| Titel: | Ueber Neuerungen an Pumpen. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 155 | 
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                        Ueber Neuerungen an Pumpen.
                        (Patentklasse 59. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								261 S. 357.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									10 und 15.
                        Ueber Neuerungen an Pumpen.
                        
                     
                        
                           Um eine vollständige Verdichtung des Dampfes bei
                                 										Dampfwasserhebern (Pulsometern) zu erzielen, gibt Alb. Eylert in Hannover zwei Wege an.
                           Nach dem * D. R. P. Nr. 35756 vom 1. Juli 1885 wird in den Pulsometerkammern (Fig. 1 Taf. 10)
                              									eine Glocke a angeordnet, deren oberer Theil durch ein
                              									sich nach oben öffnendes Ventil c verschlossen wird. In
                              									der Saugperiode füllen sich Kammer und Glocke mit Wasser. Tritt die Druckperiode
                              									ein, so entleert sich die Kammer in bekannter Weise; dagegen bleibt die Glocke a gefüllt. Erst wenn das Wasser in der Kammer bis zum
                              									unteren Rande der Glocke gesunken ist und in Folge dessen Dampf in die Glocke a tritt, stürzt der Inhalt derselben heraus, fällt auf
                              									den Teller d und spritzt nach allen Richtungen aus
                              									einander, wodurch die Saugperiode wieder eingeleitet wird. Die Lage des Druckkanales
                              									ist also bei dieser Anordnung für die Wirkung unerheblich.
                           Ein einfacherer Weg ist in Fig. 2 Taf. 10 (vgl. * D.
                              									R. P. Nr. 35759 vom 28. August 1885) angegeben (vgl. auch 1886 261 * 358); hierbei sind die Saugrohre R bis
                              									fast zur Decke der im Uebrigen cylindrisch geformten Pumpenkammern hochgeführt und
                              									die Druckrohre gehen fast bis zum Boden der Kammern. Erreicht nun in der
                              									Druckperiode der Dampf den unteren Rand des Druckrohres, so tritt etwas Dampf in
                              									dieses ein und bewirkt den Beginn der Saugperiode. In Folge dessen fällt durch das
                              									Saugrohr angezogenes Wasser durch die ganze Höhe der Kammer und vervollständigt die
                              									saugende Wirkung.
                           Wie die Zeichnung erkennen läſst, besteht der Pulsometer aus 3 Theilen: 1) dem
                              									Fuſsstücke mit den Saugventilen und den schmiedeisernen Saugrohren R, 2) dem Mittelstücke, das die cylindrischen Kammern
                              									bildet, und 3) dem Kopfstücke, welches mit der Druckkammer, den Druckventilen, mit
                              									den schmiedeisernen Steigröhren und der Dampfvertheilungsvorrichtung versehen ist.
                              									Alle 3 Theile werden durch 4 Kopf- und Fuſsstücke verbindende äuſsere Ankerschrauben
                              									zusammen gehalten. Der Pulsometer kann jedoch auch ganz aus Guſseisen in einem
                              									Stücke hergestellt
                              									werden, in welchem Falle die Saugkanäle auſsen an den cylindrischen Pumpenkammern in
                              									die Höhe geführt sind und dann seitlich in diese einmünden, während die Druckkanäle
                              									rechts und links der Zwischenwand in der Mittellinie des Pulsometers liegen.
                           Für Bohrlochpumpen mit direktem Dampfdruck gibt Carl Eichler in Berlin (* D. R. P. Nr. 36941 vom 15.
                                 									December 1885) verschiedene Constructionen an, von denen die einfachste in Fig. 3 Taf. 10
                              									abgebildet ist. Die Pumpe besteht aus einem U-förmig gebogenen Rohre, dessen beide
                              									Schenkel C und F
                              									verschiedene Weite haben. Am Fuſse derselben ist der Saugkopf mit Korb und Saug- und
                              									Druckventil angeordnet, während sich im oberen Theile des engeren Schenkels C ein Kolbenschieber O
                              									bewegt, welcher mit einem bis in den unteren Theil des Rohres reichenden Schwimmer
                              										X verbunden ist. Der weitere Schenkel F ist oben mit einem einfachen Ausgusse versehen. Die
                              									Pumpe wird, nachdem der Hahn B so gestellt ist, daſs
                              									das Innere von C mit der Auſsenluft in Verbindung
                              									steht, so weit in das im Bohrloche stehende Wasser eingesenkt, bis letzteres durch
                              									das sich nach oben öffnende Saugventil in die Röhren C
                              									und F eintritt und über dem Schwimmer X steht. In Folge dessen hebt sich letzterer und stellt
                              									den Kolbenschieber O so, daſs nach Umstellung des
                              									Hahnes B Dampf aus dem Kessel A in den engen Schenkel C tritt und das in
                              									diesem befindliche Wasser durch das Druckventil G in
                              									den weiteren Schenkel fördert. Sinkt das Wasser im engeren Schenkel C bis unter den Schwimmer X, so wirkt das Eigengewicht desselben auf eine Verschiebung des
                              									Kolbenschiebers O, wodurch der Dampfzutritt abgesperrt,
                              									dagegen das Innere des engeren Schenkels C mit der
                              									Auſsenluft in Verbindung gesetzt wird. Es füllt sich dann der engere Schenkel C wieder mit Wasser, wodurch der Schwimmer X gehoben und der Dampfzulaſs geöffnet wird. In dieser
                              									Weise wiederholt sich das Spiel. Bei den übrigen in der Patentschrift erläuterten
                              									Pumpen füllt der Pumpenkörper das Bohrloch vollständig aus. Die beiden Räume C und F werden dann durch
                              									eine mittlere Scheidewand des cylindrischen Pumpenkörpers gebildet, oder dieselben
                              									liegen concentrisch zu einander. Behufs möglichster Vermeidung von Dampf Verlusten gibt die Firma Carl
                                    										Pieper in Berlin (* D. R. P. Nr. 36332 vom 3. September 1885) die in Fig. 4 Taf. 10
                              									dargestellte Steuerung für einkammerige
                                 										Dampfwasserheber an. Es wird angenommen, daſs demselben das zu hebende
                              									Wasser zuflieſst, was die Verwendung auch von Druckluft
                              									o. dgl. ohne Aenderung der Einrichtung ermöglicht.
                           Der Wasserheber besteht aus einer geschlossenen Kammer A mit Zuiluſsventil B,
                              									Druckventil C, Dampfzulaſsrohr E und Auspuff F; die zu letzteren gehörenden
                              									Ventile G und H werden
                              									durch einen Schwimmer D in folgender Weise bewegt:
                              									Angenommen, die Kammer A fülle sich, so ist B offen, C geschlossen,
                              									desgleichen ist G geschlossen und H offen; die Gase werden also durch die einflieſsende
                              									Flüssigkeit herausgedrängt und der Schwimmer steigt empor, bis er gegen den Anschlag
                              										M stoſst. Hier steht der Schwimmer zunächst still
                              									und fängt an, bei weiter steigender Flüssigkeit vermöge des stetig zunehmenden Auftriebes einen
                              									fortwährend wachsenden Druck auf den Anschlag M und
                              									damit auf das Ventil G auszuüben. Sobald dieser Druck
                              									groſs genug geworden ist, um den über dem Ventile herrschenden Gasdruck zu
                              									überwinden, wird das Ventil G geöffnet und geht der
                              									Schwimmer vermöge der angesammelten Energie weiter in die Höhe und vollführt sofort
                              									die Umsteuerung bis zum völligen Schlusse des Ventiles H. Es treten nun durch das geöffnete Ventil G
                              									gespannte Gase in das Gefäſs A ein und drücken auf die
                              									Flüssigkeit. In Folge dessen öffnet sich Ventil C, es
                              									wird das Ventil B geschlossen und die Flüssigkeit
                              									herausgefördert; die Oberfläche derselben sinkt und damit der Schwimmer D. Das Ventil H wird jetzt
                              									durch den Gasdruck im Gefäſse fest gegen seinen Sitz gepreſst. Der Schwimmer stöſst
                              									bei fortdauerndem Sinken gegen den Anschlag N und übt
                              									einen immer mehr zunehmenden Druck auf den Anschlag N
                              									und damit einen stetig wachsenden Zug auf das Ventil H
                              									so lange aus, bis der Zug den Druck der Gase auf die Ventilfläche überwindet. Dann
                              									wird das Ventil H plötzlich geöffnet und vermöge der
                              									angesammelten Energie setzt der Schwimmer seine Bewegung noch fort bis zum völligen
                              									Schlusse des Ventiles G und völligem Oeffnen des
                              									Ventiles H. Die gespannten Gase entweichen nun aus dem
                              									Gefäſse, das Ventil C schlieſst sich, B wird durch die nachdrängende Flüssigkeit geöffnet und
                              									das Gefäſs füllt sich von Neuem.
                           Fig. 5 Taf. 10
                              									stellt einen Wasserheber mit offenem Schwimmer dar.
                              									Diese Anordnung eignet sich für Dämpfe von sehr hoher
                                 										Spannung, da der Schwimmer von auſsen und innen gleichem Drucke unterliegt,
                              									also auch durch den höchsten Gasdruck nicht eingedrückt oder undicht werden
                              									kann.
                           P ist ein oben offener Hals auf dem
                              									Schwimmer D, durch welchen das Druckrohr O bis unten in die Höhlung des Schwimmers hineinragt.
                              									Zwischen dem Rohre O und den Wänden des Halses P bleibt genügend freier Raum, um Druckgleichheit
                              									innerhalb und auſserhalb des Schwimmers zu sichern und um der Flüssigkeit freien
                              									Eintritt in das Innere des Schwimmers zu gestatten. Die Ventile H und G liegen neben
                              									einander und werden von einem zweiarmigen, am einen Ende gabelförmig gestalteten
                              									Hebel J bewegt.
                           Angenommen, der Schwimmer D sei
                              									entleert, dann ist das Ventil G durch den Auftrieb
                              									desselben geschlossen, H geöffnet; der Druck im Gefäſse
                              										A ist also dem äuſseren Atmosphärendrucke gleich.
                              									In Folge dessen läuft Flüssigkeit durch das Ventil B in
                              									das Gefäſs ein, während C zugedrückt ist. Die
                              									Flüssigkeit steigt neben dem Schwimmer empor, über diesen hinweg und stürzt in den
                              									Hals P hinein so lange, bis das Gewicht von Schwimmer
                              									und Inhalt vermindert um den Auftrieb genügt, dem auf dem Ventile G ruhenden Gasdrucke das Gleichgewicht zu halten.
                              									Unmittelbar danach wird nun dieses Ventil plötzlich geöffnet und setzt der
                              									Schwimmer, da noch fortwährend Flüssigkeit einstürzt, die Bewegung behufs völliger
                              									Umsteuerung der Ventile mit zunehmender Energie und abnehmendem Ventilwiderstande so
                              									lange fort, bis H geschlossen und G voll geöffnet ist. Es tritt hiermit der volle
                              									Gasdruck im Gefäſse A ein, der Zufluſs der Flüssigkeit
                              									hört auf, B schlieſst sich, C öffnet sich und das durch E eintretende Gas
                              									drängt die Flüssigkeit aus dem Hohlraume des Schwimmers heraus und nimmt deren Platz
                              									ein. Der Schwimmer bekommt dadurch Neigung zum Steigen, kann aber dieser nicht
                              									sogleich folgen, da das Ventil H noch durch den
                              									Gasdruck auf seinem Sitze festgehalten wird. Es wird daher das Ausdrücken der
                              									Flüssigkeit so lange fortgesetzt, bis der Schwimmer so weit entleert ist, daſs der
                              									Auftrieb genügt, das Ventil H von seinem Sitze
                              									abzuziehen. Da der Auftrieb des Schwimmers sich bei steigender Bewegung nicht
                              									ändert, weil derselbe immer ganz unterhalb des Flüssigkeitsspiegels bleibt, so
                              									vollführt er die umsteuernde Bewegung mit ungeschwächter Energie bis aus Ende, d.h.
                              									bis zum völligen Schlusse des Ventiles G und
                              									entsprechendem völligem Oeffnen des Ventiles H. So
                              									wiederholt sich das Spiel.
                           Soll der Flüssigkeitsheber zugleich auch ansaugend wirken, so wird
                              									in die an den Auspuffstutzen F sich anschlieſsende
                              									Rohrleitung ein Rückschlagventil eingeschaltet. Dieses Ventil schlieſst sich nach
                              									der Eröffnung des Auslaſsventiles 
                              									H zu Folge des bei der Verdichtung des gespannten
                              									Dampfes eintretenden Vacuums und die Druckverminderung im Gefäſse A genügt, um Flüssigkeit durch Ventil B anzusaugen.
                           Um die Saugkraft des Dampfes in Pulsometern vollständig
                                 										auszunutzen, ordnet Rich. Droſsbach in Aachen
                              									(* D. R. P. Nr. 36255 vom 9. Februar 1886) zwei eigenthümlich gestaltete Steuerventile (Fig. 11 Taf. 10) an,
                              									welche an einem Balken B pendelnd aufgehängt sind.
                           Jedes Ventil A bewegt sich in einer
                              									cylindrischen Führung C, welche in ihrer unteren, zur
                              									Pumpenkammer gehenden Oeffnung einen durch Rippen angegossenen Kegele trägt;
                              									letzterer versperrt die Oeffnung so weit, daſs nur eine schmale, ringförmige
                              									Dampfeintrittsöffnung gebildet wird, welche von einem ringförmigen Ansätze auf der
                              									unteren Seite der Ventile verschlossen werden kann. Die Gröſse der Dichtungsfläche
                              									ist in Bezug auf die gesammte Fläche der Ventile äuſserst klein gewählt, um eine
                              									möglichst geringe Belastung durch den Dampfdruck zu erhalten und eine leichte
                              									Umsteuerung zu erreichen.
                           Das Ventil A bildet mit dem
                              									Fuhrungscylinder C zwei Kammern, eine ringförmige o1 und eine kreisrunde
                              										o, von welchen die letztere durch die Bohrung a mit dem Dampfraume D in
                              									Verbindung steht, o ist die Arbeitskammer, welche der
                              									Pumpenkammer den gröſsten Theil des arbeitenden Dampfes zuführt. o1 dagegen ist die
                              									Vacuumschutzkammer; sie dient weniger zum Speisen der Pumpenkammer (weil nur der
                              									zwischen Ventil und der äuſseren cylindrischen Führung sich hindurchdrängende Dampf
                              									in o1 eintritt), als
                              									zum Umsteuern. Sobald in der Pumpenkammer Condensation eintritt, ist in der Kammer
                              										o1 der
                              									Dampfverbrauch viel gröſser als die Dampfzuströmung. Das Vacuum schlieſst in Folge
                              									dessen das Ventil schon beim ersten Entstehen der Condensation. Dabei wirkt der
                              									Dampfüberdruck auf eine sehr groſse Fläche und hat für das Abreiſsen des zu
                              									öffnenden Ventiles nur den Druck zu überwinden, welcher auf der kleinen
                              									Dichtungsfläche lastet, weil nach Schluſs des Ventiles der zwischen Ventil und
                              									Führung sich hindurchdrängende Dampf wieder in die Vacuumschutzkammer eindringt und
                              									das Ventil bis auf die Dichtungsfläche entlastet.
                           Um Wasser aus Brunnen mittels Luftdruck zu heben,
                              									schlägt C. Tönsmann in Gadderbaum bei Bielefeld (* D.
                                 									R. P. Nr. 36251 vom 22. Januar 1886) folgende Einrichtung vor: In einem Wasserkasten
                              									stehen zwei geschlossene Gefäſse g und G1 (Fig. 9 Taf. 10), welche
                              									mit Eintrittsklappen S und S1, den Steigrohren R, R1 und W, sowie den Luftzuführungsrohren L und L1 versehen sind. Mittels einer Luftpumpe wird
                              									Druckluft durch das Rohr P und die Abzweigungen L und L1 in die Gefäſse g und
                              										G1 geleitet. In der
                              									Kreuzung von P, L, L1
                              									sitzt ein Vierwegehahn H, durch welchen bei der in der
                              									Zeichnung angenommenen Stellung das Gefäſs g mit der
                              									Luftpumpe und das Gefäſs G1 mit der äuſseren Luft in Verbindung gesetzt wird.
                           Die Umsteuerung des Hahnes H
                              									geschieht selbstthätig von der Luftpumpe aus mit Hilfe der Einrichtung Fig. 10: Die
                              									Stange T wird von der Luftpumpe aus auf- und
                              									niederbewegt und dadurch die Scheibe M mittels des
                              									Schaltkegels N nach einer bestimmten Anzahl von Hüben
                              									herumgedreht. An M sitzt der Daumen O, welcher auf die Rolle q
                              									am Hebel Q wirkt. Dieser ist durch die Stange Q1 und den Hebel Q mit dem Vierwegehahn H
                              									verbunden, so daſs, wenn der Daumen 0 den Hebel Q
                              									bewegt, eine Drehung des Hahnes hervorgerufen wird. In der gezeichneten Stellung des
                              									Hahnes wird das in dem Gefäſse g befindliche Wasser
                              									durch die aus L nach g
                              									strömende Luft durch D in den Windkessel K und von da nach oben gedrückt, während die in G1 befindliche Luft
                              									durch L2 ausströmt.
                              									Nach einer bestimmten Anzahl von Huben der Luftpumpe steuert diese den Hahn in beschriebener
                              									Weise um. Nun tritt die Luft aus P durch L1 nach G1 und treibt das
                              									Wasser durch D1 und R1 nach K und von hier durch W zu
                              									den Verbrauchsstellen. Die in g vorhandene Luft strömt
                              									durch L und L2 in die äuſsere Atmosphäre, so daſs sich bald in
                              										g Atmosphärendruck einstellt und das Wasser des
                              									Brunnens durch S in den Raum g tritt und diesen nach und nach füllt.
                           Eine eigenthümliche Verbindung einer Dampfvacuumpumpe mit
                                 										einer Pumpe mit Differentialkolben schlägt G. A.
                                    										Greeven in Brühl bei Köln (* D. R. P. Nr. 36245 vom 28. Oktober 1885) vor.
                              									In Fig. 6 Taf.
                              									10 bezeichnet A eine Vacuumpumpenkammer, welche sich
                              									mit ihrem unteren offenen Ende auf den Cylinder B der
                              									Differentialpumpe aufsetzt. In dieser spielt der durchbrochene und mit dem sich nach
                              									unten öffnenden Ventile c versehene Differentialkolben
                              										gk. a ist das Saug- und b das Druckventil der Pumpe.
                           Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Der Dampf tritt
                              									durch das Steuerventil d in die Vacuumpumpenkammer,
                              									wenn der Differentialkolben die höchste Stellung einnimmt und die Raume über dem
                              									Kolbentheile g vom vorhergehenden Spiele des Apparates
                              									ganz oder theilweise mit Wasser gefüllt sind. Der Dampfdruck nebst dem Gewichte des
                              									Differentialkolbens und des über demselben stehenden Wassers treibt dann den Kolben
                              									nach unten. Der kleinere Kolbentheil k preſst das
                              									Wasser unter demselben durch das Druckventil b, wobei
                              									sich das Kolbenventil c schlieſst. Wenn der
                              									Differentialkolben bis zu einem gewissen Punkte heruntergegangen ist, tritt durch
                              									Wassereinspritzung in die Vacuumkammer die Condensationsperiode ein und nun bewegt
                              									sich der Kolben durch den Luftdruck, welcher in Folge der Durchbrechung e an der Verbindungsstelle der beiden Pumpencylinder
                              									auf die untere Seite des groſsen Kolbens wirken kann, wieder nach oben. Dabei tritt
                              									ein Theil des über dem groſsen Kolben g befindlichen
                              									Wassers durch das Kolbenventil c unter den kleinen
                              									Kolben k, während in Folge der mehr oder weniger
                              									groſsen Luftleere in der Vacuumkammer das Wasser durch das Saugventil in diese und
                              									den groſsen Pumpencylinder einströmt. Wenn der Differentialkolben seinen höchsten
                              									Stand erreicht hat, beginnt das Spiel von Neuem. Der Differentialkolben treibt das
                              									Wasser mit einem Drucke in die Höhe, welcher dem Verhältnisse der Flächen der beiden
                              									Kolben g und k entspricht;
                              									diese können so groſs gewählt werden, daſs eine geringe Dampfspannung in der
                              									Vacuumpumpe genügt, um eine groſse Druckhöhe zu überwinden.
                           Die Einspritzung in die Vacuumkammer zur Condensation des Dampfes
                              									erfolgt durch das Rohrs, welches das Einspritzwasser unter dem kleinen Kolben
                              									entnimmt und zwar dann, wenn der abwärts gehende Kolben die Ausmündungsöffnung des
                              									Rohres s in dem groſsen Pumpencylinder frei gemacht
                              									hat. Der Druck unter dem kleinen Kolben k ist im
                              									Verhältnisse der Kolbenflächen des Differentialkolbens groſser als der Dampfdruck in
                              									der Vacuumkammer. Das Condensationswasser spritzt unter diesem gröſseren Drucke in
                              									die Vacuumkammer und bewirkt dadurch eine plötzliche Condensation. Ist das
                              									Verhältniſs der Kolbenflächen 1 : 4 und hat der Dampf 3at Spannung, so würde das Condensationswasser mit 12at Druck einspritzen.
                           Die Steuerung des Ventiles der Vacuumkammer wird durch den
                              									Differentialkolben bewirkt, mit welchem eine Stange f
                              									durch den Bügel h verbunden ist. Diese Stange trägt an
                              									ihrem oberen Ende zwischen zwei Platten eine Feder i
                              										(Fig. 7
                              									Taf. 10). Die untere, verschiebbare Platte legt sich gegen den Absatz der im unteren
                              									Theile verstärkten Stange. Mit dem Ventile d ist das
                              									Rohr l verbunden, welches die Feder t um schlieſst. Das Rohr l
                              									besteht aus zwei Theilen mit einer Scheidewand l1, durch welche die Stange f mit ihrem dünneren Theile hindurchgeht.
                           Wenn der Kolben oben steht, so befindet sich die untere Platte in
                              									einer bestimmten Entfernung von der Scheidewand l1. Geht der Kolben herunter, so setzt sich die Feder
                              									auf und zwar sind die Abstände zwischen Scheidewand und unterer Platte so bemessen,
                              									daſs dies erfolgt, wenn der Kolben g die Spritzöffnung
                              									des Rohres s eben frei gelegt hat. Das Ventil d schlieſst sich dann und beim weiteren Abwärtsgehen
                              									des Kolbens g wird die Feder i zusammengedrückt. Geht der Kolben g wieder
                              									in die Höhe, so bleibt das Ventil d durch den
                              									Dampfdruck des Arbeitsdampfes so lange geschlossen, bis die von einer Feder
                              									getragene Platte m von unten gegen die Scheidewand
                              									stöſst und das Ventil öffnet. Damit das Ventil d in der
                              									geöffneten Stellung verbleibt, wird es durch Federn n
                              									gehalten, welche sich seitlich gegen dasselbe anlegen. Zur Ingangsetzung des
                              									Apparates dient die Umleitung o (Fig. 6). Der
                              									Pumpencylinder steht in einem Wasserkasten D, so daſs
                              									der den Pumpenkolben aufwärts treibende Luftdruck nicht unmittelbar, sondern durch
                              									das Wasser im Kasten auf den Kolben g übertragen wird.
                              									Man braucht in Folge dessen keine so genaue Dichtung des Kolbens g.
                           Fig. 8 Taf. 10
                              									zeigt die Verbindung der Differentialpumpe mit einer
                                 										Greeven'schen Dampfpumpe (vgl. 1883 248 * 5. 1884 252 * 443),
                              									wobei die Dampfsteuerung und die Einspritzung durch den Kolben fortfällt.
                           Bei der Ingangsetzung dieser Pumpe wird, wie bei der Anordnung
                              										Fig. 6,
                              									zuerst der Ablaſshahn q geöffnet, um die Luft durch den
                              									in die Kammer eingelassenen Dampf auszutreiben. Nachdem alle Luft entfernt ist, wird
                              									der Hahn geschlossen und der weitere Zutritt des Dampfes abgesperrt. Es condensirt
                              									nun der Dampf in der Kammer. Der unten stehende Kolben wird in Folge dessen durch
                              									den Luftdruck gehoben und, wenn von der früheren Arbeit her Wasser über dem
                              									Differentialkolben gestanden hat, so tritt ein Theil desselben durch die
                              									Durchbohrung und das Kolbenventil c unter den kleinen
                              									Kolben k, während durch das Saugventil a neues Wasser über den Kolben g gelangt. Wird nun das Dampfabsperrventil wieder geöffnet, so daſs Dampf
                              									in die Kammer tritt, so drückt dieser sowie das Gewicht des über dem
                              									Differentialkolben stehenden Wassers und das Eigengewicht des Kolbens g letzteren nach unten und damit das unter dem kleinen
                              									Kolben h befindliche Wasser durch das Druckventil b. Erreicht das Wasser über dem Kolben die
                              									Condensationskante p, so tritt durch Expansion des
                              									Dampfes beim plötzlichen Uebergange aus dem engeren Querschnitte der Pumpenkammer in
                              									den weiteren Querschnitt des Pumpencylinders eine Druckabnahme des Dampfes ein und
                              									spritzt in Folge dessen aus dem Windkessel E das
                              									Einspritzwasser in die Vacuumkammer, in welcher es die vollständige Condensation
                              									bewirkt. Der Kolben steigt wieder und der Apparat arbeitet selbstthätig weiter.
                           Als Vortheile der Pumpe gegenüber Pulsometern werden von Greeven angegeben, daſs das Vacuum durch das Eigengewicht des zu diesem
                              									Zwecke beliebig zu belastenden Kolbens besser ausgenutzt wird, daſs Dampfspannungen
                              									bis herunter zu 1at zur Inbetriebsetzung genügen,
                              									daſs. trotz so geringer Spannungen in Folge der Verwendung des Differentialkolbens
                              									starke Förderhöhen erzielt werden können und daſs das geförderte Wasser innerhalb
                              									gewisser Grenzen beliebig erwärmt werden kann. Gegenüber gewöhnlichen Dampfpumpen
                              									wird eine gröſsere Einfachheit, die Möglichkeit einer besseren Dichthaltung des
                              									Kolbens in Folge der Anwendung des Wasserkastens D,
                              									endlich der Vortheil beansprucht, daſs die Pumpe einer Schmierung und Wartung nicht
                              									bedarf.
                           Alphorn Küchen in Bielefeld (* D. K. P. Nr. 37624 vom
                              									27. Februar 1886) hat eine direkt wirkende Dampfpumpe
                              									ausgeführt, bei welcher auf den Dampfkolben abwechselnd Dampfdruck oder Vacuum wirkt
                              									und die Verlängerung des Dampfkolbens den Tauchkolben der einfach wirkenden Pumpe
                              									bildet. Diese Dampfpumpe besteht aus dem Pumpenstiefel 
                              									A (Fig. 14 und 15 Taf. 10)
                              									mit dem Dampfraume a und dem Wasserraume a1, dem Ventilkasten
                              										B mit der Saugklappe b
                              									und der Druckklappe b1
                              									sowie dem Tauchkolben C mit der Stange c; letztere stellt mittels des Armes c1 die Steuerstange d und dadurch den im Deckel A1 sitzenden Steuerhahn e so, daſs der Dampfraum a
                              									beim Niedergange des Kolbens C mit dem Dampfeinlasse,
                              									beim Aufgange desselben mit dem Wasserraume a1 verbunden wird. Zu diesem Zwecke befinden sich auf
                              									der Achse von e die beiden Arme f, f1 und auf der Steuerstange d die beiden Knaggen g,
                                 										g1.
                           Die Wirkungsweise der Pumpe ist folgende: Angenommen, alle Theile
                              									befinden sich in der Stellung Fig. 14 und es sei der
                              									Wasserraum sowie das Saugrohr und der Ventilkasten mit Wasser gefüllt, so ist der
                              									Dampfraum a durch den Kanal a2 mit dem Kanäle e1 im Steuerhahne verbunden und kann nun
                              									der in e eingelassene Dampf nach a strömen, den Kolben C
                              									nach unten und so das unter diesem befindliche Wasser in das Steigrohr drücken.
                              									Hierbei geht die Steuerstange d nach unten, die obere
                              									Knagge g faſst den Arm f
                              									und dreht den Steuerhahn so, daſs durch den Kanal e2 bezieh. h der Dampf-
                              									und der Wasserraum des Stiefels mit einander verbunden werden, wodurch der
                              									Dampfzulaſs abgeschlossen ist. Nun tritt eine Condensation des über C befindlichen Dampfes und dadurch eine
                              									Druckverminderung in a ein, welche so weit geht, daſs
                              									der äuſsere Luftdruck das Wasser durch die Saugklappe b
                              									und dadurch den Kolben C nach oben drückt. Hierbei geht
                              									die Steuerstange d nach oben, die Knagge g gleitet an f vorbei und
                              									es wirkt die Knagge g1
                              									auf den Arm f1, wenn
                              										C kurz vor der Endstellung ist. Hierbei wird e in die gezeichnete Lage zurückgedreht. Die Knaggen
                              										g und g1 stehen einander gegenüber und dem entsprechend
                              									sind f und f1 angeordnet.
                           Die Stange d ist hohl und enthält
                              									eine Schraube d1,
                              									welche durch ihre im Handrade d2 sitzende Mutter gehoben und gesenkt werden kann.
                              									Auſserdem hat d einen Schlitz (in Fig. 15 falsch
                              									schraffirt), in welchem die an d1 sitzende Knagge d2, die sich auf derselben Seite wie g befindet, durch die Schraube verstellt wird. Je nach
                              									der Lage von g2 wird
                              									der Kanal a2 durch den
                              									Steg e
                              									1 des Hahnes e und
                              									damit der Einlaſs zum Dampfraume a früher oder später
                              									abgeschlossen. Die Stellung von g2 ist so gewählt, daſs f den Hahn nur um die Stegbreite dreht. In der gezeichneten Lage ist der
                              									höchste Expansionsgrad erreicht, da g
                              									2 beim Niedergange sofort auf f wirken würde. Je höher g2 steht, um so später erfolgt der
                              									Dampfabschluſs. Der Dampf wirkt nach demselben durch Expansion so lange, bis die
                              									Knagge g den Hahn e behufs
                              									Verbindung von a und a1 dreht, worauf die Condensation des Dampfes, der
                              									Rückgang des Kolbens sowie die Umsteuerung durch die Knagge erfolgt. Durch die
                              									Expansion ist man also im Stande, den Dampfdruck am Ende des Kolbens auf diejenige
                              									Grenze zu bringen, bei welcher die geringste weitergehende Druckverminderung den
                              									Stillstand bezieh. Rückgang des ersteren bewirkt.
                           Nach Ansicht Küchen's stellt sich der
                              									Vorgang rechnungsmäſsig in folgender Weise dar: Sieht man von den geringen
                              									Reibungswiderständen ab, so muſs, wenn p die untere
                              									Grenze des Dampfdruckes in Atmosphären, h der
                              									Wasserdruck in Atmosphären, a der Atmosphärendruck, F die Fläche des Kolbens C
                              									und f die Fläche der Kolbenstange c ist, F (h + 1) a = (F – f) (p + 1) a + fa oder h = p – (fp : F) seih. Ist F = 50 f, so ist der Unterschied des Wasser-
                              									und Dampfdruckes = l/50
                              									p, oder, wenn h = 2 ist,
                              									gleich 0,04 oder 4 Proc. Bei Berücksichtigung der Reibungswiderstände würde der
                              									Unterschied zwar etwas erheblicher, aber immerhin noch ein sehr kleiner sein.
                           Es würden sich also der Dampfdruck über und der Wassersäulendruck
                              									unter dem Kolben sehr wenig unterscheiden und müſste daher schon eine geringe
                              									Condensation hinreichen, den Kolbenaufgang zu veranlassen. Dies hat sich angeblich
                              									auch an der ausgeführten und im Betriebe befindlichen Pumpe gezeigt. Sobald dieselbe
                              									umgesteuert und die Condensation über dem Kolben eingetreten ist, wird derselbe
                              									heftig und schnell nach oben bewegt.
                           
                           Unter neueren Kolbenpumpen ist diejenige von Léon Baron in Viviers a. d. Rhone (* D. R. P. Nr. 35884
                                 									vom 5. November 1885) zu erwähnen. Diese Pumpe dient zum Fördern von Wasser aus Brunnen und kann ohne weiteres in den Brunnenschacht eingesenkt und benutzt werden.
                           In dem Pumpencylinder M (Fig. 12 und
                              										13 Taf.
                              									10) ist ein Röhrenkolben O und in diesem ein zweiter
                              									Hohlkolben P beweglich. Beide Kolben sind in ihrem
                              									Obertheile mit einem Kugelventile V versehen. Der
                              									Pumpencylinder M steht in einem Behälter G leicht drehbar auf einem Spurzapfen J. dessen Pfanne im Behälterboden angebracht ist. Im
                              									Behälter G ist eine Rinne H vorgesehen, welche nach zwei entgegengesetzt gerichteten Curven
                              									verläuft. Die Rückwandung und die untere Seitenwandung dieser Rinne wird von der
                              									entsprechend gestalteten Innenfläche des Behälters G
                              									und ihre obere Seitenwandung von dem in dieser eingesetzten Deckel K gebildet. Jeder der Kolben O bezieh. P hat einen Kreuzkopf R bezieh. Q, deren mit
                              									Gleitrollen versehene Enden in die Rinne H eingreifen.
                              									Zur geradlinigen Führung dieser Kreuzköpfe dienen Schlitze N, welche zu zwei und zwei einander gegenüber im Untertheile des
                              									Pumpencylinders angeordnet sind. Um ein Begegnen der Kreuzköpfe bei ihrer
                              									Vertikalbewegung zu ermöglichen, ist der Kreuzkopf Q
                              									innerhalb des Kolbens P nach oben gekröpft.
                           Wird der Pumpencylinder oder das denselben fortsetzende Steigrohr
                              									auf irgend eine Weise in Drehung gebracht, so übersetzt sich dieselbe unter
                              									Vermittelung der Rinne H und der Führungen N in Auf- und Abbewegungen der Kreuzköpfe Q und R bezieh. in Hübe
                              									der Kolben P und O, deren
                              									Länge durch die Pfeilhöhe der Curven H bestimmt ist.
                              									Beide Kolben P und O
                              									arbeiten so zusammen, als ob sie von Kurbeln bewegt würden, welche um 180° gegen
                              									einander versetzt wären. Fig. 12 und 13 zeigen die
                              									Kolben in ihren Endstellungen. Bei der nächsten halben Umdrehung des Pumpencylinders
                              									vollführt der Kolben O seine Abwärts- und der Kolben
                              										P seine Aufwärtsbewegung. Beide Bewegungsrichtungen
                              									kehren sich bei der weiteren Drehung der Pumpencylinder um, so daſs nach Vollendung
                              									einer ganzen Umdrehung beide Kolben sich wiederum in der Stellung Fig. 13 befinden. Während
                              									der ersten halben Umdrehung fördert der Kolben P und
                              									während der zweiten der Kolben O Flüssigkeit in das
                              									Steigrohr U. Das Ventil T
                              									dient zum Zurückhalten der Steigrohrfüllung beim Stillstande der Pumpe.
                           Otto Bewersdorf in Friedrichsfelde
                              									bei Berlin hat seine Feuerspritze (vgl. 1886 261 320) ganz wesentlich dadurch vereinfacht (Zusatz * D.
                              									R. P. Nr. 36253 vom 2. Februar 1886), daſs er die Vorrichtung zum Wiederaufwickeln
                              									des von den Pferden abgewickelten Seiles ganz fortlaſst und die Seiltrommel zweitheilig gestaltet, so daſs auf jeder
                              									Hälfte je ein Seil in verschiedener Richtung
                              									aufgewickelt werden kann. Werden die Pferde vor das eine Seil gespannt und wickeln sie dasselbe von der einen Trommelhälfte
                              									ab, wodurch die Pumpen betrieben werden, so windet sich das andere Seil von selbst
                              									auf die andere Trommelhälfte auf. Ist nun das erste Seil abgewickelt, so löst man
                              									die Pferde von diesem ab und spannt sie an das zweite Seil, worauf derselbe Vorgang
                              									in umgekehrter Folge sich wiederholt. Aber auch mit dieser Vereinfachung dürfte sich
                              									die Spritze schwerlich Eingang verschaffen.
                           Eine eigenthumliche Gartenspritze ist
                              									von Th. J. Moore und Ed. Aug.
                                    										Warren in Brooklyn (* D. R. P. Nr. 35732 vom 15. November 1885) angegeben.
                              									Dieselbe besteht aus einem Saugschlauch S (Fig. 19 Taf.
                              									10), einem Gummiballen B mit Saug- bezieh. Druckventil
                              										I und E sowie dem
                              									Druckschlauch D mit Strahlrohr N. Der Saugschlauch hat keine bemerkenswerthe Neuerung; nur ist am Fuſse
                              									desselben ein eiserner Ring in den Gummikörper eingelassen, um denselben durch seine
                              									Schwere unter Wasser zu halten und beim Saugen den Schluſs des Schlauches zu
                              									verhindern. Der Gummiballen treibt beim Zusammenpressen mit der Hand das
                              									aufgenommene Wasser in den Druckschlauch, während er beim Freigeben durch seine
                              									Elasticität Wasser durch den Saugschlauch S und das
                              									Saugventil I ansaugt. Eine eigenthumliche Einrichtung
                              									hat der als Windkessel dienende Druckschlauch D.
                              									Derselbe besteht aus unelastischem Material (Gewebe), welches jedoch in der Länge oder quer
                              									derart gefaltet ist, (vgl. Fig. 18), daſs es eine
                              									groſse Ausdehnung gestattet, wenn in dem Schlauche eine Druckwirkung stattfindet.
                              									Wird in den Schlauch Wasser eingepreſst, so dehnt sich derselbe, weil das Strahlrohr
                              									nur eng ist, aus; läſst aber der Druck nach, so wirkt das Streben der Wandungen,
                              									wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückzukehren, drückend auf das Wasser ein,
                              									wodurch dieses durch das Strahlrohr weiter fortgedrückt wird, obschon der
                              									Gummiballen, welcher unterdessen Wasser ansaugt, nicht drückend wirkt. Die Spritze
                              									gibt in Folge dessen einen ununterbrochenen Wasserstrahl. Das Strahlrohr N ist in ein Hartgummistück eingesetzt, dessen oberer
                              									Rand durch einen eingelegten Drahtring gegen Spalten gesichert ist.
                           Schlieſslich sei noch ein praktischer Feuerhahn mit
                                 										Schlauchtrommel von Moormann in Wiesbaden (*
                              									D. R. P. Kl. 85 Nr. 36576 vom 3. Januar 1886) erwähnt, welcher sich für öffentliche
                              									Gebäude, bei denen in jedem Stockwerke mehrere Wasserpfosten mit angehängtem
                              									Schlauch vorhanden sind, eignen dürfte.
                           Der Feuerhahn (Fig. 16 Taf. 10) besteht
                              									aus dem eigentlichen Hahne A und aus der mit diesem
                              									verbundenen Schlauchwinde B. Die Achse der
                              									Schlauchwinde ist als Kükenhahn in ein in das Wasserrohr eingeschaltetes Mutterstück
                              									eingesetzt, welches einen solchen Durchmesser hat, daſs das Druckwasser bei jeder
                              									Stellung in die Bohrung des Kükens eintreten kann. Auf der Verlängerung des Kükens
                              									ist die Schlauchwinde befestigt. Der Wasserabschluſs für den Feuerschlauch erfolgt
                              									durch einen gewöhnlichen Kükenhahn mit seitlichem Mundstücke. Nach Oeffnung des
                              									Hahnes wird der Wasserzufluſs zum Schlauche bei jeder Stellung der Schlauchwinde
                              									stattfinden.
                           Bei der in Fig. 17 Taf. 10
                              									dargestellten Art ist die Schlauchwinde nicht fest mit dem Hahne verbunden, sondern
                              									mittels einer Trommel auf demselben drehbar. Der Stutzen des Wasserrohres trägt
                              									einen gewöhnlichen Ventilhahn, auf welchem eine Trommel mit seitlichem Mundstücke
                              									für die Schlauchverschraubung in der Weise dicht aufgepaſst ist, daſs nach Oeffnung
                              									des Ventiles das Druckwasser aus dem Hahne in die Trommel und aus dieser weiter in
                              									den Feuerschlauch eintritt. Da die Trommel, auf welcher die Schlauchwinde fest
                              									aufsitzt, um den Hahn drehbar ist, so wird auch hier, bei beliebiger Drehung der
                              									Schlauchwinde, der Wasserzufluſs zum Schlauche fortbestehen können.
                           
                        
                     
                  
               
