| Titel: | Ueber neue Erdöl-Kraftmaschinen und deren Anwendung. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 433 | 
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                        Ueber neue Erdöl-Kraftmaschinen und deren
                           								Anwendung.
                        Patentklasse 46. Mit Abbildungen im Texte und auf
                           									Tafel 25.
                        Ueber neue Erdöl-Kraftmaschinen und deren Anwendung.
                        
                     
                        
                           Seitens der Gas Engine and Power Company in New-York
                              									wird nach Berichten im Iron Age und Revue Industrielle vom 27. Oktober 1887 * S. 421
                              									namentlich zum Betriebe für kleine Wasserfahrzeuge ein Dreicylindermotor gebaut,
                              									welcher nicht durch die Expansion entzündeter Erdölgase, sondern nur durch die
                              									Expansion stark gespannter Erdölgase in gleicher Weise wie eine Dampfmaschine durch
                              									Wasserdampf betrieben wird. Man hat hier demgemäſs eine neue Anwendung des immer
                              									wieder als unpraktisch befundenen Verfahrens der Benutzung leicht verdampf barer
                              									Flüssigkeiten zur Speisung von Dampfkesseln vor sich (vgl. D. p. J. 1885 255 489), welche vielleicht von
                              									besserem Erfolge begleitet ist, wenigstens lauten die seitens der Gesellschaft
                              									veröffentlichten Versuchsergebnisse sehr günstig.
                           Der zur Verdampfung des Erdöles dienende Apparat ist in Fig. 1 Taf. 25
                              									dargestellt. Mittels einer Pumpe wird das Erdöl in das Rohr n gedrückt, um in diesem innerhalb des von Brennern u geheizten Behälters L
                              									nach oben zu steigen und hier zunächst in eine engere Rohrschlange N überzutreten, in dieser nach unten zu flieſsen, um
                              									von hier in der weiteren Rohrschlange N1 wieder aufzusteigen. Hat auf diesem Wege
                              									schon eine starke Vergasung des Erdöles stattgefunden, da die Rohrschlangen von den
                              									Flammen u geheizt werden, so wird die Verdampfung in
                              									dem Raume a zwischen dem Cylinder P und dem Cylinder b, in
                              									welchen das Schlangenrohr N1 ausmündet, noch weiter getrieben. In unseren Quellen wird nun
                              									gesagt, daſs die Erdölgase in dem Räume a nach unten
                              									steigen und durch die vorgesehenen dreieckigen Oeffnungen am Boden des Cylinders P in diesen treten; die leichteren Gase sollen nun
                              									durch die Düse p in der Pfeilrichtung durch Rohr p1 in den Injector Q treten, sich hier mit Luft, welche durch Rohr q1 zuströmen kann,
                              									mischen, um weiter durch Rohr q2 in die Brenner u zu gelangen und
                              									hier zu verbrennen. Die schwereren Gase hingegen sollen durch Rohr o Bach unten in den Stutzen f des Schieberkastens x der
                              									Dreicylindermaschine strömen, um hier mittels der Schieber A2 (Fig. 2) in die Cylinder
                              									vertheilt zu werden. Haben die Gase ihre Arbeit durch Expansion in dieser einfach
                              									wirkenden Maschine verrichtet, so treten sie durch die Schieber in den für alle drei
                              									Cylinder gemeinschaftlichen allseitig geschlossenen Mantelraum A aus, um hier zu condensiren und durch die Pumpe G, welche durch ein Excenter von der Arbeitswelle
                              									betrieben wird, wieder in den Verdampfer zurückgeführt zu werden.
                           Die Arbeitskolben greifen an die mit entsprechend versetzten Kurbeln ausgerüstete
                              									Arbeitswelle C an, welche in dem Gehäuse A gelagert ist und durch ein Räderwerk J die Schieberwelle D
                              									bewegt.
                           
                           Da Vorrichtungen zur Regelung der Verdampfung nicht angegeben sind, so dürfte ein
                              									gefahrloser Betrieb nicht möglich sein. Ueber Versuche, welche die ausführende Firma
                              									mit einer 4-Pferdmaschine an Bord eines Fahrzeuges – die Schraube war unmittelbar
                              									auf die Arbeitswelle C gesetzt – gemacht haben will,
                              									wird der Erdölverbrauch auf 4,5 bis 7l in der
                              									Stunde angegeben. Das Fahrzeug soll 8 Knoten gemacht haben. Besonders wird die
                              									Leichtigkeit der Maschine gerühmt. Das Gewicht soll 140k betragen. Eine 8-Pferdmaschine soll 280k und eine 2-Pferdmaschine gar nur 100k
                              									wiegen.
                           Für den Betrieb von Wagen, also als Erdöllocomotive, ist die Maschine von E. Delamare-Deboutteville und L. P. Ch. Malandin in Fontaine-le-Bourg, Frankreich (* D. R. P. Nr. 33915
                                 									vom 4. März 1884) bestimmt (Génie civil, 1886 * S.
                              									329). Zwei Cylinder, welche mit Strahlungsrippen zur Abkühlung versehen sind, liegen
                              									wagerecht unter dem Wagenkasten. Dieselben werden aus einem Carburirapparate
                              									gespeist und arbeiten im Viertact. Die gleichzeitig ausgeschobenen Kolben bewegen
                              									eine Kurbelwelle, welche mittels einer Kuppelung und einer Zwischenwelle durch
                              									Ketten die Hinterräder des Wagens umtreiben.
                           Der Gaserzeuger Fig. 3 und 4 hat eine cylindrische
                              									Form. Er ist innen durch eine doppelte spiralförmige Wand D abgetheilt, so daſs die direkt durch die Maschine angesaugte Luft sich
                              									bei ihrem Hinwegstreichen über die Flüssigkeit D1 entsprechend carburirt. Die Luft tritt
                              									bei A ein, folgt der Spirale bis nach O und geht dann in entgegengesetzter Richtung durch B direkt in die Maschine. Der Hahn R dient für die Zuführung der Flüssigkeit. Das
                              									Standglas N zeigt die Höhe der Flüssigkeit in dem
                              									Apparat an. Der Raum zwischen den Spiralen ist mit einem die Carburirflüssigkeit
                              									aufsaugenden Material, wie Bimsstein o. dgl., angefüllt.
                           Um die Bildung der carburirten Gase zu veranlassen und die Anwendung von schweren
                              									Kohlenwasserstoffen (Erdöl, Naphta u.s.w.) zu erleichtern, taucht man den Apparat in
                              									ein beliebig gewärmtes Wasserbau (Abkühlungswasser der Gasmotoren) oder man erwärmt
                              									den Carburirapparat durch einen heiſsen Luftstrom (Auspuffgase der Gasmotoren) oder
                              									in sonstiger Weise.
                           Die Entzündung der Cylinderladung erfolgt auf elektrischem Wege. In einem im
                              									Schieberkasten vorgesehenen Räume, welcher durch den Vertheilungsschieber zeitweise,
                              									wenn die Zündung erfolgen soll, mit dem Arbeitscylinder bezieh. dem Explosionsraume
                              									in Verbindung gebracht wird, sind zwei Platinspitzen untergebracht, zwischen welchen
                              									ständig Funken überspringen. Durch diese Anordnung soll jedenfalls einem Versagen
                              									der Zündung durch ausbleibende Funken vorgebeugt werden. Der Strom wird von
                              									galvanischen Elementen geliefert.
                           Von M. Lenoir in Paris (Bulletin
                                 										de la Société d'Encouragement, 1886 * S. 497 und Scientific American Supplement, 1886 * S. 8697) wird eine Locomobile mit
                              									Erdölkraftmaschine vorgeschlagen, welche besonders für den Betrieb
                              									landwirtschaftlicher Maschinen bestimmt ist.
                           Der cylindrische Kessel q (Fig. 5 und 6), welcher
                              									die gesammte Maschine trägt und mit den Fahrrädern versehen ist, enthält das
                              									Kühlwasser, welches mit Hilfe einer kleinen Centrifugalpumpe r durch Rohr r1 in den Kühlmantel des Arbeitscylinders c gebracht wird und aus diesem wieder in den Kessel zurückläuft. Das Erdöl
                              									befindet sich in dem Behälter o, welcher ständig um
                              									seine Achse gedreht wird, so daſs durch denselben hindurchgedrückte Luft sich besser
                              									mit Erdöl schwängern kann, als wenn die Oberfläche desselben ruhig stände. Ob der
                              									Behälter noch mit porösen Stoffen angefüllt ist, wird nicht gesagt, ist aber zu
                              									vermuthen. Die mit Erdöl geschwängerte Luft geht durch den Gummibeutel f und Ventil e, welche vom
                              									Regulator g gesteuert werden, in den Verbrennungsraum
                              									des Arbeitscylinders, welcher vom Kühlmantel nicht mehr umschlossen wird, sondern
                              									nur mit Strahlrippen umgeben ist. Die Entzündung findet auch durch einen
                              									elektrischen Funken statt, über dessen Erzeugung nichts gesagt wird. Die im Viertact
                              									arbeitende Maschine stöſst die Verbrennungsrückstände durch Rohr n aus. Dieselben werden eigenthümlicherweise nicht zur
                              									Erleichterung der Vergasung des Erdöles im Behälter o
                              									benutzt. Es ist aber nicht anzunehmen, daſs die Vergasung ohne Wärmezufuhr erfolgen
                              									wird. Der im Schlitten k gleitende Kreuzkopf überträgt
                              									die Bewegung des Kolbens auf die Kurbelwelle S, auf
                              									welcher ein Schwungrad l und eine Riemenscheibe m sitzen.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 266, S. 435
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 266, S. 435
                              
                           Bei einer von Rouart frères et Comp. in Paris nach einer
                              									umfänglichen Mittheilung in Armengaud's Publications
                                 										industrielles, 1887 * S. 256 gebauten Maschine von 3 Pferd für ein
                              									Schraubenboot von 7m Länge und 0m,6 Tiefgang ist die allgemeine Anordnung der Lenoir'schen Maschine beibehalten. Der Vergaser hat die
                              									in Textfig. 1 und 2
                              									gekennzeichnete Einrichtung erhalten. In dem geschlossenen Cylinder C wird mittels des Kettenrades p das mit Schaufeln o ausgerüstete Rad O derart umgedreht, daſs mittels der Schaufeln o das am Boden des Behälters C befindliche Erdöl aufgeschöpft wird, um dann von der Höhe des Rades
                              									wieder niederzurieseln, so daſs die durch Stutzen O1 durch den Raum C
                              									gesaugte Luft mit einer
                              									möglichst groſsen Oberfläche von Erdöl in Berührung kommt. Durch die Oeffnung o1 wird der Behälter
                              										C gefüllt.
                           Ueber Versuche, welche mit einem zweipferdigen Motor angestellt wurden, wird
                              									folgendes veröffentlicht. Der Vergaser hatte einen Durchmesser von 0m,4 und eine Länge von 0m,48 bei 60l
                              									Inhalt. Die secundliche Arbeit wurde bei 175 Umdrehungen zu 147k,07 berechnet. Der Erdölverbrauch (650g auf 1l) soll
                              									sich auf 0l,6068 für Stunde und Pferd gestellt
                              									haben.
                           Auch die Gasmotorenfabrik Deutz baut neuerdings einen
                              									dem bekannten Deutzer Gasmotorenmodell angepaſsten Erdölmotor, über welchen Knoke in der Zeitschrift des
                                 										Vereins deutscher Ingenieure, 1887 * S. 89 berichtet.
                           Das Erdöl ist in einem guſseisernen, luftdicht abgeschlossenen Gefäſse G (Fig. 7) enthalten und
                              									wird durch eine im Deckel befindliche, mittels der Schraube S verschlieſsbare Oeffnung eingebracht. Ein Schwimmer H dient zur Kennzeichnung des Flüssigkeitsstandes. In
                              									der Mitte des Deckels mündet das Luftrohr L, in welches
                              									die angesaugte Luft durch das Drahtsieb D eintritt;
                              									unten taucht dieses Rohr in das Erdöl und ist hier brausenartig erweitert. Ferner
                              									sitzt auf dem Deckel des Gefäſses G der Kiestopf K, in welchen von unten her die carburirte Luft
                              									eintritt; letztere gelangt alsdann durch die Röhren R,
                              									in welche der Ventilkasten V eingeschaltet ist, nach
                              									der Maschine. Während des Saugvorganges öffnet sich das Rückschlagventil P und wird durch L Luft
                              									eingesaugt, die sich beim Durchgange durch das Erdöl mit diesem sättigt und so nach
                              									der Maschine gelangt. Die zur Bildung einer explosiblen Mischung erforderliche Luft
                              									wird durch den Ansaugetopf A und das Rohr B herbeigesaugt, und es kann die Gröſse dieser
                              									Luftzufuhr durch einen Hahn geregelt werden.
                           Ein Drahtsieb D verhindert den etwaigen Rückschlag einer
                              									Flamme in das Gefäſs G durch Rohr L. Weiterhin beseitigt der in die Leitung zum Motor
                              									eingeschaltete Kiestopf K jede Möglichkeit des
                              									Zurückschlagens der Flamme nach G, selbst wenn das
                              									Rückschlagventil P sich unter der Wirkung eines
                              									zurückkehrenden Gasstromes einmal nicht schlieſsen sollte. Im Falle einer Explosion
                              									zwischen P und der Maschine wird durch das
                              									Sicherheitsventil Q der entstehende Druck sofort
                              									beseitigt.
                           Zur Anwärmung des Gefäſses G werden die Abgase durch das
                              									Rohr C (Fig. 8) in der
                              									gezeichneten Stellung des Zweiwegehahnes M in den
                              									Untersatz geführt, der durch eine Zunge in zwei Räume getheilt ist, um schlieſslich
                              									durch das Rohr E zu entweichen. Dreht man den Hahn M um 45°, so ziehen die Gase unmittelbar durch E ab, ohne den Untersatz zu durchströmen. Durch
                              									Zwischenstellungen des Hahnes kann man die Gaserzeugung nach Belieben regeln.
                           Die zum Betriebe vorgeschlagene Brennflüssigkeit ist Erdöl oder Naphta von 0,7 spec. Gew. Der
                              									Verbrauch für Pferd und Stunde wird von der Fabrik auf 0,5 bis 0l,75 beziffert.
                           In Fig. 9 ist
                              									ein Diagramm einer einpferdigen Deutzer-Maschine
                              									wiedergegeben; die Compression wird auf 3at
                              									getrieben, die Explosion erhöht den Druck auf 11at.
                           Ueber einen Erdölvergaser, System Wackernie, berichtet
                              									die Technische Rundschau, 1887 * Nr. 31, nach der Revue Industrielle. Der Apparat besteht aus einem
                              									Blechcylinder A (Fig. 10 bis 14), auf
                              									welchem ein Sammler B montirt ist. Beide ruhen auf
                              									einem Guſssockel. Im unteren Theile von A sind eine
                              									Anzahl Eisenringe E gelagert, welche an ihren Enden ein
                              									Drahtgewebe tragen. Ueber diesen Ringen sind eine Reihe Blechscheiben c (Fig. 12) eingelegt,
                              									welche Abtheilungen bilden, deren Form aus Fig. 14 hervorgeht.
                              									Jede Tafel bildet einen Flüssigkeitsbehälter. Mitten durch A geht ein Rohr C, welches als
                              									Einströmungsrohr für das Gas dient. Im Sammler B sind
                              									eine Anzahl Sammelteller B1 bis B4
                              									angebracht, welche gleichfalls durch 4 Oeffnungen N1 bis N4 unter sich in Verbindung stehen. Das
                              									durch C eintretende Gas entweicht durch die Oeffnung
                              										D (Fig. 13) in den
                              									Behälter A1,
                              									durchströmt E bis E3 und steigt dann durch die Oeffnung F in die Räume zwischen den Blechscheiben C, sammelt sich dann im oberen Theile von A und entweicht durch den Stutzen W. Um den Sammler B mit
                              									dem flüssigen, aus Erdöl gewonnenen Destillationsproduct zu füllen, öffnet man den
                              									Stopfen L, schüttet die Flüssigkeit in den Raum K, von wo aus sie sich auf die einzelnen Teller B1 bis B4 vertheilen wird;
                              									sobald alle diese Teller gefüllt sind, beginnt die Flüssigkeit durch den Hahn M zu entweichen, worauf derselbe zu schlieſsen ist.
                              									Sobald das in A eingeführte Gas eine genügende
                              									Dichtigkeit erreicht hat, beginnt es das Niveau von x
                              									bis y herabzudrücken, öffnet dann P1 in der Röhre P und dringt durch den oberen Theil des Syphons Q in P1 ein, steigt im Leitrohr P nach dem Sammler B, übt
                              									dort einen Druck auf die Oberfläche der einzelnen Behälter aus und zwingt die
                              									Flüssigkeit, in die Röhren R bis R4 (Fig. 11) zu treten;
                              									diese münden in einen Heber O, welcher das
                              									Destillationsproduct nach der obersten Platte c
                              									überführt. In jeder dieser Platten c ist ein kleines
                              									Fallrohr s angebracht, welches, sobald der einzelne
                              									Behälter gefüllt ist, die Flüssigkeit in den nächsten abflieſsen läſst. Zum
                              									Entleeren des Apparates dient der Hahn T.
                           Beachtenswerte Neuerungen bringen Benz und Comp. in
                              									Mannheim (* D. R. P. Nr. 37435 vom 29. Januar 1886) für Erdölmaschinen in Vorschlag,
                              									welche Wagen u.s.w. treiben sollen. In der Patentschrift ist ein kleiner Wagen nach
                              									Art der Tricycles, für 2 Personen erbaut, dargestellt. Ein kleiner Gasmotor,
                              									beliebigen Systemes, dient als Triebkraft. Der Cylinder des Motors wird durch
                              									Verdampfen von Wasser auf gleicher Temperatur gehalten. Der Motor ist in der Weise
                              									angeordnet worden, daſs sein Schwungrad in einer horizontalen Ebene sich dreht und die Kraft durch zwei
                              									Kegelräder auf die Triebräder übertragen wird. Hierdurch erreicht man nicht nur eine
                              									gute Lenkbarkeit des Fahrzeuges, sondern auch Sicherheit gegen ein Umfallen
                              									desselben beim Fahren kleiner Curven oder bei Hindernissen auf den Fahrstrasen.
                           Die Kühlung des Arbeitscylinders des Motors geschieht durch Wasser, welches die
                              									ringförmigen Zwischenräume ausfüllt. Gewöhnlich läſst man das Kühlwasser bei
                              									Gasmotoren mit geringer Geschwindigkeit um den Cylinder sich bewegen, indem das
                              									kalte unten eintritt und das erwärmte oben abflieſst. Es ist aber dazu ein groſser
                              									Wasservorrath nöthig, wie ihn leichte Fuhrwerke zu Land nicht gut mitführen können,
                              									und daher ist folgende Einrichtung getroffen worden: Das Wasser um den Cylinder
                              									verdampft. Die Dämpfe streichen durch das oberhalb des Cylinders angebrachte
                              									Rohrsystem a (Textfig.
                                 										3), werden dort zum gröſsten Theile condensirt und treten wieder als
                              									Wasser unten in den Cylinder ein. Der nicht condensirte Dampf entweicht durch die
                              									Oeffnung b.
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 266, S. 438
                              
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 266, S. 438
                              
                           Um stets ein gleichmäſsiges Gasgemenge zu erhalten, ist es nöthig, daſs neben dem
                              									gleichmäſsigen Luftzutritt und der gleich hohen Temperatur des Erdöles auch der
                              									Stand des letzteren im Kupferkessel c (Textfig. 4) ein möglichst gleicher sei, und ist zu
                              									diesem Zweck der Vorrathsbehälter d mit dem
                              									Kupferkessel c durch eine enge Röhre e, die in ein weites Wasserstandsglas f mündet, verbunden. An der Röhre ist ein kleiner Hahn
                              										g angebracht, um den Zufluſs nach Bedarf reguliren
                              									zu können. Durch die Glasröhre ist das tropfenweise Eintreten des frischen Oeles
                              									wahrzunehmen und zugleich der Stand desselben im Apparat zu beaufsichtigen. (Vgl.
                              									1886 262 * 241. * 289. * 349.)
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
