| Titel: | Bonta's Mikrophon mit Stromunterbrechungen an der Contactstelle. | 
| Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 246 | 
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                        Bonta's Mikrophon mit
                           								Stromunterbrechungen an der Contactstelle.
                        Mit Abbildung.
                        Bonta's Mikrophon mit Stromunterbrechungen.
                        
                     
                        
                           Während Bell in seinen Telephon-Patenten zum Sprechen
                              									undulatorische Ströme für unentbehrlich hält, d.h. solche, die ohne jede
                              									Unterbrechung sich bloſs ihrer Stärke nach ändern, wird im Scientific American vom 13. August
                                 										1887 * S. 102 ein von J. W.
                                    											Bonta erfundenes und von der American National Telephone Company in New-York
                              									benutztes Mikrophon beschrieben, bei welchem während des Sprechens wirklich
                              									Stromunterbrechungen auftretenDaſs auch bei dem Reiß'schen Telephon während
                                    											des Sprechens beständig Stromunterbrechungen
                                    											auftreten, ohne daſs das Sprechen dadurch gestört würde, hat J. R. Paddock gegen Ende des J. 1886 auf Grund
                                    											photographischer Aufzeichnungen behauptet (vgl. auch Elektrotechnische Zeitschrift 1887 S. 140), wie Prof. E. J. Houston in einem längeren Aufsatze über
                                    											die Leistungen des Reiß'schen Telephons im Journal of the Franklin Institute 1887 Bd. 123
                                    											* S. 49 mittheilt., wie durch die a. a. O. mit abgebildeten
                              									mikroskopischen Photographien der Kohlencontacte dargethan wird.
                           Dieses Telephon, das in umstehender Figur abgebildet ist, enthält in einem Mundstücke
                              									eine Scheibe, an deren Rückseite in der Mitte ein Stab oder Stift aus Kohle
                              									befestigt ist. Gegen das Ende des Stabes legt sich im Ruhezustande ein Kohlenball
                              									an, der in einer Nuth oder Rinne sich frei vorwärts und rückwärts bewegen kann. Die
                              									Rinne ist in einem
                              									Kohlenblocke hergestellt und läſst sich durch eine besondere Vorrichtung stärker
                              									oder weniger stark neigen. Der Stab und die Kugel befinden sich in derselben
                              									lothrechten Ebene und liegen in dem Stromkreise einer Batterie. Als Empfänger dient
                              									ein Magnet-Telephon.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 266, S. 246
                              
                           Die Stimme wird von diesem Mikrophon sehr klar und deutlich wiedergegeben. Die
                              									Empfindlichkeit ist sehr groſs; der Sprechende kann mehrere Fuſs vom Instrumente
                              									entfernt sein und demselben den Rücken zukehren.
                           Während gegen die Platte im Mundstücke gesprochen wird, bewegt sich durch die
                              									Schwingungen der Platte die Kohlenkugel in der Rinne hin und her, indem sie auf der
                              									geneigten Ebene auf und nieder rollt.
                           Wenn eine Feder angebracht wurde, welche leicht gegen die Kugel drückte und die
                              									Elektroden in beständigem Contacte erhielt, so versagte das Mikrophon, weil
                              									anscheinend die Feder die Regelmäſsigkeit der Stromunterbrechungen und
                              									Stromschlieſsungen störte.