| Titel: | Neuere vielfache Bohrmaschinen. | 
| Autor: | Pregél | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 431 | 
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                        Neuere vielfache Bohrmaschinen.
                        Patentklasse 49. Mit Abbildungen auf Tafel 25.
                        Neuere vielfache Bohrmaschinen.
                        
                     
                        
                           Bohrmaschinen mit mehreren neben einander angeordneten Bohrspindeln haben im
                              									allgemeinen Maschinenbaue aus verschiedenen, theilweise wohlberechtigten Gründen
                              									wenig Anklang gefunden. Soll ein Vortheil in der Leistung oder im Preise der Arbeit
                              									damit erzielt werden, so muſs jedes Bohrzeug unbedingt vollständigen Selbstgang für
                              									den Vorschub des Bohrers besitzen und überdies jede Bohrvorrichtung für sich
                              									abstellbar sein, um ein unnöthiges Leerlaufen einzelner Bohrer zu vermeiden.
                           Die Bohrspindeln sind entweder an einem Querbalken verstellbar in einer Reihe, oder
                              									aber im Kreise an einem kreisförmigen Rahmen in festen Lagern um ein centrales
                              									Triebrad angeordnet. In beiden Fällen werden sämmtliche Bohrspindeln mit der
                              									gleichen Geschwindigkeit angetrieben, was eine Beschränkung der Wirksamkeit dieser
                              									Maschinen zur Folge hat. Eine weitere Beschränkung wird durch den gewöhnlich
                              									festgestellten Arbeitstisch und in der gegenseitigen Hinderung der verschieden
                              									gestalteten Werkstücke veranlaſst. Es ist daher natürlich, daſs die Zahl der
                              									selbstständigen Bohrzeuge einer solchen Maschine nach und nach vermindert wurde, so
                              									daſs schlieſslich selbst von drei Bohrwerkzeugen einer Maschine während des
                              									Betriebes derselben eines immer stillstand.
                           Da aber die Hauptkosten einer solchen vielfachen Bohrmaschine in den einzelnen
                              									Bohrwerkzeugen liegen, so ist es gewiſs berechtigt, daſs man es vorzog, die
                              									Bohrwerkzeuge an selbstständigen, einen freien Arbeitsraum gewährenden Gestellen
                              									anzubringen, wo sie den Anforderungen besser entsprechen. Will man aber vielfache
                              									Bohrmaschinen für die Bearbeitung einzelner Werkstücke einrichten, so stellen sich
                              									diesem Bestreben andere Schwierigkeiten entgegen, welche einestheils in der vorhin
                              									erwähnten Anordnung der reihen weisen Aufstellung der Bohrer, wodurch ein
                              									gleichzeitiges Bohren verschieden gelegener Löcher unmöglich wird, andererseits im
                              									Baue der Bohrvorrichtungen selbst und ihrer Antriebsmittel ihre Ursache haben, da in
                              									diesem Falle einem beliebigen Näherrücken der Bohrspindeln bald Grenzen gesteckt
                              									sind.
                           Ganz anders und zwar sehr vortheilhaft gestaltet sich die Leistung vielfacher
                              									Bohrmaschinen, wenn dieselben mit Sachkenntniſs, also zweckentsprechend und nur für
                              									besondere Arbeiten gebaut sind.Maschinen zum Bohren von Locomotivrahmenblechen u.s.w., an welchen jedes
                                    											Bohrwerkzeug beliebige Ortsverschiebung in der Ebene besitzt, können den
                                    											vielfachen Bohrmaschinen nicht zugezählt werden.(Vgl. Collier 1887 263 158.) Es
                              									erscheint daher angezeigt, einen Blick auf die Bestrebungen, welche in dieser
                              									Richtung gemacht worden sind, zu werfen und zugleich den Werth dieser Maschinen
                              									kritisch zu erörtern.
                           
                           Die Verwendbarkeit vielfacher Bohrmaschinen ist in erster Linie in der
                              									Gleichartigkeit einer groſsen Zahl von Werkstücken begründet, wie sie in der
                              									Massenherstellung von Eisenbahnfahrzeugen u. dgl. geboten wird. Ferner ist diese
                              									durch die Gleichmäſsigkeit der Bohrarbeit ermöglicht, indem durch dieselbe es erst
                              									zulässig wird, die Bauart der einzelnen Bohrwerkzeuge derart zu vereinfachen, daſs
                              									dadurch diese zusammengesetzte Maschine für den Bohrbetrieb brauchbar wird.
                              									Namentlich gilt dies für den Vorschub des Werkstückes gegen die Bohrer, wodurch eine
                              									Verstellung der einzelnen Bohrer in ihrer Achsrichtung überflüssig wird und dies
                              									sehr zur Vereinfachung des Ganzen beiträgt.
                           Gebrüder Craven in Manchester haben nach dem Engineer, 1884 Bd. 58 * S. 387 für die
                              									Wagenbau-Werkstätten der Great Western-Eisenbahn in
                              									England zwei vielfache Bohrmaschinen geliefert, von denen eine mit 38 stehenden
                              									Bohrspindeln zum Bohren sämmtlicher Niet- und Schraubenlöcher eines eisernen
                              									Bufferbalkens auf einmal und eine andere mit 43 wagerecht liegenden Bohrspindeln mit
                              									doppelten Bohrern für die Bearbeitung der Langbalken und Diagonalstreben der
                              									Rahmengestelle von Eisenbahnwagen dient, so daſs mit diesen Bohrmaschinen und den
                              									erforderlichen Kaltsägen, Wasserdruck-Niet- und Biegemaschinen in einer Woche zu 54
                              									Arbeitstunden beiläufig 50 Stück Rahmengestelle vollständig fertig gestellt werden
                              									können.
                           Die stehenden Bohrspindeln a (Fig. 9 bis 11 Taf. 25) der Bufferbalken-Bohrmaschine sind der Löcheranordnung des
                              									U-förmigen Bufferbalkens entsprechend vertheilt und zwischen zwei wagerechten
                              									parallelen Wänden b unveränderlich, aber drehbar
                              									gelagert. Diese Lagerplatten b sind an dem stehenden
                              									Rahmengestelle der Maschine angegossen. An jeder der 38 vorhandenen Bohrspindeln a ist ein als Triebkurbel wirkender Hebel c angesetzt, welcher mit einer für alle Hebel
                              									gemeinschaftlichen Triebplatte d mittels eines Zapfens
                              									verbunden ist. Diese Triebplatte d erhält durch zwei
                              									Kurbeln auf stehenden Wellen eine kreisende Schwingungsbewegung, wodurch alle
                              									Bohrspindeln in Drehung versetzt werden. Selbstverständlich müssen alle Kurbeln
                              									gleich groſsen Hub erhalten. Die Bohrspindeln machen 100 Umdrehungen in der Minute.
                              									Die beiden Triebkurbeln werden mittels Stirnräder und Winkelräder von einer
                              									wagerechten Welle e bethätigt, an deren einem freien
                              									Ende sich eine Fest- und Losscheibe befindet, so daſs mittels Riemenverschiebung
                              									durch einen Handhebel der Gang der Maschine abgestellt werden kann.
                           Mit ganz besonderer Sorgfalt ist der Bohrtisch ausgeführt, weil
                              									nicht nur der groſse Andruck, sondern auch die Erhaltung so vieler Bohrer zu
                              									auſsergewöhnlicher Vorsicht zwingt, soll ein guter Erfolg gesichert sein. Behufs
                              									Aufnahme des Kühlwassers ist der Bohrtisch/ (Fig. 9 und 10) trogförmig gebildet
                              									und auf zwei freitragenden Böcken g aufgeschraubt,
                              									welche an Führungen der Standsäulen des Rahmengestelles gleiten und durch zwei
                              									Tragschrauben mittels Schneckenräder in der Höhenstellung verschoben werden. Durch
                              									Stopfbüchsen des Tragbodens gehen vier stehende Tragstäbe, die auf zwei Böckchen
                              									fest aufstehen und welche so lang sind, daſs dieselben in der tiefsten Lage des
                              									Troges über dessen oberen Rand etwas vorragen, wodurch ein bequemes Auflegen des
                              									Werkstückes ermöglicht werden kann. Durch Heben des Troges wird das Werkstück gegen
                              									die Bohrer geführt und bildet der Trog die einzige Unterstützung desselben während
                              									der Bohrarbeit. Wird nach vollendeter Arbeit der Trog gesenkt, so halten die
                              									bezeichneten vier Tragstäbe das Werkstück über den oberen Trogrand, wodurch der
                              									gebohrte Bufferbalken ebenso leicht wieder abgenommen werden kann.
                           
                           Die eigentliche Schaltbewegung während des Bohrens wird von einer
                              									Riemenscheibe der oberen wagerechten Antriebswelle e
                              									der Maschine durch Vermittelung einer starken Räderübersetzung auf die
                              									Schneckenwelle abgeleitet und durch Hebelausrückung des ersten Getriebes
                              									abgestellt.
                           Während des Stillstandes der Bohrmaschine besorgt ein
                              									selbstständiger Riemenantrieb r, welcher unmittelbar
                              									von der Deckenwelle auf die Schneckenspindel wirkt, ein rasches Heben und Senken des
                              									Bohrtisches, wodurch die Zwischenarbeiten wesentlich beschleunigt werden. Zu diesem
                              									Zwecke ist auf der Schneckenwelle eine Festscheibe zwischen zwei Losscheiben
                              									gesteckt, über welche je ein offener und ein gekreuzter Riemen läuft.
                           Daſs sämmtliche Bohrer, ohne nachgeschliffen werden zu müssen, 4
                              									Tage lang zu arbeiten vermögen, ist nicht nur dem vorzüglichen Materiale, aus
                              									welchem sie bestehen, zuzuschreiben, sondern auch der Verhinderung jedweden todten
                              									Ganges der Bohrspindeln an ihren Halslagern und dem gleichmäſsigen sanften und
                              									stetigen Vorschübe des Tisches zu verdanken, wodurch ein übermäſsig groſser
                              									Arbeitsdruck vermieden wird.Bei F. Cochrane's vielfacher Bohrmaschine mit 80
                                    											stehenden Bohrspindeln (vgl. 1865 178 * 256),
                                    											welche beim Baue der eisernen Brücke bei
                                    											Hungerford über die Themse verwendet war, wurde der Bohrtisch mittels
                                    											Druckwasser gegen die Bohrer getrieben, wobei jede Bohrstelle mit einem
                                    											Drucke von 250k gepreſst
                                    									war.
                           Der Antrieb der zweiten Craven'schen
                              									Maschine (Fig.
                                 										14 und 15 Taf. 25) mit 43 wagerecht liegenden
                              									Bohrspindeln erfolgt von einer 5185mm langen
                              									Schraubenspindel aus, welche zur einen Hälfte ihrer Länge mit rechtem und zur
                              									anderen Hälfte mit linkem Gewinde versehen ist und die von zwei an ihren freien
                              									Enden aufgesteckten Riemenscheiben bethätigt wird. Um die Bohrer nach Erforderniſs
                              									möglichst nahe an einander zu bringen, sind auf die Bohrspindeln schmale
                              									Schneckenräder aufgesteckt, welche abwechselnd vor und hinter der Achsenebene der
                              									Triebschraube gestellt sind (vgl. Fig. 14), so daſs sie
                              									Winkelrädern gleichen. Hierdurch bieten diese Räder fast gar kein Hinderniſs für die
                              									Nahestellung der Bohrer, während durch das verschiedenartige Gewinde der
                              									Triebspindel der sonst auftretende achsiale Druck beinahe ganz aufgehoben wird. Weil
                              									aber jede Bohrspindel zwischen zwei festen Lagern läuft, welche in der
                              									Gesammtverbindung zwei parallele Gestellwände ergeben, die zusammen einen auf Böcken
                              									ruhenden Kasten bilden, so wird durch das gleichzeitige Bohren auf beiden
                              									Spindelseiten auch jeder Druck in den Lagerbunden der Bohrspindeln aufgehoben.
                              									Hiernach sind in dieser Maschine die schädlichen Reibungen schnell laufender Theile
                              									auf ein Geringes, und zwar durch die Verdoppelung der Leistung herabgemindert. Dem
                              									entsprechend sind an beiden Spindelenden Bohrer eingesetzt und es erfolgt der
                              									Vorschub zweier Werkstücke gleichzeitig auf beiden Seiten der Maschine.
                           Der zu bohrende Langträger wird auf entsprechend hohe Unterlagen
                              									einer verschiebbaren Tischplatte mittels Spannbügel festgestellt und der Tisch durch
                              									Kraftbetrieb gegen die Bohrer an- und durch Handbetrieb davon abgeschoben. Die
                              									Aufspanntische jeder Maschinenseite bewegen sich auf drei Führungsböcken, welche
                              									zugleich die Unterstützung der Bohrvorrichtung abgeben. In diesen liegen
                              									Schraubenspindeln, welche auf einer Maschinenseite Rechts- auf der anderen aber
                              									Linksgewinde besitzen. Hierdurch werden bei gleichzeitiger Drehung dieser
                              									Schraubenspindeln die beiden Aufspanntische gleichmäſsig gegen einander, also gegen
                              									die Bohrer oder davon abgeschoben. Jede dieser Schraubenspindeln wird durch
                              									Winkelräder von einer wagerechten Langwelle gedreht, auf welcher sich ein
                              									ausrückbares Schneckenrad am Mittellager und ein Handkurbelkreuz am Ende befinden.
                              									In dieses Schneckenrad greift eine Schraube ohne Ende, welche von einer unter der
                              									Maschine liegenden Mittelwelle bethätigt wird, an deren freiem Ende eine
                              									Riemenscheibe aufgekeilt und über welche ein Riemen von der Hauptscheibe geführt
                              									ist.
                           Da aber die Bohrspindeln zwar in gegebenen Abständen, aber alle in
                              									einer Reihe liegen, so ist es einleuchtend, daſs auf einer Maschinenseite bloſs eine
                              									Lochreihe, auf der anderen Seite aber die andere Lochreihe an den Rand des Langträgers gebohrt
                              									wird. Ist die Lochvertheilung keine symmetrische nach der Länge des Trägers, so
                              									hilft man sich durch verschieden hohe Unterlagen auf den Tischen.
                           Ein Preſswerk treibt das Kühlwasser durch Leitungsrohre jeder
                              									Bohrstelle zu.
                           Wilkinson und Lister in Keighley haben nach dem Génie civil, 1886 7 Bd. 10 * S. 223 bezieh. Engineering, 1887 Bd. 43 * S. 69 für ein französisches
                              									Stahlwerk eine vielfache Bohrmaschine mit 5 senkrechten
                              									Bohrstellen gebaut, welche in manchen Theilen der oben beschriebenen Craven'schen Maschine (Fig. 14 und 15) ähnlich
                              									ist.
                           An einer wagerechten Führungsplatte (Fig. 13 Taf. 25) sind in
                              									Schlitzen die überaus schmalen Bohrwerke in den Wagerechten beliebig verstellbar
                              									angeschraubt. Den Antrieb besorgt eine liegende Schraubenspindel aus Phosphorbronze
                              									durch Vermittelung kleiner Schneckenräder der Bohrspindeln. Die
                              									Schraubenantriebsspindel selbst wird durch eine vierstufige Riemenscheibe bethätigt,
                              									deren Gegenscheibe auf der an der hinteren Gestellseite gelagerten Bodenwelle
                              									sitzt.
                           Der mit Langschlitzen versehene und an den Standsäulen des
                              									Rahmengestelles geführte Tisch wird durch zwei stehende Tragspindeln mit
                              									Kraftbetrieb gehoben. Diese Schaltbewegung wird von der oberen
                              									Antriebschraubenspindel mittels kleiner Stufenscheiben, durch Vermittelung eines
                              									Stirnräderpaares auf die wagerechte Schneckenwelle übertragen. Eine Zahnkuppelung im
                              									Antriebsrade dient zur Abstellung des Tischvorschubes, während ein unmittelbar von
                              									der Bodengegenwelle auf die Schneckenwelle laufender Riemen den Niedergang des
                              									Tisches in rascher Bewegung vollendet.
                           Für eine beschränkte Bohrerzahl sind diese Vorrichtungen
                              									zureichend, so daſs diese Maschine für besondere Bohrarbeit an Schienen und Trägern
                              									eine gute Leistung verspricht.
                           Zum Bohren der Schraubenlöcher in Deckenankern der
                                 										Feuerbüchsen haben nach dem Engineer, 1883 Bd.
                              									55 * S. 72 Gebrüder Craven in Manchester eine
                              									Sondermaschine für die Locomotivbau-Werkstätten der Midland-Eisenbahn in Derby
                              									geliefert, welche auch zum Gewindeschneiden eingerichtet ist. In der Construction
                              									und in dem Betriebe des Aufspanntisches gleicht diese Maschine der vorbeschriebenen
                              									Bufferbalken-Bohrmaschine (Fig. 9 bis 11) fast vollständige
                              									hingegen ist die Anordnung und der Antrieb der Bohrer ein wesentlich anderer.
                           Im oberen wagerechten Querbalken des Maschinengestelles sind in
                              									gleichem Abstande sieben lothrechte Bohrspindeln
                              									drehbar, aber in ihrer Achsrichtung verschiebbar gelagert. Jede derselben wird durch
                              									einen eigenen Gegengewichtshebel nach aufwärts gepreſst und diese höchste Stellung
                              									durch eine Gegenmutterschraube am oberen Lager begrenzt. Diese Hebel umfassen
                              									gabelartig den Bohrkopf und jede Bohrspindel kann mittels Hand frei herabgezogen
                              									werden. Diese 7 Bohrspindeln werden gleichzeitig von einer wagerechten, etwas
                              									zurückliegenden Welle betrieben, in der Weise, daſs vier Winkelräderpaare ebenso
                              									viel Stirnräder bethätigen, welche in die zwischen Lagerbunden geführten 7
                              									Spindelräder eingreifen. Die Spindeln sind durch letztere mittels Nuthkeile geführt.
                              									Der festgestellten Achsenentfernung von 213mm
                              									entsprechend, treibt daher jedes Winkelrad zwei Bohrer und eines nur einen
                              									Bohrer.
                           Das Werkstück wird gegen die Bohrer gleichmäſsig und selbstthätig
                              									in der früher beschriebenen Art gehoben.
                           Nach vollendeter Arbeit werden die Lochbohrer durch
                              									Gewindschneidbohrer ersetzt, die Tischbewegung abgestellt, die Bohrspindeln durch
                              									die Handhebel einzeln niedergesenkt, bis die Schneidbohrer greifen und in das
                              									Bohrloch in Folge der Schraubenwirkung gezogen werden. Nun wird die Drehbewegung
                              									umgekehrt und die Schneidbohrer zurückgeführt. Deshalb sind an jedem Ende der wagerechten
                              									Antriebswelle je eine lose und eine feste Scheibe angebracht, auf welche ein offener
                              									und ein gekreuzter Riemen aufläuft, durch deren Verschiebung die Abstellung und
                              									Umkehrung der Bohrbewegung ermöglicht wird. Um aber die im Deckenanker
                              									vorgeschriebenen 14 Löcher bohren und schneiden zu können, wird die Aufspannplatte
                              									mit dem Werkstücke durch eine Schraubenspindel um den halben Betrag der
                              									Spindelentfernung in der Richtung der Bohrerreihe verstellt und der Arbeitsvorgang
                              									wiederholt.
                           Die Reihen-Bohrmaschine von Joshua Buckton für unmittelbaren Dampf- oder Druckwasserbetrieb wird
                              									unmittelbar auf die zu bohrenden Blechlagen aufgesetzt, entbehrt also eines
                              									Aufspanntisches, wodurch wieder eine eigene Schaltbewegung der Bohrerspindeln
                              									bedingt wird. Diese Maschine unterscheidet sich dadurch wesentlich von den früher
                              									(1882 243 * 110) beschriebenen, obwohl der Antrieb und
                              									die Anordnung der Bohr Vorrichtungen derjenigen von Craven und Wickstead gleich sind.
                           Auf dem wagerechten Querbalken des eigentlichen Maschinengestelles
                              									sind in verstellbarer Entfernung sechs stehende
                              									Bohrwerkzeuge angeschraubt, auf deren Bohrspindeln Schneckenräder stecken, die von
                              									einer wagerechten Schraubenspindel angetrieben werden. Damit aber diese
                              									Schneckenräder das Anrücken der Bohrwerkzeuge nicht hindern, sind dieselben nur in
                              									halber Breite ausgebildet und auf den einzelnen Bohrspindeln versetzt angeordnet,
                              									wie dies bei der vielfachen Bohrmaschine von Craven
                              									auch durchgeführt erscheint. An jeder Bohrspindel ist eine Steuerspindel
                              									selbstständig drehbar angekuppelt, auf welicher ein Schneckenrad mit Muttergängen in
                              									der Nabe zwischen festen Lagerflächen sitzt. Sämmtliche Steuerräder werden durch
                              									eine Schraubenspindel bethätigt, welche wagerecht und parallel zur Antriebspindel
                              									gelagert ist. Es ist nun leicht verständlich, daſs, wenn eine Steuerspindel an der
                              									Drehung verhindert wird, dies einen Vorschub der Bohrspindel bedingt. Dies erfolgt
                              									in der Weise, daſs mittels eines Handgriffes eine Keilbüchse in die Langnuth der
                              									Steuerspindel geschoben, oder indem durch ein auf die Steuerspindel gestecktes
                              									Handrädchen deren Drehung gehemmt wird, was namentlich beim Ansetzen des Bohrers
                              									zweckdienlich ist. Hierdurch können sämmtliche Bohrspindeln oder jede einzeln nach
                              									Belieben selbstthätigen Vorschub erhalten. Um aber nach erfolgtem Bohren die
                              									Bohrspindeln rasch zurückzuführen, wird der wagerechten Schraubenspindel der
                              									Steuerung eine rückläufige schnelle Drehbewegung durch einen Riemenantrieb ertheilt,
                              									welcher demjenigen gleicht, wie er beim Antriebe der alten Tischhobelmaschinen
                              									üblich ist.
                           In neuester Zeit werden Reihen-Bohrmaschinen auch für
                              									allgemeinen Bohrbetrieb zu verwenden gesucht. Nach dem American Machinist, 1887 Nr. 7 * S. 7 bauen Gebrüder Prentice in Worcester Maschinen, die im Wesentlichen aus einem
                              									aufrechten Rahmengestelle bestehen, in welchem eine beliebige Zahl einzelner
                              									selbstständiger Bohrmaschinen, gewöhnlich 2 bis 8, angebracht sind.
                           Während der für sämmtliche Bohrwerkzeuge gemeinschaftliche
                              									Antriebmechanismus alle Bohrer gleichmäſsig bethätigt, kann für jeden Bohrer die
                              									Stärke der Schaltung unabhängig abgeändert werden. An jedem Bohrzeug ist eine
                              									Reibungskuppelung für Zu- und Abstellung des Antriebes vorgesehen, an jeder
                              									einzelnen Bohrspindel aber ein Gegengewichtshebel angelenkt, wodurch nach erfolgter
                              									Auslösung der Steuerung durch eine Handgriffmutter der Bohrer rasch aus dem
                              									Bohrloche gehoben wird. Jeder Bohrvorrichtung ist ein kleiner einfacher
                              									Aufspanntisch, welcher im Gestellrahmen drehbar gelagert ist, beigegeben.
                           
                              Pregél.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
