| Titel: | Ueber Neuerungen an Feuerungsanlagen. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 439 | 
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                        Ueber Neuerungen an Feuerungsanlagen.
                        (Patentklasse 24. Fortsetzung des Berichtes S. 275
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									26.
                        Ueber Neuerungen an Feuerungsanlagen.
                        
                     
                        
                           Zu der groſsen Zahl der vorhandenen, angeblich Hauch
                                 										verzehrenden Feuerungen sind in der neuesten Zeit mehrere hinzugekommen,
                              									von denen nachstehende zwei die bemerkenswertesten sind.
                           O. Jummel in Eutritzsch-Leipzig (* D. R. P. Nr. 38031
                                 									vom 14. Mai 1886) erstrebt eine möglichst vollkommene Rauchverzehrung durch eine
                              									entsprechende, während des Betriebes vorzunehmende
                                 										Umschaltung der Feuerzüge. Die mit Rippen versehene Feuerungsdecke a (Fig. 13 und 14 Taf. 26)
                              									von gewölbter Form stützt sich auf die Wände b und ist
                              									mittels der Handgriffe c in der Längsrichtung der
                              									Feuerung verschiebbar, so daſs die Feuergase gezwungen werden können, entweder in
                              									der Richtung des Pfeiles x unmittelbar nach der Esse
                              									abzuziehen, oder in der Richtung von y vorn über dem
                              									Gewölbe a hinzustreichen und hier möglichst vollständig
                              									zu verbrennen. Die Decke a wird aus einem die Wärme gut
                              									leitenden Materiale hergestellt und beim Anfeuern zunächst nach vorn gezogen, um zur
                              									freien und schnellen Entwickelung des Feuers einen unmittelbaren Abzug den Gasen zu
                              									gewähren. Hat die Decke genügend Wärme in sich aufgenommen, so wird sie
                              									zurückgeschoben und befördert dann nicht nur durch die Umschaltung der Feuerzüge,
                              									sondern auch durch Wärmeabgabe die Rauchverbrennung. Zur geeigneten Zuführung von
                              									Luft ist am hinteren Theile des Rostes eine durchbrochene Klappe e angebracht. Die Eintrittsöffnung z3 für Luft in den
                              									Feuerungsraum dient zugleich dazu, Schlacke u.s.w. vom Roste in den Aschenkasten
                              									abzustoſsen; an der Stirnwand sind ferner noch die mit Stellschiebern versehenen
                              									Luftzuführungen z1 und
                              										z2 angebracht.
                           J. Ph. Lipps in Dresden (* D. R. P. Nr. 39075 vom 6.
                                 									Juli 1886) Mall die Bauchverbrennung durch eine
                              									eigenartige Construction der Feuerthür erzielen, welche
                              									die Verbrennungsluft vorwärmt und dann unter und hinter
                              									den Rost leitet. In der Feuerthür (Fig. 15 und 16 Taf. 26)
                              									sind Luftzuführungsröhren a und a1 angebracht, von denen erstere in die
                              									hinter den Rost führenden Kanäle b münden, während
                              									letztere die Luft durch die Oeffnungen b1 unter den Rost leiten. Die getrennte Zuführung der
                              									Luft – entweder unter oder hinter den Rost – wird erreicht durch die im unteren
                              									Theile der Feuerthür angebrachten Zwischenwände c; soll
                              									Luft nur unter den Rost streichen, so können die Rohre
                              										b mittels Klappen verschlossen werden. Auſser durch
                              									die Röhren a und a1 wird auch noch durch die Oeffnungen d in der Stirnseite der Thür Luft unmittelbar in den
                              									Feuerraum oberhalb des Brennstoffes eingeführt; zur Regulirung dient der Schieber
                              										e, welcher den Oeffnungen d entsprechende Löcher besitzt.
                           
                           Ein groſser Nachtheil der senkrechten und schrägen Roste besteht in dem groſsen
                              									Wärmeverluste, welcher durch die zwischen den Stäben stattfindende Ausstrahlung
                              									bewirkt wird, und der hiermit verbundenen störenden und lästigen Erwärmung des
                              									Kesselhauses. Zur Behebung dieses Miſsstandes ist von G. A.
                                    										Hagemann in Kopenhagen (* D. R. P. Nr. 37795 vom 12. Juni 1886) der in Fig. 19 Taf.
                              									26 dargestellte, mit Wasser gekühlte Rost in Vorschlag
                              									gebracht worden. Jede der Roststangen a ist mit einem
                              									Wassertroge b versehen, dessen Vorderwand etwas
                              									niedriger ist als die übrigen Wände, so daſs hierdurch ein Ueberlauf entsteht; auf
                              									der Unterseite ist eine Wassernase c angebracht, welche
                              									das durch den Ueberlauf ausgetretene Wasser in den zunächst tieferen Trog leitet.
                              									Das erforderliche Wasser wird dem Roste durch das Rohr d zugeführt und bildet also einen mehr oder minder vollständigen
                              									Wasserschirm, welcher sich theilweise in Dampf verwandelt und hierdurch neben der
                              									Kühlung der Roststäbe und des Kesselraumes auch eine Lockerung der Schlacken
                              									hervorbringt.
                           Dasselbe Prinzip hat Hagemann (* D. R. P. Nr. 38499 vom
                              									3. August 1886) für die Kühlhaltung lothrechter Roststäbe durchgeführt. Jeder
                              									Roststab B (Fig. 17 und 18 Taf. 26)
                              									bildet an seinem oberen Ende einen Haken, mit welchem derselbe auf dem wagerechten
                              									Wasserleitungsrohre A aufgehängt ist; aus diesem strömt
                              									durch die Oeffnungen f beständig Wasser in Rinnen C an dem Roste hinab. Bei sehr langen Roststäben
                              									empfiehlt es sich etwa in der Mitte derselben noch ein zweites Wasserrohr
                              									anzubringen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
