| Titel: | Greenwood und Batley's Kegelräder-Hobelmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 268 | 
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                        Greenwood und Batley's
                           								Kegelräder-Hobelmaschine.
                        Mit Abbildung.
                        Greenwood und Batley's Kegelräder-Hobelmaschine.
                        
                     
                        
                           Die nachstehend nach Engineering, 1886 Bd. 41 * S. 222
                              									abgebildete Kegelräderhobelmaschine von Greenwood, Batley
                                 										und Comp. in Leeds gehört zu denjenigen, bei welchen die Führung des
                              									Werkzeuges nach dem Zahnprofile mittels einer Leitcurve, einer Lehre, bewirkt wird.
                              									Es kann daher mit derselben jede beliebige Zahnform geschnitten werden, während die
                              									Maschinen, welche, wie die Bilgram'sche
                              									Kegelräderhobelmaschine (vgl. 1885 257 * 442), die
                              									richtige Relativbewegung des Werkzeuges gegen das Rad ohne Lehre erzielen, in der
                              									Regel auf Evolventenverzahnungen angewiesen sind. Während nun bei den meisten bisher
                              									entworfenen Kegelradhobelmaschinen das Werkzeug sowohl die Arbeits-, als auch die
                              									Schaltbewegung erhält und das zu bearbeitende Rad während der Herstellung einer
                              									Flanke feststeht und nur nach Vollendung derselben um eine Theilung bezieh. eine
                              									Zahnbreite weiter verstellt wird (vgl. Riedinger-Leupold 1873 209 * 241. Renk 1880 238 * 280), ist
                              									hier dem Werkzeuge nur die Arbeitsbewegung ertheilt, während das Rad die
                              									Schaltbewegung ausführt und selbstredend auch nach Fertigstellung einer Zahnflanke
                              									bis zur richtigen Einstellung für die Inangriffnahme einer zweiten von Hand mittels
                              									eines Theilmechanismus gedreht werden kann (vgl. J.
                                 										Hunt 1863 168 * 248. 1873 209 241).
                           Dem entsprechend bildet die Bettführung A für den
                              									Hobelschlitten mit dem Maschinengestelle ein Guſsstück und beschreibt die
                              									Meiſselspitze, nachdem dieselbe richtig eingestellt ist, während der ganzen Dauer
                              									der Arbeit stets eine und dieselbe gerade Linie. Der Dorn B, auf welchem das zu bearbeitende Rad aufgespannt, ist dagegen drehbar
                              									gelagert auf einer Viertelscheibe C, die mittels einer
                              									in ihre Rand Verzahnung eingreifenden Schnecke von Hand am Handrade H oder durch die Maschine unter Vermittelung eines Excenters und des
                              									Klinkrädchens G um eine die Arbeitslinie der
                              									Meiſselspitze senkrecht schneidende Achse langsam gedreht werden kann. Indem so das
                              									Rad dem Meiſsel S entgegen geführt wird, muſs dasselbe
                              									gleichzeitig entsprechend der Verbreiterung des Zahnprofiles nach unten eine geringe
                              									Winkeldrehung um seine Achse erhalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 263, S. 269
                              
                           Dies wird durch die Lehre D
                              									erreicht, welche an einem mit dem Aufspanndorne B
                              									verbundenen Arme oo befestigt ist und durch den Zug
                              									eines an der Schnur n hängenden Gewichtes (in der
                              									Zeichnung durch die Schneckenradscheibe E des
                              									Theilmechanismus verdeckt) stets gegen einen in der Verlängerung der Arbeitslinie
                              									des Meiſsels liegenden festen Anschlag angedrückt wird. Um die Lehre D für jede Gröſse des Theilkegelwinkels in die richtige
                              									Lage zur Radachse bringen zu können, ist der Arm oo als
                              									Zahnbogen ausgeführt und läſst sich in seinem Lager heraus- und hereinbewegen. Da
                              									die Spitze des Theilriſskegels des zu schneidenden Rades mit dem Schnittpunkte der
                              									Arbeitslinie des Meiſsels und der Drehungsachse der das Rad tragenden Zahnscheibe
                              										C zusammenfallen muſs, so ist, um dies für alle
                              									Zahnradgröſsen leicht zu ermöglichen, das Lager F für
                              									den Aufspanndorn parallel zu der Achse desselben auf der Zahnscheibe C in Schwalbenschwanzführungen verschiebbar. Man sieht leicht ein,
                              									wie bei Aufwärtsschaltung der Zahnscheibe C eine nach
                              										hinten liegende Zahnflanke genau entsprechend dem
                              									Profile der Lehre bearbeitet wird. Um die vordere
                              									Flanke desselben Zahnes auszubilden, wird die Lehre mit ihrer vorderen Kante gegen den festen Anschlag am Gestelle
                              									angelegt, wobei die Schnur des Belastungsgewichtes über eine der beiden an dem nach
                              									vorn heraustretenden Arme sitzenden Rollen r oder r1 gelegt wird. Um nach
                              									Fertigstellung eines Zahnes das Rad relativ zur Lehre um eine Theilung weiter
                              									schalten zu können, ist der Aufspanndorn mit dem Arme oo nicht fest verbunden, kann vielmehr mittels des Schneckenrades E und des Theilmechanismus c um einen gewissen Theil des Umganges gegen denselben gedreht werden.
                           Es erscheint als eine recht glückliche Anordnung, anstatt der schweren und von
                              									erheblichen, wechselnden Kräften beanspruchten Schlittenführungen bloſs das Rad
                              									durch die Lehre zu schalten, zumal dieses nur eine einfache Drehbewegung durch
                              									letztere erhalten muſs. Auch ist die ganze Anordnung die denkbar einfachste zur
                              									Erreichung des vorliegenden Zweckes. Da aber die Maschine nur eine Flanke nach der
                              									anderen hobelt, so wird dieselbe zur Herstellung eines Rades nahezu die doppelte
                              									Zeit gebrauchen als beispielsweise die oben erwähnte, zwei Flanken zu gleicher Zeit
                              									bearbeitende Diagonal-Hobelmaschine von Leupold u.a.
                              									Eine Verdoppelung des eigentlichen Hobelmechanismus würde indessen hier eine
                              									wesentlich umständlichere Anordnung zur Folge haben, da wenigstens eine der
                              									Führungen dann beweglich sein müſste, und so den Hauptvorzug der vorliegenden
                              									Maschine, den der Einfachheit, in Frage stellen.