| Titel: | Wilh. Köhn's Nummertafel und Druckknopf mit Controle für elektrische Haustelegraphen. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 441 | 
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                        Wilh. Köhn's Nummertafel und Druckknopf mit Controle
                           								für elektrische Haustelegraphen.
                        Mit Abbildung.
                        W. Köhn's elektrischer Haustelegraph.
                        
                     
                        
                           Um in dem Nummerkästchen eines Haustelegraphen mit mehreren Rufstellen nicht eine der
                              									Rufstellenzahl entsprechende Anzahl von Elektromagneten mit Fallscheiben anbringen
                              									zu müssen, gibt Wilh. Köhn in Berlin (* D. R. P. Kl. 21
                                 									Nr. 38103 vom 31. Januar 1886) dem Druckknopf eine solche Einrichtung, daſs mittels
                              									eines mit einer Contactfeder versehenen Schiebers an einer bei der elektrischen
                              									Klingel aufgestellten Nummertafel die Rufstelle, von welcher ein Ruf ausgegangen
                              									ist, aufgefunden werden kann. Auſserdem ermöglicht die gewählte Anordnung einem
                              									Aufseher, Oberkellner u. dgl. jederzeit eine Prüfung, ob der Gerufene pflichtgemäſs
                              									dem Rufe Folge geleistet hat.Es wäre hinzuzufügen, daſs diese Anordnung auch leicht die Mitbenutzung des
                                    											Telephons gestattet. Man hätte dazu in jeder Rufstelle ein Telephon in den
                                    											Draht n1, n2 . .
                                    											einzuschalten, für den Gerufenen dagegen ein Telephon in den Draht D. Dabei ist zugleich stets nur ein Paar Telephone eingeschaltet und eine
                                    											Störung durch Dazwischenreden Anderer kann hier nicht eintreten, während
                                    											eine solche bei früher angegebenen Anordnungen (vgl. 1887 288 * 126) nicht ausgeschlossen
                                    									ist.
                           
                           Von dem einen Pole der Batterie B ist
                              									ein Leitungsdraht D1
                              									durch den Elektromagnet der Klingel W und nach allen
                              									Rufstellen gezogen und von diesem ein Draht d nach der
                              									innersten t von drei Contactfedern geführt, welche im
                              									Inneren der Druckknöpfe k, k1 . . der Rufstellen angebracht sind und für gewöhnlich einander nicht
                              									berühren. In gleicher Weise ist die äuſsere Feder a mit
                              									einem von dem anderen Batteriepole ausgehenden Draht D2 verbunden und von demselben Pole ist
                              									noch ein Draht D nach der Platte p in der Nummertafel N
                              									gelegt. Ueber der Platte p ist eine der Zahl der
                              									Rufstellen entsprechende Anzahl gegen einander isolirter kleiner Platten 1, 2, 3 . . neben einander so geordnet, daſs beim
                              									Verschieben des Contactschiebers die an diesem angebrachte C-förmige Contactfeder
                              									mit dem einen Ende der Reihe nach über die Platten 1, 2, 3
                                 										. . hinstreicht, während sie mit dem anderen Ende beständig mit p in Berührung bleibt. Jede der Platten 1, 2, 3 . . ist durch einen Draht n1, n2 . . mit der
                              									mittelsten Feder c in den Druckknöpfen k, k1 . . in Verbindung
                              									gesetzt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 264, S. 442
                              
                           Wird nun z.B. der Druckknopf k
                              									gedrückt, so kommen seine 3 Federn in Berührung mit einander, der Stromkreis B, W, D1, d, i, c, a, D2, B ist geschlossen und der Wecker W läutet; zugleich hat aber ein bisher oben auf c ruhender Schluſshaken seine Stütze verloren, fällt
                              									einfach lothrecht herab, oder dreht sich um eine Achse und hält dabei die beiden
                              									Federn i und c auch dann
                              									noch in Berührung, wenn der Knopf h losgelassen worden
                              									und mit demselben zugleich die Feder a zurückgegangen
                              									ist und deshalb die Klingel zu läuten aufgehört hat. Will jetzt der Gerufene wissen,
                              									von woher der Ruf ergangen ist, so braucht er bloſs den Contactschieber, welcher in
                              									einem Schlitze des die Nummertafel umschlieſsenden Kästchens geführt wird, in diesem
                              									Schlitze hinzubewegen und die Klingel W wird wieder
                              									ertönen, sobald die Contactfeder die Platte 1 berührt,
                              									welche zu dem gedrückten, den Ruf schickenden Druckknopfe k gehört; denn dann ist der Stromkreis B, D, p, 1,
                                 										n1, c, i, d,
                                 										D1, B
                              									geschlossen. Ein mit dem Schieber verbundener Zeiger wird aber bei dem diesmaligen
                              									Ertönen der Klingel auf ein Schildchen mit der Nummer 1
                              									am Schutzkästchen zeigen und dadurch die Rufstelle 1
                              									als diejenige bezeichnen, von welcher der Ruf ausgegangen war. Der Gerufene folgt
                              									nun dem Rufe und bringt an dem zum Rufen benutzten Druckknopfe den Schluſshaken in
                              									seine Ruhelage zurück, wobei die Federn i und c wieder auſser Berührung treten. Kommt zu irgend einer
                              									Zeit der die Aufsicht Führende an die Nummertafel N und
                              									bewegt den Schieber über die ganze Länge des Schlitzes, so wird die Klingel durch
                              									Ertönen es ihm melden, wenn eine Rufstelle gerufen hat, ohne daſs der Gerufene dem
                              									Rufe bisher nachgekommen ist.