| Titel: | Ueber Neuerungen an Erdölbrennern. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 374 | 
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                        Ueber Neuerungen an Erdölbrennern.
                        (Patentklasse 4. Fortsetzung des Berichtes Bd. 262
                           								S. 458.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									23.
                        Ueber Neuerungen an Erdölbrennern.
                        
                     
                        
                           Um rohe Erdöle für Brennzwecke im Haushalte und bei
                              									Maschinen verwendbar zu machen, hat J. R. Müller in
                              									Patras, Griechenland (* D. R. P. Nr. 36929 vom 24. Februar 1886) den in Fig. 5 Taf. 23
                              									dargestellten Brenner angegeben, der eine möglichst
                              									vollständige Ausnutzung der Heizkraft der Erdöle gestatten soll und bei welchem die
                              									letzteren verdampft, die Oeldämpfe mit vorgewärmter
                                 										Luft und mit einem im richtigen Verhältnisse zu diesen beiden stehenden
                              									Zuschüsse von Wasserdampf innig vermischt werden, so
                              									daſs das so erhaltene Gemenge unter möglichst hoher Temperatur zur Verbrennung
                              									gelangt.
                           Eine gewöhnliche Lampe l ist mit
                              									einem Cylinder m aus leichtem Eisenbleche versehen,
                              									aber so, daſs das Oelgefäſs mit dem Brenner zur Seite herausgezogen werden kann. An
                              									den Cylinder m schlieſst sich eine spiralförmige Kinne
                              										c aus dünnem Eisenbleche an, in welche zwei über
                              									einander liegende, aus Messing oder Kupfer hergestellte Röhren a und b angeordnet sind.
                              									Das untere Rohr a, das Brennerrohr, hat einen gröſseren
                              									Durchmesser als b, das Vergasungsrohr, und ist auf der
                              									ganzen Länge zu beiden Seiten von b mit kleinen Löchern
                              									versehen. Aus dem ringförmigen Oelbehälter o, dessen
                              									untere Kante sich etwas
                              									über dem Rohre b befindet, gelangt das Oel mittels
                              									eines Röhrchens h in ein trichterförmig gestaltetes
                              									Rohr d innerhalb des Cylinders m, welches oben in das Rohr b mündet. Der
                              									Zufluſs von Oel wird durch einen Hahn i geregelt. In
                              									dem Rohre b ist ein Strahlgebläse eingeschaltet,
                              									welches durch ein quer über der Rinne c liegendes, in
                              									den Lampencylinder m hineinragendes Rohr e die von der Lampe l
                              									abziehenden heiſsen Gase und atmosphärische Luft sowie Wasser durch das mit einem
                              									Hahne versehene Röhrchen f in das Rohr b saugt. Die beiden äuſseren Enden der Rohre a und b sind durch eine
                              									Kapsel verbunden, welche zum Zwecke der Reinigung der Rohre abgenommen werden kann.
                              									Sobald nun der Hahn i geöffnet ist, tritt Oel durch d in das Rohr b und,
                              									sobald die brennende Hilfslampe l eingeschoben ist,
                              									beginnt die Dampfentwickelung in der Röhre d fast
                              									augenblicklich und soll so rasch steigen, daſs nach wenigen Secunden der anfängliche
                              									Niederschlag in der Verdampfungsröhre b behoben und der
                              									Strahlapparat in Thätigkeit getreten ist. Das durch diesen gebildete Gemisch der
                              									heiſsen Verbrennungsgase und der noch ziemlich dickflockigen und schweren Oeldämpfe
                              									durchströmt die Mischungsröhre e und tritt durch die
                              									erwähnte Kapselverbindung in das Rohr a ein, diese in
                              									entgegengesetzer Richtung bis zur Mündung der Röhre in den Cylinder m durchziehend.
                              									Beim Eintritte in diesen wird das Gas durch die Lampenflamme entzündet und die
                              									Flamme verbreitet sich sofort wieder rückwärts über den ganzen spiralförmigen
                              									Brenner, wobei die aufstrebenden Flammen die über denselben liegende Vergasungsröhre
                              									umspülen. Von nun an findet die selbstständige Vergasung ununterbrochen statt. Der
                              									Zeiger am Stellrädchen des Hahnes i ist mit Zeichen für
                              									Anheizung, Halbfeuerung, Vollfeuerung und Löschung versehen; sobald der Zeiger über
                              									Anheizung hinaustritt, wird auch der Wasserzufluſs geöffnet, wobei die Regelung
                              									beider Hähne so mit einander verbunden ist, daſs Oel- und Wasserzufluſs stets im
                              									richtigen Verhältnisse stehen.
                           Die von Fr. W. Witting in Osnabrück (* D. R. P. Nr.
                                 									36931 vom 25. Februar 1886) getroffene Einrichtung der Dochtbewegung bei Rundbrennern zeigt, wie man bemüht ist, die Triebräder
                              									zu vermeiden, welche zu den häufigsten Störungen Veranlassung geben.
                           Eine durchlochte, auf dem Ansätze r
                              										(Fig. 6
                              									Taf. 23) drehbare Scheibe r1 umgibt mit der Hülse t das auſsere
                              									Dochtrohr h; die Hülse t
                              									überragt das oben erweiterte Dochtrohr h, greift hier
                              									mit den Brücken w nach innen über und endet als
                              									Dochthülse u innerhalb des Dochtrohres h. Der Ring s, welcher zur
                              									Befestigung des Dochtes an der Auſsenseite Stifte trägt, läſst sich als Mutter auf
                              									dem Gewinde s1 des
                              									Rohres h1 auf und
                              									nieder schrauben und zwar geschieht dieses durch eine Drehung der Scheibe r1, also auch des
                              									Rohres u. Dieses Rohr ist entweder mit einem
                              									Längsschlitze, oder mit Mitnehmerleisten versehen, in welche ein Stift des
                              									Dochtringes s eingreift; durch eine Drehung von u wird dann also der Dochtring auf dem Gewinde hoch
                              									oder nieder geschraubt. Die Dochthülse u ist nach oben
                              									durch den Ring u1
                              									fortgesetzt, in welchem Oeffnungen angebracht sind, um das an der Auſsenseite von
                              										u1
                              									niederflieſsende, von den Brücken w aufgefangene Erdöl
                              									wieder dem Dochte zuzuführen.
                           Eine Neuerung an Rundbrennern von Ed. L. Coninck und A.
                                    										Rolland in Paris (* D. R. P. Nr. 37040 vom 23. Oktober 1885) betrifft
                              									theilweise auch die Dochtbewegung. Der Brenner ist mit
                              									einem Ringe versehen, welcher im Inneren eine kegelförmige Hülse trägt, um zu
                              									verhindern, daſs der Docht mit dem zur Befestigung des Brenners im Oelbehälter
                              									dienenden Gypsrande in Berührung kommt, wenn man den Brenner behufs Füllung der
                              									Lampe abhebt. Der am Brenner festgelöthete Sockel trägt im Inneren einen Ring,
                              									welcher das Durchflieſsen des Oeles nach dem Rande zu verhindert. Am Boden des
                              									drehbaren Brennerkorbes ist eine ringförmige Scheibe angelöthet, welche mit
                              									spiralförmigen Nuthen versehen ist und in eine Röhre sich verlängert, dazu dienend,
                              									das überflieſsende Oel nach dem Inneren des Brenners zurückzuführen. Die Zähne der
                              									Dochtbewegungsrädchen greifen in die Spiralnuthen ein und diese Rädchen werden durch Drehung der Scheibe
                              									mit den Nuthen durch Anfassen am Korbe bewegt (vgl. die ganz ähnliche Dochtbewegung
                              									bei Schuster und Buer's sogen. „Deutsche
                                 										Reichslampe“ 1886 260 * 178).
                           Wie bei den beiden vorstehend beschriebenen Lampen Maſsnahmen
                              									getroffen sind, das über den Docht gesaugte Erdöl an den
                                 										Docht zurückzuführen, so wird auch von J.
                                 										Voorgang und R. Wilke in Berlin (* D. R. P.
                                 									Nr. 37044 vom 24. Januar 1886) ein besonderer Hilfsring genau auf das äuſsere obere
                              									Dochtrohr bei Rundbrennern passend aufgeschliffen, so
                              									daſs es, einfach aufgesteckt durch Reibung festsitzt. An seinem oberen Theile ist
                              									der Ring um 3mm ausgebaucht und mit feinen
                              									Schlitzen versehen. Das übergetretene Erdöl wird dadurch an den Docht zurückgeführt.
                              									Durch die Anbringung von Schlitzen in diesem Ringe soll zugleich die Leuchtkraft der
                              									Flamme bedeutend erhöht werden. Der Ring kann ohne Veränderung auf jede vorhandene
                              									Lampe aufgesteckt und beim Reinigen abgezogen werden.
                           Bei dem Rundbrenner mit centralem Luftzuführungsrohre
                              									von V. Delloue in Lille (* D. R. P. Nr. 37188 vom 26.
                                 									Februar 1886) ist die Luftzuführung eigenthümlich angeordnet und der runde Docht
                              									wird aus drei im Kreise neben einander liegenden, in
                              									besonderen Dochtscheiden eingezogenen Flachdochten
                              									gebildet. Die Bewegung der Einzeldochte erfolgt gleichzeitig durch drei besondere
                              									Spindeln mit je 2 Antriebsrädchen, welche unter einander durch Kegelrädergetriebe
                              									verbunden sind; die eine Spindel ist über den Brennerkorb verlängert und trägt das
                              									bekannte Stellrädchen.
                           Für die Luftzuführung in das Innere des Brenners werden die drei
                              									Dochtscheiden nach Fig. 7 Taf. 23 von einander getrennt und jede Scheide für sich aus der
                              									Bogenform im unteren Theile des Brenners gerade gesteckt. Durch diese Einrichtung
                              									entstehen zwischen den Dochtscheiden Oeffnungen m von
                              									linsenförmiger Gestalt. Durch diese kann aber die Luft nicht geradlinig in das
                              									innere Dochtrohr eintreten, sondern das besonders eingeschobene Rohr h zwingt den Luftstrom, durch seine versetzten Schlitze
                              										h in Windungen seinen Weg zu suchen, wodurch es
                              									denselben theilt und regelt. Durch Verengung oder Erweiterung dieser Schlitze k kann die zur Flamme aufsteigende Luftmenge
                              									entsprechend der günstigsten Lichtentwickelung bemessen werden. Durch das hierdurch
                              									erzielte gleichförmige Aufsteigen der Verbrennungsluft ist auch das gleichmäſsige
                              									Brennen der Leuchtflamme namentlich bei Erdöllampen von groſsem Brennerdurchmesser
                              									gesichert. Durch die cylindrische Form der Dochtscheiden erhält man auſserdem nicht
                              									so unbequeme Abmessungen des Fuſsgewindes bei r wie bei
                              									den sonst üblichen kegelförmigen Anordnungen.
                           James Roots in London (* D. R. P. Nr. 37210 vom 20.
                                 									December 1885) hat eine Erdöllampe entworfen, bei
                              									welcher das Licht nach abwärts geworfen wird, ohne einen Schatten von
                              									Constructionstheilen der Lampe zu erhalten, weshalb dieselbe besonders für Eisenbahnwagen-Beleuchtung geeignet erscheint.
                           Der Oelzufluſs aus dem ringförmigen Behälter A (Fig. 11 Taf. 23) erfolgt
                              									durch zwei Dochte aus Asbest in den Röhren N zu dem unterhalb liegenden Brenner; Q sind Regulirventile für den Oelzufluſs. Um bei
                              									beliebigem Oelstande immer eine gleiche Entfernung des saugenden Dochtendes bis zum
                              									Rohreintritte und ein gleich tiefes Eintreten der Dochte in das Oel zu sichern, sind
                              									die das Dochtende tragenden Schwimmer durch ein drehbares Glied an den Enden der
                              									Rohre N befestigt, so daſs das Oel hierdurch stets
                              									möglichst gleichmäſsig angesaugt wird; durch die Drähte T kann man die Schwimmer hochheben und den Oelzufluſs unterbrechen. Die
                              									Brenner C sind mit feinen Drahtgeweben ausgefüllt,
                              									welche die Stelle des Dochtes vertreten. Der Luftzutritt erfolgt bei E in die Heizkammer H nach
                              									den Brennern; die Verbrennungsgase steigen um den Deckel D, die
                              									Kammer II heizend, nach dem Abzuge G, wodurch der Flamme stets vorgewärmte Verbrennungsluft zugeführt wird.
                           Eine besonders lebhafte Strömung der heiſsen Luft und
                              									dadurch eine schöne weiſse Flamme soll bei der Lampe von R.
                                    										Mitsching in Halberstadt (* D. R. P. Nr. 37221 vom 24. Februar 1886)
                              									erzielt werden, ohne daſs der Oelverbrauch im Vergleiche zu anderen Ausführungen
                              									vergröſsert wird.
                           Die Verbrennungsgase steigen von der Flamme im Cylinder C (Fig. 9 Taf. 23) nach oben,
                              									werden von dem Trichter t, welcher durch die
                              									Drahtstützen m des Cylinders getragen wird, aufgefangen
                              									und durch das sich anschlieſsende Schleifenrohr in das Rohr r nach abwärts durch die Flamme geleitet, bis unten an den Oelbehälter,
                              									und treten dort durch die das Ende des Rohres r
                              									umschlieſsende Hülse h in den Raum zwischen die Rohre
                              										r und r1, verdünnen die hier befindliche Luft und bewirken
                              									dadurch einen lebhafteren Zutritt der durch den durchbrochenen Fuſs der Lampe
                              									einströmenden frischen Luft. Ein Theil dieser zur Flamme aufsteigenden vorgewärmten
                              									Luft tritt durch zwei gegenüber stehende Schlitze in den Brennerrohren, die ungefähr
                              									bis zur Hälfte von oben herabreichen, an die Auſsenseite des Brenners, um dort eine
                              									gleiche saugende Wirkung zu veranlassen. Das mittlere Rohr r wird durch zwei kleine
                              									Siebringe o sowie durch einen Ansatz a an der Innenwand
                              									des Brenners gehalten. Der Cylinder C wird zum Zwecke
                              									des sicheren Standes durch nach innen gebogene Häkchen z an der Krone K gehalten; dieselbe ist mit
                              									Schlitzen zum Eintritte frischer Luft ausgestattet. Der Docht besteht wegen der
                              									beiden Schlitze in den Brennerrohren aus zwei Hälften und geht zwischen den beiden
                              									Gewinden für die Dochtrohre hindurch; beide Hälften werden durch eine besondere
                              									Dochtregulirungsstange mit zwei Antriebrädchen bewegt. Der Oelbehälter O hat in seinem Inneren ein senkrechtes, bis ziemlich
                              									an seinen Scheitel reichendes Rohr, das unten und oben offen, unten aber mit dem
                              									Oelbehälter verbunden ist. Am oberen Ende befindet sich eine seinen Rand einfassende
                              									Hülse p, welche schräg nach oben gerichtet mit dem
                              									Rohre r1 in Verbindung
                              									steht. Dieses Rohr r1
                              									hat den Zweck, die aus der Mittelröhre r ausströmende
                              									heiſse Luft nicht unmittelbar auf den cylinderförmigen inneren Theil des
                              									Oelbehälters wirken zu lassen und in Folge dessen denselben kühl zu halten. Der
                              									Abschluſsring q führt die von unten einströmende
                              									frische Luft in den Zwischenraum der beiden Rohre r und
                              										r1. Der Boden G des Lampenfuſses ist abnehmbar, um die herabfallenden
                              									verkohlten Dochttheilchen leicht entfernen zu können.
                           Die sogen. Wasserverschluſs-Hängelampen bieten oft
                              									Unzuträglichkeiten wegen des Verdunstens des Wassers oder durch Undichtwerden; auch
                              									sind dieselben häufig die Ursache von Unglücksfällen gewesen. J. L. Kayser in Hamburg (* D. R. P. Nr. 36933 vom 4.
                                 									März 1886) gibt deshalb eine Stopfbüchsendichtung an,
                              									durch welche diesen Uebelständen abgeholfen werden soll.
                           Innerhalb des äuſseren, bisher zur Aufnahme des Wassers bestimmten
                              									Rohres r (Fig. 8 Taf. 23) ist am
                              									Ende des Hängerohres k eine Stopfbüchse r angeschraubt, durch welche das innere Rohr g geführt ist. Dieses Rohr g leitet das Gas aus k zur Lampe, welche an
                              									dem Ende des Rohres r befestigt wird. In dem
                              									rohrartigen Stopfbüchsenkörper r ist eine Anzahl genau
                              									nach dem inneren Durchmesser ausgestanzter Lederscheiben e, welche das Rohr g umschlieſsen, eingefügt.
                              									Ein breiter Metallring l liegt zwischen den zwei
                              									Schichten e, e1 solcher
                              									Lederscheiben. Die Verschraubung f preſst die einzelnen
                              									Theile bis zur nöthigen Dichtung an einander. Im Ringe l befindet sich eine Oeffnung zum Schmieren der Packung, welche mit einer
                              									Bohrung i der äuſseren Hülse in Verbindung steht.
                           J. B. Hannay in Cove Castle, Schottland (* D. R. P. Nr.
                                 									37202 vom 29. November
                                 									1885) hat eine Lampe angegeben, in welcher der Leuchtstoff fein zertheilt zur Verbrennung gelangt.
                           Der Brenner dieser Lampe besteht nach Fig. 10 Taf. 23 aus einer
                              									äuſseren und einer inneren Düse a bezieh. b; der Leuchtstoff wird der inneren Düse a durch ein Rohr zugeführt, während Preßluft oder Dampf unter einem gewissen Drucke
                              									zwischen der inneren und äuſseren Düse geleitet wird, oder umgekehrt. Es können zu
                              									gleicher Zeit mehrere Lampen von demselben Behälter durch eine besondere
                              									Druckvorrichtung mit Oel gespeist werden, ebenso kann die Preſsluft oder der Dampf
                              									einer Centralstelle entnommen werden. In vielen Fällen wird es aber bequem sein,
                              									jede Lampe mit dem Dampfe zu speisen, welchen sie selbst erzeugt. Zu diesem Zwecke
                              									wird über der Flamme oder dem brennenden Strahle ein kleiner Kessel angeordnet, der
                              									mit einem Rohre verbunden ist, welches den Dampf zum Brenner leitet. Durch die
                              									Geschwindigkeit des austretenden Strahles wird die nöthige Verbrennungsluft durch
                              									die gelochte Umhüllung c angesaugt. Am Anfange des
                              									Betriebes muſs bei Lampen mit eigener Dampfentwickelung eine Rohrverbindung d vorgesehen sein für eine tragbare Handpumpe, um zur
                              									Erzeugung des zerstäubten Strahles zuerst Luft eindrücken zu können. Meistens ist in
                              									dem erweiterten Fuſse des Laternenpfahles der Oelbehälter angeordnet und wird der
                              									Leuchtstoff durch den Druck der Wasserleitung zur Verbrennungsstelle gehoben. Ein
                              									Theil des Wassers geht in den kleinen Dampferzeuger, der gebildete Dampf tritt durch
                              									das Rohr e und das Ventil f zum Brenner. Der Hahn p dient zum Ablassen
                              									des Condensationswassers. Die von dem Hauptstrahle sich trennenden Oeltheilchen
                              									werden von dem erhitzten Mantel c aufgefangen und
                              									verdampft und so zur Verbrennung und Vergröſserung der Flamme benutzt.
                           Im zerstäubten Zustande verwenden auch James Lyle und J. B.
                                 										Hannay in Glasgow den Leuchtstoff, Lucigen
                              									genannt, in ihren Lampen. Der Apparat besteht nach dem Scientific American Supplement, 1886 * S. 9114 aus einem starkwandigen
                              									Kesselchen, in welchem eine genügende Menge schweres Kohlenwasserstofföl – ein fast
                              									werthloses Rückstandsproduct aus Gasanstalten, Oelfabriken o. dgl. – einem
                              									Ueberdrucke von 0,7 bis 1at ausgesetzt und durch
                              									ein senkrechtes Rohr zum Brenner hinauf gepreſst wird. Dort wird das Oel durch eine
                              									Luftdüse fein zerstäubt und brennt entzündet mit groſser ruhiger Flamme, rauch- und
                              									geruchlos. Besonders für Hafenarbeiten und
                                 										Schifffahrtszwecke ist diese Art der Beleuchtung mit Vortheil angewendet
                              									worden und für gröſsere Lichtwirkung von ungefähr 10000 bis 12000 Kerzen zugleich
                              									mit einer Luftpumpe von etwa 1 Pferd Kraftverbrauch verbunden. Beim Baue der
                              									Tay-Brücke bei Dundee und an anderen Stellen soll diese Lampe im Gebrauche
                              									stehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
