| Titel: | Weichensignal von Heinr. Backofen in Wien. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 78 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Weichensignal von Heinr. Backofen in
                           								Wien.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									6.
                        H. Backofen's Weichensignal.
                        
                     
                        
                           Anstatt die Weichenstellungen, wie jetzt üblich, durch Scheiben oder Laternenkörper
                              									mit unbeweglichen farbigen Gläsern so zu signalisiren, daſs diese Signalkörper um
                              									eine lothrechte Achse parallel und senkrecht zur Bahnachse gestellt werden, will
                              									Ingenieur Heinr, Backofen in Wien
                              									(Oesterreichisch-Ungarisches Patent Kl. 21 vom 16. Mai 1886) die Stellung der
                              									Weichen bei Tag und bei Nacht durch einen sich in lothrechter Ebene um eine wagerechte Achse drehenden Arm mit farbigen Gläsern kennzeichnen. In Fig. 21 und 22 Taf. 6 sind
                              									die beiden Stellungen der Weiche nach der Geraden und nach der Ausweiche skizzirt.
                              									Der Signalkörper wird durch Fig. 23 erläutert;
                              									letztere zeigt im Aufrisse den Ständer a mit dem
                              									abnehmbaren Laternenkörper c und darunter einen Schnitt
                              									nach der Linie X (Fig. 28).
                           Auf dem Ständer a ist der um die wagerechte Achse x drehbare Signalarm b
                              									befestigt, der rahmenartig den Laternenkörper c
                              									umschlieſst; vor die zwei Oeffnungen c1 der Laterne c treten
                              									bei den verschiedenen Stellungen des Armes b
                              									entsprechend gefärbte, auf demselben aufgebrachte Signalgläser n.
                           Der Antrieb des Signalapparates erfolgt mittels mechanischer, pneumatischer oder
                              									elektrischer Uebersetzung vom Wechsel aus und zwar mittels der vom Weichenhebel d kommenden Zugstange k
                              										(Fig. 26)
                              									über den Winkelhebel e durch die Zugstange f.
                           In Fig. 24 bis
                              										27 sind
                              									die für die beiden Weichenstellungen sich ergebenden vier Ansichten des Signalarmes
                              									gezeichnet und zwar in Fig. 24 die Ansicht des
                              									Armes b von I, in Fig. 25 von II her bei
                              									der Wechselstellung in die Gerade (vgl. Fig. 21); Fig. 26 und 27 zeigen
                              									dagegen die Ansichten des Armes von III und IV (Fig. 22) aus bei der
                              									Wechselstellung in die Ausweiche.
                           Hiernach erfährt man: Von I bezieh. III aus durch die Lage des Signalarmes nach
                              									rechts, daſs die Ausweiche nach rechts führt, zugleich die Geradestellung des
                              									Wechsels bei gehobenem, die Ausweichestellung desselben bei gesenktem Arme, das
                              									Fahren auf die Wechselspitze durch das Erblicken der weiſsen Seite des Armes, das
                              									Ausfahren aus dem Wechsel durch die zweifarbige, in Felder getheilte Signalarmseite.
                              									Eine schlechte Wechselstellung endlich erkennt man aus der wagerechten Stellung des
                              									Armes, welche in Fig. 28 in der Ansicht von vorn dargestellt ist.
                           Die vorstehend beschriebenen Signale werden bei Nacht
                              									durch Signalgläser n von drei verschiedenen Farben
                              									gegeben, welche in Fig. 29 für grün, weiſs und roth durch verschiedene Schraffirung
                              									angedeutet sind. Die zur Nachtzeit sichtbar werdenden Farben sind bei Ansicht des
                              									Signalapparates und Fahrt in der Richtung von I nach II grün, von II nach I weiſs,
                              									von III nach IV weiſs, grün und von IV nach III weiſs, weiſs. Bei schlechter
                              									Wechselstellung endlich, d.h. bei wagerechter Stellung des Signalarmes erscheinen
                              									auf beiden Seiten zwei rothe Lichter.
                           Der gehobenen Signalarmstellung für Geradefahren entspricht also ein Licht (grün oder weiſs), zu welchem für das Fahren
                              									in die Ausweiche (gesenkter Arm) ein zweites (weiſs) hinzukommt; beim Signal
                              										„weiſs, grün“ liegt die Ausweiche auf der Seite des grünen Lichtes (Fig. 26
                              									rechts). Wie bei Tag durch die verschiedene Färbung der beiden Seiten des
                              									Signalarmes das Fahren gegen die Weichenzunge oder das Ausfahren aus dem Wechsel
                              									markirt wird, so geschieht dies bei Nacht durch die zwei Farben grün oder weiſs; das
                              									grüne Licht (Fig.
                                 										24 und 26) bedeutet das Fahren gegen die Weichenzunge, das weiſse Licht (Fig. 25 und
                              										27) das
                              									Ausfahren aus dem Wechsel.
                           Es könnte natürlich die Anordnung, Stellung und Färbung des Signalarmes und der
                              									Signalgläser beliebig verändert werden, ohne daſs hierdurch an dem Wesen der
                              									Erfindung etwas geändert würde. Zu den bei der hier besprochenen Anordnung erfüllten
                              									Bedingungen können auch andere hinzugefügt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
