| Titel: | H. Fewson's Apparat zum Unschädlichmachen von Kanalgasen. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 328 | 
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                        H. Fewson's Apparat zum Unschädlichmachen von
                           								Kanalgasen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									20.
                        Fewson's Apparat zum Unschädlichmachen von Kanalgasen.
                        
                     
                        
                           Um Kanalgase unschädlich zu machen, will H. Fewson in
                              									Buckingham, England, auf dieselben Elektricität wirken
                              									lassen (vgl. auch Lodge 1885 258 167). Fig. 8 Taf. 20 veranschaulicht nach Industries, 1886 Bd. 1 * S. 161 eine Anlage zu diesem Zwecke. Die durch
                              									ein Kapselwerk R in der Leitung O angesaugten Kanalgase werden zuerst in einen Behälter V gedrückt, welcher mit Wasser gefüllt ist, so daſs den
                              									Gasen beigemengte, im Wasser lösliche Bestandtheile schon zurückgehalten werden. Aus
                              									dem Behälter V treten die Gase durch das Rohr D in den eigentlichen elektrischen Apparat A über, wo sie in unschädliche Bestandtheile zerlegt
                              									werden sollen. Diese gelangen dann durch das Rohr E zu
                              									einer doppelten Waschung in die Behälter T und aus dem
                              									zweiten derselben durch das Rohr S ins Freie. Zu den
                              									Behältern T und V führt
                              									die für jeden einzelnen derselben mit durch Hahn abzusperrender Abzweigung versehene Leitung X zur Beischaffung frischen Wassers, während das
                              									gesättigte Wasser in der Sammelleitung Z abläuft.
                           Der elektrische Apparat A ist in Fig. 6 und 7 Taf. 20 in Grundriſs und
                              									Längsschnitt besonders dargestellt und besteht aus einem viereckigen, mit Glastafeln
                              									ausgekleideten Kasten, in welchen am Boden die Zuleitung bei D und die Ableitung bei E für die Gase
                              									angeordnet sind. Innerhalb des Kastens sind senkrechte Glasplatten C so angebracht, daſs die durch den Apparat
                              									streichenden Gase gezwungen werden, einen Schlangenweg nach Richtung der in Fig. 7
                              									angedeuteten Pfeile zu machen. Die vordere Seite der Glasplatten C ist mit Zinnfolie bedeckt und an diese
                              									Zinnfoliedecken jeder Platte C, abwechselnd in einiger
                              									Entfernung davon, sind Platindrähte W geführt. Ein
                              									gleicher Draht W1 ist
                              									auch an die Rückseite der letzten Glasplatte vom Eingange D aus gelegt und die Drähte von jeder Seite mit der positiven und
                              									negativen Stromleitung P bezieh. N einer Dynamomaschine verbunden. Die bei D in den Apparat eintretenden Gase sollen dadurch bei
                              									ihrem Schlangenwege bis zum Austritte E gewissermaſsen
                              									einer elektrolytischen Behandlung unterliegen, wobei die Gase zerlegt werden, neue
                              									unschädliche Verbindungen entstehen und Sauerstoff frei wird. Auf der hinteren Seite
                              									der letzten Glasplatte soll Ozon gebildet werden, so daſs die gewaschenen, bei S abziehenden Gase mit Ozon gemischt und geruchsfrei in
                              									die Atmosphäre treten.
                           Ein gleich gutes Ergebniſs soll auch erzielt werden, wenn an
                              									Stelle der Glastafeln im Apparate A Glasscherben oder
                              									Bimsstein untermischt mit Stücken eines Elektricität nichtleitenden und mit
                              									Zinnfolie bedeckten Materials eingesetzt werden und die an den Enden ihrer Umhüllung
                              									entkleideten Drähte P und N einfach in diese Ausfüllung des Apparates A
                              									gesteckt werden.
                           An einem Versuchsapparate hat der Sanitätsbeamte Dr. R. De Ath in Buckingham die Wirkung der
                              									elektrischen Behandlung von Kanalgasen in Bezug auf Geruch der Abgangsgase und
                              									Geschmack des Wassers der Waschbehälter T
                              									festgestellt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
