| Titel: | Berrier-Fontaine's tragbare Bohrmaschine mit Druckwasserbetrieb. | 
| Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 544 | 
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                        Berrier-Fontaine's tragbare Bohrmaschine mit
                           								Druckwasserbetrieb.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									31.
                        Berrier-Fontaine's tragbare Bohrmaschine mit
                           								Druckwasserbetrieb.
                        
                     
                        
                           Bei groſsen Eisenbauten, wie bei Schiffen, Brücken u. dgl., ist es kaum zu vermeiden,
                              									daſs einzelne Löcher in den Hauptverbindungstheilen an Ort und Stelle gebohrt werden
                              									müssen, was schon mit Rücksicht auf die Beförderungsschwierigkeiten der Stücke und
                              									die erforderliche Uebereinstimmung der sich überdeckenden Löcher zweckmäſsig ist. In
                              									solchen Fällen behilft man sich, so gut es eben geht, mit der Bohrratsche und bohrt,
                              									um diese Handarbeit auf das geringste Maſs zu beschränken, das Loch in dem einen
                              									Constructionstheile unter einer Bohrmaschine in der Werkstätte vor. Sofern man aber
                              									im Besitze einer entsprechenden Maschine ist, welche sich an Ort und Stelle leicht
                              									befestigen läſst und
                              									keiner umständlichen Arbeitsübertragungen bedarf, so daſs mit dieser Maschine die
                              									Löcher am Werkstücke rasch, sicher und ebenso billig als unter den
                              									Hauptbohrmaschinen gebohrt werden können, so entfällt auch das Vorbohren, wodurch
                              									die Gleichmäſsigkeit der Bohrarbeit erhöht wird. Hat man Preſsluft oder
                              									Druckwasserleitung zur Verfügung, dann kann ohne Schwierigkeit in der Verbindung
                              									einer kleinen Bohrmaschine mit einem passenden Motor ein bequemes Hilfsmittel für
                              									solche Bohrarbeiten geschaffen werden, dessen Leistung der gewöhnlichen
                              									Bohrmaschinenarbeit nahe kommt, die Handarbeit aber sicher bei weitem übertrifft.
                              									Diesem übrigens schon von verschiedenen Seiten verwirklichten Gedanken entsprechend,
                              									hat Marc Berrier-Fontaine Bohrmaschinen ausgeführt,
                              									welche beim Baue der Panzerschiffe in den Schiffswerften von Toulon mit Vortheil
                              									verwendet werden.
                           Nach Engineering, 1887 Bd. 43 * S.
                              									130 sind kleine Bohrmaschinen am Brotherhood'schen
                              									Dreicylindermotor (vgl. 1886 259 * 293) angeschraubt, wie
                              									dies beispielsweise in Fig. 6 und 7 Taf. 31 dargestellt ist.
                              									Es bezeichnet M den Motor, C den Lagerbügel für die Antriebswelle A und
                              									das Spindelrad E, durch das sich mittels Keilführung
                              									die hohle Bohrspindel R schiebt, welche wieder durch
                              									die drehbar fest gelagerte Steuerspindel S vom Handrade
                              										V den zum Bohren erforderlichen Vorschub erhält. In
                              									der Schwerebene der ganzen Vorrichtung sind zwei Handgriffe B angebracht, welche das Tragen derselben erleichtern. In der Fuſsplatte
                              									des Motors sind vier Langschlitze G in Kreuzform
                              									eingegossen, wodurch das Anschrauben der Maschine an den vorhandenen
                              									Constructionstheilen ermöglicht wird. Leichtes Gewicht des Ganzen ist wohl ein
                              									Haupterforderniſs für die Verwendbarkeit und dies wurde auch in der vorstehenden
                              									Maschine erreicht, indem eine solche für eine Betriebskraft von 1e sammt den Absperrhähnen nicht mehr als 47k,5 wiegt, während eine solche für 0e,5 bloſs 28k,1
                              									Gewicht besitzt.
                           Die zweite, in. Fig. 3 bis 5 Taf. 31 dargestellte
                              									Maschine wird mit Hilfe einer biegsamen Welle (vgl. Stow 1876 222 * 111) angetrieben. Hierbei
                              									erhält die Bohrwelle S keine Verschiebung, wohl aber
                              									die 5 fache Umdrehungsgeschwindigkeit der früheren, was zur Schonung der biegsamen
                              									Welle wesentlich beiträgt. Die Kuppelung derselben mit der Antriebsspindel wird, wie
                              									aus den Figuren leicht ersichtlich ist, durch eine Ueberwurfbüchse T und ein Zapfenviereck x
                              									erzielt. An sämmtlichen Hauptlagern sind Schmierbüchsen angebracht und die Maschine
                              									überhaupt auf das sorgfältigste aus Phosphorbronze und Stahl ausgeführt.
                           Im Engineer, 1887 Bd. 63 * S. 360 sind einige
                              									Verwendungsarten dieser Bohrmaschinen zum Schiffsbaue dargestellt und eine Maschine
                              									beschrieben, mit welcher Mannlöcher und Seitenlucken von 460 bis 900mm Durchmesser aus der vollen Blechwand
                              									ausgeschnitten werden, worin vorher ein Führungsloch für die Bohrstange vorgebohrt
                              									ist. Im bügelförmigen Guſsrahmen dieser Maschine lagert eine Bohrwelle, an welcher
                              									ein doppelarmiger Fräskopf steckt, an dessen freien Endbahnen je ein kleiner, loth-
                              									und wagerecht verstellbarer Stahlhalter angebracht ist. Bethätigt wird die Bohrwelle
                              									unmittelbar durch ein Schneckenradgetriebe von einer
                              									Dreicylinder-Wasserdruckmaschine.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
