| Titel: | Sicherheitsventil mit Schutz gegen Ueberlastung. | 
| Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, S. 361 | 
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                        Sicherheitsventil mit Schutz gegen
                           								Ueberlastung.
                        Mit Abbildung.
                        Sicherheitsventil mit Schutz gegen Ueberlastung.
                        
                     
                        
                           Es kommt oft vor, daſs der gewissenlose Maschinist das Sicherheitsventil überlastet,
                              									um ein Abblasen zu verhindern, und viele Versuche sind schon angestellt worden,
                              									dieses verwerfliche Verfahren unmöglich zu machen. Eine der neuesten Erfindungen,
                              									die dahin zielt, das
                              									Sicherheitsventil zu einem wirklichen Sicherheitsapparate zu machen, verdanken wir
                              									Barçon (Industries vom 29. Juli 1887 S. 113). Die
                              									Construction läſst nämlich in dem Augenblicke, wo der Wärter den Hebe belastet, ihr
                              									Signal ertönen, wodurch die vorgekommene Mehrbelastung sofort bemerkbar gemacht
                              									wird. In der nebenstehenden Figur ist S der Ventilsitz,
                              										E das Ventil, welches einen mittleren, senkrechten
                              									Kanal und Seitenkanäle D hat. So lange das Ventil in
                              									Ordnung ist, kann der Dampf nicht in den Mittelkanal eintreten, weil hier sich ein
                              									Nebenventil C mit Spiralfeder andrückt. Der
                              									Belastungshebel drückt nicht unmittelbar auf das Ventil, sondern auf den Deckel B mit sechseckigem Kopfe A, durch welchen sowohl der Deckel als das Ventil gedreht und auf den
                              									Ventilsitz gepreſst werden können.
                           Textabbildung Bd. 265, S. 361Der Druck des Belastungshebels auf den sechseckigen Kopf wird auf das
                              									Ventil durch zwei conische Stahlscheiben G, welche eine
                              									Aussparung am Ventile ausfüllen und nur einen sehr schmalen Schlitz F freilassen, übertragen. Die Stahlscheiben sind so
                              									bemessen, daſs sie genau den Dampfdruck aufnehmen, wächst dieser aber, während der
                              									Deckel am Steigen verhindert ist, etwa durch die Hebelüberlastung, so geben die
                              									Stahlscheiben nach und ermöglichen das Steigen des Ventiles. Gleichzeitig stöſst der
                              									Kopf A des Deckels an die Stange des Hilfsventiles C, wodurch dem Dampfe der Durchgang durch die Kanäle
                              										D eröffnet wird; er geht durch den engen Schlitz
                              										F, streicht an dem Rande L vorbei und entweicht durch die Oeffnungen J. Der Rand L wirkt dabei als kräftige
                              									Dampfpfeife und zeigt die Ungehörigkeit an. Aus der Beschreibung geht hervor, daſs
                              									wenn Alles in Ordnung ist, das Sicherheitsventil wirkt wie jedes andere
                              									Sicherheitsventil, daſs es aber bei jeder Ueberlastung sich meldet. (Vgl. 1886 261 * 7.)