| Titel: | Reinigungsapparat für Grubenwetter. | 
| Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 570 | 
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                        Reinigungsapparat für Grubenwetter.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									35.
                        Reinigungsapparat für Grubenwetter.
                        
                     
                        
                           Auf der Grube Holzappel im Bergbaubezirk Diez wurde nach der Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen, 1886 Bd. 34 * S. 265
                              									mit gutem Erfolge der in Fig. 1 und 2 Taf. 35 dargestellte
                              									fahrbare Apparat zur Reinigung der in Gruben auftretenden Wetter benutzt.
                           In dem auf einem Rädergestelle befestigten Blechkasten a
                              									ist in einem Abstande von 10cm von dem Boden und
                              									den Seitenwänden ein zweiter oben verschlossener Kasten b vernietet. In diesem Kasten werden zwischen je zwei unten verbundenen
                              									Cylindern c und e, von
                              									welchen die inneren Cylinder c im Deckel mit Ventilen
                              										m versehen sind, die unter Wasserverschluſs
                              									arbeitenden, ebenfalls mit Ventilen p ausgerüsteten
                              									Kastenkolben e1 bewegt.
                              									Die beim Aufgange der letzteren durch den rechten Kolben in dem Zwischenräume l der beiden Kasten a und
                              										b bezieh. durch das Rohr l1 angesaugte Luft tritt in der Richtung
                              									der Pfeile in den rechten Cylinder c und aus diesem
                              									nach Oeffnung des Ventiles m dem Kolben folgend bis zu
                              									dessen durch die gleichzeitig zu verdrängende Luft geschlossen gehaltenen Deckel;
                              									beim Niedergange des Kolbens schlieſst sich das Ventil m und die beim Aufgange angesaugte Luft entweicht durch das Ventil p in den Kasten b, um dann
                              									zunächst den 6 bis 7cm unter Wasser befindlichen
                              									siebförmigen Boden des Ringkanales f, hierauf das in
                              									dem Kanäle o befindliche Sieb y zu durchziehen und schlieſslich bei o1 ins Freie zu entweichen. Dasselbe Spiel wiederholt
                              									sich bei dem linken Kolben.
                           Hierbei werden nicht nur sämmtliche von der eingesaugten Luft mitgeführten
                              									Staubtheile aufgefangen, z.B. in Kohlengruben der lästige und gefährliche
                              									Kohlenstaub, sondern es können auch bei entsprechendem Zusätze bezieh. Ersatze des
                              									Wassers durch eine andere Flüssigkeit schädliche gasförmige Beimengungen der Luft
                              									zurückgehalten werden. Durch Zusatz von Kalkwasser z.B. kann die mit eingesaugte
                              									Kohlensäure als kohlensaurer Kalk, durch Salzlösung der etwa vorhandene Blei- und
                              									Zinkdampf als Chlorblei bezieh. Chlorzink gebunden werden.
                           Die Triebachse h, von welcher mittels Kurbel und zweier
                              									durch die Zugstange k verbundener Winkelhebel aus die
                              									auf und nieder gehende Bewegung der Kastenkolben vermittelt wird, kann entweder von Hand mittels der
                              									Kurbel q, oder nach Feststellung der auf der Triebachse
                              									lose sitzenden Scheibe w mittels der Klemmschraube x und Verbindung der Scheibe durch endlose Schnur mit
                              									der auf der Radachse befestigten Scheibe v durch
                              									Anhängen an einen in Bewegung begriffenen Wagenzug, oder endlich, wie in Fig. 2
                              									angedeutet, durch ein zur Seite befestigtes Turbinenrad bewegt werden. Eine
                              									Wassermenge von 15l in 1 Minute mit einem 10m hohen Gefälle erscheint für den letzteren Fall
                              									ausreichend.
                           Zum Ablassen des Wassers aus dem etwa 10cm über dem
                              									Boden in den Längsseiten durchlöcherten Kasten b dient
                              									der Hahn r und zur Reinigung des Kastens der von innen
                              									verschlieſsbare Deckel s. Die richtige Einstellung des
                              									Wasserstandes wird durch das Ueberlaufrohr t bewirkt.
                              									Ein selbstthätiges Ablaſsventil u am Boden des Kastens
                              									entläſst das in die Kanäle l durch zu hohen Wasserstand
                              									eingedrungene Wasser. Die Saugöffnungen sind, damit keine groſsen, den Betrieb
                              									schädigenden Stücke in den Apparat gelangen können, mit einem Drahtnetze versehen.
                              									Bei dem Betriebe des Apparates durch Fortbewegen nimmt man den Handgriff q1 der Kurbel sowie
                              									auch das Saugrohr l1
                              									ab.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
