder, sondern
                              									auch das von der Pumpe vorhin angesaugte Wasser durch F,
                                 										E und S zu Tage zu drücken. Hierbei schlieſst
                              									sich das Saugventil K der Pumpe und öffnet sich das
                              									Druckventil L ganz selbstthätig, so daſs nur noch über
                              									Tag eine Einrichtung zur selbstthätigen Umsteuerung des Ventiles E erforderlich ist.
                           Zu diesem Zwecke ist über Tag ein kleiner Preſswassercylinder O mit dem Rohre F in Verbindung gesetzt, in
                              									welchem der Kolben ganz gleichzeitig mit dem Arbeits- und Pumpenkolben sich bewegen
                              									muſs, was durch entsprechende Drosselung der Zuleitungs- und Ableitungsröhre
                              									zwischen O und F bezieh.
                              									durch entsprechende Gröſse des Belastungsgewichtes M
                              									sich leicht erreichen läſst. Dieser Cylinder O hat
                              									weiter keinen Zweck, als den Steuerbaum N zu heben und
                              									zu senken, welch letzterer durch zwei Anschläge W auf
                              									den Arm Q des Gewichtshebels P einwirkt und den letzteren nach der einen oder anderen Seite umlegt,
                              									wodurch dann unter Vermittelung des Gestänges R die
                              									Umsteuerung des Ventiles E und damit der ganzen
                              									Maschine vor sich geht.
                           
                           Für den Fall, daſs Druckwasser nicht zur Verfügung steht, gedenken Teague und Thomas das Heben des Arbeitskolbens in der
                              									Weise zu bewirken, daſs auf die im Rohre F stehende
                              									Wassersäule durch einen von einem Dampfcylinder o. dgl. betriebenen Plungerkolben
                              									der zum Heben des Gewichtes I erforderliche Ueberdruck
                              									entsprechend dem Gefälle in B ausgeübt wird. Die ganze
                              									Anlage wäre dann eine sehr einfache Ausführung einer Schachtförderung mit hydraulischem Gestänge.
                           Bei einer Ausführung sollen in einer Teufe von 377m,6 mit einem Aufwände von 2726l
                              									Betriebswasser stündlich 27260l Grubenwasser 18m,3 hoch gehoben und dabei noch 274m,3 in wagerechter Richtung weiter befördert
                              									werden. Jedenfalls empfiehlt sich die ganze Anordnung durch auſserordentliche
                              									Einfachheit und dürfte bei Vorhandensein von Druckwasser zur Wasserhaltung in Gruben vortheilhaft verwendet werden können. Die
                              									unconstructiv erscheinende Nebeneinanderstellung eines einzelnen Pumpen- und
                              									Arbeitscylinders hat natürlich mit dem Prinzipe nichts zu thun und ist vielleicht
                              									auch nur in der schematischen Skizze der Einfachheit halber angenommen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
