| Titel: | Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen. | 
| Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 386 | 
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                        Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
                        (Patentklasse 18. Fortsetzung des Berichtes S. 303
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel 22.
                        Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
                        
                     
                        
                           Bereits im Band 263 * S. 477 wurde ein Schachtofen von Husgafoel beschrieben, welcher zur direkten Erzeugung
                              									des Schmiedeeisens aus Erzen dient. Ueber diesen Ofen sind in der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und
                                 										Hüttenwesen, 1887 S. 475 nähere Angaben enthalten, welche Dr. Leo aus Jernkont. annaler,
                              									1887 II entnommen hat und die der Berücksichtigung werth sind. Nach denselben ist
                              									der Ofen aus den alten „Stücköfen“ (vgl. Wedding,
                                 										Handbuch der Eisenhüttenkunde, 1864 Bd. I S. 488) hervorgegangen, deren
                              									Betrieb im J. 1875 in Finnland dadurch wesentlich vervollkommnet wurde, daſs man den
                              									Herd auswechselbar anordnete. Dadurch fiel das früher erforderliche Ausblasen des
                              									Ofens nach jedesmaliger Zusammenschweiſsung eines „Stückes“ fort. Dann
                              									ordnete man an den dem Verschleiſs am meisten ausgesetzten Ofentheilen Wasser-,
                              									später Luftkühlung an, und benutzte endlich 110 bis 120° heiſsen Wind, wodurch die
                              									Leistung des Ofens ganz erheblich vergröſsert wurde. Trotzdem blieben aber
                              									Versetzungen im Ofen nicht aus. Man stellte deshalb den Ofenschacht aus doppelten
                              									Blechwänden her und führte durch diesen den Gebläsewind, einerseits um letzteren
                              									anzuwärmen, andererseits um den Ofen abzukühlen. In Folge dessen konnte das
                              									reducirte Eisen am Ofenmantel nicht leicht festschweiſsen; trotzdem herrschte aber
                              									im Herd gute Schweiſshitze. Ein nach diesen Prinzipien auf Wärtsilähütte gebauter
                              									Ofen ergab eine erhebliche Kohlenersparniſs und eine gröſsere Leistung. Die
                              									betreffenden Zahlen in den Jahren 1875 und 1884 sind 1,05 : 2,8 und 3,13 : 5,36. Im
                              										J. 1886 wurde zu
                              									Dobrianskji in Ruſsland ein derartiger Ofen in Betrieb gesetzt; derselbe sollte
                              										10m,75 Höhe (wovon die obersten 2m,75 als Gasfang dienen) erhalten, wurde aber nur
                              									auf 8m Höhe gebracht. Der Kohlensack hat eine
                              									Weite von 1m,50, die Gicht von 1m,20. Der hohle Schachtmantel hat eine Weite von
                              										175mm und besteht aus Blechen von 4mm,75 (oben), 9mm,5 und 12mm,75 (unten) Stärke. Der
                              									untere Theil des unteren Schachtmantels ist 1m,5
                              									hoch und mit 40 bis 50mm starken Chamottesteinen
                              									ausgefüttert. Der obere Schachttheil ist ganz frei. Der Schacht wird von 4 Pfeilern
                              									getragen, welche auf einem von einem Kreuzkanal durchzogenen und mit einer
                              									Guſsplatte bedeckten Mauerklotz stehen. Der auswechselbare Herd besteht aus einem
                              									festen Boden mit Rädern, 2 Formwänden mit je 4 paarweise in 2 Reihen über einander
                              									gelegenen Formöffnungen, 2 Schlackenwänden, jede mit 4 Schlackenabstichen und einem
                              									losen Einlegeboden. Auſsen besitzt der Herd 2 Zapfen, um welche er gekippt werden
                              									kann. Er steht auf einer durch einen Gegengewichtshebel senk- und hebbaren
                              									Plattform. Zum Betriebe sind 3 Herde erforderlich. Ein Ofen nimmt einen Raum von
                              										12m,25 Länge und 8m,5 Breite ein.
                           Der Ofen zu Dobrianskji war im J. 1886 44 Tage und dann wieder 119 Tage im Betrieb,
                              									und erwies sich nach dem Ausblasen als nicht ausbesserungsbedürftig. Während dieser
                              									Zeit wurden die verschiedensten Materialien: Magneteisenstein, Eisenspath,
                              									Brauneisenerz, Frisch-, Puddel-, Schweiſsofenschlacken und Walzsinter anstandslos
                              									verblasen. Die Tagesproduction bei der Reduction von Schlacken war 475 bis 550k, sie stieg aber bis auf 1500k bei Benutzung von Magneteisenstein. Als
                              									Brennmaterial benutzte man Holzkohle.
                           Der Betrieb des Ofens findet in folgender Weise statt. Die leeren Räume zwischen dem
                              									losen Boden und den Herdwänden werden mit Kohlengestübbe, der Herd selbst mit Thon
                              									und Kalk oder Dolomit ausgestrichen und dann angewärmt. Man füllt ihn hiernach mit
                              									Kohle, fahrt ihn unter den Schacht, bestreicht seine obere Kante mit Thon und preſst
                              									ihn mittels des Hebels gegen den Schacht. Hierauf schlieſst man die Schlackenstiche
                              									und füllt den Ofen mit nach oben immer schwerer werdenden Gichten. Man bringt dann
                              									durch die untersten Formen glühende Kohle in den Herd und gibt Wind von allmählich
                              									sich steigernder Pressung. Dabei läſst man den Wind in immer höher liegende Theile
                              									des Schachthohlraumes eintreten, je höher die Hitze im Ofen selbst steigt. Mit dem
                              									Anwachsen des „Stückes“ werden auch die stechenden Düsen höher verlegt und
                              									die leeren Formen mit Thonpfropfen geschlossen. Die Schlacke wird nur dann
                              									abgestochen, wenn Ueberschuſs davon vorhanden ist. Ist das „Stück“ groſs
                              									genug, so senkt man den Herd etwas und schiebt ihn vermittels des nächsten Herdes,
                              									welcher bereits mit angezündeter Kohle gefüllt ist, unter dem Schacht fort. Der
                              									volle Herd wird dann gekippt und das „Stück“ unter dem Hammer ausgeschmiedet; der Abgang
                              									hierbei beträgt 10,95 Proc. Das nachherige Schweiſsen in Gasschweiſsöfen und
                              									Auswalzen zu Blechen ergab 7,32 Proc. Abbrand. Die Bleche (75 Proc. erster Qualität)
                              									waren im Allgemeinen weicher und zäher als Puddelbleche. Der Kohlenstoffgehalt des
                              										„Stückes“ kann durch das Stechen der Düsen, die Gröſse des Erzzusatzes,
                              									die Menge und die Wärme des Gebläsewindes geregelt werden, so daſs Schmiedeeisen,
                              									Stahl oder Roheisen erzeugt wird. Zur Beurtheilung des Ofenganges dienen das
                              									Aussehen der Gichtflamme, das Verhalten der Schlacke und die Beschaffenheit des
                              										„Stückes“, welche durch Einführen eines Brecheisens durch eine Form auf
                              									seine Festigkeit untersucht werden kann. Als Mittel zur Aenderung des Ofenganges
                              									dienen hauptsächlich die Höhe, in welcher der Wind in den Ofenmantel eingelassen
                              									wird, und die Pressung desselben. Die bei Schmiedeeisen bezieh. schmiedbarem Stahl
                              									fallende Schlacke enthielt in Dobrianskji 40,8 bezieh. 7,15 Proc. Eisen. Der
                              									Phosphor geht in die Schlacke, und zwar um so mehr, je vollständiger die Reduction
                              									des Erzes stattfindet.
                           Wenn nun auch eine Verwerthung dieser Resultate in Deutschland ausgeschlossen
                              									erscheint, so geben sie doch einen Beweis dafür, wie schnell und bis zu welchem
                              									Grade ein alter Ofen unter Verwendung der neueren Hilfsmittel der Technik
                              									vervollkommnet werden kann. Zweifellos wird der Husgafoel'sche Stückofen demnächst eine gröſsere Rolle spielen in
                              									Gegenden, wo noch Holzkohle in ausreichendem Maſse zu beschaffen ist, d. i. in
                              									Ruſsland und Schweden, ganz besonders aber in den österreichischen Alpenländern.
                           Auf demselben Wege will Schmidhammer Luppen erzeugen
                              									(vgl. Stahl und Eisen, 1886 * S. 465). Der von
                              									demselben vorgeschlagene Schachtofen (Fig. 2 bis 4) hat 4m Höhe und 0m,6
                              									Weite. Der untere Theil des Ofens erweitert sich nach der Seite in eine Kammer,
                              									deren Kopſseite durch eine Thür geschlossen ist. An den Seiten der Kammer sind
                              									kleine Arbeitsthüren angeordnet, um das zusammenzuschweiſsende Eisen zusammenpressen
                              									und gegen die Thür hin schieben zu können, aus welcher die Luppe herausgenommen
                              									wird. In der Höhe der Oberkante der Kammer münden in den Schacht Düsen G und W zum Einleiten von
                              									Wassergas und Gebläsewind, welche vorher in Wärmespeichern, die durch die Gichtgase
                              									erhitzt worden sind, auf eine möglichst hohe Temperatur gebracht werden. Eventuell
                              									kann man die Gichtgase vermittels eines Körting'schen
                              									Strahlapparates absaugen. Der Schacht soll mit Erz und soviel Holzkohle als gerade
                              									nöthig ist, um ersteres zu reduciren, beschickt werden. Nimmt man an, daſs die Kohle
                              									nur zu Kohlenoxyd verbrannt wird, so kommen auf 100k Eisen 34k,5 Kohlenstoff und bei einem
                              									Eisengehalt der Erze von 49 Proc. 204k Erz.
                              									Hiervon faſst der Schacht 111k Kohle und 657k Erz. Es wird nun berechnet, daſs zum Reduciren
                              									und Schmelzen von 100k Eisen und zum Schmelzen von
                              									zugehörigen 58k Schlacke unter Hinzuziehung von 20
                              									Proc. Wärmeverlust 272160 Kalorien verbraucht werden, während die erforderliche Kohlemenge von 34k,5 bei der Verbrennung zu Kohlenoxyd nur 85318
                              									Kalorien entwickelt. Demnach müssen durch die Verbrennung des Wassergases noch
                              									186842 Kalorien entwickelt werden. Hierzu sind 41k,7 Wassergas oder 68k,4 Kohlenstoff
                              									nothwendig. Zur Verbrennung des ersteren gehören 129cbm,8 Luft. Sieht man von der Verwendung des Wassergases ab, so müſste man
                              									natürlich mehr Holzkohle aufwenden.
                           Die Production eines derartigen kleinen Ofens wird zu 600 bis 1000k in 12 Stunden angenommen, und sollen die Luppen
                              									sofort in einen Stahlschmelzofen eingesetzt werden. Die Kosten des Verfahrens sollen
                              									nicht viel mehr als diejenigen der Roheisen-Darstellung betragen.
                           Hiernach ist der Schmidhammer'sche Vorschlag auch für
                              									Deutschland nicht ohne Werth, weil er von der ausschlieſslichen Benutzung von
                              									Holzkohle absieht. Fraglich bleibt nur, ob sich der Kostenpunkt nach der Anschauung
                              									des Erfinders stellt. Bekanntlich scheitern gerade hieran die meisten Verfahren der
                              									direkten Eisenerzeugung.
                           Das Shedock'sche Verfahren, worüber besonders in der
                              									englischen Fachpresse viel geschrieben worden ist (vgl. u.a. Eisen-Zeitung, 1887 S. 557) und welches darin besteht, daſs das fein
                              									pulverisirte Erz zusammen mit reducirendem Gas durch ein Metallbad gepreſst wird,
                              									scheint praktisch nicht verwerthbar zu sein, obschon der Gedankengang des Erfinders
                              									theoretisch auf richtiger Grundlage steht. Das reducirende Gas – Kohlenoxyd – soll
                              									das Erz beim Passiren des Metallbades reduciren, so daſs letzteres das Eisen
                              									aufnimmt, während die erdigen Bestandtheile des Erzes vom Bade als Schlacken
                              									abgezogen werden. Einer Verbrennung der Eisenpartikelchen nach der Reduction ist dadurch vorgebeugt.
                           
                        
                           Einrichtungen an Hochöfen.
                           In The Iron Age vom 21. Juli 1887 ist eine selbstthätige
                              									Vorrichtung zum Begichten der Hochöfen beschrieben (vgl. auch 1887 263 * 470). Dieselbe macht jede Handarbeit an der Gicht
                              									entbehrlich und ist in Folge dessen ein neuer Schritt weiter in dem Ersatz der
                              									Handarbeit durch Maschinen. Die Vorrichtung ist von Fayette
                                 										Brown der Brown Hoisting and Conveying Machine
                                 										Company in Cleveland, Ohio, construirt und in den Riverside Iron Works in Steubenville, Ohio, ausgeführt, wo sie bereits
                              									seit längerer Zeit gute Dienste leistet. Eine ähnliche Vorrichtung ist seit 4 Jahren
                              									an den Stewart'schen Hochöfen in Sharon, Pennsylvanien,
                              									ferner an den Oefen des Lucy-Werkes in Pittsburg und
                              									der Ohio Iron Company in Jamesville, Ohio, mit bestem
                              									Erfolge in Betrieb.
                           Die Vorrichtung Fig. 5 besteht aus einer steil ansteigenden Gichtbrücke T, welche mit ihrem unteren Ende bis in eine Grube des
                              									Möllerhauses hineinreicht und oben die Gicht des Ofens noch um ein beträchtliches
                              									Stück überragt. Auf dieser Brücke ist ein Geleise R2 und zwischen den Schienen dieses Geleises
                              									noch ein engeres Geleise R angeordnet, welches letztere
                              									dicht über der Gicht nach innen umgebogen ist. Die Gichtwagen S sind mittels eines langen Bügels N mit dem Aufzugseil O
                              									verbunden, welches am oberen Ende der Brücke über eine Rolle geht und von einer auf
                              									der Ofensohle stehenden Dampfwinde aufgewunden werden kann. Die Gichtwagen werden,
                              									wenn sie in der Grube des Möllerhauses stehen, gefüllt, was sehr leicht von statten
                              									geht, weil das Material nur in dieselben geschoben zu
                              									werden braucht. Windet man dann die Gichtwagen in die Höhe, so laufen die vorderen
                              									Räder, welche näher zusammenstehen als die hinteren, auf den mittleren Schienen,
                              									während die hinteren Räder auf den äuſseren Schienen rollen. In Folge dessen nimmt
                              									der Wagen S, wenn er die Gicht erreicht, die
                              									gezeichnete Stellung ein, so daſs sein Inhalt in jene entleert wird. Damit der Wagen
                              									diese Stellung richtig einnimmt, ist die Hinterachse desselben in der Fahrrichtung
                              									verstellbar. Die Gicht selbst hat einen doppelten Verschluſs, erstens den Trichter
                              										h, welcher in bekannter Weise durch einen Balancier
                              										B und Luftcylinder C
                              									gesenkt und gehoben werden kann, und zweitens die Klappthüren D, welche durch Zugstangen mit Armen der Wellen G verbunden sind. Diese werden vermittels eines
                              									Seiltriebes von dem auf der Hüttensohle stehenden Handrade W aus gedreht, während neben diesem das die Bewegung des Luftkolbens C bewirkende Ventil angeordnet ist. Die Begichtung ist
                              									also vollständig in die Hand des Betriebsleiters gegeben. Ist der Trichter h geschlossen, so sind die Klappen offen; die
                              									Begichtung kann also geschehen. Soll die Gicht in den Ofen gelassen werden, so
                              									schlieſst man, um Gasverluste zu vermeiden, die Klappen D und senkt dann den Trichter h. Die Höhe der
                              									Ofenfüllung wird durch den Trichter h bezeichnet,
                              									dessen Stellung auf der Hüttensohle bei I ebenfalls
                              									kenntlich gemacht ist. Ebenso wird die Zahl der in den Trichter entleerten Wagen
                              									unten angezeigt, so daſs sich der Leiter über alles vergewissern kann, ohne seinen
                              									Fuſs auf die Gicht zu setzen. Die Spannweite der Gichtbrücke der Riverside Iron Works ist 26m,5 lang, dazu kommen noch 9m,45, welche
                              									die Verlängerung der Brücke in die Grube des Möllerhauses hineinreicht, und 8m,65, um welche die obere Verlängerung der Brücke
                              									den 23m,164 hohen Ofen überragt. Der Durchmesser
                              									des Ofenmantels an der Gicht ist 5m,5. Jeder Wagen
                              									faſst 2cbm,123. Der Möllerboden liegt 5m,79 unter der Ofensohle. Die Dampfwinde hat 2
                              									Cylinder von 25cm Durchmesser und 38cm Höhe, und eine Trommel von 1m,22 Durchmesser mit Bremsband.
                           An seiner unter * D. R. P. Nr. 34162 vom 4. Juli 1885 patentirten
                              									Begichtungsvorrichtung (vgl. 1886 239 * 361) hat W. van Vloten in Dortmund (* D. R. P. Nr. 39299 vom 21.
                                 									Juli 1886) eine Abänderung getroffen. Dieselbe besteht darin, daſs der Raum a (Fig. 6), in welchen die
                              									Beschickung gekippt wird, durch eine Ringwand c in 2
                              									Theile geschieden wird, welche durch je einen besonderen Kegel k bezieh. k1
                              									unten geschlossen
                              									werden. Dementsprechend ist auch unter diesen Kegeln im Ofen eine Ringwand
                              									angeordnet, so daſs beim Senken der Kegel k bezieh. k1, einzeln oder
                              									zusammen, oder beim Heben von sich auf die festen Kegel aufsetzenden Ringwänden, ein Theil der Beschickung gegen die Ofenwand, der
                              									andere Theil gegen den Ring c rutscht, so daſs
                              									hierdurch eine gleich mäſsigere Vertheilung der Beschickung über den Ofenquerschnitt
                              									stattfindet.
                           Eine bemerkenswerthe Construction des Hochofengestelles gibt Fritz W. Lürmann in Osnabrück in seinem Patente (* D. R. P. Nr. 40428 vom 9. Juli 1886). Bekanntlich ist bei den Hochöfen bekannter Einrichtung das Gestell in
                              									Folge der hier herrschenden hohen Temperatur und der stark basischen Schlacke einem
                              									schnellen Verschleiſs ausgesetzt. Letzterer wird noch dadurch beschleunigt, daſs die
                              									ganze Rast mit den Windformen u.s.w. auf dem Gestell ruht, so daſs die Steine
                              									desselben leicht zerdrückt werden, oder sich verschieben, was natürlich den Ruin des
                              									Gestelles noch mehr beschleunigt. Lürmann hängt deshalb
                              									die ganze Rast mit den Formen an den den Schacht tragenden Säulen auf. Eine
                              									derartige Construction ist in Fig. 7 und 8
                              									dargestellt. Hier ruht auf den Tragsäulen a ein starker
                              									Kastenkranz b, welcher aus gebogenen ⌶- oder ⊏-Eisen
                              									besteht. Auf den Kranz b wird der Schacht c aufgebaut. Unterhalb des Kranzes ist vermittels
                              									Winkelstreben e, Winkeleisen u.s.w. ein kegelförmiger,
                              									aus starkem Eisenblech hergestellter Tiegel d
                              									befestigt, derselbe besitzt an seinem unteren Ende einen starken Kranz f, welcher das Mauerwerk der Rast unterstützt. Die
                              									Bleche des Tiegels d sind durchlocht, damit das an den
                              									Blechen herunterflieſsende Wasser in die Steine dringen und diese dadurch kühlen
                              									kann. Die Rinne f dient zur Aufnahme und Fortleitung
                              									des Kühlwassers. Natürlich kann sich das Rastmauerwerk in dem Tiegel unabhängig vom
                              									Schacht und Gestell ausdehnen und zusammenziehen. An dem unteren Kranz f des Tiegels sind die Kühlkasten k mit den Formen l auf
                              									irgend eine Weise, z.B. durch Hakenkeilbolzen n (Fig. 8)
                              									aufgehängt. Die Querträger des Kranzes b sind nach
                              									auſsen verlängert, um das Heiſswindrohr b4 mit Wärmeschutzhülle b7, das Kühlwasserrohr b5 und die Laufbühne
                              										b6 zu
                              									unterstützen.
                           Zu dem 1886 262 * 255 mitgetheilten Apparat zur Vornahme
                              									von Biegeproben in Stahlwerken sei hier noch eine andere äuſserst praktische
                              									Maschine der Steel Company in Scotland mitgetheilt (Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1886 Bd.
                              										30 * S. 434). Wie aus Fig. 9 und 10
                              									ersichtlich, besteht die Maschine aus einem sehr schnell auf und ab gehenden Stempel
                              										D und unter diesem angeordneten 3 Stufenreihen. Der
                              									vorher Was durchgebogene Probestab wird unter diesen Stempel gestellt und von Stufe
                              									zu Stufe gehoben, bis er bricht oder ganz flach zusammengebogen ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
