| Titel: | Neuere Filter für Säfte der Zuckerfabriken. | 
| Autor: | St. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 188 | 
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                        Neuere Filter für Säfte der
                           								Zuckerfabriken.
                        Patentklasse 89. Mit Abbildungen auf Tafel 11.
                        Neuere Filter für Säfte der Zuckerfabriken.
                        
                     
                        
                           Das von L. Walkhoff in Kalinofka (* D. R. P. Nr. 37001
                              									vom 9. Oktober 1885) angegebene stehende Beutelfilter
                              									zur Trennung der Zuckersäfte u. dgl. von mechanisch beigemengten Unreinigkeiten soll
                              									sich durch rasche Arbeit, bequeme Handhabung und Reinigung, verbunden mit lang
                              									andauernder guter Wirkung, auszeichnen.
                           Wie aus Fig. 13 Taf. 11
                              									ersichtlich ist, dient zur Aufstellung einer Anzahl Filterbeutel ein geschlossener
                              									Kasten A, in dessen Böden die Befestigung der Beutel
                              									mittels der Holzpfropfen F und der Einsätze H erfolgt, oben bei F fest
                              									geschnürt, dagegen unten bei H durch ein leicht zu
                              									lösendes Klemmband E geschlossen.
                           Die Filtration geht in der Weise von statten, daſs die unter Druck
                              									aus einem höher gelegenen Behälter oder aus einer Pumpe eintretende Flüssigkeit
                              									durch den Stutzen L in den Untersatz M und von hier durch H in
                              									die Beutel N eintritt. Die Flüssigkeit gelangt aus den
                              									Beuteln in den dieselben umgebenden Kasten A und von da
                              									bei P in die Abfluſsrinne. Die Unreinigkeiten dagegen
                              									bleiben in den Beuteln selbst zurück, fallen durch ihre Schwere nieder und können
                              									durch Stutzen K aus dem Untersatze M abgelassen werden, ohne den Betrieb der Filter zu
                              									stören.
                           Ein Schlieſsen der Oeffnung bei L
                              									bewirkt das Zusammenfallen der Beutel und ein vollständiges Abfallen der Rückstände,
                              									während die Filterbeutel selbst am Haken bei F fest
                              									hängen bleiben und beim nächsten Eintritte von Flüssigkeit sofort wieder
                              									betriebsfähig sind.
                           Der in Fig. 14
                              									und 15 Taf.
                              									11 dargestellte Filtrirapparat mit festen Filterflächen
                              									von H. Kraensel in Breslau (* D. R. P. Nr. 36745 vom
                                 									29. September 1885) besitzt eine oder mehrere keilförmige Filterkammern A mit je zwei durch übergelegtes Tuch a und zugehörige Filterplatten a1 gebildeten Filterflächen und dem
                              									Schlammsammler B. Der Schlammkasten B enthält ein Mannloch, welches in geschlossenem
                              									Zustande ebenfalls in eine Filterfläche b umgewandelt
                              									wird, indem man über den an seiner inneren Seite wie eine Filterplatte geformten
                              									Mannlochdeckel b1 ein
                              									Tuch legt, welches zugleich die Dichtung des Mannloches vertritt. Die Filterplatten
                              										a1 sowie der
                              									Mannlochdeckel b1
                              									enthalten zur Ableitung des Filtrates an der unteren Seite Kanäle d, welche am Ausgange mit Hähnen l bezieh. k versehen
                              									sind.
                           Unterhalb der Hähne l befindet sich
                              									die Saftrinne c mit dem Ableitungsrohre n, während der Hahn k in
                              									einen Trichter m mündet, dessen Ableitungsrohr mit n verbunden werden kann. Oberhalb hat jede der
                              									Filterplatten einen Hahn f, dessen Kanal mit den Rinnen
                              									der Platten a1 in
                              									Verbindung steht und durch welche man Wasser auf das Filtertuch a von auſsen nach innen wirken lassen kann, wodurch der
                              									an der inneren Seite des Tuches angesetzte Schlamm abgespült wird. Der Safteingang
                              									in den Apparat erfolgt bei e oder g, der Saftablaſs aus A
                              									bei d.
                           Der Schlammsammler B erhalt, wenn
                              									eine Anslaugung des angesammelten Rückstandes
                              									erforderlich ist, je nach körniger oder schleimiger Beschaffenheit desselben im
                              									ersten Falle nur ein längs durchgehendes Heiſswasser-Einspritzrohr h, oder im zweiten Falle auſser diesem noch ein
                              									Rührwerk. Bei der ersten Art der Auslaugung wird zum Beginne derselben erst das
                              									Verschluſsventil i geöffnet, um den Schlamm, welcher
                              									sich während der Filtrationsdauer in dem Rohre h
                              									abgesetzt hat, durch den Wasserdruck herausstoſsen zu lassen, worauf dasselbe wieder
                              									geschlossen wird. Das Wasser dringt nun, vertheilt durch die Löcher, in den Schlamm
                              									ein, lockert denselben auf und flieſst, mit den noch im Schlamme enthaltenen
                              									Zuckerstoffen bereichert, durch die Filterfläche b und
                              									den Hahn k in den Trichter m ab. Bei der zweiten Art der Auslaugung wird der fester zusammenhängende
                              									oder schleimige Rückstand während der Wassereinspritzung durch Drehen des Rührwerkes
                              									aufgerührt, um eine vollkommene Auslaugung zu ermöglichen.
                           Das Filter von E. de Bück besitzt nach der Sucrerie indigène, 1886 Bd. 27 * S. 594 als
                              									Filtermittel Filzpfropfen, welche, wie aus Fig. 12 Taf.
                              									11 zu ersehen, kegelförmig gestaltet sind und in eine
                              									gelochte Platte B so gesetzt werden, daſs der
                              									Flüssigkeitsdruck dieselben festhält. Der bei F
                              									eintretende Saft wird durch eine Dampfkammer E heiſs
                              									erhalten. Durch den Hahn C wird Dampf oder kochendes
                              									Wasser in die Kammer A geleitet, wenn die Filzpfropfen
                              									gereinigt werden sollen. Der sich in dem Raume D
                              									absetzende Schlamm wird zeitweise durch den Hahn H
                              									abgelassen. Das Filter erfordert einen Flüssigkeitsdruck von 3m,5 bis 5m Höhe.
                              									Man kann den filtrirten Saft auch absaugen, um den Flüssigkeitsdruck zu vergröſsern.
                              									Die Reinigung der Filzpfropfen soll nur alle 2 bis 3 Monate nöthig werden und ein
                              									Apparat für täglich 500hl Saft ausreichen.
                           
                              
                                 St.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
