| Titel: | Ueber Lastenhebmaschinen; von Prof. H. Gollner in Prag. | 
| Autor: | H. Gollner | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 465 | 
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                        Ueber Lastenhebmaschinen; von Prof. H. Gollner in
                           								Prag.
                        (Patentklasse 35. Fortsetzung des Berichtes S. 305
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									7, 12, 18 und
                           									27.
                        H. Gollner, über Lastenhebmaschinen.
                        
                     
                        
                           Nach dem Engineer, 1884 Bd. 57 * S. 3 sind im Arsenale
                              									zu Portsmouth zwei 40t-Preſswasserkrahne als Schmiedekrahne in Verwendung, welche von der Hydraulic Engineering Company in Chester geliefert
                              									wurden. Die Hauptabmessungen des in Fig. 1 und 2 Taf. 27 dargestellten
                              									Krahnes sind: Höhe vom Boden bis zu den Schienen am Schnabel 6m, Entfernung von Schnabelmitte bis Mitte des
                              									Hebecylinders Z, wenn sich dieser in seiner äuſsersten
                              									Lage befindet, 8m,5, Weg für den Hebecylinder Z längs des Auslegers 4m,5. Das Krahngerüst besteht aus der versenkten Krahnsäule, welche in den
                              									Auslegerschnabel übergeht; beide sind als Träger mit kastenförmigem Querschnitte
                              									ausgeführt. Der Ausleger theilt sich in seinem vorderen Theile in zwei parallele
                              									Träger, auf welchen Schienen zur Aufnahme des beweglichen Hebecylinders angebracht
                              									sind. Der obere Theil der versenkten Krahnsäule lehnt sich gegen die in einen
                              									Guſsrahmen versenkt gelagerten Reibungsrollen; der untere Theil ist mit einem
                              									Guſsstücke versehen, dessen breite Flansche sich gleichfalls gegen ein System von
                              									Reibungsrollen preſst, um die passiven Widerstände bei der Drehung des Gerüstes zu
                              									verringern. Behufs Aufhebung des mächtigen wagerechten Schubes gegen die Grundplatte
                              									ist das Fuſsende der Säule mit einem entsprechend gelagerten Spurzapfen versehen.
                              									Das obere Rollengehäuse und die versenkte Grundplatte sind in der Entfernung von
                              										7m,75 durch einen dickwandigen Cylinder aus
                              									Guſseisen von 2m,45 Durchmesser abgesteift und
                              									centrirt, andererseits durch Grundschrauben mit einander fest verbunden. Die
                              									viertheilige cylindrische Ringplatte am oberen Ende der Krahnsäule, deren
                              									wagerechten Schub die Reibungsrollen im Rollengehäuse aufzunehmen haben, ist zu
                              									einer Kettenrolle ausgebildet. Zu beiden Seiten des Krahnauslegers sind nach
                              									rückwärts zwei Treibcylinder befestigt, deren Treibkolben in Verbindung mit den
                              									eingeschalteten Flaschenzügen und unter Anwendung einer Gliederkette, welche um die
                              									erwähnte Kettenrolle geschwungen wird, die Drehung des Krahnes um 90° vermitteln,
                              									wenn die Schmiedestücke vom Schweiſsofen zum Dampfhammer getragen werden sollen. Der
                              									am Ausleger fahrbar eingerichtete Hebecylinder Z hat
                              										0m,403 Bohrung und 2m,5 Hub; vermöge der angebrachten Kugelsitzfläche
                              									kann sich derselbe gegen das Laufwagengestell allseitig verdrehen. Zur Verschiebung
                              									des auf dem Laufwagen ruhenden Hebecylinders dienen zwei wagerechte Treibcylinder am
                              									Ausleger, deren Kolben bezieh. Kraftrollen je eine Treibkette aufnehmen, um die
                              									Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Hebecylinders zu vermitteln. Von den am vorderen
                              									und rückwärtigen Ende der wagerechten Strecke des Auslegers angeordneten
                              									Kettenleitrollen gehört je eine zum rechts- und linksseitig angebrachten
                              									Treibcylinder. Das Preſswasser flieſst von den Accumulatoren durch eine Reihe von
                              									Röhren; die mit dem Hebecylinder Z verbundene Röhre ist
                              									gelenkig eingerichtet. Die Anordnung der Steuerung wie der Rohre für die einzelnen
                              									Treib- wie für den Hebecylinder ist unmittelbar aus Fig. 1 zu ersehen. Die
                              									Accumulatoren zur Lieferung des Preſswassers haben 300mm Bohrung und 3m,65 Hub, zwei
                              									Dampfmaschinen von 270mm Bohrung und 1400mm Hub erhalten die Accumulatorpressung auf rund
                              										50at.
                           Ueber Preſswasserkrahne für Bessemer-Stahlwerke liegen Mittheilungen in Stahl
                                 										und Eisen, 1883 * S. 667 von R. M. Daelen und
                              									von F. Wrightson nach Vorträgen vor, welche von den
                              									Genannten auf der Versammlung des Iron and Steel
                                 										Institute zu Middlesborough gehalten wurden. Insbesondere behandelt R. M. Daelen
                              									„die verschiedenen Systeme von hydraulischen Krahnen für Stahlwerke“. Die in
                              									solchen Anlagen verwendeten Preſswasserkrahne sollen
                              									folgende Bestimmungen erfüllen: als sogen. Mittelkrahn
                              									zur Förderung der Gieſspfanne zur Birne, zum Tragen der gefüllten Gieſspfanne zu den
                              									einzelnen Formen, welche im Guſsraume aufgestellt sind; als sogen. Blockkrahn zum Einsetzen und Ausheben der Guſsformen,
                              									zum Ausheben der erzeugten Guſsblöcke, endlich zu verschiedenen Nebendiensten für
                              									die Einrichtung der Bessemerhütte.
                           Der Dienst des Mittelkrahnes erfordert: Leichtigkeit im
                              									Drehen und Raschheit wie Sicherheit im Anhalten der Gieſspfannen in der Mitte jeder
                              									Guſsform. Die Verläſslichkeit der Arbeit hängt in erster Linie von der Sicherheit
                              									der Construction ab, welche Frage eine entscheidende Bedeutung hat. R. M. Daelen spricht sich weiter dahin aus, daſs durch
                              									die Anordnung von Gegengewichten bei Mittelkrahnen sehr wohl eine Entlastung des
                              									Preſskolbens erreicht werden kann, daſs aber auch zugleich die zu beschleunigenden
                              									Massen des Krahnes erheblich zunehmen, wodurch die Leichtigkeit wie Raschheit der
                              									einzelnen Bewegungen beeinträchtigt wird, wie deren rasche Einstellung
                              									Schwierigkeiten verursacht. Da die Hubzahl eines Mittelkrahnes bei jeder Hitze nur 2
                              									bis 3 beträgt, also in 24 Stunden höchstens 150 erreicht, so ist auf den
                              									Mehrverbrauch von Preſswasser für Mittelkrahne wegen des Gegengewichtes um so
                              									weniger Rücksicht zu nehmen, als die Druckfläche bezieh. der Durchmesser des
                              									Preſskolbens in erster Linie aus Festigkeitsrücksichten ausreichend bemessen werden
                              									muſs und mit alleiniger Rücksicht auf die zu fördernde Lastgröſse wesentlich kleiner
                              									ausfallen würde.
                           Als Hauptbedingungen für die Construction von Blockkrahnen, deren Hubzahl in 24 Stunden 1000 bis 2000 erreichen kann,
                              									welche weiter bei gröſseren Hüben eine groſse Aufgangs- wie
                              									Niedergangsgeschwindigkeit des Gerüstes besitzen müssen, haben zu gelten:
                              									Leichtigkeit des Drehens für Handbetrieb, sparsamer Wasserverbrauch, Einfachheit,
                              									Sicherheit. Der in Fig. 7 Taf. 27 dargestellte Blockkrahn
                              									besitzt die gröſste Verbreitung, obschon er die gestellten Bedingungen nur in
                              									mangelhafter Weise
                              									erfüllt und zwar wegen des groſsen Eigengewichtes im Verhältnisse zur Nutzlast, des
                              									unverhältniſsmäſsigen Wasserverbrauches in Folge groſser Reibung des Kolbens M und der bedeutenden Eigenlast. Bessemer hat nach Fig. 8 Taf. 27 zuerst die
                              									Anordnung des Differentialkolbens M, M1 vorgeschlagen, allerdings dadurch eine Ersparniſs
                              									an Preſswasser erzielt, hingegen eine schwer zugängliche Stopfbüchse T anordnen müssen, welche wohl die Hauptursache ist,
                              									daſs diese Form weniger Verbreitung fand. Im J. 1871 construirte R. Daelen sen. den in Fig. 4 und 5 Taf. 27 dargestellten
                              										Differential-Blockkrahn, dessen Vortheile in
                              									Folgendem bestehen: Verkürzung der Länge der Krahnsäule A, Vergröſserung der Gesammtlänge der Führungen, erhöhte Sicherheit durch
                              									Fassung des oberen Endes der Krahnsäule mittels Zugstangen, günstige Lage beider
                              									Stopfbüchsen und geringeres Eigengewicht für die zu hebenden Krahntheile. Diesen
                              									Vortheilen steht erfahrungsgemäſs der wesentliche Nachtheil des raschen
                              									Verschleiſses des Dichtungsmaterials der unteren Stopfbüchse an der Krahnsäule in
                              									Folge Staubes u.s.w. gegenüber, welcher Nachtheil nur durch Verkleinerung des
                              									Säulendurchmessers, d. i. durch Herstellung von Säulen aus Schweiſs- und Fluſseisen,
                              									theilweise behoben werden kann.
                           Die Firma Tannet Walker und Comp. in Leeds hat den in
                              										Fig. 9
                              									Taf. 27 dargestellten Blockkrahn construirt, durch
                              									welchen eine wesentliche Ersparniſs an Preſswasser erzielt und weiter erreicht
                              									werden soll, daſs der aus Festigkeitsrücksichten erforderliche Querschnitt der
                              									Krahnsäule unabhängig vom Querschnitte des Hebekolbens (Treibkolbens) bestimmt
                              									werden kann. Die Krahnsäule A wird zu diesem Zwecke in
                              									der Mitte des Krahncylinders B geführt, erhält aber
                              									keinen Preſswasserdruck, welcher nur auf die beiden seitlichen Treibkolben C und D einwirken kann.
                              									Die Art der Uebertragung dieser Drucke auf das zu hebende Krahngerüste ist aus der
                              									Figur zu ersehen. Der Treibkolben C steht mittels der
                              									Krahnsteuerung, der Treibkolben D unmittelbar mit dem
                              									Accumulator in Verbindung, so daſs nur der Durchmesser bezieh. die
                              									Querschnittsfläche und der Hub des Treibkolbens C für
                              									den Verbrauch an Preſswasser maſsgebend sind, weil der durch den Kolben D beim Aufgange bedingte Preſswasserverbrauch durch den
                              									Niedergang desselben aufgehoben wird. Der Treibkolben C
                              									hat die Nutzlast sowie einen Theil des Eigengewichtes des Krahnes, der Treibkolben
                              										D den übrigen Theil desselben zu überwinden. Die
                              									Vertheilung des Eigengewichtes des Krahnes auf die Druckflächen von C und D wird in der Weise
                              									durchgeführt, daſs für den Niedergang (Entlastung) von C noch die nöthige Niedergangsgeschwindigkeit des Krahnes gesichert
                              									ist.
                           R. M. Daelen leitet aus der eben beschriebenen
                              									Einrichtung folgende Hauptbedingungen für die Preſswasser-Blockkrahne ab: 1) Möglichkeit der
                              									Bestimmung der Treibkolbenfläche mit alleiniger Rücksicht auf die Förderlast, also
                              									unabhängig von der Festigkeit der Krahnsäule, 2) möglichste Verminderung der Eigenlast, 3)
                              									solche Anordnungen von Stopfbüchsen, daſs dieselben leicht und sicher zugänglich und
                              									möglichst entfernt von der Bodenfläche sind, 4) möglichst geringe Reibungen durch
                              									die wagerechten Schübe unter Anwendung passender, die Reibung vermindernder
                              									Einrichtungen. Die in Fig. 3 Taf. 27
                              									dargestellte amerikanische Anordnung soll hier noch den
                              									gestellten Bedingungen am besten entsprechen. Das Wesentliche derselben liegt in der
                              									Anwendung einer zweiten oberen Lagerstelle für die Krahnsäule, wodurch eine
                              									wünschenswerthe Entlastung derselben erreicht ist. Die Lagerung muſs sicher und
                              									starr ausgeführt sein, wenn sie von Nutzen sein soll, d.h. wenn das Gegengewicht für
                              									Last und Ausleger erspart und eine Entlastung der Stopfbüchse erreicht werden soll.
                              									Um nun eine zweite Führung der sich hebenden und senkenden Krahnsäule B (Treibkolben) unabhängig vom Dachstuhle des
                              									Werkraumes zu erreichen, wurde nach Fig. 9 bis 11 Taf. 27 folgende
                              									Anordnung gewählt: Der Treibkolben B ist mit Rücksicht
                              									auf Förderlast sowie Eigenlast der zu fördernden Krahngerüsttheile bemessen und geht
                              									in den schrägen Arm C über, welcher einerseits den
                              									Ausleger D mit dem Krahnwagen O aufnimmt und an den Enden je zwei Führungsrollen E trägt, die sich gegen die Flanschen zweier senkrechter I-Träger F stützen; diese Träger sind unten mit der drehbaren
                              									Krahnhülse G, oben durch ein Querstück verbunden,
                              									welches den Zapfen J aufnimmt, dessen Lagerung im
                              									Vereinigungspunkte der Zugstangen K erreicht ist. Der
                              									Krahncylinder A ist mit seiner Grundplatte gegen den
                              									Unterbau der ganzen Maschine mittels Grund schrauben befestigt und dient noch als
                              									Stützpunkt für die Reibungsrollen H, welche in der
                              									Krahnhülse G gelagert sind. Auſser dem Ausleger D kann unter Umständen noch ein Gegenausleger L zur Aufnahme des Gegengewichtes G1 angeordnet sein. R. M. Daelen stellt folgende Vorzüge der eben
                              									vorgeführten Construction auf: Beanspruchung des Treibkolbens nur im lothrechten
                              									Sinne (auf Druck), geringes zu bewegendes Eigengewicht, Aufhebung der
                              									Seitenreibungen zwischen Treibkolben und Cylinder, mögliche Verbindung des Krahnes
                              									mit dem Gebäude ohne Benutzung des Dachstuhles.
                           Für die verschiedenen Formen der Blockkrahne ergeben sich folgende Verhältnisse:
                              									Wasserpressung = 20 bis 25at, Nutzlast = 3t, Ausladung = 6m, Hub = 2m,5, todte Last zwischen 1,1
                              									bis 4t,4 je nach der Form, Wasserverbrauch für den
                              									Hub = 78,5 bis 211l. Die in Fig. 7 dargestellte
                              									Anordnung ist sowohl hinsichtlich der Gröſse der Eigenlast, wie des
                              									Preſswasserverbrauches für den Hub am ungünstigsten, die Construction Fig. 9 bis 11 nach beiden
                              									Hinsichten die vortheilhafteste.
                           F. Wrightson behandelt seine Construction eines Mittelkrahnes für Bessemerhütten, welche den Zweck
                              									verfolgt, bei gröſserer Ausladung des Krahnes eine vermehrte Sicherheit der
                              									Construction zu erreichen; er verwendet einen feststehenden Kolben mit nach oben
                              									verlängertem und
                              									gelagertem Gestänge und einen mit wirksamer Ringkolbenfläche versehenen beweglichen
                              									Treibcylinder, welcher den vorzüglich versteiften und hinsichtlich seiner Eigenlast
                              									gut ausgeglichenen Ausleger aufnimmt. Derart ist in der That eine Vermehrung der
                              									Ausladung bei erhöhter Sicherheit der Construction zulässig.
                           Im Anschlusse an diese Mittheilungen von R. M. Daelen
                              									bezieh. F. Wrightson bespricht R. Bredt in Wetter a. d. R. einige verwandte Systeme von Bessemerkrahnen, welche die gemeinsame Eigenschaft
                              									besitzen, daſs die Krahnsäule vom Treibcylinder und
                              									dessen Kolben unabhängig ist. Die Krahnsäule kann nach
                              									frei gewählten Querschnittsformen mit beliebiger Sicherheit ausgeführt werden; der
                              									Treibkolben wird nur nach Maſsgabe der Nutzlast, des geringen Eigengewichtes des
                              									Auslegers bei gegebener Pressung des Kraftwassers zu bestimmen sein. Es ist kein
                              									Biegungsmoment für den Treibkolben und dessen Cylinder wirksam, wodurch auch die
                              									bedeutenden Seitenreibungen vermieden werden. Durch diese Verhältnisse wird auch der
                              									Verbrauch an Preſswasser für jeden Hub auf das geringste Maſs herabgemindert.
                           Auſser den Preſswasserkrahnen als reine Drehkrahne wurden auch rollende Dreh- und Uebertragkrahne, als Preſswasserkrahne eingerichtet, versucht. Im Génie civil, 1885 Bd. 6 * S. 363 ist schon ein solcher
                              									Krahn für 10m Ausladung und 13m Höhe des Auslegerendes über der Fahrbahn
                              									beschrieben, ebenso im Engineer, 1884 Bd. 58 * S. 91
                              									ein Preſswasser-Ueberladkrahn von W. L. Williams und
                              										H. Adams in London, wobei das Entladen von Waaren
                              									über ein Schiff hinaus mit Hilfe von ausstreckbaren Auslegern erfolgt.
                           Ueber die neuen Erweiterungen der Dockseinrichtungen und der Maschinen der
                              									Kohlenschiffahrt der Bute Bocks in Cardiff liefert der
                              										Engineer, 1884 Bd. 58 * S. 98 einen eingehenden
                              									Bericht, welchem im Wesentlichen Folgendes entnommen ist: Die ersten
                              									Preſswasserkrahne zu Cardiff zum Zwecke der Förderung der Kohle unmittelbar vom
                              									Kohlenwagen in das Schiff bestanden aus vier Hebmaschinen, von rund 5m und 7m,5 Hub
                              									und wurden von W. G. Armstrong und Comp. geliefert. Die
                              									letzten zwei im J. 1880 ausgeführten Preſswasserkrahne erhielten einen Hub von rund
                              										9m. Seit dem J. 1874 bestehen die
                              									Einrichtungen zum Verschiffen der Kohle aus einer Druckwasser-Kohlenwippe von Brown Brothers in Edinburgh, aus den Preſswasser-Wippen
                              									No. I und III, Umänderungen von Parfitt und Jenkins in
                              									Cardiff, aus zwei solchen am Ostufer des Flusses Taff, endlich aus einem beweglichen
                              									Preſswasserkrahn für 25t Belastung. Die a. a. O.
                              									beschriebene Einrichtung der Trockendocks, der sogen. Caissonpumpen (Kreisel- und
                              									Kolbenpumpen) u.s.w. übergehend, sei nur der hervorgehobene bewegliche Preſswasserkrahn in Betracht gezogen.
                           Mit Rücksicht auf die Verwendung der Dampfschiffe statt der Segelschiffe für
                              									Kohlenfrachten wurde die Beschaffung beweglicher Krahne statt der bisher angewendeten
                              									feststehenden Drehkrahne erforderlich. Westmacott
                              									construirte zum Zwecke der raschen Kohlenverladung seinen Kohlenschlitten S (Fig. 12 Taf. 27);
                              									derselbe besteht aus einer leichten, auf Ketten hängenden Bühne, welche einen
                              									Bestandtheil, den sogen. „Antifrictionsbügel“ aufnehmen, durch welchen die
                              									Verdrehung des Schlittens mit aufgeladenen Kohlenwagen leicht erfolgen konnte. Die
                              									Wippketten, welche früher beim Einschiffen jedes einzelnen Eisenbahnwagens ein- und
                              									ausgehakt werden muſsten, gehen hier durch die Mitte der Bügelbefestigung und sind
                              									stets mit dem Kohlenschlitten S in Verbindung. Der
                              									Krahn K besteht aus einem Gerüste von quadratischer
                              									Grundform mit einer Säule, deren Grundplatte auf 4 Rädern ruht, welchen eine
                              									Geleisweite von etwa 8m entspricht. Die Förderlast
                              									wird von 4 Preſswasser-Hebzeugen aufgenommen, welche auch jede Bewegung des Krahnes
                              									verhindern, da die Förderlast nicht auf die Laufräder übertragen wird. Die
                              									Krahnsäule wird aus zwei Blechträgern gebildet, zwischen welchen der Hebecylinder
                              									angeordnet ist, dessen Kette über das äuſsere Ende des Auslegers A geleitet und mit der Bühne S verbunden ist. Ein zweiter Hebecylinder am Rücken der Krahnsäule
                              									vermittelt das Kippen der hängenden Wagen durch Verkürzung der Kippkette k1; der zweite Ausleger
                              										A1 wird durch den
                              									dritten Treibkolben, dessen Cylinder C an dem geneigten
                              									Träger D befestigt und gegen A1 abgesteift ist, in bestimmter Lage
                              									erhalten. Der Cylinder C dient als Gegengewicht für die
                              									Förderlast. Die Verdrehung der Krahnsäule und der Ausleger erfolgt in gewöhnlicher
                              									Weise mittels zweier Treibcylinder und Anwendung einer Treibkette. Alle
                              									Krahnbewegungen können leicht und sicher durch einen Mann eingeleitet werden und
                              									zwar von einer der zwei Ventilkammern aus, welche auf entgegengesetzten Seiten des
                              									Krahnes angeordnet sind. Der Krahn erhält sein Druckwasser durch bewegliche
                              									Gelenkröhren, welche an den Wasserhähnen angesetzt werden können. Ein Hilfskrahn von
                              										Chas. Hunter trägt den Kegeldeckel E als Bodenstück der cylindrischen Kohlengosse G. Ein Wagen kann in 2½ bis 3 Minuten geladen werden.
                              									Auf dem Royal Albert Dock in London sind 90 solcher
                              									Krahne ausgeführt. Die Anzahl der Kohlenwippen zum Verladen der Kohle in den Bute Docks beträgt 42. Diese Docks vermögen in Folge
                              									der Einrichtung mit Hebzeugen 12 Mill. Tonnen Kohle im Jahr zu verladen.
                           Nach der gleichen Quelle 1885 Bd. 59 * S. 32 sind auch für das Bostoner Dock Kohlenaufzüge und Krahne mit
                              									Preſswasserbetrieb ausgeführt. Die ersteren sind für eine Last von 20t und eine Hubhöhe von 10m eingerichtet. Die Entleerung der Kohlenwagen
                              									erfolgt durch Drehung der Aufzugsbühne sammt Wagen um 45°. Die beiden Treibkolben
                              									haben 254mm und 178mm Durchmesser; der kleinere Treibkolben ist bestimmt, der Bühne durch
                              									Gegendruck das Gleichgewicht zu halten, wenn diese gesenkt werden soll. Die
                              									Preſswasserkrahne bestehen aus einem schmiedeisernen Gerüste für Lasten von 4 bis 15t, welche auf 13m Höhe zu fördern sind, bei einer Ausladung der Krahne von etwa 10m; ein ähnlicher Krahn ist für Lasten von 1,5 bis
                              										3t bestimmt, zwei Krahne von 1t,5 Tragfähigkeit sind auf guſseisernen Säulen am
                              									Rande des Ufers befestigt.
                           Die Krahne mit Faserseiltrieb kommen als rollende Drehkrahne und als sogen. Laufkrahne (ohne Drehbewegung eines Gerüsttheiles) zur
                              									Anwendung. Diese etwa 25 Jahre alten Constructionen wurden von Ramsbottom, Whitworth, Armstrong, Stuckenholz u.a.
                              									mechanisch sehr vervollkommnet und zu Förderungen in gedeckten Werkräumen, wie
                              									Ausrüstungshallen, Drehereien u.s.w. empfohlen. Das Faserseil ist entweder ein
                              									Baumwoll- oder ein Drahtseil; ersteres für eine Geschwindigkeit bis 25m bestimmt, letzteres als Ersatz des ersteren
                              									angenommen, um die groſsen Seilgeschwindigkeiten zu vermeiden. Die Seile werden in
                              									stark gespanntem Zustande angewendet, erhalten eine selbstthätige Spannvorrichtung
                              									mit reichlich bemessener „Spannfreiheit“ und werden derart zu und längs
                              									bestimmten Zwischeneinrichtungen der Krahne geleitet, daſs durch diese die
                              									sämmtlichen Bewegungen der Last und des Krahnes selbst vermittelt werden können. Der
                              									Faserseiltrieb wird durch eine besondere Betriebsmaschine entweder beständig, oder
                              									nur nach Bedarf in Betrieb erhalten. Seilkrahne als Dreh- oder feste Krahne mit
                              									Querbewegung eines Laufwagens, bei welchen das einzige Faserseil unmittelbar zur Förderung der Last in lothrechter und
                              									wagerechter Richtung verwendet wird, gehören in eine besondere Gruppe der Seilkrahne
                              									für die im Allgemeinen eine geringe Seilgeschwindigkeit kennzeichnend ist. Solche
                              									Krahne werden in Fabriken für Waarenlager, auf Schiffsdecken u.s.w. verwendet; als
                              									Beispiel hierfür mag der im Engineer, 1885 Bd. 60 * S.
                              									314 beschriebene Hebe- und Schiebekrahn von Thwaite und Neville in Liverpool dienen. Fielding und Platt in Gloucester entwarfen
                              									einen  Laufkrahn mit Seilbetrieb unter Anwendung des sogen. „Gürtelgetriebes“
                              									zur Erreichung der Hauptbewegungen der Förderlast wie des Krahngerüstes und wird
                              									diesbezüglich auf die kurzen Mittheilungen im Engineering, 1884 Bd. 37 * S. 522 hingewiesen.
                           Armengaud's Publication
                                 										industrielle, 1883/84 Bd. 29 * S. 453 bringt eine ausführliche Beschreibung
                              									eines rollenden Drehkrahnes mit Seilbetrieb nach dem
                              									Systeme Ramsbottom für 6t Förderlast, ausgeführt von der Schweizerischen
                                 										Gesellschaft für die Construction von Locomotiven und Maschinen in
                              									Winterthur. Dieser rollende Krahn befindet sich in den Werkstätten der Nordbahn zu
                              									Hellemmes-Lille. Der Antrieb erfolgt mittels eines Baumwollseiles von 15mm Durchmesser, welchem eine secundliche
                              									Geschwindigkeit von 17m ertheilt wird. Die
                              									mechanische Einrichtung dieses Werkstättenkrahnes ist sehr vollkommen und durch die
                              									Anwendung von Riemenvorgelegen gekennzeichnet, welche vom Seiltriebe bethätigt zur
                              									Einleitung sämmtlicher Bewegungen der Last wie des Krahnes verwendet wird. Die Geschwindigkeit der
                              									senkrechten Lastförderung beträgt 0m,5 in der
                              									Secunde.
                           
                        
                     
                  
               


