| Titel: | Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 278 | 
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                        Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
                        (Patentklasse 18. Fortsetzung des Berichtes S. 216
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 14.
                        Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
                        
                     
                        
                           Der Hochofen-Prozeſs. (Schluſs.)
                           C. Stone, Ingenieur der New-Jersey Zinc-Company behandelt im Engineering
                                 										and Mining Journal, 1886 Bd. 42 S. 208Vgl. auch Berg- und Hüttenmännische Zeitung,
                                    											1886 S. 497 ff.die Darstellung von
                                 										Spiegeleisen aus Franklinit-Rückständen (vgl. 1883 248 523.):
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 264, S. 278
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 264, S. 278
                              
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 264, S. 278
                              
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 264, S. 278
                              
                           Die New-Jersey Zink-Gesellschaft war die erste, welche in ihrem im
                              									J. 1885 erbauten Ofen Spiegeleisen aus Franklinit-Rückständen darstellte, um daraus
                              									schmiedbares Eisen zu erzeugen; da aber beim Puddeln zu viel Abgang entstand, so
                              									entschloſs man sich, das Roheisen zu verkaufen; letzteres verschaffte sich dann
                              									allmählichen Eingang durch seinen hohen Mangangehalt.
                           Im J. 1884 wurde ein neuer Ofen A
                              										(Textfig. 1 und 2)
                              									erbaut, welcher als der beste gegenüber allen bisherigen zu betrachten ist. Die
                              									gegenwärtige Anlage besteht aus zwei Oefen, dem Ofen A,
                              										10m,69 hoch auf 2m,44 Kohlensack-weite, sowie dem Ofen B (Textfig. 3 und 4),
                              										10m,48 hoch auf 2m,44 Kohlensackweite. Der Wind wird für jeden Ofen in einem 21 rohrigen
                              										Cowper'schen Ofen erhitzt, welcher mit besonderen
                              									Thüren für die Reinigung versehen ist; beim Ofen B
                              									stehen zwei alte Wasseralfinger-Apparate zum Ersatz. Die drei vorhandenen
                              									Gebläsemaschinen sind für den jetzigen Betrieb unzureichend und wird von der
                              									Dickson-Maschinenbau-Gesellschaft eine Maschine mit einem Dampfcylinder von 710mm, einem Windcylinder von 1m,524 Durchmesser und einem Hube von 910mm mit 50 Umdrehungen gebaut. Die Kessel sind
                              									ausreichend für die Oefen und werden mit deren Dampf auch die Gebläse für die
                              									Zinköfen, sowie die Erwärmung der Gieſsereitrockenöfen betrieben.
                           Die verwendeten Erze sind ein Gemenge von Willemit, Franklinit,
                              									Zinkit und Calcit von Sterling und Franklin, Sussex County (New-Jersey). Die
                              									gattirten Erze werden je nach Bedarf mit Kalkstein gemengt und in Röstöfen oxydirt,
                              									in denen das Zink verflüchtigt wird, um gesammelt und als Oxyd verkauft zu werden.
                              									Das Erz wird in den Röstöfen mit einer groſsen Menge von Anthracitförderkohle und
                              									Kohlenstaub der Haldenplätze gemengt, welche sehr hohen Aschengehalt haben, wie
                              									folgende Analyse zeigt:
                           
                              
                                 Feuchtigkeit
                                   4,08 Proc.
                                 
                              
                                 Flüchtige Stoffe
                                   6,03
                                 
                              
                                 Fester Kohlenstoff
                                 66,64
                                 
                              
                                 Asche
                                 23,25
                                 
                              
                           Die Kohlenasche verbleibt natürlich in den Rückständen, welche sie
                              									rauher macht und mit Kieselerde und Thonerde verunreinigt.
                           Die gesinterten Rückstände kommen aus den Röstöfen theils in
                              									flachen Kuchen, 5cm stark und 10 bis 25cm im Durchmesser, theils in Brocken von
                              									Pulverform bis zu 5cm Korngröſse. Ehe sie zum
                              									Hochofen gelangen, werden sie gesiebt und der Siebdurchfall weggeworfen. Das grobe
                              									Röstgut hat folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 
                                 I
                                 II
                                 III
                                 
                              
                                 SiO2
                                 19,97
                                 23,47
                                 21,29
                                 
                              
                                 Fe2O3
                                 33,21
                                 33,84
                                 31,06
                                 
                              
                                 Al2O3
                                   2,25
                                   8,24
                                   5,98
                                 
                              
                                 MnO
                                 17,83
                                 15,66
                                 21,03
                                 
                              
                                 ZnO
                                 10,74
                                   4,98
                                   7,84
                                 
                              
                                 CaO
                                 11,96
                                 11,04
                                   7,60
                                 
                              
                                 MgO
                                   2,30
                                   1,84
                                   4,01
                                 
                              
                                 P
                                     0,037
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Fe
                                 23,25
                                 23,69
                                 21,74
                                 
                              
                                 Mn
                                 13,82
                                 12,13
                                  16,29.
                                 
                              
                           Das Röstgut ist mithin ein mageres und kieseliges Erz, enthält
                              									jedoch genug Kalk, Magnesia und Thonerde als Fluſsmittel für die Kieselsäure. Die
                              									Thonerde ist kein erwünschter Bestandtheil; ebenso gehört das Zink (6 Proc.) zu den
                              									schädlichen Begleitern. Bei regelmäſsigem Ofengange wird es gänzlich ausgetrieben;
                              									ein Theil desselben setzt sich in der Gicht als ein harter dichter Ring an, ein
                              									anderer wird in den Gaskanälen, Condensatoren, Oefen und Kesselzügen als loses
                              									Pulver gesammelt und ein groſser Theil geht in die Luft.
                           Geht der Ofen nicht gut, besonders wenn er auf längere Zeit
                              									geschlossen werden muſs, dann wird das Zink bis nahe vor die Düsen mitgeführt und
                              									verdichtet sich in der Beschickung zu einer teigigen unschmelzbaren Masse, welche
                              									öfters das Entleeren des Ofens erforderlich macht; bei solcher Gelegenheit fand man
                              									in Höhe der Düsen Kokes, welche völlig mit Zink durchsetzt waren. Auſserdem
                              									durchdringt das Zink das Gemäuer auf 15 bis 20cm
                              									Tiefe und macht es mürbe. Die Ziegel im oberen Theile des Ofens B enthielten nach einer 15 monatlichen Betriebsdauer
                              									1,14 Proc. Zinkoxyd und 0,055 Proc. Manganoxyd und waren auf 20cm vom inneren Rande aus blau gefärbt.
                           Die verwendete Kohle ist Lehigh-Nuſskohle; sie hat gewöhnlich
                              									einen Aschengehalt von 11 bis 12,25 Proc.
                           Als Kalkzuschlag wurden früher Austernschalen und etwas irischer
                              									Kalk verwendet, später ein dolomitischer Mergel von Sing-Sing, New-York; gegenwärtig
                              									dient ein Dolomit aus der Nachbarschaft von High Bridge (New-Jersey) und nur
                              									gelegentlich der Stein von Sing-Sing als Zuschlag; letzterer wird ausschlieſslich
                              									bei den Röstöfen verwendet.
                           Die ersten Hochöfen waren klein, wurden langsam niedergeschmolzen
                              									und waren beständigen Störungen unterworfen, indem sie entweder ausbrachen, oder
                              									erkalteten. Es war nichts Ungewöhnliches, daſs man 2 oder 3 Tage, ohne Eisen zu
                              									bekommen, schmolz. Der Brennstoffverbrauch betrug bis 3t,25 auf 1t Eisen, wovon 3 bis 6t täglich gemacht wurden. Der Wind wurde auf ungefähr 189° erhitzt und
                              									hatte 0at,3 Pressung. Die älteren Oefen arbeiteten
                              									mit offener Gicht, waren klein und von schlechten Maſsverhältnissen, erforderten
                              									viel Arbeit und Brennstoff, um eine geringe Menge von Spiegeleisen niedriger Güte zu
                              									erzeugen. Die durchschnittliche Dauer einer Zustellung betrug 15 Monate.
                           Die neuen Oefen mit geschlossener Gicht sind gröſser als die alten
                              									und arbeiten vortheilhafter. Der im Oktober 1883 zugestellte Hochofen B (Fig. 3) ist 9m,14 bis zum Scheitel des Chamottefutters hoch bei
                              										1m,82 Durchmesser an der Gicht, 2m,44 an der East, 1m,52 zwischen den Düsen und 1m,35 auf
                              									dem Herdboden. Die Glocke hat 1m,0 im Durchmesser.
                              									Der Ofen besitzt 5 Düsen von 70mm und eine Düse
                              									über dem Abstichloche von 50mm Durchmesser und ist
                              									mit wassergekühlten Platten an den Düsen, Abstichloch und Schlackentrift und einer
                              									Form von Schmiedeisen versehen, welche durch Wasserröhren von den Düsen bis zum
                              									Mantel gekühlt wird. Unter den Düsen liegt abermals eine wassergekühlte Form. Die
                              									Wände von den Düsen ab bis zur Gicht sind nur 35cm
                              									dick. Die erste Betriebsdauer war 453 Tage. In dieser Zeit war der Ofen 6 Tage 15¾
                              									Stunden der Reinigung wegen geschlossen. Die durchschnittliche Eisenerzeugung war
                              									täglich 8460k, im Durchschnitte mit 20,74 Proc.
                              									Mangan. 0,05 Procent des Eisens war Brucheisen, 0,66 Proc. war 10 bis 12 procentiges
                              									Spiegeleisen, 9,46 Proc. waren 17 bis 19 procentiges Spiegeleisen und 89,83 Proc. 20
                              									procentiges Spiegeleisen. Die verbrauchte Kohle war 0t,04 Dampferkohle und 2t,637 Kleinkohle
                              									auf 1t Eisen. Die gewöhnliche Gicht hatte 450k Kohle, 550k
                              									Erz und 130k Kalkstein.
                           Der Zinkgehalt des Erzes macht eine besondere Construction der
                              									Gicht und die Anlage von Staubfängern nothwendig und verursacht Zeitverluste durch
                              									das Reinigen derselben sowie der Oefen und Kesselzüge. Im offenen Ofen wird das Zink
                              									selten hart an den Wänden; in den gröſseren geschlossenen Oefen ist es härter als
                              									Stein und fast so schwer wie Eisen. Man erhält in den neuen Oefen nicht so viel
                              									Zinkrauch auf 1t Eisen, aber er ist viel reicher
                              									an Zink. Der Rauch ist von wechselndem Gehalte in den verschiedenen Theilen der
                              									Kanäle und Staubkammern; am reichsten ist er an den Brennern der Winderhitzungsöfen,
                              									wo er oft als metallisches Zink mit 83 Proc. Zinkgehalt herabschmilzt. Der Zinkrauch
                              									wird auf Rohzink verarbeitet und liefert ein Metall von groſser Reinheit, völlig
                              									frei von Arsen, Antimon sowie Blei und nur mit wenigen Hundertsteln Procent
                              									Eisen.
                           Die zur Zeit gebräuchlichen Staubfänger bestehen aus einem
                              									niedrigen guſseisernen Kasten, 1m,22 Quadrat und
                              										0m,01 innen hoch, mit einer Reinigungsthür
                              									versehen und sind durch 5 Rohre aus Eisenblech von 33cm Durchmesser mit einem zweiten, nur 61cm hohen Kasten verbunden, auf dessen oberer Seite vier quadratische
                              									Reinigungsthüren angebracht sind. Die Thüren sind so aufgehängt, daſs sie, wenn sie
                              									durch Gasdruck auffliegen, von selbst wieder zufallen. Je zwei Staubfänger gehören
                              									zu einem Ofen. Auſserdem ist mit dem Ofen A ein
                              									rechteckiger eiserner Thurm verbunden von 9m,75
                              									Höhe, 1m,21 auf 1m,83 im Querschnitt, mit geneigten Blechen versehen, welche fast durch die
                              									ganze Breite reichen und mit Explosionsthüren an jedem Bleche. Man muſs bei diesen
                              									Staubfängern reichlich Explosionsthüren vorsehen und sie derart anbringen, daſs
                              									keine gröſsere Gasmenge in gerader Richtung auf einmal explodiren kann.
                           Die gewöhnliche Schlacke nähert sich einem Singulosilicat; eine
                              									genaue Bestimmung der passendsten Zusammensetzung ist schwer zu treffen. Die
                              									Annahme, daſs, je mehr Kalk und Magnesia sie enthält, desto weniger Mangan darin
                              									sei, trifft bei geringem Thonerdegehalte zu. Man hat zur Darstellung einer Schlacke
                              									gerathen, in welcher der Sauerstoff der Basen, mit Ausschluſs von MnO, demjenigen
                              									der Kieselsäure gleich kommt oder denselben übertrifft; dies geht an, wenn der
                              									Thonerdegehalt gering gehalten werden kann, sonst ist es vorzuziehen, weniger Kalk
                              									zu haben. Leider enthält die Schlacke gewöhnlich so viel Thonerde, daſs man sie
                              									nicht gut so basisch, wie es wünschenswerth, machen kann. Gute Schlacken haben eine
                              									flache oder erhabene Oberfläche, sind von grüner oder brauner Farbe, sind heiſs sehr
                              									flüssig und im kalten Zustande brüchig. Arme Schlacken haben eine flache oder
                              									concave Oberfläche, sind
                              									dunkelgrün, zeigen dunkle Streifen und sind erkaltet gewöhnlich dicht und von
                              									glasigem Bruche.
                           Die Oefen gehen am besten, wenn sie auf ihre volle
                              									Leistungsfähigkeit betrieben werden, mit der schwersten Beschickung, welche die
                              									Zusammensetzung des Röstgutes gestattet.
                           Beim Spiegeleisen unterscheidet man 5 Sorten: Brucheisen, d. i.
                              									alles Eisen, welches weniger als 10 Proc. Mangan enthält; dann 10 bis 12, 13 bis 16,
                              									17 bis 19 bezieh. 20 und mehr Proc. Mangan enthaltendes Product. Um sich einer
                              									genauen Sortirung zu versichern, ist es nothwendig, jeden Abstich analysiren zu
                              									lassen. Der Mangangehalt der Eisensorten hat allmählich zugenommen, so daſs sie
                              									jetzt meistens über 20 Proc. Mangan enthalten:
                           
                              
                                 Eisen
                                 93,364
                                 83,250
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Mangan
                                   3,204
                                 11,596
                                 19,760
                                 21,98
                                 
                              
                                 Phosphor
                                 –
                                   0,196
                                   0,086
                                     0,068
                                 
                              
                                 Silicium
                                  0,640
                                   0,367
                                   0,660
                                   0,88
                                 
                              
                                 Zink
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Kohlenstoff
                                  2,250
                                   4,362
                                 –
                                 –
                                 
                              
                           An diesen Bericht knüpft Kosmann in
                              									der Berg- und Hüttenmännischen Zeitung, 1886 S. 505
                              									einige Betrachtungen über Oberschlesien, wo die Aufstapelung groſser Halden von den
                              										Rückständen der Zinkdestillation schon in den 50 er
                              									Jahren zu Versuchen geleitet hat, dieselben zu verschmelzen. Leider sind die
                              									damaligen Schmelzversuche so miſslich ausgefallen, daſs sie, wie es den Anschein
                              									hat, ein für alle Mal von einer Wiederaufnahme derselben abgeschreckt haben. Und
                              									doch müſste den oberschlesischen Hüttenleuten die Verschmelzung dieser Rückstände um
                              									so eher geläufig werden, als auf den dortigen Hochöfen rohe Eisenerze verschmolzen
                              									werden, deren Zinkgehalt viel höher ist als derjenige in den abgerösteten
                              									Franklinitrückständen, und in eben dem Maſse die Schwierigkeiten, mit welchen die
                              									Entwickelung und das Auffangen der Zinkdämpfe verbunden sind, mit aller durch die
                              									Erfahrung gewordenen Sicherheit ihre Bekämpfung finden. Auf der anderen Seite sind
                              									die Rückstände von der Zinkdestillation bei weitem nicht so Zink haltig wie die
                              									Franklinitrückstände und ist daher nicht abzusehen, weshalb die Verschmelzung
                              									derselben im Hochofen nicht mit demselben Erfolge gelingen sollte wie in
                              									Amerika.
                           Daſs der Eisengehalt der zur Verhüttung gelangenden Zinkerze ein
                              									ganz bedeutender ist, ergibt sich schon daraus, daſs bisweilen auf der Sohle der
                              									Muffeln sich geschmolzenes Roheisen vorfindet, und auch der Mangangehalt kann nicht
                              									unbedeutend sein, da überall Anzeichen vorhanden sind, daſs, namentlich bei den
                              									Lagern des weiſsen Galmei, neben dem Zinkcarbonat auch Mangansuperoxyd (Polianit,
                              									Pyrolusit und Manganocker) zur Abscheidung und zur Ablagerung gekommen sind. Die zur
                              									Zeit vorhandenen Rückstandshalden werden sich allerdings zu solcher Verschmelzung
                              									schwerlich eignen: sie sind mit den Räumaschen der Feuerungen, mit den Brocken
                              									zerstörter Muffeln und Thonvorlagen, mit den Kalkschlämmen von der
                              									Röstgasentsäuerung oder durch unmittelbares Hineinpumpen der Kalkmilch aus dem
                              									Entsäuerungsverfahren verunreinigt; aber die laufende Zinkproduction erübrigt
                              									tagtäglich derartige Mengen von Muffelrückständen, daſs dieselben auf etwa 25
                              									Procent der zur Zeit in die Hochöfen gelangenden metallischen Schmelzmaterialien
                              									veranschlagt werden können.
                           In der Revue universelle, 1886 Bd. 19 S. 332 bringt J. Wolters beachtenswerthe Angaben über den Einfluſs eines Walz-Schlackenzusatzes im Hochofenmöller
                              									auf die Reinheit des daraus erzeugten Roheisens.Vgl. auch Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und
                                       												Hüttenwesen, 1886 S. 685.
                           Unter Walzschlacke wird ein Gemisch von 50 Proc.
                              									Puddelofenschlacke Und 50 Proc. Schweiſsofenschlacke verstanden. Das zu verwendende
                              									Erz ist Minette und oolithisches Erz von Luxemburg. Ein Zusatz an Schlacke im Völler
                              									von 25 bis 30 Proc. darf nicht überstiegen werden, da sonst der Gehalt an Schwefel und Phosphor im
                              									Roheisen zu sehr zunimmt. Eine Anzahl Analysen gibt Aufschluſs über die
                              									Phosphorzunahme bei verschiedenen Beschickungen. Aus denselben geht hervor, daſs,
                              									wenn alle anderen Erzeugungsumstände die gleichen bleiben, das Roheisen um so mehr
                              									Schwefel und Phosphor aufnimmt, einer je reicheren Möllerung an Schlacke es
                              									entstammt. Nichts desto weniger steigt oft die Zunahme des Schwefel- und
                              									Phosphorgehaltes im Roheisen langsamer, als der Zunahme von Schlacke im Möller
                              									entsprechen würde; man erzeugt mit einer Möllerung von 40 Minette und 60 Schlacke
                              									ein Roheisen von 0,05 Proc. Silicium, 0,77 Proc. Schwefel, 3,23 Proc. Phosphor.
                           Hat man nur die Walzarbeit vor Augen, so kann man einen ziemlichen
                              									Phosphorgehalt zulassen, wenn sonst auf die Güte wenig Rücksicht genommen wird. Was
                              									den Schwefelgehalt betrifft, so werden dadurch beim Walzen Risse erzeugt, sobald
                              									derselbe zu hoch ist. Aus diesen Gründen wird der Zusatz von Schlacke im Möller eine
                              									gewisse Grenze nicht überschreiten dürfen. Setzt man diesen Schlackenzusatz im
                              									Möller mit 25 bis 30 Proc. fest und strebt man ferner einen kalten Hochofengang an,
                              									so kann man ein Roheisen folgender Zusammensetzung erhalten: 0,20 bis 0,30 Proc.
                              									Silicium, 0,60 bis 0,70 Proc. Schwefel, 2,00 bis 2,50 Proc. Phosphor.
                           Der Schwefel- und Phosphorgehalt der Puddel- und
                              									Schweiſsofenschlacken wechselt auf den verschiedenen belgischen Werken sehr:
                           
                              
                                 
                                 Puddelofenschlacke
                                 Schweiſsofenschlacke
                                 
                              
                                 Si
                                 8,64 
                                 bis
                                 14,20 Proc.
                                 20,20
                                 bis
                                 27,80 Proc.
                                 
                              
                                 S
                                 0,10
                                 „
                                   0,62
                                   0,09
                                 „
                                   0,93
                                 
                              
                                 P
                                 3,15
                                 „
                                   8,07
                                   1,00
                                 „
                                   2,87
                                 
                              
                           Die an Phosphor und Schwefel reichsten Schlacken
                              									stammen von der Trägerfabrikation.
                           In Folgendem sind die (bereits S. 188 d. Bd. angeführten) Analysen
                              									einiger Roh-, Halb- und Fertigproducte (Träger) wiedergegeben:
                           
                              
                                 
                                 
                                 Roheisen
                                 Luppeneisen
                                 Fertigproduct
                                 
                              
                                 Nr. 1:
                                 Si
                                 0,21 Proc.
                                 0,20 Proc.
                                 0,17 Proc.
                                 
                              
                                 
                                 S
                                 0,82
                                 0,58
                                 0,07
                                 
                              
                                 
                                 P
                                 1,79
                                 0,97
                                 0,78
                                 
                              
                                 Nr. 2:
                                 Si
                                   ?
                                 0,08
                                 Spur
                                 
                              
                                 
                                 S
                                 0,53
                                 0,10
                                 0,07
                                 
                              
                                 
                                 P
                                 2,40
                                 1,10
                                 0,36
                                 
                              
                                 Nr. 3:
                                 Si
                                 0,35
                                   ?
                                 0,14
                                 
                              
                                 
                                 S
                                 0,53
                                 0,04
                                 0,02
                                 
                              
                                 
                                 P
                                 2,04
                                 0,34
                                 0,31
                                 
                              
                           Wie ersichtlich, ist die Ausscheidung von Silicium
                              									gering; die Roheisensorten selbst enthielten aber auch nur geringe Mengen. Die
                              									Ausscheidung des Phosphors und Schwefels erreichte 77 bis 92 Procent der im Roheisen
                              									enthalten gewesenen Mengen.
                           Manche sind der Ansicht, daſs bei einer Möllerung von 60 bis 65
                              									Proc. Erzen und 35 bis 40 Proc. Schlacke ein zur Trägerfabrikation vorzügliches
                              									Roheisen erhalten werden könne, wenn auf eine Singulosilicatschlacke hingearbeitet
                              									werde. Andere hingegen meinen, daſs in diesem Falle immer schlechtes, bei späterer
                              									Verarbeitung viel Abfall gebendes Roheisen entsteht.
                           Setzt man z.B. 40 Proc. Schlacke dem Möller zu und nimmt man
                              									Rücksicht auf Brennstoffersparniſs, so wird die an Kalk verhältniſsmäſsig reiche
                              									Schlacke ein wenig Kohlenstoff und Silicium (bis 0,1 Proc.) enthaltendes Roheisen
                              									ergeben, der Schwefelgehalt wird trotz der groſsen Kalkmenge der Schlacke hoch sein,
                              									der Phosphorgehalt jedoch niedrig, weil bei sehr kaltem Gange die Hochofenschlacke
                              									Theile dieses Metalloides aufnimmt. Der geringe Kohlenstoffgehalt wird beim
                              									Verpuddeln veranlassen, daſs die Ausscheidung der fremden Stoffe von sehr kurzer
                              									Dauer sein wird. Andererseits wird der geringe Kohlenstoffgehalt wenig Wärme
                              									erzeugen können, desgleichen das Silicium, welches auch in geringen Mengen vorhanden
                              									ist; man kann sogar annehmen, daſs man Hauptmengen dieser Körper im Luppeneisen
                              									wiederfinden wird, so daſs durch Verbrennung der im Roheisen enthaltenen fremden
                              									Bestandtheile gar keine Wärme erzeugt werden wird. Auch wenn das Roheisen viel Phosphor enthält,
                              									wird dieser doch nicht durch seine Verbrennung die in Folge des geringen
                              									Kohlenstoff- und Siliciumgehaltes mangelnde Wärme ersetzen können. Der Puddler kennt
                              									diese Roheisensorte als wenig Schlacke gebende. Man erhält auf diese Art statt einer
                              									heiſsen, weiſsglühenden, mit gut schweiſsbarer Schlacke vermengten Luppe eine
                              									Eisenmasse, der die Hitze mangelt und welche kalte Schlacke enthält, d.h. Schlacke,
                              									die zu basisch ist und in Folge dessen bald fest wird. Unter dem Hammer läſst sich
                              									die Masse schwer schweiſsen und die Schlacke schwierig entfernen, der Abfall wird
                              									groſs, im Bruche läſst das Luppeneisen schwarze Theilchen erkennen und wird es wenig
                              									Schwierigkeiten machen, Schlackentheile, welche weder Hammer noch Walzwerk entfernen
                              									können, wahrzunehmen. Das Metall ist somit trocken, kurz, brüchig und schlecht
                              									schmiedbar. Während der Vollendungsarbeit wird das Luppeneisen ebenfalls schlecht
                              									schweiſsen, die Schlacke den verlangten Fluſs, um aus dem Packet austreten zu
                              									können, nicht besitzen und das Endproduct reiſsen, so daſs viel Ausschuſs und lange
                              									Enden die Folge sein werden.
                           Ist der Hochofengang weniger kalt, so steigt der Brennstoffaufwand
                              									und hiermit der Gehalt von Kohlenstoff und Silicium im Roheisen, während der
                              									Schwefelgehalt sinkt. Was den Phosphorgehalt des Roheisens anbelangt, so wird
                              									derselbe nicht selten auf 3 Proc. und darüber steigen. Die Puddel-, Hammer- und
                              									Walzarbeit geht besser von statten als im vorigen Falle, der Abbrand wird geringer
                              									werden, derjenige im Schweiſsofen zunehmen.
                           Aus diesen beiden Fällen ist zu ersehen, daſs durch höheren
                              									Schlackenzusatz die Herstellung eines wohlfeileren Productes insofern theuer erkauft
                              									wird, als die Uebelstände bei den späteren Arbeiten sehr vertheuernd auf das
                              									Endproduct wirken werden; deshalb sei wiederholt, daſs die Grenze des
                              									Schlackenzusatzes im Möller 25 bis 30 Proc. nicht übersteigen darf.
                           Einem Berichte von T. Egleston (übersetzt von Ed. Sauvage in den Annales des
                                 										Mines, 1886 Bd. 9 S. 313) sind folgende Mittheilungen über die Inbetriebsetzung von Anthracit-Hochöfen in den
                              									Vereinigten Staaten Nordamerikas entnommen: Man läſst gewöhnlich den neu
                              									zugestellten Ofen bei offenem Gestelle einige Wochen durch Luftzug trocknen; dann
                              									schlägt man bei offenem Gestelle im Vorherd einen ungefähr 1qm groſsen Rost, überdeckt diesen mittels eines
                              									Gewölbes und bringt vor letzteren eine Scheidewand dergestalt an, daſs der Zug unter
                              									der Scheidewand durch in den Ofenschacht führt. Bei geschlossener Brust muſs man
                              									äuſserhalb des Gestelles eine Feuerung anlegen. In beiden Fällen schlieſst man alle
                              									übrigen Oeffnungen im Gestelle und unterhält dann auf dem Roste so lange ein
                              									Kohlenfeuer, bis sich keine Feuchtigkeitsniederschläge an den kälteren Ofentheilen
                              									mehr zeigen. Die Dauer dieser Trocknung schwankt je nach Umständen 6 bis 60 Tage.
                              									Unterdessen bringt man die Formen ein, untersucht, ob die Wasserkühlung derselben
                              									und des Gestelles richtig arbeitet und setzt zuletzt, nachdem man sich auch von dem
                              									guten Gange der Gebläsemaschine überzeugt hat, auch die Düsen ein. Dann bedeckt man
                              									die Ofensohle 15cm mit Holzasche, Holzkohlen- oder
                              									Anthracitklein, damit sich die später erzeugten flüssigen Schlacken nicht auf der
                              									Sohle festbrennen. Hierauf setzt man zwei Schichten Scheitholz von 1m,20 bis 1m,35
                              									Länge und bedeckt dieses mit trockenem Reisig und Hobelspänen. Man hat gefunden,
                              									daſs diese Holzmengen gerade genügen, um einen regelmäſsigen Niedergang der darauf
                              									folgenden Gichten zu erzielen und ohne Schwierigkeiten zu erhalten. Hierauf öffnet
                              									man die Gicht, welche bis hierher zum Theile mit Blechen bedeckt war, und ordnet einen
                              									Tonnenaufzug an, um 10 bis 20t, selbst bis 30t Anthracit einzufüllen. Derselbe darf nicht
                              									gelagert haben, da sich sonst Schwierigkeiten bei der gleichmäſsigen Entzündung und
                              									Verbrennung ergeben: zu demselben Zwecke muſs auch die Kohle gleichmäſsig über das
                              									Holz ausgebreitet werden und darf dieselbe Stücke von 15cm Gröſse nicht übersteigen. Auf die Kohle kommen ⅝ ihres Gewichtes
                              									faustgroſser Hochofenschlacken, welche bei der Herstellung von grauem Roheisen
                              									fallen und sehr basisch sein müssen, um die saure Brennmaterialasche zu
                              									verschlacken.
                           Auf die Schlacke folgen Gichten von Kohle, Schlacke, Kalk und Erz im Verhältnisse von
                              									4 : 2 : 1 : 2 für die einzelnen Bestandtheile, jede Einheit zu 203k angenommen. Auf 4 bis 5 Gichten setzt man solche
                              									mit immer wachsendem Erz- und Kalkgehalt, bis gewöhnliche Gichten, wie sie im
                              									laufenden Betriebe vorkommen, erreicht sind, mit z.B. 2 Th. Anthracit, 1 Th. Kalk, 2
                              									Th. Erz. Die Gichten müssen genau wagerecht liegen und dürfen auch zwischen den
                              									einzelnen Kohle-, Zuschlag- und Erzstücken keine kleineren Stückchen liegen, um den
                              									Zug nicht zu stören. Die Füllung des Hochofens dauert je nach der Gröſse 4 bis 6
                              									Tage. Man muſs dann die Füllung sofort anzünden, weil sonst dieselbe sackt und die
                              									Zwischenräume sich versetzen.
                           Die Entzündung der Holzschichten geschieht durch in den Vorherd gelegte brennende
                              									Hobelspäne, oder mittels durch die Düsen in das Innere des Ofens eingeführter
                              									glühender Eisenstangen. Dabei müssen alle Düsen offen sein, da sonst der Zug
                              									ungleichförmig wirkt und auch die Verbrennung ungleichförmig stattfindet. Erscheinen
                              									am Schlackenloche nach 6 bis 10 Stunden brennende Holzkohlen, so schlieſst man den
                              									Vorherd fest mit Kohlenklein, welches man mit Erde und schweren Eisenplatten
                              									überdeckt. Es findet dann ein lebhafter, bei richtiger Füllung gleichmäſsiger Zug
                              									durch alle Düsen statt. 16 bis 20 Stunden nach dem Anzünden erscheinen brennende
                              									Kohlen vor den Düsen, worauf man letztere sofort verschlieſst. Sind alle Düsen
                              									gleichmäſsig hell, so öffnet man sie während einer Stunde und läſst dann schwach
                              									gepreſsten Wind in den Ofen treten. Vorher muſs man natürlich die Kessel heizen und
                              									die Winderhitzer durch Kohlenfeuer anwärmen. Beim Anlassen des Windes müssen die
                              									Gichtgase brennbar sein, um die Heizung der Winderhitzer zu übernehmen. Unterdessen
                              									begichtet man den Ofen in gewöhnlicher Weise und läſst die Schlacke ab, wenn sie
                              									fast die Düsen erreicht. Endlich erscheint das Eisen am Abstichloche; dasselbe
                              									erreicht die regelrechte Menge nach 2 bis 5 Wochen. Verfährt man in der
                              									vorbeschriebenen Weise, so soll, nach zahlreichen Beispielen zu urtheilen, ein
                              									Miſserfolg fast ausgeschlossen sein.
                           In Stahl und Eisen, 1887 * S. 303 ist
                              									von J. H. C. Steffen in Luxemburg der Entwurf einer
                              									neuen beachtenswerthen Hochofenanlage mitgetheilt. Der
                              									Hochofen ist auf 115 bis 120t Tagesleistung
                              									berechnet, hat etwa 390cbm Rauminhalt bei 21m Nutzhöhe und 70 bis 75° Rastwinkel. Als
                              									Eigenthümlichkeiten sind zu erwähnen, daſs Herd und Gestell nach oben
                                 										sich erweitern und nach der Sohle in kreisrundem Einschnitte zulaufend
                              									gebaut sind; der Querschnitt hat Kleeblattform.
                              									Daselbst * S. 310 veröffentlicht Prof. A. Ledebur eine
                              									Studie über die Entwickelung der inneren Form der
                                 										Eisenhochöfen.
                           Carl Pieper in Berlin (* D. R. P. Nr. 37101 vom 10.
                                 									Februar 1886) bringt einen eigenthümlichen Winderhitzer
                              									in Vorschlag, welcher nach Fig. 10 bis 12 Taf. 14
                              									einem Rippenheizkörper ähnelt, durch den die
                              									Hochofengase hindurchstreichen, während der Wind die Heizkörper umspült; letztere
                              									sind nach dem Entwürfe in 3 Gruppen unterhalb eines Kanales b angeordnet, mit welchem sie durch Stutzen d
                              									in Verbindung stehen. Jede Gruppe wird aus 14 Heizkörpern c gebildet, deren Inneres oben mit den Stutzen d und unten mit den Ringkasten f in
                              									Verbindung steht. Die Hochofengase treten bei a in den
                              									Apparat ein, verbreiten sich im Raume b und ziehen dann
                              									durch die Stutzen d in die einzelnen Heizkörper, um von
                              									hier durch den Ringkanal f und das seitliche
                              									Austrittsrohr f1 den
                              									Apparat zu verlassen. Der Wind dagegen tritt durch die Kanäle g in den die Heizkörper enthaltenden Raum und verläſst
                              									denselben, nachdem er sich an den Heizkörpern vorgewärmt hat, bei i. Die Heizkörper besitzen Rippen, welche nicht
                              									senkrecht zu den Flächen der ersteren stehen, sondern nach der Richtung der
                              									Windströmung geneigt sind, um eine bessere Aufnahme der Wärme zu erzielen. Fig. 12 laſst
                              									erkennen, wie die Heizkörper zu einander angeordnet sind.
                           In dem deutschen Patente * Nr. 33417 vom 3. April 1885, 2. Zusatz zu * D. R. P. Nr.
                              									31116 vom 17. August 1884 (vgl. 1885 257 * 236 und 1886
                              										259 363) gibt Fritz W.
                                 										Lürmann in Osnabrück fernere Anordnungen für Lufterhitzer an, um die Verbrennungsluft auf noch höhere Temperatur, als
                              									dies durch die früheren Einrichtungen möglich war, zu bringen und um die Luft in noch dünneren
                                 										Schichten mit dem Gas zusammentreten zu
                              									lassen. Es soll dies dadurch erreicht werden, daſs man die Wandungen des
                              									Feuerungsraumes aus metallenen Doppelwänden herstellt, durch welche die
                              									Verbrennungsluft behufs Vorwärmung strömt, um durch möglichst dünne, durch
                              									Metallwände gebildete Schlitze mit den ebenfalls sehr dünn gehaltenen Gasströmen
                              									zusammenzutreten.
                           In der Zeitschrift deutscher Ingenieure, 1885 S. 652
                              									bespricht Lürmann die in D. p.
                                 										J. 1884 251 356 erwähnten Ionischen Winderhitzer mit Vorwärmung der Verbrennungsluft und der
                                 										Gase. Am Schlusse führt Verfasser diejenigen Fälle an, in welchen die
                              									Erhitzer angewendet werden können.
                           Heinrich Macco in Siegen (* D. R. P. Nr. 38285 vom 27.
                              									Februar 1886, Zusatz zu * Nr. 33329, vgl. 1886 259 * 362)
                              									hat seinen Winderhitzer dahin abgeändert, daſs der
                              									Füllraum mit Ausnahme der Eintritt- und der Austrittstelle für die Gase durch
                              									mehrere in der Stromrichtung der letzteren liegende Wände in einzelne von einander
                              									unabhängige Kammern geschieden wird, so daſs die Gase in mehreren besonderen Strömen
                              									den Füllraum durchziehen und denselben besser ausnutzen.
                           Um beim Verhütten Zink haltiger Erze den sich in den Winderhitzern ablagernden Gichtstaub zu entfernen,
                              									schlägt Carl Boehm in Laurahütte (* D. R. P. Nr. 33105
                                 									vom 3. April 1885) vor, den Gichtstaub durch besondere für diesen Fall zu öffnende
                              									Ventile abzublasen. Dabei werden die Gasventile und das Warmwindventil geschlossen,
                              									jedoch die Abblaseventile geöffnet. Läſst man dann den kalten Wind in voller Stärke
                              									durch den Apparat gehen, so soll derselbe den Gichtstaub von den Mauern lösen und
                              									durch die am Boden liegenden Abblaseöffnungen entfernen.
                           
                              Berichtigung: S. 220 d. Bd. Z. 3 v. u. lies „Toldl“ statt „Todt“.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
