| Titel: | Gasmaschine der National Meter Company in New-York. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 165 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Gasmaschine der National Meter Company in
                           								New-York.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									11.
                        Gasmaschine der National Meter Company in New-York.
                        
                     
                        
                           Bei der in Fig.
                                 										10 bis 15 Taf. 11 dargestellten Gasmaschine der National
                                    										Meter Company in New-York (* D. R. P. Kl. 46 Nr. 38125 vom 18. Mai 1886)
                              									findet die Entzündung des Gasgemisches in einem kleinen Cylinder statt, während die Verbrennungsgase, nachdem sie in demselben einen Kolben
                              									vorgetrieben haben, in einen zweiten gröſseren Cylinder
                              									geleitet werden, um hier durch Expansion noch einen Kolben vorzuschieben.
                           In dem Raume c (Fig. 10) des am besten in
                              									einem Stücke hergestellten Aufsatzes d, welcher den
                              									beiden Cylindern a und b
                              									des Motors gemeinsam ist, findet die Verbrennung der Ladung statt; dadurch erhält
                              									die Kurbel B der Triebwelle ihren Antrieb, während in
                              									dem gröſseren Raume des Aufsatzes, der zum gröſseren Cylinder b gehört, das aus a
                              									kommende Verbrennungsgemisch durch Expansion weiter und auf die Kurbel C wirkt. In dem den Aufsatz d umgebenden engen Hohlraume e wird als
                              									Wärmeleitungsmaterial Quecksilber eingefüllt oder auch Blei, welches durch die aus
                              									den Explosionen frei werdende Wärme flüssig erhalten wird, während äuſserlich eine
                              									Wärme nicht leitende Hülle den Aufsatz d umgibt.
                              									Auſserdem verhindert eine Wärme schlecht leitende Zwischenlage zwischen dem Aufsatze
                              										d und den durch Flansche damit verbundenen
                              									eigentlichen Cylindern a und b, daſs auf diese eine höhere Temperatur übertragen wird. Eine übermäſsige
                              									Erwärmung des Verbrennungsraumes c wird durch die
                              									Ableitung der Wärme durch Aufsatz d nach dem
                              									Expansionscylinder b vermieden und auſserdem die
                              									Expansionskraft der hierin weiter wirkenden Verbrennungsgase dadurch erheblich
                              									gesteigert.
                           Mit den Wänden des Aufsatzes d kommen
                              									die Kolben h und i der
                              									beiden Cylinder gar nicht in Berührung; sie sind also einer starken Erhitzung nicht
                              									ausgesetzt; ferner sind die zur Kolbenführung dienenden eigentlichen Cylinder a und b mit einem
                              									Kühlmantel g versehen. Ueber diesen in einem Stücke
                              									hergestellten Cylindern sind auch die Steuerschieber j
                              									angeordnet; Kanäle k führen von den Schiebern durch den
                              									Aufsatz d und münden in den Räumen oberhalb der
                              									Cylinderkolben aus, um die Ladung einzulassen bezieh. die Verbrennungsproducte
                              									abzuführen. Einerseits werden dadurch auch die Steuerschieber vor starker Erwärmung
                              									geschützt und andererseits Ladung und Verbrennungsproducte stark vorgewärmt.
                           Für gröſsere Ausführungen empfiehlt sich getrennte Herstellung der
                              									Cylinder und Aufsätze (vgl. Fig. 11). Alsdann werden
                              									die Hohlraume e für das Wärme leitende Material durch
                              									Rohre f in Verbindung gesetzt, welche in schlechte
                              									Wärmeleiter eingepackt sind.
                           Von der Kurbelwelle A aus wird zur
                              									Steuerung der Schieber die hinter den Cylindern quer gelagerte Steuerwelle l2 mittels l3 durch Kegelräder
                              									getrieben und von der Welle l2 erhalten mittels Excenter m (Fig. 15) der
                              									Auslaſsschieber j2 und
                              									der Schieber j1 zur
                              									Ueberleitung der Verbrennungsgase aus dem Explosionscylinder a nach b ihre Bewegung. Der Schieber j für den Einlaſs der Ladung aus Einlaſsrohr S wird dagegen mittels eines vom Regulator
                              									beeinfluſsten Excenters l (Fig. 13 und 14)
                              									bewegt.
                           
                           Nach dem Diagramme Fig. 12 beginnt im Punkte
                              										1 des Kurbelkreises die Einströmung der Ladung in
                              									den Verbrennungsraum c und währt bis zum Punkte 2 des Kurbelkreises. Nachdem durch den Kolbenrückgang
                              									die Ladung stark verdichtet wurde, findet die Entzündung bei 3 statt, wenn der Kolben eben seinen nächsten Vorwärtsgang begonnen hat.
                              									Befindet sich nun Kolben h in der Stellung Fig. 10
                              									entsprechend der Stellung 4 (Fig. 12), so öffnet sich
                              									der Zwischenschieber j1
                              									und wirken die Verbrennungsgase auf den gröſseren Kolben ein, der in diesem
                              									Augenblicke seinen Vorwärtsgang beginnt (vgl. Fig. 10), entsprechend
                              									der Stellung 5 (Fig. 12). Die beiden
                              									Kolben werden also nun durch die Expansion der Gase getrieben, bis sie in die in
                              										Fig. 10
                              									gestrichelt angegebene Stellung gekommen sind. Dem entspricht in Fig. 12 die Stellung 1 der Kurbel B des kleinen
                              									Kolbens und die Stellung 6 der Kurbel C des gröſseren Kolbens. Die Verbindung zwischen den
                              									beiden Cylindern a und b
                              									wird nunmehr durch den Schieber j1 unterbrochen und eine neue Ladung in den Cylinder
                              										a eingeführt, während im groſsen Cylinder die
                              									Verbrennungsgase weiter wirken, bis der Kolben den unteren Hubpunkt bei 7 (Fig. 12)
                              									erreicht. Darauf öffnet sich der Auslaſsschieber j2 (Fig. 10 und 15) und die
                              									Ausströmung währt nun, bis die Kurbel C in die Stellung
                              										8 (Fig. 12) einrückt, worauf
                              										j2 geschlossen wird
                              									und Compression während des weiteren Rückganges stattfindet.
                           Bei der gröſsten Füllung beginnt die Einströmung im kleinen
                              									Cylinder auf dem Punkte 1 (Fig. 12) und das Ende der
                              									Einströmung tritt bei 2 ein. Bei kleinerer Füllung
                              									findet Einlaſs und Absperrung der Ladung später statt, entsprechend den Punkten 9 und 10 (Fig. 12), also dann,
                              									nachdem bereits der Kolben k wieder etwas
                              									zurückgegangen ist. Diese Aenderung der Füllung ward vom Regulator dadurch bewirkt,
                              									daſs das Excenter l auf der Steuerwelle l2 gedreht wird und
                              									zwar durch Achsialverschiebung der Gewindegänge n3 (Fig. 13 und 14) an der
                              									durch die Regulatorkugeln n verschiebbaren centralen
                              									Stange n4; die
                              									Regulatorarme sind durch eine Feder n1 verbunden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
