| Titel: | Schischkar und Harrison's stehende Cylinderbohrmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, S. 316 | 
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                        Schischkar und Harrison's stehende
                           								Cylinderbohrmaschine.
                        Mit Abbildung.
                        Schischkar und Harrison's stehende
                           								Cylinderbohrmaschine.
                        
                     
                        
                           Bescheiden steht die groſse Cylinderbohrmaschine im finstersten aller Winkel der
                              									Werkstätte, geht Tag und Nacht immerfort, und weil sie aus gar so wenig Theilen
                              									zusammengebaut ist, so wird die Wichtigkeit, die ihr ganz gewiſs zukommt, leicht
                              									übersehen. Ihre Arbeit vollzieht sich im ewigen Einerlei des düsteren Schlundes
                              									eines ungeheuren Dampfcylinders. Textabbildung Bd. 265, S. 316
                           
                           Ein Träger in der Deckenhöhe von Wand zu Wand der Ecke gezogen, bildet ein Dreieck;
                              									eine Grundplatte, gewöhnlich bloſs ein Grundrahmen zur Unterlage, eine mächtige
                              									Bohrwelle mit dem Antriebe im Obergeschosse und ebendaselbst die Schaltungsräder
                              									bilden die ganze Cylinderbohrmaschine.
                           Diese Anordnung ermöglicht jede beliebige Cylindergröſse aufzunehmen und hat nur den
                              									Nachtheil, daſs sich die Erschütterungen der Gebäudemauern, welche dem oberen
                              									Querträger die Unterlage bieten, leicht auf die Arbeitsleistung der Maschine
                              									verpflanzen und sich manchmal recht empfindlich fühlbar machen.
                           Deshalb sind diejenigen Cylinderbohrmaschinen, welche eine starre Verbindung der
                              									Lager durch ihre Scheibe selbst bieten, trotz der Beschränkung ihrer Dimension
                              									vorzuziehen, sobald sie auf eigenem Grundmauer werke frei aufstehen.
                           Schischkar und Harrison in Halifax bauen nach dem Engineer 1885 Bd. 60 S. 436 stehende
                              									Cylinderbohrmaschinen, welche, aus einer Grundplatte mit Spurlager, einem oberen
                              									Querbalken mit Halslager für die Bohrwelle und aus zwei Dreiecksgestellen bestehend,
                              									in ihrer Verbindung ein starres selbständiges System bilden.
                           Der innere Abstand der Gestelle beträgt 1725mm, die
                              									freie Höhe von Grundplatte zum Querträger 2135mm.
                              									Die Bohrwelle hat 150mm Durchmesser, die
                              									Steuerspindel ist 31mm,5 stark, ihr Gewinde
                              									besitzt 6mm Steigung. Die röhrenförmige Bohrhülse,
                              									über welche die Bohrkreuze geschraubt werden, ist aus Stahl gefertigt, 400mm lang und hat 28mm Wandstärke. Ein Schneckenrad besorgt den Antrieb der Bohrwelle, die von
                              									1,5 bis 9mm,5 veränderliche Schaltung vollzieht
                              									sich mittels Anschlag eines Hebels durch Vermittelung von Versatzrädern, welche an
                              									einem Schlitzhebel beliebig eingesetzt werden können. Zum Ausheben der Bohrwelle ist
                              									Vorsorge getroffen, zur Auflage des Werkstückes dienen vier kleine Supportböckchen
                              									auf der Grundplatte, während zwei Spannschienen den oberen Theil desselben
                              									festhalten.