| Titel: | Craven's Krummzapfen-Drehbank. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 319 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Craven's Krummzapfen-Drehbank.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									19.
                        Craven's Krummzapfen-Drehbank.
                        
                     
                        
                           Das Abdrehen der Krummzapfen der Kurbelwellen groſser Schiffsmaschinen auf der
                              									Drehbank verursacht Schwierigkeiten, da die nothwendigen Ausgleichungsgewichte die
                              									ohnedem bedeutende Belastung der Drehbank verstärken, wodurch der Gang unruhig und
                              									die Zugänglichkeit der Arbeitsstelle durch die einseitig sich drehenden bedeutenden
                              									Massen behindert wird. Wenn man die schweren Kurbelwellen von 20 bis 30t Gewicht dagegen festlegt und eine leichtere
                              									Vorrichtung mit gleichmäſsig vertheilter Masse in Bewegung versetzt, so ist ein
                              									Vortheil jedenfalls damit erreicht.
                           Gebrüder Craven in Manchester haben nach dem Engineer, 1886 Bd. 62 * S. 458 für die Mersey Forge in Liverpool eine solche Drehbank
                              									geliefert, auf welcher die Krummzapfen festgelegter Schiffskurbelwellen mit um
                              									dieselbe kreisendem Werkzeuge bearbeitet werden. Fig. 9 Taf. 19
                              									veranschaulicht die Anordnung dieser Maschine. Ueber zwei parallele selbstständige Bettungen sind
                              									Querbalken B gelegt, auf welchen die Kurbelachse in
                              									Unterstützungen wagerecht derart aufgespannt wird, daſs immer je ein Kurbelzapfen in
                              									die Achsrichtung der Drehbank fällt. Dieser Kurbelzapfen wird von einem
                              									ringförmigen, möglichst schmalen, aber in radialer Richtung breiten Rahmen R centrisch umschlossen, dessen Füſse F auf parallelen Wangen der beiderseitigen Bettungen
                              									aufruhen, so daſs sich das Ganze in der Achsrichtung der Maschine verstellen läſst.
                              									An diesen Rahmen legt sich ein Drehring mit äuſserem Zahnkranze, welcher nach innen
                              									zu zwei kreisabschnittförmige Ansätze A für die
                              									Stahlhalter D besitzt, die so schmal sind, daſs sie in
                              									der Kröpfung der Kurbel durchgehen. Durch die freibleibende Oeffnung dieses
                              									Drehringes, welcher im inneren Durchmesser 2736mm
                              									miſst, wird die Kurbelwelle geschoben.
                           Während zum Plandrehen der inneren Schenkelflächen die Stahlhalter durch
                              									Schraubenspindeln S radial angestellt und verschoben
                              									werden, wird zum Abdrehen der Zapfenfläche diese ganze Vorrichtung mit dem Drehringe
                              									längs der Wangen verstellt. Dieser Vorschub erfolgt durch einen eigenen
                              									Riemenantrieb bei H durch Vermittelung einer Querwelle
                              									auf beide Schraubenspindeln s der parallelen
                              									Führungswangen gleichzeitig. Die Hauptdrehbewegung ist selbstständig von einer
                              									vielstufigen Riemenscheibe E auf den Zahnkranz des
                              									groſsen Drehringes mit eingeschalteten Rädervorgelegen abgeleitet. Bei einer
                              									Spanbreite von 38mm werden mit zwei Stählen vom
                              									grob vorgeschmiedeten Zapfen bei einmaligem Vorgange 150mm Material vom Durchmesser abgenommen. Die beiden Stahlhalter sind
                              									verschieden lang: der Hub und Zapfendurchmesser der Kurbelwellen kann innerhalb
                              									gewisser Grenzen ein verschiedener sein. Die in Fig. 9 dargestellte
                              									Maschine ist für Zapfen von 675mm Durchmesser und
                              										900mm Hub bestimmt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
