| Titel: | Zuber-Rieder's Apparat zum Bleichen von Papierstoff. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 485 | 
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                        Zuber-Rieder's Apparat zum Bleichen von
                           								Papierstoff.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									29.
                        Zuber-Rieder's Apparat zum Bleichen von Papierstoff.
                        
                     
                        
                           Die bekannten französischen Papierfabrikanten Zuber, Rieder
                                 										und Comp. haben ein Verfahren und einen dazu bestimmten Apparat zum
                              									Bleichen von Papierstoff (vgl. Französisches Patent Nr. 176771) angegeben, bei
                              									welchem die Bleichflüssigkeit durch die in einem Kasten mit Siebboden befindliche
                              									Stoffschicht durch Vermittelung einer unter derselben hergestellten Luftverdünnung von der äuſseren
                              									Luft getrieben wird, wie dies bei der Reichling'schen
                              									Bleichanlage (vgl. 1885 256 * 559) der Fall ist.
                           Bei dem neuen, in Fig. 13 Taf. 29
                              									dargestellten Apparate zerlegt man nach der Papierzeitung, 1887 * S. 35 eine bestimmte Menge des zu bleichenden
                              									Papierstoffes in zwei Theile, deren Mengenverhältniſs zu einander von der Art des
                              									Papierstoffes abhängt. Der erste Theil wird in einem Holländer mit Wasser gemischt
                              									und in den rechteckigen Kasten C abgelassen, welcher
                              									mit einem Siebboden S und s versehen ist. Unter demselben wird die Luft abgesaugt, bis der
                              									Papierstoff auf den gewünschten Grad entwässert ist. Nunmehr verdünnt man den
                              									zweiten Theil des Papierstoffes mit Wasser und setzt diesem Theile die bleichende
                              									Chlorverbindung zu, welche möglichst concentrirt sein muſs und deren Menge zum
                              									Bleichen der ganzen Papierstoffmenge, also beider Theile genügen muſs, wobei ein
                              									kleiner, durch die Erfahrung zu bestimmender Ueberschuſs an Chlor verbleiben soll.
                              									Der so mit Bleichflüssigkeit versetzte zweite Theil des Papierstoffes wird nun über
                              									den ersten, im Kasten C befindlichen gegossen, so daſs
                              									sich über dem ersten Theile A eine flüssige Schicht B bildet. Unter dem Einflusse der Luftverdünnung unter
                              										S wird die Bleichflüssigkeit durch den unteren
                              									Theil gesaugt, wobei sie allmählich das in letzterem noch vorhandene Wasser
                              									verdrängt. Man kann annehmen, daſs beide Theile A und
                              										B vollkommen gleichmäſsig mit der gewünschten Menge
                              									Bleichflüssigkeit getränkt sind, sobald der Papierstoffschicht B ihre Flüssigkeit völlig entzogen ist. Zum Schlusse
                              									saugt man einen Sprühregen klaren Wassers durch die Masse, um alles Chlor
                              									auszuwaschen. Beständiges und regelmäſsiges Saugen erzielt man mit Hilfe einer
                              									Saugvorrichtung, die aus einer Kammer E gebildet wird,
                              									in deren oberen Raum ein Rohr O einer Luftpumpe o. dgl.
                              									mündet. Unter dem Einflüsse der durch die Luftpumpe bewirkten Luftverdünnung steigt
                              									das Wasser des offenen Gefäſses F in der Kammer E, bis die Oberfläche des Wassers in F am unteren Rande der Scheidewand bei e steht. Bei etwaigem weiterem Saugen tritt die Luft
                              									unter der Scheidewand e in den Raum E ein. Die Wassersäule in E zeigt daher den Grad der Luftverdünnung an und wird dieselbe auf einem
                              									Standrohre t abgelesen. Das Rohr Q setzt die Kammer E in
                              									Verbindung mit dem Kasten C und ist auſserdem bis in
                              									das Gefäſs Z weitergeführt. Angenommen, die Hähne R1 und R2 seien offen und der
                              									Hahn R geschlossen, so muſs das Wasser des Gefäſses Z so hoch in Q aufsteigen,
                              									bis die Wassersäule in Q dem Unterschiede der
                              									Wasserhöhen in den Gefäſsen E und F entspricht. Die durch den Siebboden von C abgesaugte Flüssigkeit wird dann fortwährend durch
                              									den Hahn R2 in das
                              									Gefäſs Z abflieſsen, ohne daſs der Grad der
                              									Luftverdünnung irgendwie beeinfluſst wird. Um die Luftverdünnung möglichst
                              									zweckentsprechend auf den Siebboden wirken zu lassen, theilt man denselben in
                              									concentrische Theile von verschiedener Siebblechweite. In dem mittleren Theile S stehen die Löcher ungefähr 4mal so weit als in dem
                              									äuſseren Theile s; auch reichen die Siebe nicht bis
                              									ganz an den Rand des Bodens von C.
                           Ein geringer Ueberschuſs von Chlor wird, wie oben bemerkt, dem
                              									zweiten Theile des Papierstoffes zugesetzt, damit in die untersten Schichten des zu
                              									bleichenden Papierstoffes jedenfalls noch eine genügend concentrirte Lösung des
                              									Bleichmittels dringe. Dieser Ueberschuſs ist jedoch nicht verloren, wenn man die
                              									Flüssigkeit, welche durch den Siebboden abflieſst, vom Beginne der Bleichwirkung bis
                              									zur Beendigung des Auswaschens sammelt. Diese schwachen Laugen können daher beim
                              									nächsten Bleichen wieder verwendet werden. Die Menge der frischen Chlorlösung,
                              									welche bei dem nächsten Bleichen gebraucht wird, vermindert sich dabei um den Gehalt
                              									an Chlor, den die gesammelten schwachen Laugen enthalten.
                           
                        
                     
                  
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