| Titel: | Westphal's Naphta-Brenner für Schmiedefeuer; von A. G. Besson in St. Petersburg. | 
| Autor: | A. G. Besson | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 373 | 
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                        Westphal's Naphta-Brenner für Schmiedefeuer; von
                           								A. G. Besson in St. Petersburg.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									23.
                        Westphal's Naphta-Brenner für Schmiedefeuer.
                        
                     
                        
                           Naphta und Naphtarückstände haben in neuerer Zeit eine weite Verbeitung als
                              									Brennmaterial gefunden; man beginnt nun in Ruſsland, dieses flüssige Brennmaterial
                              									auch für metallurgische Zwecke anzuwenden, und zeichnet sich unter den verschiedenen
                              									hierzu angegebenen Apparaten besonders der in Fig. 13 Taf. 23
                              									dargestellte Westphal'sche Naphtabrenner für
                              									Schmiedefeuer aus.
                           Aus einem 1 bis 2m über dem Brenner befindlichen
                              									Behälter gelangt die Naphta durch das Rohr L und das
                              									Ventil T in die Rohrleitung K und durch kleine Oeffnungen o in die
                              									ringförmigen, in einander liegenden Rinnen E, um aus
                              									diesen durch die ebenfalls ringförmigen Spalten nach oben auszutreten. Hier wird die
                              									Naphta durch den im Rohre W, dessen Mündung durch ein
                              									Ventil A zu stellen ist, von einem Gebläse erzeugten
                              									einströmenden Luftstrom, der sich in die zwischen den Spalten t liegenden Zwischenräume r vertheilt, getroffen und zerstäubt, so daſs sie beim Entzünden eine
                              									ungemein kräftige Flamme bildet, welche durch den mit feuerfestem Material
                              									gefütterten Schnabel S (vgl. Fig. 12) bei H in den Schmiedeherd eintritt.
                           Die Entzündung der Naphta oberhalb des Brenners B
                              									erfolgt mittels einer Fackel durch eine mit Deckel d
                              									verschlieſsbare Oeffnung in dem Schnabel S. Der mit der
                              									Leitung L verbundene Hahn U dient zur Entleerung der Rohrleitung L von
                              									Naphta durch den Stutzen V, wenn dies erforderlich
                              									wird. Der ganze Apparat ruht, wie aus Fig. 12 ersichtlich, auf
                              									4 Stützen b und ist überall leicht aufstellbar. Für
                              									Reinigungszwecke kann der eigentliche Brenner B leicht
                              									herausgenommen und nachgesehen werden; jedoch soll dies bei vorsichtigem Arbeiten
                              									nur sehr selten nöthig sein.
                           Als Hauptvortheile dieses Brenners werden angeführt: die Erzielung einer sehr hohen
                              									Temperatur und der Möglichkeit, dieselbe einzuhalten, reine Flamme ohne Ruſs und
                              									ohne schädliche Gase, leichte Regulirung der Flammenstärke und reine und billige
                              									Arbeitsweise.
                           Es werden bis jetzt 3 Gröſsen dieses Brenners gefertigt von 150, 200 und 250mm äuſserem Durchmesser. Der Preis eines 200mm-Brenners beträgt in Baku etwa 250 M., der
                              									stündliche Naphtaverbrauch etwa 15k. Der
                              									beschriebene Apparat hat in Baku und an der Wolga bereits groſse Verbreitung
                              									gefunden und soll sich sehr vortheilhaft bewähren. (Vgl. Engler 1886 260 * 441.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
