| Titel: | Ein neuer Riesendrehofen zur Herstellung von Rohsoda. | 
| Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 37 | 
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                        Ein neuer Riesendrehofen zur Herstellung von
                           								Rohsoda.
                        Neuer Riesendrehofen zur Herstellung von Rohsoda.
                        
                     
                        
                           Textabbildung Bd. 267, S. 37 Nach Mittheilungen von W. Smith im
                              											Journal of the Society of Chemical
                                    											Industry, 1887 Bd. 6 * S. 416 ist von der Widnes Alkali Company in Widnes
                              									ein Riesendrehofen gebaut worden, welcher auſsen 9m,14 × 3m,81 und inwendig 8m,68 × 3m,49
                              									miſst. Zur Ausfütterung eines Ofens von solch riesigen Dimensionen muſsten 16000
                              									feuerfeste Backsteine, von denen je 1000 Stück etwa 4t wogen, und 120 Thonblöcke von je 63k
                              									Gewicht benutzt werden. In einer Woche von 7 Arbeitstagen werden in dem Ofen etwa 48
                              									Beschickungen, bestehend aus je 8t,7 Sulfat, 9t,6 Kalkstein, 4t,8 Kohle verarbeitet. In diesem Ofen können also in einer Woche etwa
                              										410t Sulfat, welche einer Produktion von etwa
                              										244t Aetznatron von 60 Proc. Na2O entsprechen, zersetzt werden. Der
                              									Brennmaterialverbrauch beträgt 200t in der Woche
                              									oder etwa 0t,5 für 1t Sulfat. Dabei wird aber noch genügend Lauge von 13 auf 29° B. verdampft, um drei
                              									Aetznatronkessel zu speisen. W. Smith glaubt, daſs man
                              									namentlich zur Einführung eines solch groſsen Apparates geschritten sei, um
                              									Ersparnisse an Brennmaterial, Handarbeit, sowie an Bau-, Reparatur und
                              									Betriebskosten zu erzielen. Uebrigens ist die erwähnte Firma nicht sogleich von den
                              									gewöhnlichen Oefen, welche bloſs etwa 5m,6 lang
                              									und 3m,8 breit sind und bei einem Verbrauch von
                              									etwa 0t,65 Kohle auf 1t Sulfat täglich etwa 18t Sulfat
                              									zersetzen, zum Bau eines solchen Riesenofens übergegangen. Schon im J. 1884 wurde in
                              									der gleichen Fabrik ein etwa 8m,2 langer Drehofen
                              									in Betrieb gesetzt.
                           Die Feuerung an dem neuen Ofen ist begreiflicherweise bedeutend gröſser als bei
                              									gewöhnlichen Revolveröfen und ist so eingerichtet, daſs die Kohle durch vier
                              									Feuerthüren eingegeben werden kann.