| Titel: | Neue Federkraftmaschinen. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 481 | 
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                        Neue Federkraftmaschinen.
                        Patentklasse 46. Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        Neue Federkraftmaschinen.
                        
                     
                        
                           Wenn auch oft genug bewiesen ist, daſs die Federkraftmaschinen eine durchaus
                              									unzweckmäſsige und unvortheilhafte Uebertragung der in ihnen aufgespeicherten Kraft
                              									bewirken, das Gewicht der Federn im Vergleich zur Leistung unverhältniſsmäſsig groſs
                              									wird, so wird trotzdem an der Verbesserung der Federtriebwerke fortgearbeitet. Zwar
                              									scheint die Ueberzeugung allgemeinere Anerkennung gefunden zu haben, daſs der
                              									Betrieb von Straſsenbahnwagen u. dgl. selbst bei Benutzung vieler, schwerer und
                              									stark gespannter Federn ein technisches Unding ist, daſs es überhaupt nicht möglich
                              									ist, eine gleichmäſsige Kraftübertragung für Engere Zeit, also etwa eine
                              									Tagesschicht, zu bewirken, doch wird immer daran gearbeitet, die Federkraftmaschinen
                              									zum Betriebe kleiner Arbeitsmaschinen, namentlich Nähmaschinen, nutzbar zu machen.
                              									Nur in geringem Maſse gehen leider diese letzteren Bestrebungen auf eine
                              									zweckmäſsigere Ausbildung der Aufzugvorrichtungen der Federkraftmaschinen hinaus,
                              									trotzdem doch erkannt sein sollte, daſs gerade in der Erleichterung der
                              									Aufzieharbeit der Hebel zu einer Brauchbarmachung angesetzt Werden muſs. Kann es
                              									doch keinem Techniker entgehen, daſs nur ein verhältniſsmäſsig geringer Theil der
                              									einer Feder zugeführten Kraft Nieder nutzbar gemacht wird, daſs demgemäſs – will man
                              									die Federkraftmaschinen brauchbar machen – die Aufspeicherung dieser Kraft Möglichst
                              									erleichtert werden muſs, und zwar dadurch, daſs man in kurzer Zeit eine groſse
                              									Arbeit zur Aufspeicherung gelangen lassen kann, durch Möglichst bequeme Ausführung
                              									der hierzu nöthigen mechanischen Arbeit. Eine interessante Neuerung bei der
                              									Anwendung von Federkraftmaschinen für Nähmaschinen hat P. A.
                                    										Dohis in Paris (* D. R. P. Nr. 31 566 vom 26. April 1884) vorgeschlagen,
                              									indem er eine Federkraftmaschine bezieh. eine gespannte Feder nur als indirekten
                              									Uebertrager der menschlichen Arbeit zwischen Arbeitsstelle und Krafteinleitung
                              									einschiebt. Wenigstens kann durch diese Einrichtung eine gröſsere Gleichmäſsigkeit
                              									der Kraftabgabe ohne Beding einer gleichmäſsigen Kraftzuleitung gewährleistet
                              									werden, da die Feder in diesem Falle als Regulator wirken wird. (Vgl. 1885 255 * 139.)
                           Der Apparat kann als Kraftsammler wirken, welcher Kraft aufspeichert, um sie nach
                              									beliebiger Zeit allmählich und fortlaufend gleichmäſsig wieder abzugeben; oder die
                              									Feder kommt als Kraftsammler nicht zur Wirkung, sondern dient allein als
                              									Uebertragungsmittel für die Kraft und Bewegung, indem sie sofort sämmtliche Kraft,
                              									die sie empfängt, wieder weiter gibt, ohne sie aufzuspeichern; oder der Apparat kann
                              									in einer dritten Wirkungsweise Anwendung finden, in welcher er zunächst eine gewisse
                              									Kraft, die man ihm verleiht, aufspeichert, um sie nach beliebiger Zeit allmählich
                              									und gleichmäſsig wieder abzugeben, gleichzeitig aber eine gewisse Kraft, welche
                              									ihm während dieses Abgebens von neuem mitgetheilt wird, überträgt, so daſs nur in
                              									den einzelnen Zeiteinheiten bestimmte Theile der anfangs aufgespeicherten Kraft
                              									vermehrt, und die ihm in den betreffenden Zeiteinheiten von neuem mitgetheilte Kraft
                              									zur Wirkung gelangt.
                           In einem Gehäuse A (Fig. 1 bis 3) ist eine
                              									Welle a drehbar gelagert, auf welcher ein Ende einer
                              									Feder B befestigt ist. Das zweite Ende dieser Feder ist
                              									mit einer Trommel C fest verbunden, welche die Feder
                              										B umgibt und also drehbar auf der Welle a ruht. Die Trommel C ist
                              									mit einem Zahnkranz versehen, mit welchem das auf der Welle e sitzende Zahnrad d in Eingriff steht. Auf
                              									dieser Welle e befindet sich ein zweites Zahnrad D, welches in das auf der Welle g angeordnete Zahnrad f eingreift. Auf der
                              									Welle g sitzt ein zweites Zahnrad F, welches mit dem auf der Triebwelle i angebrachten Zahnrad h
                              									in Eingriff steht. Diese groſse Uebersetzung ist gewählt, um bei geringer Drehung
                              									der Welle a bezieh. der Trommel C doch eine groſse Umdrehungszahl der Triebwelle i zu erreichen, und kann beliebig, dem Zwecke entsprechend, gewählt sein.
                              									Auf den beiden Enden der Welle a befindet sich je eine
                              									Frictionsscheibe K festsitzend, welche mit conischer
                              									Nuth versehen ist, in die ein keilförmiger, excentrischer Sector L greift, welcher zwischen den beiden Schenkeln der
                              									gabelförmigen Hebel M, die drehbar auf der Achse a sitzen, gelagert ist. In den beiden Hebeln sind die
                              									zur Aufnahme der Füſse des Arbeiters bestimmten Tritte N verstellbar angeordnet. Werden nun die beiden Hebel M bewegt, so pressen sich die Excenter L fester in die Nuth der Scheiben K und drehen die Welle a.
                              									Durch diese Drehung würde die Feder B auf die Welle a aufgewickelt, falls die Trommel C festgehalten würde; da jedoch kein Widerstand
                              									vorhanden ist, dreht sich dieselbe in gleichem Sinne wie die Welle a, überträgt also lediglich die Bewegung der Welle a auf den Trieb dD und
                              									durch oben beschriebenen Zusammenhang auf die Triebwelle i, indem die Feder jedoch die ungleichmäſsige Drehung der Welle a regulirt und hierdurch eine vollkommene gleichförmige
                              									Drehung der Welle i und somit des Schwungrades H, von welchem die Bewegung in geeigneter Weise
                              									übertragen wird, resultirt. Die gleichförmige Drehung der Welle ist unabhängig von
                              									dem gleichmäſsigen Treten; bei plötzlich langsamerem oder schnellerem Treten wird
                              									nicht plötzlich ein langsamerer bezieh. schnellerer Gang der Maschine eintreten,
                              									sondern sich derselben ganz allmählich mittheilen.
                           Hat man die Hebel M bewegt und werden sie in
                              									entgegengesetzter Richtung zurückgeführt, so hat die Welle a, veranlaſst durch die Feder B, das
                              									Bestreben, sich gleichfalls wieder zurückzudrehen; es wäre somit ein Spannen der
                              									Feder bezieh. ein Uebertragen der Bewegung auf die Trommel C nicht möglich, da die Welle a, falls sie in
                              									einer Richtung gedreht wird, durch die Feder wieder zurückgeschnellt wird.
                           
                           Um dies zu verhindern, ist in dem Gehäuse A auf der
                              									Welle a eine Frictionsscheibe K angeordnet, in deren conischer Nuth eine Excenterbremse ruht, welche nur
                              									eine Drehung der Welle in der Pfeilrichtung zuläſst.
                           Als Bremse für die Abgabe der Triebkraft dient die Stange o, welche vom Knie des Arbeiters mehr oder weniger kräftig gegen das
                              									Schwungrad H gedrückt wird.
                           Die Arbeit nach den eingangs erwähnten drei Arten wird in folgender Weise bewirkt.
                              									Soll fortlaufend mit gleichmäſsiger Kraft gearbeitet werden, so werden beide Hebel
                              										M mit den Beinen gleichmäſsig oder abwechselnd
                              									vorgestoſsen und angezogen. Hat der Arbeitende eine schwierige Arbeit vor, welche
                              									seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt und durch das störende Treten behindert
                              									sein würde, so drückt er die Bremse o gegen das
                              									Schwungrad, so daſs eine Drehung vermieden wird, und spannt nun die Feder B durch Bewegen der Hebel M. Es kann sich jetzt die Trommel C nicht
                              									eher drehen, bis die Bremse freigegeben wird. Man hat nun eine solche Kraft in der
                              									Feder aufgespeichert, daſs man eine bestimmte Zeit ohne weiteres Treten arbeiten
                              									kann, und regulirt man die Schnelligkeit der Maschine durch entstehendes Anpressen
                              									der Bremse o gegen das Schwungrad.
                           Will man mit einer groſsen Geschwindigkeit arbeiten, ohne aber dieser Geschwindigkeit
                              									entsprechend beim Nähen sehr schnell treten zu müssen, so speichert man zunächst
                              									Kraft auf, welche beim Freigeben der Bremse gleichmäſsig wieder abgegeben wird, und
                              									bewegt nebenbei die Hebel, so daſs noch eine bestimmte Kraft zugeführt wird, durch
                              									die Feder aber sofort wieder übertragen wird. Auch kann während des Nähens durch
                              									entsprechend starkes Anziehen der Bremse o und
                              									verstärktes Treten Arbeit in der Feder aufgespeichert werden.
                           Auf wesentlich gleichem Grundgedanken beruht die Ausführung von D. A. Genteur in Paris (* D. R. P. Nr. 31635 vom 28.
                                 									September 1884). Die Feder a (Fig. 4) ist mit einem
                              									Ende durch die Hülse a1
                              									mit der Welle b verbunden; das andere Ende der Feder
                              									ist mit Hilfe von vier Trauben f an der Trommel c befestigt und überdies durch einen Ansatz g, welcher in die Aussparung h der Trommel eingreift, zurückgehalten. An der einen Seite der Trommel
                              										c ist ein auf der Welle b befestigtes Sperrrad i angeordnet, in
                              									welches ein am Gehäuse k sitzender Sperrkegel
                              									eingreift, und auf der anderen Seite derselben ein Zahnrad l, welches mit der Trommel c ein Stück bildet
                              									und die Bewegung, eiche es durch die Trommel c von der
                              									Welle b aus erhält, den auf dem Bolzen n lose laufenden Zahnrädern m,
                                 											m1 mittheilt. Die Räder m, m1 übertragen die
                              									Bewegung auf Zahnräder o, o1, welche lose auf der centralen Welle b
                              									laufen. Das Rad o1
                              									steht mit dem kleinen Trieb p in Eingriff, welches die
                              									Welle q, welche mit dem Transmissionsrad r ausgerüstet ist, in Drehung versetzt.
                           
                           Zwei abnehmbare Hebel L, L1 sind an den äuſsersten Enden der Welle b angeordnet und dienen zum Spannen der Feder a. Diese beiden Hebel haben einen Kopf u,
                              									welcher bei u1 drehbar
                              									mit dem Arm u2
                              									verbunden ist. Der Kopf u dieses Hebels umfaſst eine
                              									auf b befestigte Rolle v,
                              									gegen welche sich das Ende v1 (Fig. 5) des Armes u2 legt. Dieser Arm u2 ist an seinem oberen
                              									Theile derart zugespitzt, daſs seine Spitze v1 die Rolle v
                              									berührt und daſs ein Stahlstück X, welches in den spitz
                              									zulaufenden Theil mit Schwalbenschwanz eingesetzt ist, im Augenblick des Beginnens
                              									der Federspannung durch Drehung des Hebels L1 in der Pfeilrichtung gegen die Rolle v drückt.
                           Die Hebel L, L1 tragen
                              									an ihren unteren Enden einen Griff X1, man kann sie jedoch auch mit einer
                              									Stange y verbinden, deren Länge regulirbar ist. Die
                              									Stange y endigt in einen Bügel oder ein Pedal z.
                           Die Bremse, welche die Drehbewegung der Welle q
                              									arretirt, besteht aus einer Stange A, die durch zwei
                              									Ohren BB des Gehäuses hindurchgeht und eine kleine
                              									excentrische Scheibe C trägt (Fig. 6). Die
                              									excentrische Scheibe C drückt, je nachdem man den
                              									Bremshebel P nach der einen oder der anderen Richtung
                              									dreht, gegen das bei F aufgeschnittene Lager D, und durch diesen Druck wird die Lagerhülse D mit solcher Kraft auf die Welle q gepreſst, daſs die Drehbewegung der Welle q gänzlich aufgehoben wird.
                           Wenn die Feder ohne Druck in ihrem Cylinder aufgerollt ist, erhält man die
                              									Expansionskraft dieser ersten Aufwickelung, und dann, wenn die Federn weiter
                              									aufgezogen werden, müssen sich die Buckel der Wellen niederdrücken, sich hinter
                              									einander und in einander legen und die schon erhaltene Kraft vergröſsern. Hieraus
                              									ergibt sich, daſs man bei derselben Länge der Feder eine gröſsere Expansionskraft
                              									durch das Ausstrecken der Feder erhält, oder mehrere wellenförmige Erhebungen
                              									besitzt, deren Spitzen allein der Reibung ausgesetzt sind; oder auch aus einer
                              									flachen Stahllamelle, welche in der Mitte mit einem Kupferstreifen versehen ist, der
                              									die Windungen der Feder von einander trennt, die Reibung erleidet und die Feder
                              									gegen Abnutzung schützt,
                           Wegen der leichteren Herstellung werden auch Federn vorgeschlagen, welche mit einer
                              									oder mehreren runden Rippen gemäſs der Breite der Feder und der zu leistenden Arbeit
                              									ausgerüstet sind. Diese Rippen springen nur auf dem oberen Theile der Feder vor,
                              									d.h. die letztere kann also unten vollständig glatt gewalzt sein und nur auf ihre
                              									oberen Fläche eine oder mehrere Rippen tragen.
                           Bei der ebenfalls für Nähmaschinenbetrieb eingerichteten Federkraftmaschine von Kahle und Noellner in Rio de Janeiro (* D. R. P. Nr.
                                 									31570 vom 1. Oktober 1884) soll die Fuſsarbeit des Arbeiters völlig vermieden
                              									werden, indem die Aufzugvorrichtung durch einen von Hand zu bethätigenden Hebel
                              									betrieben wird.
                           Der Aufzughebel ab (Fig. 7) besteht aus zwei
                              									im Winkel zu einander starr angeordneten Armen a und b, von denen der Arm a mit
                              									dem zum Spannen der Feder dienenden Sperrrade d
                              									verbunden ist, während der leicht gekrümmte Arm b an
                              									seinem vorderen, gabelförmigen Ende den Handgriffe trägt. Diese eigenthümliche
                              									Hebelform paſst sich den Tischen der Nähmaschinen sehr bequem an, indem sie bei
                              									einer kurzen Bewegung ein ziemlich schnelles Aufziehen
                              									der Feder gestattet; die Aufziehbewegung ist von dem vor der Nähmaschine Sitzenden
                              									leicht auszuführen, ohne daſs es nöthig wäre, aufzustehen oder die Arbeit zu
                              									unterbrechen.
                           Die Bremse besteht aus einem bei g drehbaren Winkelhebel
                              										ef (Fig. 8 und 9), dessen
                              									Arm f mit seinem gekrümmten Ende f1 sich an die
                              									Bremsscheibe h legt, wenn der Arm e durch die Feder i nach
                              									unten gezogen wird. Die Bremse ist also beständig angespannt. Zum Lösen der Bremse
                              									dient der Hebel k, dessen schiefe Fläche k1 sich unter das
                              									vordere Ende des Armes e schieben läſst, wodurch eine
                              									empfindliche Regulirung der Geschwindigkeit möglich ist.
                           An der Welle l, welche auch die Bremsscheibe h trägt, ist die Kurbel mn
                              									befestigt, deren Arm n mit dem Arme m durch ein Scharnier verbunden ist und durch die Feder
                              										o, welche sich an die Sperrnase n1 stemmt, in
                              									horizontaler Lage gehalten wird. Vorn am Armen ist seitlich ein verschiebbarer Stift
                              										p angebracht, welcher durch die Feder q (Fig. 10) nach auſsen
                              									gedrückt wird. Dadurch wird eine ruhige und teste Verbindung des Motors mit der
                              									Nähmaschine u.s.w. erzielt, indem der Stift p sich an
                              									die Speiche des Nähmaschinenschwungrades anstemmt, während die entgegengesetzte
                              									Seite des Armes n an die daneben Agende Speiche
                              									angedrückt wird.
                           Bei der an C. Ramspeck in Hamburg (* D. R. P. Nr. 35840
                                 									vom 29. December 1885) patentirten Ausführung, welche ebenfalls zum Betriebe von
                              									Nähmaschinen bestimmt ist, wird die Maschine ganz unabhängig von der Nähmaschine
                              									angeordnet; auch ist die Einrichtung so getroffen, daſs der Motor ohne weitere
                              									Veränderung des Nähmaschinengestelles an dasselbe angeschlossen werden kann.
                           Der Federmotor M (Fig. 11 und 12) ist auf
                              									den beiden eisernen Schienen A und B an einem Ende derselben montirt, während die anderen
                              									vortretenden Enden der Schienen in solchem Abstande von einander einstellt und unter
                              									einander befestigt sind, daſs die Füſse f des Gestelles
                              									der Nähmaschine auf kleinen Sockeln e der Schienen
                              									aufstehen, sobald man das Gestell auf die Schienen stellt. Die Sockel e sind in der Längsrichtung auf den Schienen in
                              									Schlitzen l justirbar angebracht, während die
                              									Entfernung der Schienen A und B von einander durch die Zwischenverbidungen m,
                                 											m1 justirt werden kann, um Nähmaschinen
                              									verschiedener Gröſse mit demselben Motor verbinden zu können. Das Eigengewicht der
                              									Nähmaschine genügt, um den Motor sicher auf dem Boden niederzuhalten. An den Enden
                              									der Schienen A und B sind
                              									Stellschrauben angebracht, um bei unebenem Fuſsboden den Motor fest einstellen zu können und vor
                              									dem Wackeln zu schützen.
                           Da der Motor, welcher unmittelbar über dem Fuſsboden steht, verhältniſsmäſsig weit
                              									entfernt ist von der Näherin, so läſst sich für den Aufziehhebel P ohne weitere Uebersetzung ein langer Hebelarm
                              									gewinnen. Derselbe macht es aber erwünscht, daſs bei der Hin- und Herbewegung
                              									jedesmal und ununterbrochen ein Aufziehen der Feder erfolgt, da sonst zu viel Weg
                              									und Zeit verloren gehen würde und eine Uebersetzung unvermeidlich wäre.
                           Das Sperrrad D, welches mit der Feder in Verbindung
                              									steht, wird von zwei Sperrkegeln g und g1 beeinfluſst, von
                              									denen g an dem Ende des Hebels i und g1 am
                              									Ende von i1 angebracht
                              									ist. Die Hebel i und i1 sind drehbar auf dem Zapfen z des Sperrrades D
                              									gelagert und befinden sich auf verschiedenen Seiten desselben. Die anderen Endpunkte
                              										v und v1 der Hebel i
                              									und i1 sind drehbar mit
                              									Hebeln o und o1 verbunden, welche mit ihren anderen Enden
                              									an den Winkelarm c des Hebels P gekuppelt sind. Wird nun P hin und her
                              									bewegt, so faſst das eine Mal die Klinke g, das andere
                              									Mal die Klinke g1 in
                              									das Sperrad ein und treibt dasselbe in gleicher Richtung vorwärts.
                           A. Watkins in London (* D. R. P. Nr. 24751 vom 21. Juli
                                 									1883) verspricht sich besondere Vortheile von einer Triebfeder, welche in der Dicke
                              									und Breite allmählich derart zuläuft, daſs das stärkste und breiteste Ende der Feder
                              									unmittelbar an die Aufzugwelle angeschlossen wird und die Verjüngung dann nach
                              									auſsen fortschreitet. Es ist dabei zu beachten, daſs die Verjüngung nach der
                              									Längsmittellinie der Feder zu erfolgt.
                           Einen selbstthätigen Regulator bringt derselbe Erfinder (* D. R. P. Nr. 29141 vom 29.
                              									März 1884) in Vorschlag. Auf der am schnellsten umgedrehten Welle der
                              									Federkraftmaschine sind innerhalb eines festliegenden Ringes V (Fig.
                                 										13) mehrere radiale Hohlarme angeordnet, in welchen je eine Spiralfeder
                              									derart untergebracht ist, daſs die am Ende der Hohlarme hervorragenden Bremsschuhe
                              										T in dieser Stellung gehalten werden. Werden nun
                              									die Hohlarme mit dem Motor in Drehung versetzt, so werden die Spiralfedern und die
                              									Bremsschuhe durch die Centrifugalkraft nach auſsen getrieben, so daſs der Bremsschuh
                              									mit der inneren Peripherie des Ringes V in Berührung
                              									kommt und eine Hemmung der Geschwindigkeit hervorruft.
                           Der Bremsring V ist vorzugsweise an den beiden Enden mit
                              									zwei rechtwinkelig aufgebogenen Lappen v, v1 versehen. Eine Schraube x läuft durch diese beiden Lappen v, v1 wovon der eine so
                              									mit Gewinde versehen ist, daſs das Anziehen oder Lösen der Schraube eine Verengung
                              									oder Erweiterung des Ringes hervorruft.
                           Um beim Aufziehen der Federn eine Erleichterung der aufzuwendenden Arbeit zu
                              									erzielen, bringt A. Marquès in Paris (* D. R. P. Nr.
                                 									31903 vom 31. Mai 1884)
                              									auf der Aufzugwelle ein Schwungrad an, zwischen dessen concentrischen Radkränzen a, b (Fig. 14) auf Stangen
                              									ein Gewicht u gleitet. Bei der Umdrehung des
                              									Schwungrades soll die Centrifugalkraft die Federn c
                              									allmählich zurückdrängen, so daſs die Masse u gegen den
                              									äuſseren Radkranz gedrängt wird, um damit die Schwungkraft zu vergröſsern.
                           Eine Bremse wird von F. Junge in Hamburg (* D. R. P. Nr.
                                 									33445 vom 16. Mai 1885) vorgeschlagen, gleichfalls in Anwendung auf einen für
                              									Nähmaschinenbetrieb bestimmten Motor.
                           Die Triebachse e (Fig. 15) der
                              									Federkraftmaschine befindet sich nach erfolgter Montage in gleicher Achsenhöhe mit
                              									der Triebscheibe der Nähmaschine, so daſs die Uebertragung durch einen in die
                              									Speichen der letzteren Triebscheibe eingeklinkten Mitnehmer erfolgen kann.
                           Die Bremse, durch welche während des Betriebes der Maschine die Geschwindigkeit
                              									derselben regulirt werden soll, ist sehr empfindlich und dabei wirksam, indem sowohl
                              									die Triebwelle e, als auch die Zwischenwelle e1 des gröſseren
                              									Zahnrades gleichzeitig gebremst werden. Dies geschieht durch eine Brille p, welche auf einer Zwischenwelle x verschiebbar gelagert ist und welche, mit conischen
                              									Ausfräsungen versehen, über zwei Kegel o, o1 greift, von denen je einer auf den Wellen
                              										e und e1 festsitzt. Auf der Welle x sind zwei Ringe i und
                              										i1 verschiebbar
                              									gelagert und zwischen beiden ist eine Spiralfeder s
                              									angebracht. Gegen i wirkt ein Hebel H, der seitwärts verschoben werden kann. Dieser Hebel
                              									spannt mehr oder weniger die Feder s, je nachdem er
                              									nach links oder rechts verrückt wird, und preſst dadurch die Scheibe i1 gegen die Brille p, welche nun wieder ihrerseits die Kegel o und o1 entsprechend bremst.
                           Für den Betrieb von Fuhrwerken sind die folgenden beiden Ausatmungen bestimmt. Gebrüder Schwickert in Höchst a. M. (* D. R. P. Nr.
                                 									31604 vom 17. August 1884) wenden zwei sehr starke Bufferfedern an, welche die ihnen
                              									überwiesene Kraft mittels einer Zahnstange auf ein Zahntriebwerk und die
                              									Fahrräderachsen übermitteln. Jede Feder kann gesondert aufgezogen werden, ohne die
                              									Arbeit der anderen zu stören; auch soll jede Feder zur Bewegung des Wagens
                              									ausreichen.
                           Bei der Ausführung von L. Entel in Zittau (* D. R. P.
                                 									Nr. 39690 vom 16. November 1886) soll eine Reihe getrennt neben einander gelagerter,
                              									in üblicher Weise gerollter Blattfedern durch Umtrieb ihrer mit Mahnung versehenen
                              									Gehäuse den Betrieb vermitteln.
                           Das Gehäuse der Feder besitzt an einer Seite ein Sperrrad, an der anderen Seite ein
                              									Kettenrad. Das Sperrrad wird von der auf der Achse H
                              										(Fig.
                                 										16) sitzenden Klinke h arretirt. Wird diese
                              									Klinke ausgelöst, so wirkt die von der Feder erzeugte Kraft drehend auf die Trommel
                              										e bezieh. das Kettenrad G. Von hier wird die Drehung durch die Kette g auf das Kettenrad G1 übertragen, wobei die an G1 befindliche Klinke m in das Sperrrad J
                              									eingreift und die Drehung der Welle K hervorruft Kommen nicht alle Federn
                              									zur Abgabe ihrer Kraft, so bleibt bei der oder den auſser Function stehenden das
                              									entsprechende Kettenrad G1 stehen und das zugehörige Sperrrad J
                              									gleitet unter seiner Klinke hinweg.
                           Zum Aufziehen der Spiralfedern dienen die Hebel N, N1, wovon N
                              									seinen Drehpunkt auf der Trommelachse E, N1 auf der Achse H hat. Beide sind durch ein Gelenk n mit
                              									einander verbunden und tragen Klinken o, o1, welche mittels Federn derart in Eingriff
                              									mit einem Sperrrad D gehalten werden, daſs beim
                              									Niedergang des Hebels Klinke o, beim Aufgang Klinke o1 die Drehung des
                              									Sperrrades im gleichen Sinne, also das ständige Aufziehen der Feder bewirkt. Dieses
                              									Aufziehen erfolgt, wie ersichtlich, unabhängig davon, ob die Feder arbeitet oder
                              									sich in Ruhe befindet.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
