| Titel: | Neuerungen an Flamm- und Heizröhrenkesseln. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 49 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Neuerungen an Flamm- und
                           								Heizröhrenkesseln.
                        (Patentklasse 13. Fortsetzung des Berichtes S. 7
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen im Texte sowie auf Tafel 1 und 4.
                        Neuerungen an Flamm- und Heizröhrenkesseln.
                        
                     
                        
                           Theod. Lammine in Mühlheim a. Rh. (* D. R. P. Nr. 37747
                                 									vom 18. September 1885) schlägt eine Erweiterung des
                                 										hinteren Endes der Feuerbüchse vor, deren Gesammtwandung vom Wasser umspült
                              									bleibt, um in verhältniſsmäſsig kleinem Raume eine groſse
                                 										feuerberührte Fläche zu erhalten. Nach Fig. 1 und 2 Taf. 4 ist in dem
                              									weiten, cylindrischen Kessel A die Feuerbüchse
                              									eingesetzt, an deren cylindrischen Theil B, von etwa
                              									dem halben Kesseldurchmesser, sich hinten eine Kammer C
                              									anschlieſst; die Stirn- und Rückwand dieser Kammer ist schwach gewölbt, die
                              									Seitenwandung theils cylindrisch, theils flach; diese Feuerbüchse wird von
                              									Siederöhren a durchzogen, welche an der Vorderwand in
                              									einen Stutzen Bi
                              									münden. Oberhalb der Feuerbüchse durchzieht den Kessel A eine beträchtliche Anzahl Feuerrohre b,
                              									welche in der vorderen Stirnfläche der Kammer C bezieh.
                              									des Kessels A befestigt sind. Die aus diesen Rohren
                              									austretenden Feuergase werden nun durch entsprechende Züge im Kesselgemäuer oder
                              									durch eine mit schlechten Wärmeleitern gefütterte Blechumkleidung oberhalb des
                              									Kessels A zur Esse geführt und umspülen auf diesem Wege
                              									den Dampfsammler D, welcher durch ein Rohr c mit dem Stutzen B1 in Verbindung steht. Durch diese Anordnung ist
                              									eine groſse Heizfläche in verhältniſsmäſsig kleinem Raume erzielt bei groſser
                              									Wassermenge im Hauptkessel A, was die Anlage für Schiffskessel besonders geeignet machen würde. Zur
                              									Reinigung und weiteren Versteifung des Ganzen sind die hinteren Stirnflächen von C und A durch Stutzen E verbunden; auch lassen sich die Rohre a und b bequem aus- und
                              									einziehen.
                           Einen eigenthümlichen, aus tragbaren Stücken zusammengesetzten Kessel baut, nach Engineering, 1884 Bd. 38 * S. 261 die Sandrycroft Foundry and Engineering Company zu
                              									Sandrycroft, England. Derselbe besteht nach Fig. 6 Taf. 4 aus mehreren Trommeln, deren jede für sich einen vollständigen Röhrenkessel darstellt. Eine beliebige
                              									Anzahl solcher Trommeln wird durch entsprechend lange Anker zu einem Ganzen
                              									verbunden. Zu diesem Zwecke befinden sich in den Stirnwänden der Trommeln je drei
                              									Oeffnungen, durch welche, unter Zwischenlage von Dichtungen, die Ankerschrauben
                              									gezogen werden. Die Röhren stehen mit ihren Enden über den Platten etwas vor und
                              									schlieſsen dicht zusammen, d.h. wenigstens so weit, als dies für den Zweck der
                              									Durchführung der Heizgase nöthig ist. Natürlich führt aus jeder Trommel eine
                              									besondere Leitung zu dem Dampfdome, welcher die Sicherheitsventile trägt. An einem
                              									Ende des Kessels wird noch eine Rauchkammer angesetzt und eine geeignete Feuerung
                              									nach dem Verbinden der Theile darunter gebaut. Jede einzelne Trommel wiegt nur
                              										127k, kann also ganz gut von 2 Mann getragen
                              									werden, wozu man ein Paar Rundeisenstangen durch die Heizröhren steckt.
                           Die Einrichtung, welche Gebrüder Stollwerck zu Köln den
                              									Cornwall- und ähnlichen Dampfkesseln geben (* D. R. P. Nr. 29122 vom 2. April 1884),
                              									bezweckt im Wesentlichen die Speisung derselben mit Kesselstein freiem Speisewasser nach dem Patente Nr. 22554 (vgl. 1884 251 * 269. 252 479. 1886 261 * 335) unter gleichzeitiger Vergröſserung der Heizfläche, wobei ein sehr lebhafter Wasserumlauf behufs
                              									schneller und leichter Dampfentwickelung erzielt wird.
                           Wie Fig. 10
                              									und 11 Taf. 4
                              									näher darstellen, ist der cylindrische Feuerrohrkessel A mit 3 Oberkesseln B, C und D versehen, in welchen die Reinigung des Speisewassers
                              									mittels der Stollwerck'schen Filtereinlagen erfolgt.
                              									Der Kessel A, welcher nur als Wasserraum dient, enthält
                              									3 bis 4 Feuerrohre und wird mit Innen- oder mit Vorfeuerung versehen. In diese Rohre
                              									sind Siedeeinlagen f eingebaut, welche sich unabhängig
                              									von den ersteren ausdehnen können; in die zu unterst gelegenen, welche bis dicht an
                              									die Feuerbrücke reichen, wird das Speisewasser mittels eines centralen Rohres r eingeführt, das sich wieder durch ein Rohr p mit dem Oberkessel C in
                              									Verbindung befindet, in welchen das Speisewasser, nachdem es zuerst die Vorwärmer
                              										E und F durchlaufen
                              									und durch das Rohr l den Oberkessel B erreicht hat, aus diesen letzteren durch das Rohr t gelangt. Dort, wo das Wasser aus dem Rohre r in die unteren Sieder einströmt, wird natürlich eine
                              									sehr lebhafte Strömung und starke Dampfentwickelung stattfinden. Das Wasser- und
                              									Dampfgemisch bewegt sich in der Richtung der Pfeile nach oben und gelangt
                              									schlieſslich durch das Rohr i in den Dom k des Hauptkessels, von wo es in Gemeinschaft mit dem
                              									in letzterem entwickelten Dampfe durch die Gabelrohre m
                              									und n in die beiden Oberkessel C und B einströmt, in welchen dasselbe mit
                              									dem frischen Speisewasser in Berührung tritt und dieses durch die Filtereinlagen
                              									(mittels dickerer Querstriche angedeutet) hindurchtreibt, wobei die mitgeführten
                              									Unreinigkeiten abgesetzt werden. Der wasserfreie Dampf, welcher erst um die
                              									eingelegten Wellblechscheidewände herumgehen muſs, sammelt sich im obersten Kessel,
                              									dem Dampfsammler D.
                           Die auſserordentlich groſse Höhe des Wasserstandes läſst es als fast unmöglich
                              									erscheinen, jemals denselben so weit sinken zu lassen, daſs Theile der Heizfläche
                              									des Hauptkessels A bloſs gelegt und zum Erglühen
                              									gebracht werden könnten; der Dampfraum kann leicht durch entsprechende Wahl des
                              									Kessels D auf beliebige Fassung gebracht werden.
                           Sollen die vorbeschriebenen Siedeeinlagen ohne Benutzung des Oberkessels und des
                              									Wasserreinigungsverfahrens nach dem Patent Nr. 22554 an einfachen Cornwallkesseln
                              									mit 2 Feuerrohren angebracht werden, so wird einfach von der Eintrittstelle aus
                              									(also etwa da, wo in Fig. 10 der Stutzen zur
                              									Verbindung mit der oberen Einlage sich befindet) ein Verbindungsrohr mit dem
                              									Obertheile des Kessels, ungefähr in Höhe des mittleren Wasserstandes, angelegt,
                              									während das Wasserrohr r ebenso, wie in Fig. 10, mit dem unteren
                              									Theile des Wasserraumes im Kessel in Verbindung gesetzt wird.
                           Die beschriebenen Siedeeinlagen lassen sich natürlich auch bei Kesseln mit Unterfeuerung in ähnlicher Weise wie bei
                              									anderen Siederkesseln anordnen, ebenso wie man die Filter, welche nach der Anordnung
                              										Fig. 10
                              									und 11
                              									oberhalb des Kessels liegen, auch hinter demselben oder an anderweiter Stelle
                              									stehend anbringen kann, so daſs sie dabei völlig in gleicher Weise wirken und doch
                              									sich dem gegebenen Raume entsprechend anbequemen.
                           Der Vorschlag von Will. Clark in Plumstead, England (*
                              									D. R. P. Nr. 30613 vom 10. Juni 1884) bezieht sich im Wesentlichen auf eine neue
                              									Construction von Flammrohren, wodurch dieselben eine
                              									gröſsere Widerstandsfähigkeit gegen Druck sowie eine vermehrte Heizfläche erhalten.
                              									Die Clark'schen Flammrohre bestehen, wie Fig. 3 Taf. 4
                              									zeigt, aus abwechselnden Schüssen von verschiedenem Durchmesser, die durch Ringe von
                              									Z-förmigem Querschnitte verbunden werden. In diese Ringe a,
                                 										b ist ein Kranz von Wasserröhren c eingesetzt,
                              									durch welche die Heizfläche eine wesentliche Vermehrung erhält. Fig. 5 zeigt die nähere
                              									Anordnung der Röhrenverbindung. Die Löcher für die Rohre sind, wie ersichtlich,
                              									etwas gebogen, um letztere leicht einschieben und abdichten zu können. Die Z-förmig
                              									gestalteten Ringe bilden natürlich eine sehr kräftige Versteifung des
                              									Feuerrohres.
                           Textabbildung Bd. 264, S. 51Uebrigens läſst sich Clark an dieser
                              									Versteifung keineswegs allgemein genügen. Für Rauchrohre von groſsem Durchmesser
                              									gestaltet derselbe die einzelnen Schüsse nicht cylindrisch, sondern entweder
                              									tonnenartig gewölbt, oder er gibt denselben eine Reihe von umlaufenden
                              									Cannelirungen, so daſs der Querschnitt die Form annimmt. Zwischen diese
                              									Cannelirungen, oder auch überhaupt an der Innenseite cylindrischer Rohre, bringt Clark zu weiterer Vergröſserung der Heizfläche noch
                              									Hufeisenrohre h an, welche, wie in Fig. 4 punktirt angedeutet
                              									ist, am Scheitel und an beiden Enden mit dem Kesselinneren in Verbindung stehen. In
                              									diesen Rohren wird sich eine Wasserströmung von unten nach oben bilden, während
                              									Niederschläge von Kesselstein, welche sich etwa ergeben, in Folge der
                              									hufeisenförmigen Gestalt keinen Platz zur Ablagerung finden und bei den unteren
                              									Rohröffnungen herausfallen sollen. Bei den gewellten Platten sollen die Stellen, wo
                              									die Rohre einmünden, verstärkt hergestellt werden; übrigens empfiehlt Clark auch den Einbau solcher Rohre in gewöhnliche
                              									Flammrohrkessel.
                           Fig. 3 Taf. 4
                              									bringt noch einen weiteren Theil des Clark'schen
                              									Patentes zur Anschauung, nämlich die Anbringung von Platten oder Schirmen k, um den Durchfluſs der Heizgase zu verzögern und
                              									dieselben wirksamer gegen
                              									die Wände des Flammrohres und die Wasserröhren zu leiten. Diese Schirme sitzen an
                              									Armen l, welche drehbar innerhalb des Flammrohres
                              									befestigt sind; die Arme sind unter einander durch Zugstangen n gelenkig verbunden und eine an den vordersten Arm
                              									geschlossene Stange o reicht aus dem Kessel an dessen
                              									Stirnseite heraus, wo sie zum Heben und Senken der Schirme k leicht in der Längsrichtung hin und her bewegt werden kann. Diese Stange
                              									wird entweder, wie dargestellt, mit Hilfe einer Anzahl zahnartiger Einschnitte oder
                              									auf irgend eine andere geeignete Weise in der jeweilig erforderlichen Lage
                              									festgestellt.
                           Der Flammrohrkessel mit Wasserröhren von Carl Reuſs in Friedberg, Hessen (* D. R. P. Nr. 30141
                                 									vom 22. Juni 1884) hat äuſserlich vollständig den Typus eines Locomotivkessels, von
                              									welchem er sich aber innerlich dadurch unterscheidet, daſs sich die Feuerbüchse,
                              									welche in halbelliptischer Form ausgeführt ist, in ein am hinteren Ende
                              									geschlossenes Flammrohr fortsetzt (vgl. Fig. 7 Taf. 4), das der
                              									ganzen Länge nach von einer Anzahl Wasserröhren durchzogen wird. Von dem Flammrohre
                              									aus erstreckt sich ein Stutzen g nach oben zu der
                              									ebenfalls nach Art der Locomotiven angebrachten Esse, um den Feuergasen das
                              									Entweichen zu gestatten. Putzthüren an beiden Enden des Kessels gestatten ein
                              									leichtes Reinigen der Röhren. Der in der Feuerbüchse liegende Rost besteht ebenfalls
                              									aus einer Reihe geneigter, ganz nahe an einander liegender Wasserrohren, für deren
                              									Reinigung in der äuſserlich ebenfalls elliptisch gestalteten Feuerbüchse zwei über
                              									die ganze Breite der Stirnwände gehende Putzthüren angebracht sind; diese letzteren
                              									erscheinen als der schwächste Punkt der ganzen Construction.
                           Jos. Prégardien zu Deutz a. Rh. (* D. R. P. Nr. 28359
                              									vom 11. Januar 1884) versieht seinen „Schiffskessel mit engen Wasserröhren“ mit einem oder mehreren
                              									weiten kreisrunden oder elliptischen Rauchrohren, welche je ein centrales weites
                              									Rohr B (Fig. 8 und 9 Taf. 4) und zahlreiche,
                              									in radialer Richtung davon ausgehende enge Wasserrohre C enthalten. Die Zeichnung gibt diese Anordnung für einen Kessel mit
                              									rückkehrendem Rauchrohr; sie kann natürlich auch ebenso wohl bei einfach durch
                              									gehendem Rohre angewendet werden. Da alle Theile des Kessels cylindrisch sind, so
                              									kann derselbe auch für Hochdruck gebaut werden, ohne eine Verstärkung durch Anker zu
                              									erfordern. Er bleibt deshalb im Inneren leicht zugänglich und kann bequem gereinigt
                              									werden. Das weite Rauchrohr wird durch die vielen Wasserrohre sehr wirksam
                              									versteift. Die Verdichtung dieser Röhren, welche in der Quelle nicht näher
                              									dargestellt ist, soll innerhalb des Kessels liegen und daher dem Verbrennen nicht
                              									ausgesetzt sein, so daſs also ein Undichtwerden desselben nicht sehr zu befürchten
                              									wäre.
                           Bei dem Rauchrohrkessel von W. H. Mirfin in Manchester
                              									(Englisches Patent 1884 Nr. 485) ist ein Rauchrohr mit
                                 										Innenfeuerung verwendet, nach dessen Durchgang die Heizgase den Kessel noch einmal
                              									mittels einer Anzahl enger Rauchrohre in umgekehrter Richtung durchlaufen. Das
                              									Rauchrohr ist aus geflanschten Ringen hergestellt. In der Feuerbrücke ist ein hohler
                              									Eisenkasten mit schiefen Querwänden angebracht, aus welchem Luft durch eine Anzahl
                              									Oeffnungen in die Feuerung einströmt. Der Zutritt dieser Luft vom Aschenfalle her
                              									wird durch einen Spaltschieber entsprechend geregelt. Hinter der Feuerbrücke folgt
                              									zunächst eine weite Verbrennungskammer, welche durch ein Paar Galloway-Rohre
                              									abgesteift wird; der noch übrige Theil des Rauchrohres ist durch Querwände
                              									abgeschlossen und wird von einer Anzahl engerer Rauchröhren durchzogen (compound flue), um die Heizfläche zu vergröſsern. In
                              									der Mitte der Verbrennungskammer steht noch ein fast den ganzen Querschnitt
                              									erfüllender Schirm (igniter genannt), aus einer starken
                              									Platte von feuerfestem Material bestehend, welche mit einer Anzahl Löcher versehen
                              									ist. Diese Platte ist in geeigneter Weise um eine lothrechte Achse drehbar gelagert
                              									und von auſsen her verstellbar, wodurch sich der Raum für den Durchgang der Gase
                              									innerhalb gewisser Grenzen regeln läſst.
                           A. Schuchardt in Wetter a. d. Ruhr (* D. R. P. Nr. 31784
                                 									vom 10. December 1884) gestaltet die Feuerbüchsen für
                                 										Rauchrohrkessel eiförmig, aber in der Art, daſs ihr Durchmesser an der
                              									Stelle, wo sich das Rauchrohr ansetzt, wesentlich kleiner ist als dort, wo die
                              									Heizthür angebracht wird. Durch diese Form soll nicht bloſs die Festigkeit erhöht,
                              									sondern auch ein gröſserer Verbrennungsraum geschaffen werden. In Zusammenhang mit
                              									dieser Form sollen auch noch einige Wellungen an der Stelle des gröſsten
                              									Durchmessers behufs Erhöhung der Festigkeit angebracht werden. (Vgl. F. Harrison 1886 259
                              									52.)
                           W. Stoermann in Berlin (* D. R. P. Nr. 36533 vom 20.
                                 									December 1885) will die Feuerzüge groſser Kessel derart
                              									herstellen, daſs er die übliche Einmauerung durch Wellblechplatten ersetzt, welche in passenden Eisengestellen gehalten
                              									werden und an der Innenseite mit feuerfestem Materiale ausgekleidet sind. Fig. 12 Taf. 4
                              									zeigt diese Einrichtung für einen Kessel mit 2 Rauchrohren.
                           Im Engineering, 1885 Bd. 39 * S. 409 ist eine einfache
                              									und zweckmäſsige Vorrichtung mitgetheilt, welche P. M.
                                 										Willans bei den Kesseln von Dampfyachten
                              									anwendet, um dieselben mit gepreſster Luft betreiben zu
                              									können. Bei solchen kleinen Fahrzeugen ist in der Regel der luftdicht schlieſsende
                              									oder „geschlossene“ Heizraum (vgl. 1887 263 * 222)
                              									nicht anzuwenden. Fig. 13 Taf. 4 gibt ein Bild dieser Vorkehrung. Der Kanal, durch welchen
                              									die von einem Gebläse gelieferte Verbrennungsluft zuströmt, ist derart an den Kessel
                              									angeschlossen, daſs er auch noch die Heizthür umschlieſst. Um zu dieser Thür
                              									gelangen zu können, wird die Decke des Luftkanales hier von einer groſsen eisernen
                              									Klappe A gebildet, welche sich um die Achse B zurückschlagen läſst. Sowie dies geschieht, strömt. noch ehe die
                              									Heizthür geöffnet werden kann, der Luftstrom einfach in den Heizraum aus und der
                              									Kessel geht nun mit natürlichem Luftzuge; es ist somit gar nicht möglich, daſs
                              									jemals die Flamme aus der Heizthür getrieben und der Heizer dabei verletzt wird. Zu
                              									gröſserer Sicherheit und Bequemlichkeit ist auch die Heizthür F um eine wagerechte Achse D drehbar angeordnet und es sind nun beide Thüren A und F derart mit einander verbunden, wie
                              									die Abbildung zeigt. An der Achse D sitzt ein Hebelarm
                              										E, welcher durch eine geschlitzte Zugstange an
                              									einen Hebel auf der Achse B angelenkt ist. Wird die
                              									Klappe A zurückgeschlagen, so erfolgt die Oeffnung der
                              									Thür F erst, nachdem A
                              									schon um einen beträchtlichen Winkel geöffnet ist; ebenso wird beim Schlieſsen der
                              									Klappe A sich die Heizthür F schon früher schlieſsen, als A seine
                              									Verschluſsstellung erreicht. Bei voller Oeffnung ruht die Klappe A auf der wagerechten Decke des Luftkanales auf; eine
                              									mit ihr verbundene zweite Klappe C, welche sonst an der
                              									Decke des Kanales anliegt, schlieſst dann denselben der Hauptsache nach ab, wie
                              									punktirt dargestellt ist. Die Heizthür F liegt dabei
                              									nahezu wagerecht. Ist der Apparat geschlossen, so wird der Luftdruck in dem Raume
                              									vor der Hauptthür immer etwas gröſser sein als im Ofen selbst. Es wird also gar kein
                              									Ausströmen von Verbrennungsproducten in den Heizraum stattfinden können; vielmehr
                              									wird durch die aus dem nicht ganz dichten Verschlüsse bei A ausströmende Preſsluft die Beschaffenheit der Luft im Heizraume sehr
                              									wesentlich verbessert und die Temperatur desselben abgekühlt.
                           Um die durch die Wände der Kesseleinmauerung bedingten Wärmeverluste möglichst zu
                              									vermeiden, läſst Otto Krell in St. Petersburg (* D. R.
                              									P. Nr. 37885 vom 3. Juni 1886) die Feuergase nur Innenflächen des Kessels
                              									bestreichen. Wie aus Fig. 14 Taf. 4 zu
                              									entnehmen ist, besteht die Anlage aus einem etwa unter 45° geneigten, mit Innenfeuerung versehenen Unterkessel und einem wagerechten,
                              									Wasser- und Dampfraum enthaltenden Oberkessel. Die Beschickung des ebenfalls unter
                              									45° geneigten Rostes R erfolgt in derselben Weise wie
                              									bei der Tenbrink-Feuerung. Das durch die Thür T
                              									aufgegebene Brennmaterial rutscht auf dem Roste abwärts, durch einen Schirm S aufgehalten, welcher zugleich den unmittelbaren
                              									Eintritt von Luft aus dem Aschenfalle N verhindert, um
                              									schlieſslich als Asche und Schlacke in den Raum N zu
                              									gelangen. Der Eintritt der Verbrennungsluft erfolgt durch die Rostspalten sowie
                              									durch stellbare, auch als Schaulöcher dienende Oeffnungen in der Thür O. Von der mit dem Flammrohre F verbundenen Feuerbüchse B gehen von der
                              									inneren Stirnwand die in der hinteren Kesselwand gelagerten Rauchrohre b, welche durch die vorn angebrachten, durch Pfropfen
                              										P verschlieſsbaren Rohrstücke a aus gereinigt werden können. Diese Reinigung kann
                              									während des Betriebes vorgenommen werden, indem man immer nur ein Rohr bloſslegt.
                              									Auch ist in Aussicht genommen, daſs die Verbrennungsproducte unter Umständen die
                              									Mantelauſsenflächen des Ober- und Unterkessels bestreichen, anstatt aus den
                              									Rauchrohren unmittelbar in den Schornstein zu gehen; ersterer fällt ganz weg, sobald
                              									der Kessel nur als Wasserkessel verwendet werden soll.
                           
                        
                     
                  
               
