| Titel: | F. Klein's Apparat zum Dämpfen von Hüten. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 490 | 
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                        F. Klein's Apparat zum Dämpfen von
                           								Hüten.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									29.
                        F. Klein's Apparat zum Dämpfen von Hüten.
                        
                     
                        
                           Das Dämpfen der Filzhüte wird meist in der Weise vorgenommen, daſs dieselben auf
                              									Holzformen aufgezogen und auf diesen in einem sogen. Dekatirapparate (vgl. F. Meyner 1885 258 378) der
                              									Wirkung gespannten Wasserdampfes ausgesetzt werden. Abgesehen davon, daſs hierbei
                              									der Dampf nur von auſsen auf die Hüte einwirken kann, so besteht bei Benutzung von
                              									Holzformen der Uebelstand, daſs das Holz Wasser aufsaugt, welches beim Heizen des
                              									Apparates verdampft und solchermaſsen von innen auf den Filz einwirkt und leicht
                              									Blasen zieht o. dgl. Um diesen Uebelstand zu beheben, bringen F. Klein und Comp. in Liegnitz (* D. R. P. Kl. 41 Nr.
                                 									38804 vom 4. Juli 1886) einen Dämpfapparat zur Ausführung, bei welchem Siebformen zum Aufspannen der Hüte benutzt werden und
                              									der Dampf von beiden Seiten, auſsen und innen,
                              									einwirken kann.
                           Um die Bedienung des in Fig. 5 Taf. 29
                              									dargestellten Apparates zu erleichtern, wird ein liegender Kasten mit einem
                              									fahrbaren Röhrengestelle angewendet. Die mit Rollen r
                              									auf einem Schienengeleise laufende Thür B dieses
                              									Dämpfkastens A gehört gleichzeitig diesem Gestelle an,
                              									so daſs mit dem Abziehen der Thür vom Kasten auch das in letzterem ebenfalls auf
                              									Rollen fahrbare Röhrengetheil R ausgezogen wird. Das
                              									Gestell R setzt sich aus vier in der Mitte des Kastens
                              										A über einander liegenden Röhren h zusammen, auf welchen unmittelbar mittels
                              									Abzweigungen c die Mundstücke d aufgesetzt sind. Alle Mundstücke stehen durch die Röhren b und c mit der durch die
                              									Thür B nach auſsen reichenden Rohrleitung o in Verbindung, welche, wenn der Apparat geschlossen
                              									ist, bei n mit dem Dampfrohre l gekuppelt wird. Auf diese Weise wird allen Mundstücken d gleichzeitig Dampf zugeführt. Ein vom Rohre l abzweigender Rohrstrang m dient zur unmittelbaren Dampfeinführung in den Kasten A, welcher in bekannter Weise mit Sicherheits- und
                              									Luftventil, Manometer u.s.w. versehen ist.
                           Die Vorrichtung zum Aufspannen der
                              									Hüte ist in Fig.
                                 										6 und 7 Taf. 29 veranschaulicht. Auf das Mundstück d kommt zuerst der mit Glasschmelz überzogene Blechstern e, in dessen Schlitzen mittels Flügelmuttern die
                              									Nadelhaken h stellbar sind. Ueber diesen Stern wird auf
                              									das Mundstück die aus Kupferblech gefertigte Siebform g
                              									gesteckt, welche einen Schalenboden f zum Auffangen von
                              									Dampfwasser besitzt. Der auf die Form g gestülpte Hut
                              										i wird mit seinem Krampenrande an die Haken h genadelt und letztere dann zum Anspannen der Krampe
                              									radial nach auſsen gestellt.
                           Die Anordnung des Röhrengestelles mit den in entsprechender
                              									Entfernung von einander
                              									stehenden Mundstücken d gewährt den Vortheil, daſs
                              									jeder Hut vor der Berührung mit anderen Filzen und dadurch gegen Ansetzen von
                              									Flecken geschützt ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
