| Titel: | Verfahren zur Trennung von Gold und Platin von Antimon, Arsen und Zinn. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 538 | 
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                        Verfahren zur Trennung von Gold und Platin von
                           								Antimon, Arsen und Zinn.
                        Dirvell's Trennung von Gold und Antimon o. dgl.
                        
                     
                        
                           Dirvell veröffentlicht im Bulletin de la Société chimique, 1886 Bd. 46 S. 806 ein Verfahren zur
                              									Trennung von Gold und Platin von Antimon, Arsen und Zinn, welches eine Vereinigung
                              									der Verfahren von Silva und von Carnot ist. Die bis jetzt nicht veröffentlichte Silva'sche Reaction, welche jedoch schon lange Zeit in dessen Laboratorium
                              									Anwendung findet, besteht darin, daſs die Lösung der Sulfide von Gold und Platin in
                              									Königswasser durch Behandlung mit Chloralhydrat in
                              									alkalischer Lösung bei Siedehitze unter Abscheidung von metallischem Golde und einer
                              									Platinverbindung reducirt wird. Die Reduction findet auch statt bei Gegenwart der
                              									Chloride von Antimon, Arsen und Zinn, ohne daſs diese Metalle niedergeschlagen werden.
                           Dirvell verfährt folgendermaſsen: Die im Gange der
                              									Analyse durch Fällung mit Salzsäure aus ihren Sulfosalzen erhaltenen Sulfide der
                              									Metalle werden in Königswasser gelöst und mit einer geringen Menge einer gesättigten
                              									Lösung von neutralem Natriumoxalat versetzt; darauf
                              									gibt man eine dem vorhandenen Antimon ungefähr entsprechende Menge von gelöster Oxalsäure und zuletzt einen Ueberschuſs von durch
                              									Alkohol gereinigtem, gelöstem Natronhydrat hinzu. Im Falle sich etwas des schwer
                              									löslichen Natriumoxalates ausscheidet, trennt man davon, erhitzt sodann auf 100°,
                              									fügt tropfenweise eine Chlorallösung hinzu und erwärmt
                              									noch einige Augenblicke. Man arbeitet so, daſs nach vollständiger Ausscheidung der
                              									Metalle noch ein geringer Ueberschuſs von Chloralhydrat
                              									vorhanden ist.
                           Die vom Niederschlage bei Siedehitze abfiltrirte Flüssigkeit verdünnt man mit Wasser,
                              									kocht, um alles Chloral zu entfernen, säuert die erkaltete klare Lösung mit
                              									Salzsäure an, fügt überschüssige wässerige Schwefligsäure hinzu und trennt das darin
                              									enthaltene Antimon, Arsen und Zinn nach dem Verfahren von Carnot (vgl. Comptes rendus, 1886 Bd. 103 S.
                              									258 und 343), indem man durch Zusatz von Natriumhyposulfit bei Gegenwart von Alkalibisulfit in der Wärme das Antimon als Oxysulfür
                              									ausscheidet; im Filtrate fällte man das Arsen aus stark
                              									salzsaurer heiſser
                              									Lösung mit Schwefelwasserstoff. Das in Lösung verbliebene Zinn wird nach den gewöhnlichen Methoden bestimmt.