| Titel: | Neuere Treibriemen-Glätt- und Streckmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 488 | 
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                        Neuere Treibriemen-Glätt- und
                           								Streckmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									29.
                        Neuere Treibriemen-Glätt- und Streckmaschinen.
                        
                     
                        
                           Breite schwere Lederriemen für Haupttriebwerke bedürfen vor ihrer Verwendung einer
                              									Behandlung, um die Steifigkeit und etwaige Unebenheit zu
                                 										benehmen und um ihre Dehnbarkeit aufzuheben. Rob.
                                 										Ball in Bury bei Manchester (vgl. J. und A. Hall in Leeds, * D. R. P. Kl. 28 Nr. 39943 vom 4.
                              									August 1886) hat zu diesem Zwecke eine kräftige Maschine ausgeführt, auf welcher bis
                              									zu 500mm breite Riemen zwischen Walzen geglättet
                              									und stark ausgedehnt werden. Die Glättwalzen dienen dabei zugleich zum Festhalten
                              									bei der Längenstreckung; doch können dieselben auch für sich besonders angetrieben
                              									werden.
                           Wie aus Fig. 8 und 9 Taf. 29 zu entnehmen,
                              									ist in einem kräftigen, langen Gestelle an dem einen Ende das Glättwalzenpaar P, P1 gelagert, dessen
                              									untere Walze P1 durch
                              									einen Schneckentrieb und ein Stirnradvorgelege von der Riemenscheibe A aus in Drehung versetzt wird. Das Antriebstirnrad C auf der Walze P1 kann leicht auſser Eingriff gebracht und damit der
                              									Trieb der Glättwalzen unterbrochen werden, indem dasselbe mit Hilfe einer von dem
                              									Handrade D zu drehenden Schraubenspindel und Mutter E auf seinem Walzenzapfen verschoben wird. Die obere
                              									Glättwalze P, welche gleich der Unterwalze 394mm Durchmesser besitzt, dient durch ihr
                              									Eigengewicht zur Pressung; letztere kann durch die Federn F nach Erfordernis gemildert werden. Eine Theilung G läſst dabei die Zusammendrückung der Federn F oder das Mais dieser Pressung erkennen. Der zu glättende Riemen wird den
                              									Walzen zwischen Führungsleisten H zugeleitet, welche
                              									der wechselnden Riemenbreite entsprechend stellbar sind.
                           Beim Strecken der Riemen wird deren Ende, wenn ein genügendes
                              									Stück durch die Glättwalzen gezogen ist, an der Rolle H
                              									befestigt, welche auf die am linken Ende der Maschine gelagerte und auf gleiche
                              									Weise wie die Walze P1
                              									angetriebene, 76mm starke, viereckige Achse N lose aufgeschoben ist. Diese Rolle wickelt nun den
                              									Riemen unter entsprechender Dehnung auf, welche, nachdem das Rad C abgezogen, von dem Grade der Glättwalzenpressung
                              									bestimmt wird; dabei vermitteln stellbare Backen K
                              										(Fig. 9)
                              									eine Führung des Riemens und kann durch die Walze J,
                              									welche durch die Pressung einer Oberwalze mitgenommen wird, eine Messung der
                              									Riemenlänge erfolgen. Der Antrieb der Achse N läſst
                              									sich durch Verschiebung des zugehörigen Treibriemens auf die Losscheibe mittels der
                              									Handhebel M von beiden Enden der Maschine aus
                              									abstellen.
                           Zur Behandlung schmälerer Treibriemen, welche eine
                              									gröſsere Geschmeidigkeit zur guten Anlage an die gewölbten
                                 										Scheibenoberflächen besitzen sollen, ist eine von S. H. Randall in Wyoming (Nordamerikanisches Patent Nr. 357230) angegebene
                              									Maschine bestimmt, bei welcher besonders die Druckvertheilung für die Walzen
                              									erwähnenswerth ist.
                           
                           Ein Walzenpaar P, P1 (Fig. 10 Taf. 29) ist den
                              									verschieden vorkommenden Riemenbreiten entsprechend in eine Anzahl Ringe getheilt,
                              									von denen die eine Hälfte gerade, die andere Hälfte gewölbte Umfangsflächen
                              									erhalten, um abwechselnd den zu behandelnden Riemen zwischen beiden durchgehen zu
                              									lassen. Die nöthige Pressung wird hierbei von einem Fuſstritte J aus hervorgerufen. Die untere Walze P ruht in festen Lagern, die obere Walze P1 dagegen in
                              									schwingenden Lagerarmen D, über welche Seile G gelegt sind, deren Enden einestheils an der
                              									Blattfeder H, anderentheils an der Schiene I befestigt sind; letztere ist durch die Stange i mit dem Fuſstritte J
                              									verbunden, so daſs durch diesen beim Anziehen der Seile G der erforderliche, vermöge der Feder H
                              									elastisch bleibende Walzendruck erzeugt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
