| Titel: | Ch. de Montaud's Instrument zum Aufzeichnen der Stromstärke und der elektromotorischen Kraft bezieh. des Ladungszustandes von Accumulatoren. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 326 | 
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                        Ch. de Montaud's Instrument zum Aufzeichnen der
                           								Stromstärke und der elektromotorischen Kraft bezieh. des Ladungszustandes von
                           								Accumulatoren.
                        Mit Abbildung.
                        Montaud's Instrument zum Aufzeichnen der Stromstärke.
                        
                     
                        
                           Zum Messen der Ladung und Entladung von Accumulatoren hat Ch.
                                 										B. de Montaud in Paris nach Art des Fischgräten-Galvanometers Apparate
                              									hergestellt, welche Stromstärke, elektromotorische Kraft bezieh. Ladungszustand
                              									fortlaufend aufzeichnen. Nach den Annales
                                       										industrielles, 1887 Bd. 1 * S. 23 besteht das nachstehend abgebildete
                              									Voltmeter aus einer innerhalb eines Hufeisenmagnetes liegenden Rolle feinen Drahtes
                              									auf einem viereckigen Rahmen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 264, S. 326
                              
                           Durch die Rolle, deren Widerstand ungefähr 2000 Ohm beträgt,
                              									wird ein Zweig des zu messenden Stromes geführt und lenkt einen fisch grätenförmigen
                              									Stab von weichem Eisen ab, welcher innerhalb des Rahmens auf Schneiden gelagert ist.
                              									Auf der den Polen des Hufeisens zunächst liegenden Achse trägt dieser Stab eine
                              									kupferne Schnurscheibe und ein in die Kehle der Scheibe gelegter Seidenfaden
                              									überträgt die Drehung des Stabes auf die Achse eines Zeigers, der dieselbe unter
                              									starker Vergröſserung abzulesen gestattet. Im Ampèremeter dient als Stromleiter der
                              									kupferne Rahmen, welcher die Rolle des Voltmeters trägt, gegen dieselbe aber isolirt
                              									ist. So lange kein Strom das Instrument durchläuft, liegt der Stab wagerecht auf
                              									seiner Achse. Zu dieser bekannten Anordnung ist nun zunächst auf der Fischgräte ein
                              									Aluminiumstab mit Stellschraube angebracht worden, welcher an seinem Ende einen
                              									Zeichenstift trägt. Oben auf der Skala für den Zeiger ist ein zweiter Zeigerstab befestigt,
                              									welcher mit einer Stellschraube und mit einer Preisschraube versehen ist und mittels
                              									der letzteren über einem beliebigen Theilstriche der Skala angeschraubt werden kann;
                              									der Zeichenstift an seinem Ende hat auf dem Papiere die Nullinie zu ziehen. Eine auf
                              									3 Füſsen ruhende, mittels eines Excenters verstellbare Platte trägt ein Triebwerk
                              									und den das Papier mit 20mm in der Minute
                              									Geschwindigkeit fortbewegenden Cylinder, auf welchem oben ein Druckcylinder liegt
                              									und sich mittels eines Hebels leicht abheben läſst. Das Papier kommt von einer
                              									tiefer liegenden Rolle, oder ist um den Cylinder gespannt.
                           Um nun aber nicht bloſs ablesen zu können, was den Accumulatoren zugeführt und
                              									entnommen, sondern auch was von denselben thatsächlich aufgespeichert worden ist,
                              									hält man sich nach Crova und Garbes an die chemischen Vorgänge; de Montaud
                              									hängt dazu den in einen mit angesäuertem Wasser angefüllten Holzkasten eingehängten
                              									Accumulator an eine Wage und läſst von dem das Gegengewicht tragenden Wagebalken aus
                              									durch Hebel den Zeichenstift über dem Papierblatte verschieben, das auf eine durch
                              									ein Triebwerk regelmäſsig bewegte Walze gespannt ist. Da (nach A. d'Arsonval) eine Ampère-Stunde 3g,73 Schwefelsäure im Accumulator chemisch bindet,
                              									so läſst man den Zeichenstift sich bei Zu- oder Abnahme des Gewichtes um 3g,73 um je 1mm
                              									heben oder senken. (Vgl. 1885 257 332. 335.)