| Titel: | Ueber die Stromarbeit in Telegraphenanlagen; von Dr. R. Ulbricht. | 
| Autor: | R. Ulbricht | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 277 | 
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                        Ueber die Stromarbeit in Telegraphenanlagen; von
                           								Dr. R. Ulbricht.
                        Mit Abbildungen.
                        R. Ulbricht, über die Stromarbeit in
                           								Telegraphenanlagen.
                        
                     
                        
                           Im Archiv für Post und Telegraphier 1886 * S. 577 findet
                              									sich eine anregende Arbeit von Postrath Grawinkel über
                              									Stromverhältnisse und Stromarbeit in oberirdischen Telegraphenleitungen. Der Zweck
                              									dieser Abhandlung ist, auf die Vortheile hinzuweisen, welche es bietet, bei der
                              									Darlegung der Beziehungen zwischen Batterie, Leitung und Telegraphenapparat die Arbeitsleistung der Batterie vorzugsweise im Auge zu
                              									behalten. Dieser Hinweis ist jedenfalls nicht nur für das Gebiet der Telegraphie,
                              									sondern auch für das der weitverbreiteten elektrotechnischen
                                 										Kleinindustrie insofern sehr schätzbar, als derselbe ein bequemeres
                              									Verständniſs der erwähnten Beziehungen herbeizuführen geeignet ist. Da ich selbst
                              									bei der Darlegung der Strom Vorgänge in telegraphischen Anlagen von der Stromarbeit
                              									auszugehen pflege und mich hierbei einiger Hilfsmittel bediene, welche auch sonst
                              									von Nutzen sein können, so glaube ich, dem erwähnten Gegenstande hier eine kurze
                              									Besprechung widmen zu dürfen.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 263, S. 277
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 263, S. 277
                              
                           Wird das Potentialgefälle im Stromkreise unter Zusammenlegung
                              									sämmtlicher elektromotorischen Kräfte auf den ersten Batteriepol in der
                              									gebräuchlichen Weise, wie in Fig. 1 dargestellt (die
                              									Widerstände als Abscissen, die Potentiale als Ordinaten), so ist der Gesammtwiderstand
                              									durch AB = W, die elektromotorische Kraft durch AC = E und die Stromstärke J =
                                 										E : W durch tgα
                              									veranschaulicht. Man kann nun den elektrischen Effect
                              										\frakfamily{E}_1 im Widerstände W1 construiren, indem man – wie dies O. Frölich in seiner Abhandlung über Kraftübertragung
                              									(vgl. Elektrotechnische Zeitschrift, 1883 * S. 67) thut
                              									– die vorstehende Figur 1 bildet. In derselben ist
                              									die Länge C_1D=W_1\ tg^2 \alpha=J^2W_1=\frakfamily{E}_1. Für den
                              									Zweck gegenwärtiger Arbeit ist es jedoch vortheilhafter,
                              										\frakfamily{E} in der Abscissenachse darzustellen. Trägt man
                              									an die Gefällelinie im Punkte C (Fig. 2) einen rechten Winkel an, so ist die Länge AD = E2 : W. Dies ist der
                              									gesammte Stromeffect, die Arbeit der Batterie in der Zeiteinheit. Wir bezeichnen
                              									diese Gröſse mit \frakfamily{E}. Es sei ferner:
                           
                              
                                 der Batterie widerstand
                                 = WB
                                 
                              
                                 der Leitungswiderstand
                                 = WL
                                 
                              
                                 der Widerstand des
                                    											Apparatelektromagnetes
                                 = WA
                                 
                              
                                 der Stromeffect in der Batterie
                                 = \frakfamily{E}_B
                                 
                              
                                 der Stromeffect in der Leitung
                                 = \frakfamily{E}_L
                                 
                              
                                 der Stromeffect im Apparate (der
                                    											eigentliche Nutzeffect)
                                 = \frakfamily{E}_A;
                                 
                              
                           dann ist:
                           W=W_B+W_L+W_A und
                              										\frakfamily{E}=\frakfamily{E}_B+\frakfamily{E}_L+\frakfamily{E}_A=E^2:W=EJ=J^2W
                              									. . . (1)
                           Der Effect der Batterie bei kurzem Schlusse soll mit
                              										\frakfamily{E}_0 bezeichnet werden:
                           \frakfamily{E}_0=E^2:W_B . . . . . . .
                              									. . . . . . . (2)
                           Der Gleichung \frakfamily{E}=J^2W
                              									entsprechend sind ferner:
                           \frakfamily{E}_B=J^2W_B,
                              										E_L=J^2W_L, E_A=J^2W_A . . . . . . . . . .
                              									(3)
                           Letztere Gröſsen lassen sich, wie Fig. 2 zeigt, zeichnerisch darstellen, indem man die
                              									Gesammteffectgröſse \frakfamily{E} im Verhältnisse der
                              									Widerstände WB, WL, WA
                              									zerlegt. Die Construction von \frakfamily{E}_0 bedarf nach
                              									Gleichung 2 und Fig. 2 keiner besonderen
                              									Erklärung.
                           Fassen wir zunächst den Werth \frakfamily{E}_0,
                              									den Effect der kurz geschlossenen Batterie, näher ins Auge, so finden wir, daſs
                              									derselbe den Werth der Batterie selbst erkennen läſst.
                              									Hat die Batterie n Elemente, jedes von der
                              									elektromotorischen Kraft e und dem inneren Widerstände
                              										w und werden diese Elemente in m nach einander geschalteten Gruppen von je (n : m) parallel
                              									geschalteten Elementen vereinigt, so ist bekanntlich:
                           E=me und W_B=m^2w:v
                              									. . . . . . . . . . (4)
                           demnach
                           \frakfamily{E}_0=E^2:W_B=ne^2:w . . . .
                              									. . . . . . (5)
                           Hierin kommt die Gruppenzahl m nicht mehr vor, d.h. der elektrische Effect der
                                 										kurzgeschlossenen Batterie ist für jede regelmäßige Schaltungsart derselben der
                                 										gleiche. Die graphische Verwerthung dieses Satzes führt zu Fig. 3. Für eine und dieselbe Batterie lassen sich
                              									demnach ohne Weiteres alle entsprechenden elektromotorischen Kräfte und inneren
                              									Widerstände bei den verschiedenartigen regelmäſsigen Schaltungen erkennen. Man
                              									construirt nach Fig. 3 aus E=ne
                              									und W_B=nw das constante \frakfamily{E}_0 und
                              									findet in den Längen AB1, AB2, AB3 u.s.f. die den
                              									elektromotorischen Kräften AC1, AC2, AC3 u.s.f.
                              									entsprechenden Batteriewiderstände; selbstredend unter Einhaltung der Grenzen
                              										E=ne und E=e bezieh.
                              										W_B=nw und W_B=w:n. Da
                              										\frakfamily{E}_0=(ne^2:w) ist und bei Elementen von gleichem
                              									System, aber verschiedener Gröſse das Batteriegewicht sich proportional n und umgekehrt proportional w verhält, so drückt \frakfamily{E}_0 gewissermaſsen
                              									das Batteriegewicht bezieh. die Anlagekosten der Batterie aus, während
                              										\frakfamily{E} dem Zinkverbrauche und somit den
                              									Betriebskosten proportional ist.
                           Aus Fig. 3 ergibt sich für die
                              									bekannte Aufgabe, in einem gegebenen äuſseren Widerstände WA mit einer gegebenen Elementzahl n einen maximalen Strom zu erzeugen, die zeichnerische
                              									Ermittelung der Batterieschaltung in einfachster Weise. Der Batteriewiderstand muſs
                              									hier bekanntlich gleich dem äuſseren Widerstände sein.
                              										E=\sqrt{\frakfamily{E}_0\,W_B} ist demnach als mittlere
                              									Proportionale zwischen der bekannten Gröſse
                              										\frakfamily{E}_0=(ne^2:w) und W_B=W_A zu
                              									construiren. Die Batterie ist aus (E : e) nach einander geschalteten Gruppen von je (ne : E) Elementen zu
                              										bilden.Vgl. E. Zetzsche: Handbuch der elektrischen
                                       												Telegraphie, Bd. 2 S. 236 sowie Bd. 4 S. 214 ff.
                           
                           Faſst man die Aufgabe in die andere Form: Welche kleinste Batterie
                              									oder welcher kleinste Effect E_0 genügt eben noch, um in einem
                              									gegebenen Widerstande WA den Effect E_A zu äuſsern, so ergibt sich, da
                              										\frakfamily{E}_0:\frakfamily{E}_A=(E^2:W_B):J^2W_A=(W_A+W_B)^2:W_AW_B
                              									ist, wiederum:
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 263, S. 279
                              
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 263, S. 279
                              
                           \frakfamily{E}_0\
                                 										min=4\,\frakfamily{E}_A . . . . . . . . . . (6)
                           für WB = WA, woraus als Umkehrung der bekannte Satz folgt: Der höchste
                              									Nutzeffect einer Batterie:
                           \frakfamily{E}_A\
                                 										max=¼\,\frakfamily{E}_0 . . . . . . . . . . (7)
                           tritt für WB = WA
                              									ein.
                           Die Gleichung (6) kann wohl zu einer falschen Auffassung
                              									verleiten, wenn vergessen wird, daſs die Batterie nicht beliebig, sondern nur in n Theile theilbar ist. Es kann daher WB nie gröſser als nw und der Strom der kurzgeschlossenen Batterie nie
                              									kleiner als (e : w)
                              									werden. Da dieser Strom doppelt ho stark als das wirkliche J sein würde, so gilt Gleichung (6) nur, so lange
                              										2\,J=\sqrt{4\,\frakfamily{E}_A\,:\,W_A} gröſser oder gleich
                              										(e : w) ist.
                           Sobald (e:w)^2 > 4\,(\frakfamily{E}_A:W_A)
                              									wird, ist die Nacheinanderschaltung der Elemente die allein richtige und es ist
                              									dann:
                           \frac{E}{e}=n=\frac{W_A\,\sqrt{\frakfamily{E}_A\,:\,W_A}}{e-w\,\sqrt{\frakfamily{E}_A\,:\,W_A}}
                              									. . . . . . . . . . (8)
                           Zeichnerisch ist hiernach ne sehr bequem zu ermitteln, wie Fig. 4
                              									zeigt.
                           Vergegenwärtigen wir uns, daſs bei den meisten telegraphischen Einrichtungen
                              										2\,J=\sqrt{4\,\frakfamily{E}_A\,:\,W} kleiner als (e : w) ist, so müssen wir
                              									der Gleichung (8) und der Fig. 4 eine wesentlich praktische Bedeutung beimessen.
                           Wenden wir uns nun zu dem Stromeffect
                              									\frakfamily{E}_A
                              									im Apparate.
                           Es hat zunächst den Anschein, als ob für telegraphische Zwecke die Stromarbeit im
                              									Apparate nicht unmittelbar in Frage komme, da die elektromagnetische Wirkung nur
                              									eine äuſserst kleine Arbeitsleistung erfordert und lediglich von der Stromstärke,
                              									nicht aber von JE abhängt. In der That wird fast alle
                              									Stromarbeit im Telegraphenapparate zu Wärme- und Inductionswirkungen verbraucht und
                              									dennoch spielt die Gröſse \frakfamily{E}_A im Elektromagnete eine
                              									wesentliche Rolle.
                           Es ist zulässig, bei einer allgemeinen Betrachtung telegraphischer
                              									Apparate und ähnlicher elektromagnetischer Einrichtungen das Verhältniſs zwischen
                              									der Dicke d des Elektromagnetkernes und dem
                              									Gesammtdurchmesser D der Drahtumwickelung als
                              									gleichbleibend anzunehmen. Bezeichnet man die Länge der Elektromagnetrolle bezieh.
                              									die Gesammtlänge der beiden verbundenen Rollen des Hufeisen-Elektromagnetes mit l, den erzeugten freien Magnetismus mit M, die Umwindungszahl mit U, den
                              									Rollen widerstand mit WA, die Stromstärke mit J, die
                              									Kupferdrahtstärke der Rollen mit δ und das Verhältniſs
                              									des Kupfervolumens der Rollen zum Wickelungsraume mit μ, so ist für nahezu geschlossene Magnetformen:Hufeisenmagnete mit Anker. – Angenahert ist n =
                                    											25 : (30 + 1δ).
                           M^2=Const\ J^2W_A\ l\,d\,\mu\,(D-d):(D+d)=Const\
                                 										\frakfamily{E}_A\,l\,d\,\mu\,(D-d):(D+d) . . . . . . . . . . (9)
                           Ferner ist:
                           U^2=W_A\,l\,\mu\ (D-d):(D+d)\ Const. .
                              									. . . . . . . . (10)
                           und zwar für das fernerhin festzuhaltende Verhältniſs
                              										(D : d) = 3 und für
                              									mittlere Drahtstärken (δ ungefähr = 0cm,03 und μ =
                              									0,4):
                           U^2=W_A\,l\,36000.\ U=600\,\sqrt{0,1\,W_A\,l}.\
                                 										\delta=\sqrt{d\,l\,:\,2\,U}  . . . . . . . . . . (11)
                           In vorstehenden Formeln sind d, l und
                              										δ in Centimeter, WA in Ohm und
                              										\frakfamily{E}_A in Voltampère auszudrücken.
                           Gehen wir auf Gleichung (9) zurück. Dieselbe bestimmt den Werth von M2. Nun ist
                              									bekanntlich die Ankeranziehung, also diejenige Kraftäuſserung, auf welche es im
                              									Apparate ankommt, dem Quadrate des freien Magnetismus proportional. Demnach bedeutet
                              									Gleichung (9): Die Ankeranziehung oder die Wirkungsstärke des Apparates ist direkt
                              									proportional dem Stromeffecte im Apparate und dem Gesammt-Kupferquerschnitte (ldμ bei D = 3d) der Umwindungen.
                           Insofern nun für eine bestimmte Apparatgröſse die Rollengröſse – wie in der Regel –
                              									bereits erfahrungsgemäſs feststeht, ist l × d und somit der Wickelungsraum als constant anzusehen
                              									und es gilt dann (bei D = 3d) für nicht allzu groſse Schwankungen von μ
                              									nur noch die Regel: Die Wirkungsstärke des Apparates
                                 										ist (bei constantem l × d und annähernd constantem μ) dem Stromeffecte in den Apparatrollen
                                 										proportional.
                           Hiernach fällt bei der Ermittelung günstigster Constructionsverhältnisse und
                              									Schaltungen die Stromstärke ganz auſser Betracht und
                              									man hat z.B. eine der bekanntesten telegraphischen Aufgaben folgendermaſsen zu
                              									fassen: Welcher Widerstand muſs dem Apparat-Elektromagnete gegeben werden, damit der
                              									Stromeffect in demselben ein Höchstwerth sei?
                           Da dieser Effect \frakfamily{E}_A=J^2W_A und
                              										J^2=\frakfamily{E}_0W_B:(W_B+W_L+W_A)^2 ist, so tritt der
                              									Höchstwerth von \frakfamily{E}_A für WA = WB + WL ein. Setzen wir voraus, daſs bei der
                              									Bewickelung eines Magnetes dieser Bedingung stets entsprochen werde, so ist:
                           J^2\,(W_B+W_L+W_A)=J^2\,(2\,W_A) oder
                              										\frakfamily{E}=2\,\frakfamily{E}_A . . . . . . . . . .
                              									(12)
                           Da \frakfamily{E}_A, die
                              									Wirkungsstärke des Apparates, im besonderen Falle eine bestimmte sein muſs, so ist
                              									auch \frakfamily{E}, die Batterieleistung, bestimmt und zwar ist
                              									sie unabhängig vom Leitungswiderstande.
                           Wir können also sagen, bei richtiger Bewickelung im gegebenen
                                 										Wickelungsraum ist die Batterieleistung der zu erzielenden Ankeranziehung
                                 										proportional und unabhängig vom Leitungswiderstände.
                           Fragen wir andererseits unter Festhaltung der Gleichung WA = WB + WL,  wie muſs die Batterie geschaltet sein,
                              									damit der Stromeffect in WA ein Höchstwerth werde, so finden wir für
                              										\frakfamily{E}_A=\frakfamily{E}_0W_B:4\,(W_B+W_L) den
                              									gröſsten Werth, wenn der Batteriewiderstand WB unendlich groſs wird. Das praktische
                              									Maximum der Wirkung wird durch thunlichste Annäherung an diesen Werth und zwar durch
                              									Nacheinanderschaltung der Elemente erreicht, wobei n
                              									die Gröſse (E:e)=(w\,\frakfamily{E}_0:e^2) hat. Nur wenn der Leitungswiderstand
                              									gleich Null wird, erweisen sich unter Erfüllung der Bedingung WA = WB + WL alle Batterieschaltungen als
                              									gleichwerthig, denn stets ist dann
                              										\frakfamily{E}_A=¼\,\frakfamily{E}_0.
                           Wir haben demzufolge die Regel auszusprechen: So lange der
                                 										Leitungswiderstand gröſser als Null ist, wird bei angemessener Bewickelung des
                                 										Elektromagnet es durch Nacheinanderschaltung der Batterieelemente der höchste
                                 										Nutzeffect erzielt.
                           Es kann und wird natürlich auch der Fall eintreten, daſs die theoretisch
                              									angemessenste Bewickelung nicht zu wählen ist, weil dieselbe unter Umständen allzu
                              									schwachen Draht verlangt und somit die Herstellung in einem Maſse vertheuert, in
                              									welchem der Nutzeffect nicht steigt. Auch ist nicht selten wegen möglichster
                              									Ausnutzung des Wickelungsraumes dem starken Drahte der Vorzug zu geben, welcher nach
                              									der Näherungsformel μ= 25 : (30 + 1/δ) ein gröſseres
                              									Kupfervolumen im Wickelungsraume ergibt als der schwache. Es ist nicht schwer, hier
                              									die richtige Grenze zu ziehen; doch würde eine bezügliche Erörterung von dem Zwecke
                              									gegenwärtiger Abhandlung zu weit abführen.
                           Unter Benutzung der gewonnenen Beziehungen kann zur Lösung der Aufgabe vorgeschritten
                              									werden: Welcher Widerstand muſs dem Elektromagnete und
                                 										welche kleinste Elementzahl der Batterie gegeben werden, damit bei einem
                                 										Leitungswider stände von der Gröſse WL eben noch
                                 										der Nutzeffect
                              									\frakfamily{E}_A
                              									im Apparate bestehe.
                           Bekannt sind nur \frakfamily{E}_A und WL. Berücksichtigt man,
                              									daſs WA – WB + WL und
                              										WB = ne, somit:
                           
                              \frakfamily{E}_A=\frac{\frakfamily{E}_0\,W_E}{4\,(W_B+W_L)}=\frac{n\,e^2\,\times\,n\,w}{w\,4\,(n\,w+W_L)}
                              
                           sein muſs, so findet man:
                           E=n\,e=\frac{2\,w}{e}\,\frakfamily{E}_A+\sqrt{4\,W_L\,\frakfamily{E}_A+\frac{4\,w^2}{e^2}\,\frakfamily{E_A}^2}
                              									. . . . . . . . . . (13)
                           Diese etwas schwülstige Formel gewährt nur einen
                              									unvollkommenen Einblick in den Zusammenhang von n, WL, \frakfamily{E}_A und
                              									macht die Berechnung von n etwas umständlich. Um so
                              									einfacher gestaltet sich die Sache bei der graphischen Darstellung, welche in Fig. 5 gegeben ist. Nach Auftragung der Maſse
                              										2\,\frakfamily{E}_A, 2\,W_L und
                              										tg\,\beta=(e:2\,w) ist ne=E mit 4 Strichen
                              									gefunden.
                           Fig. 5., Bd. 263, S. 281Fig. 6., Bd. 263, S. 281 Nimmt man A als Coordinatenanfangspunkt an
                              									und construirt für wachsende WL = x und ein constantes
                              										\frakfamily{E}_A die Curve der Batteriezunahme (ne = y), so erhält man die
                              									punktirte Linie C0
                              									F, welche für Diejenigen ein brauchbares Hilfsmittel bietet, die für
                              									Elektromagnete von annähernd gleicher Gröſse bei wechselndem Leitungswiderstande die
                              									geeignete Bewickelung und die erforderliche Batteriegröſse zu bestimmen haben.
                           Der Rollenwiderstand ist WA = nw + WL. Alles Weitere geht aus der Gleichung
                              									(11) hervor.
                           Beispiel: Es stehen Meidinger'sche
                              									Elemente zur Verfügung. e = 1 Volt; w = 6 Ohm. In dem gegebenen Wickelungsraume des
                              									Apparat-Elektromagnetes soll ein Effect \frakfamily{E}_A=1/30
                              									Voltampère erzielt werden.
                           Die Gesammtlänge beider Rollen ist l
                              									= 11cm, die Kernstärke d = 1cm,2 der Leitungswiderstand WL = 100 Ohm. Dann ist
                              									nach Gleichung (13) bezieh. nach Fig. 5
                              									E = ne = 4,07, die
                              									Elementzahl also ebenfalls n = 4,07, rund 4.
                           Ferner ist nach der Formel WA = WB +
                              										WL die Gröſse WA = nw + W = 124,42
                              									Ohm und nach der Gleichung (11): U = 7020 und δ = 0cm,030.
                           Sind anderenfalls der Leitungswiderstand, der Apparatwiderstand
                              									und die Ankeranziehung für eine bestimmte Magnetgröſse, somit
                              										\frakfamily{E}_A, gegeben, so ist für
                              										\sqrt{4\,\frakfamily{E}_A\,:\,W_A}=2\,J\,\geq\,(e\,:\,w)
                              									ähnlich den Gleichungen (7) und (8):
                           \frakfamily{E}_0=4\,\frakfamily{E}_A\,\frac{(W_L+W_A)}{W_A}\
                                 										\mbox{und}\ n=4\,\frakfamily{E}_A\,\frac{(W_L+W_A)\,w}{e^2\,W_A} . . .
                              									. . . . . . . (14)
                           und für 2J < (e : w)
                           n=\frac{(W_L+W_A)\,\sqrt{\frakfamily{E}_A\,:\,W_A}}{e-w\,\sqrt{\frakfamily{E}_A\,:\,W_A}}
                              									. . . . . . . . . . (15)
                           Letztere Gleichung (15) ist die in der Regel anzuwendende. Auch
                              									hier jedoch führt die Construction ähnlich Fig. 4
                              									viel bequemer zum Ziele, wie dies Fig. 6 erkennen
                              									läſst.
                           Es ist bis hierher nur von der Verwendung einer bestimmten
                              									Magnetgröſse die Rede gewesen, um die Wirkungsstärke lediglich von dem Effect
                              										\frakfamily{E}_A abhängig zu haben. Will man zu anderen
                              									Formen und anderen Ankeranziehungsstärken übergehen, so hat man sich nur zu
                              									erinnern, daſs sich stets die Ankeranziehungen verhalten wie:
                           
                              {M_1}^2:{M_2}^2:{M_3}^2\ .\ .\
                                 										.=\frakfamily{E}_A\,l_1\,d_1\,\mu_1:\frakfamily{E}_A\,2\,l_2\,d_2\,\mu_1:\frakfamily{E}_A\,3\,l_3\,d_3\,\mu_3\
                                 										.\ .\ .
                              
                           Vergleichsweise sei erwähnt, daſs für einen Morse-Farbschreiber
                              									ungefähr EAldμ = ⅝ für
                              									ein Relais = ⅙ (in Voltampère) ist, wobei dlμ
                              									durchschnittlich = 5qc gesetzt werden kann.
                           Liegen mehrere (n') gleichartige
                              									Apparate an einer Batterie, so muſs doch jeder die Wirkung EAldμ hervorbringen, zusammen
                              									verbrauchen sie also den Effect n'\,\frakfamily{E}_A, gleichviel,
                              									ob die Apparate parallel oder nach einander geschaltet sind. Dagegen ist der
                              									Gesammtapparatwiderstand in dem einen Falle WA : n', in dem
                              									anderen n'WA.
                           In Gleichung (13) verhalten sich demnach sowohl nach einander, als
                              									parallel geschaltete Magnete wie ein einziger solcher Magnet von gleichem ldμ in welchem der elektrische Effect
                              										n'\,\frakfamily{E}_A hervorzubringen ist. Der
                              									rechnungsmäſsige Widerstand eines solchen Elektromagnetes ist jedoch für jeden der
                              									parallel geschalteten Apparate mit n' zu multipliciren,
                              									für jeden nach einander geschalteten durch n' zu
                              									dividiren.
                           Die Behandlung gleichartiger parallel geschalteter
                              									Telegraphenanlagen hat sonach keine Schwierigkeiten.
                           Beispiel: 4 Leitungen haben je den Widerstand von 1000 Ohm und
                              									enthalten je 10 nach einander geschaltete Elektromagnete, in welchen der elektrische
                              									Effect von je 1/30
                              									Voltampère hervorzubringen ist. Diese vier Leitungen sollen an eine
                              									gemeinschaftliche Batterie gelegt werden, deren Elemente e = 1 Volt und w = 6 Ohm haben. Wie sind die
                              									Apparate zu bewickeln? Wie groſs ist die Elementenzahl n?
                           Der Gesammtnutzeffect ist gleich 40 × 1/30 = 4/3. Nach Gleichung (13) bezieh. nach Fig. 6 ist die Elementenzahl:
                           n=2\,\times\,6\,\times\,4/3+\sqrt{\left(4\,\times\,1000/4\,\times\,4/3\right)+(4\,\times\,36\,\times\,16/9)}=55,86
                              									rund 56, der Widerstand eines Apparates
                              										=4\,\frac{n\,w+W_L}{10}=234,06 Ohm und seine Umwindungszahl
                              										
                              									U = 9627 (für l = 11cm, μ = 0,4), die
                              									Drahtstärke (für d = 1cm,2) δ = 0cm,026.
                           Das Vorstehende dürfte genügen, um erkennen zu lassen, welchen Werth die
                              									Berücksichtigung des elektrischen Nutzeffectes für das Verständniſs telegraphischer
                              									Einrichtungen hat. Ich behalte mir vor, auf weitere Folgerungen aus dem Entwickelten
                              									später einzugehen.