| Titel: | Schleifmaschinen. | 
| Autor: | Pregél | 
| Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 300 | 
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                        Schleifmaschinen.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 18.
                        Ueber Schleifmaschinen.
                        
                     
                        
                           
                              Schleifmaschine mit Pendelrahmen für gekrümmte
                                 										Oberflächen.
                              
                           In den Grant Locomotive Works wird nach dem American Machinist,
                                 										1887 Nr. 10 S. 7 eine Schleifmaschine gebraucht, welche manche
                              									Aehnlichkeit mit den bekannten Pendelsägen hat.
                           Diese Maschine besteht (Fig. 9 und 10 Taf. 18)
                              									aus zwei einen T-Winkel bildenden Rahmen aus Parallelstäben, an welchen im
                              									Kniegelenk sowie an den Enden Lagerköpfe für Vorgelege, Zwischen welle und
                              									Schleifradspindel angebracht sind.
                           Die Rohrstäbe des Hängerahmens schieben sich fernrohrartig in einander, um den
                              									Rollenabstand nach Bedarf abzuändern, sowie sich die Rundstäbe des unteren
                              									Rahmentheiles zu gleichem Zweck in zwei Rohrstutzen einschieben lassen. Ein
                              									Querstück am oberen, zwei Querverbindungen und eine Grifföse am unteren Rahmentheil
                              									versteifen diesen Gestellrahmen, während die Deckenwelle das Schwingungsmittel für
                              									den Hängerahmen und die Zwischen welle die Drehungsachse für den Schleifrahmen
                              									abgibt. Um die Zugänglichkeit der Schleifrolle zum Werkstück zu erhöhen, ist
                              									dieselbe an das freie Spindelende gesteckt, die Riemenscheiben aber zwischen die
                              									Rahmenstäbe gelegt.
                           
                        
                           
                              Schleifsteintrog mit Führungslinealen.
                              
                           Von der Grinding and Polishing Company in Birmingham
                              									wird nach dem Engineering, 1887 Bd. 43 * S. 431 zum
                              									Zwecke des Abschleifens von gröſseren Maschinentheilen u. dgl. ein Schleiftrog gebaut
                              										(Textfig. 1), an dessen Stirnseiten je eine
                              									stehende Prismaführung für zwei Tragkreuze angeschraubt ist, welche zwei gerade oder
                              									profilirte Führungsschienen tragen, die einen den Schleifsteinobertheil
                              									einschlieſsenden Rahmen bilden. Dadurch, daſs das ganze Führungsgerüst mittels
                              									Schraubenspindeln, Schneckenräder u.s.w. von einem Griffrad über den Schleifstein
                              									gehoben werden kann, wird die Stärke der vom Werkstück abzuschleifenden
                              									Metallschicht geregelt. Ueberdies wird durch die sichere Auflage auf den
                              									Führungsschienen die Herstellung einer glatten, von Wellen und Buckeln freien
                              									Oberfläche ermöglicht und dadurch manche Hobelarbeit erspart.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 266, S. 301
                              
                           
                        
                           
                              Rawlinson's Schleifsteintrog mit Stahlhalter.
                              
                           Mit Rücksicht auf die körperliche Sicherheit des Arbeiters, der Genauigkeit der
                              									Schleifarbeit, sowie der Erhaltung des Schleifsteines selbst, ist es höchst
                              									zweckmäſsig, das abzuschleifende Werkzeug nicht frei mit der Hand auf der
                              									Auflagebrücke, sondern in einem Support festgehalten, gegen den kreisenden
                              									Schleifstein zu führen. Doch ist für solchen Zweck ein Support gewöhnlicher Bauart
                              									nicht nur in seinen Bewegungen unzureichend, sondern auch der Zerstörung durch
                              									Schleifwasser und Sandsteinsplitter zu sehr ausgesetzt, so daſs Verbesserungen in
                              									dieser Richtung nur willkommen sind.
                           Nach dem Engineering, 1887 Bd. 44 * S. 301 bauen Kendall und Gent
                              									in Manchester nach Rawlinson's Patent Schleifsteintröge mit einer
                              									Zuhaltungsvorrichtung, welche unbestrittene Vortheile gewährt.
                           Ein in zwei Endzapfen auslaufendes prismatisches Querstück trägt ein mittels
                              									Handkurbel verstellbares Gleitstück, auf welchem sich ein Stahlhalterkolben bequem
                              									aufsetzen läſst (Textfig. 2). Dieses Querstück ist
                              									in zwei Hebelaugen drehbar und durch Schlitzschrauben, welche in zwei Seitenlappen
                              									eingreifen, in beliebiger Winkellage einzustellen. Die Lagerhebel selbst sind aber
                              									um einen Bolzen am Fuſs des Schleiftroges mittels Schneckenradsegmente, einer Quer
                              									welle und Griffrad zum Ausschwingen eingerichtet. Hierdurch wird eine bequeme
                              									Anstellung des Schneidwerkzeuges, eine sichere Führung und ein gleichmäſsiger
                              									Andruck desselben ermöglicht, und zwar wird durch Verdrehung des Stahlhalterkolbens
                              									die Seitenschräge, vermöge Drehverstellung des Querstückes die Zuschärfung, mittels
                              									Verschiebung des Gleitstückes ein gleichmäſsiges Schleifen, und durch das
                              									Anschwingen der Lagerhebel der erforderliche Schleifdruck erhalten.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 266, S. 302
                              
                           Der Antrieb des Schleifsteines erfolgt durch eine Scheibe mit drei Riemenläufen, während
                              									Schutzklappen, Wasserkübel und eine Schleifbrücke die Ausrüstung dieser Maschine
                              									vervollständigen.
                           Pregél.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
