| Titel: | Neuere Verschlüsse für Retortenköpfe, Mannlochdeckel u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 359 | 
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                        Neuere Verschlüsse für Retortenköpfe,
                           								Mannlochdeckel u. dgl.
                        Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 21.
                        Verschlüsse für Retortenköpfe, Mannlochdeckel u. dgl.
                        
                     
                        
                           Es wird bei Verschlüssen für Retortenköpfe, Mannlöcher an Kochapparaten u. dgl.,
                              									Ofenthüren u.s.w. darauf gesehen, daſs zum Angriffe bei der Bewegung des gelenkig
                              									angeschlossenen Deckels wie beim Festspannen desselben ein und derselbe Theil dient
                              									(vgl. Berlin-Anhaltische Maschinenfabrik und Liegel 1883 249 * 23. Hasse 1885 257 * 467). Eine
                              									ähnliche Vorrichtung., welche sich durch die Benutzung eines mit der Spannschraube verbundenen Bügelhakens kennzeichnet, hat C. Kurtz in Köln (* D. R. P. Nr. 36541 vom 24. Januar
                                 									1886) angegeben. An dem Kopfende des den Deckel d
                              									tragenden Bügels b (Fig. 9 Taf. 21) ist
                              									rechtwinkelig zu dessen Längenrichtung um einen Zapfen q mittels eines Schlitzloches der zweiarmige Hebel km drehbar, welcher unten mit einem Haken k
                              									unter einen an dem Retortenkopfe befestigten Bolzen g
                              									greift und oben zur Mutter m für die Druckschraube s ausgebildet ist. Beim Lösen des Verschlusses darf nur
                              									die Schraube s etwas zurückgedreht, der Hebel km zur Freimachung des Hakens seitlich bewegt und dann
                              									der Deckel d zurückgeschlagen werden – und dies alles
                              									bei alleiniger Handhabung des Schraubengriffes.
                           Um Retortenkopfdeckel, welche leicht anbacken, vor dem Lösen erst etwas auf der Anlagefläche zu drehen (vgl. Berlin-Anhaltische Maschinenfabrik 1885 256 *
                              									541), versieht B. Wendt in Oppeln (* D. R. P. Nr. 37477
                                 									vom 23. Februar 1886) den Deckel d (Fig. 10 Taf. 21) auſsen
                              									mit einem Zahnkranze z, in welchen das im Bügel b drehbar gehaltene und mittels Handrad h zu drehende kleine Zahnrad r eingreift. Der Deckel d hängt an dem Bügel
                              										b durch eine Mittelschraube s, so daſs beim Drehen des Deckels mittels des Handrades gleichzeitig ein
                              									Nachlassen oder Festspannen des Deckels erfolgt. Da derselbe eine Kreisbewegung
                              									ausführt, so soll an der Dichtstelle auch ein Asbestring o. dgl. eingelegt werden
                              									können, indem hierbei ein Abreiſsen des Dichtungsringes aus seiner Nuth nicht zu
                              									befürchten steht.
                           A. Kuhnert in Löbtau-Dresden (* D. R. P. Nr. 37669 vom
                                 									31. März 1886) sucht bei seiner in Fig. 8 Taf. 21
                              									dargestellten Verschluſseinrichtung für Latrinenfässer
                              									u. dgl. hauptsächlich ein dichtes Anpressen des
                                 										Deckelrandes zu erzielen. Auf dem Deckel d
                              									sind zwischen Lappen und in Randaugen radial stehende Federn f gehalten, welche mit Kugelköpfen beweglich in einem gemeinschaftlichen
                              									Kopfe k sitzen. Wird dieser Kopf mittels der
                              									Handgriffschraube s gegen den Deckel d bewegt, so treten die Federn f radial nach auſsen und ihre Enden in die Löcher von am Kopfrande des
                              									Fasses, der Retorte o. dgl. angebrachten Nasen n und
                              									bei weiterem Spannen der Schraube z wird der Deckel
                              									dann durch die sich an seinem Rande auflegenden Federn fest angepreſst. Die Löcher
                              									der Nasen n sind nach einer Seite zu seitlich
                              									aufgeschlitzt, so daſs nach der Entspannung der Federn die Enden derselben durch
                              									eine geringe Verdrehung des Deckels aus den Nasen treten und der Deckel zum Abheben
                              									frei wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
