| Titel: | Neuere Schmiervorrichtungen an Losscheiben. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 557 | 
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                        Neuere Schmiervorrichtungen an
                           								Losscheiben.
                        Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 34.
                        Neuere Schmiervorrichtungen an Losscheiben.
                        
                     
                        
                           Die Fettschmierung findet bei Losscheiben eine erhöhtere
                              									Anwendung, da sich bei derselben leichter eine Unterbrechung der Schmierung, wenn
                              									die Scheibe mitläuft, erreichen, also eine Vergeudung von Schmiermaterial vermeiden läſst. Bei
                              									einigen neueren Einrichtungen werden die sonst zum Auspressen des Fettes aus den
                              									Schmierbüchsen dienenden, nur durch die Centrifugalkraft bewegten Kolben (vgl.
                              									Uebersicht 1886 261 * 512) nicht verwendet.
                           Schäffer und Budenberg in Buckau-Magdeburg (* D. R. P.
                                 									Nr. 38214 vom 25. December 1885) benutzen eine Schmierbüchse mit Flügelkolben (vgl.
                              										M. Lindner 1886 261 *
                              									515); jedoch preſst der Flügelkolben das Fett nicht unmittelbar in das Schmierloch,
                              									sondern durch Vermittelung eines bewegten Hahnes, welcher zum Zwecke einer sparsameren Schmierung den Fettaustritt nur zeitweise
                                 										öffnet. Der Flügelkolben wie der Hahn werden mit verschiedener
                              									Geschwindigkeit von einem Schneckenrad-Schaltwerke aus gedreht, dessen Klinkenhebel
                              									durch den jedesmaligen Auflauf auf einen festen Daumen auf der Welle nur beim
                              									Umdrehen der Scheibe bewegt wird.
                           Eine ziemlich umständliche Einrichtung weist die Schmierbüchse von K. Lose in Hamburg-Barmbeck (* D. R. P. Nr. 37678 vom
                                 									26. März 1886) auf. Das Fett wird bei derselben durch Niederdrücken der Deckelhülse
                              									ausgepreſst und zwar durch Vermittelung eines Schwunghebels, welcher bei der
                              									Abführung des Riemens von der Losscheibe, indem dann ein Stift aus derselben am
                              									Umfange vortreten kann, durch eine besondere Klemmvorrichtung gesperrt wird.
                           Frederking und H. Müller in
                              									Leipzig (* D. R. P. Nr. 35791 vom 14. November 1885) empfehlen einen feststehenden Schmierring. An die Scheibennabe wird auf
                              									ihrer Vorderfläche ein Ring r (Fig. 9 Taf. 34)
                              									angeschliffen und in diesen oder in die Scheibennabe eine Nuth n eingedreht, welche mit der zu schmierenden Fläche auf
                              									der Welle durch in der Nabe eingebohrte Löcher c in
                              									Verbindung steht. Der Ring r wird an einem Lager oder
                              									sonstwo festgestellt und zwar durch einen Halter h,
                              									dessen Federn f den Ring r
                              									leicht an die Scheibennabe drücken. Das Fett wird aus der auf den Ring gesetzten
                              									Schmierbüchse B durch irgend eine Einrichtung (vgl.
                              									Uebersicht 1886 261 * 508) in die Nuth n und an die Schmierstelle gepreſst.
                           Für lose, an den Enden von Wellen oder auf festen Zapfen laufende Scheiben oder Räder
                              									setzen Dürkopp und Comp. in Bielefeld (* D. R. P. Nr.
                                 									36344 vom 20. December 1885) nach Fig. 8 Taf. 34 in die Wellenenden oder Zapfen Fettbehälter ein. Die
                              									Wellenenden werden angebohrt und noch mit kleinen radialen Löchern versehen, an
                              									welche sich Schraubengänge anschlieſsen. Das Fett nehmen Metallhülsen h auf, welche entsprechend den radialen Löchern in dem
                              									Wellenende gelocht sind und durch die Kopfschraube k in
                              									der Welle gehalten werden. Das Fett soll aus diesen Hülsen bei Umlauf der Welle
                              									durch die Fliehkraft nach auſsen gepreſst bezieh. bei feststehenden Zapfen durch die
                              									mäſsige Erwärmung derselben flüssig gemacht werden und dann an die zu schmierende
                              									Stelle laufen.
                           
                           Zur Beförderung des Oelumlaufes bei der Schmierung von
                              									Losscheiben mit flüssigem Oele bringt Ch. Eckerson in
                              									Creston (Nordamerikanisches Patent Nr. 341738) die in Fig. 10 Taf. 34
                              									dargestellte Einrichtung an. Das aus der Oelbüchse B
                              									nach der zu schmierenden Fläche laufende Oel wird bei Drehung der Losscheibe aus der
                              									Nabe derselben in dem Rohre r ausgeschleudert und tritt
                              									oben in die Oelbüchse B wieder ein. Der Auslauf
                              									derselben kann, um die Schmierung sparsam zu machen, durch eine stellbare Nadel n beliebig verengt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
