| Titel: | Amerikanischer Stickapparat. | 
| Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 262 | 
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                        Amerikanischer Stickapparat.
                        Mit Abbildungen.
                        Amerikanischer Stickapparat.
                        
                     
                        
                           Der im Nachfolgenden beschriebene einfache Apparat, amerikanischen Ursprungs,
                              									ermöglicht die Herstellung von Verzierungen auf glattem Tuche u.s.w. dadurch, daſs
                              									mit demselben ein Faden in hohen, vorstehenden Schlingen in das Tuch eingezogen
                              									wird. Bei dicht gesetzten und aufgeschnittenen Schlingen kann hierbei ein Aussehen
                              									wie das der Smyrnateppiche erzielt werden, nur ist der Faden nicht so fest wie bei
                              									diesen gehalten.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 266, S. 262
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 266, S. 262
                              
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 266, S. 262
                              
                           Das Werkzeug (Fig. 1) setzt sich im Wesentlichen aus
                              									zwei der Länge nach gegen einander verschiebbaren Stücken a und b zusammen. Eine Feder h der Klinge a führt sich
                              									in der Nuth n der Klinge b, während das Zusammenhalten der beiden Theile durch die Schraube i bewirkt wird. Die Nadel c (Fig. 2), welche im Wesentlichen wie
                              									eine Nähmaschinennadel eingerichtet ist, und durch welche der einzusteckende Faden
                              									durch das Oehr an der Spitze eingezogen wird, ist vorn an dem Theile b befestigt, während der Schlingenhalter d (Fig. 3) an den Theil
                              										a geschraubt ist. Der Schlingenhalter hat vorn eine
                              									kleine Auskehlung, in welche sich der Faden einlegt. Das Arbeiten geschieht nun in
                              									der Weise, daſs die beiden Theile a und b abwechselnd vermittels der Handgriffe e und f vorgeschoben und
                              									zurückgezogen werden.
                           Die Bildung einer vollständigen Schlinge ist aus den nachstehenden schematischen
                              									Figuren (Fig. 4) zu erkennen.
                           
                           Stellung I zeigt die Lage der einzelnen Theile für den Anfang eines neuen Stiches,
                              									Nadel und Schlingenhalter befinden sich zurückgezogen unterhalb des Stoffes. Die
                              									Nadel wird dann durch Vorwärtsschieben des Griffes f
                              									durch den Stoff hindurchgestoſsen, wobei der Faden sich in der in Stellung II
                              									angegebenen Weise auszieht. In Stellung III ist der Schlingenhalter vorgeschoben,
                              									bis sich sein Einschnitt an den Faden anlegt und die Schlinge stützt. Stellung IV
                              									zeigt die Lage, wenn die Nadel zurückgezogen ist, und endlich Stellung V nach dem
                              									Zurückziehen des Schlingenhalters die Lage, wenn die Schlinge vollendet ist.
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 266, S. 263
                              
                           In England und Amerika beträgt jetzt der Verkaufspreis eines Apparates ungefähr 5
                              									Mark.