| Titel: | Neue Verfahren und Apparate für Zuckerfabriken. | 
| Autor: | St. | 
| Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 69 | 
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                        Neue Verfahren und Apparate für
                           								Zuckerfabriken.
                        (Patentklasse 89. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								266 S. 370.)
                        Neuere Verfahren und Apparate für Zuckerfabriken.
                        
                     
                        
                           E. O. v. Lippmann bestimmte die Natur eines
                              									eigenthümlichen Niederschlages aus einer Filterpresse
                              										(Deutsche Zuckerindustrie, 1887, Bd. 12 S. 1303).
                              									Dieser Niederschlag hatte sich beim Filtriren eines Rübendicksaftes
                              									mäſsiger Concentration
                              									ausgeschieden und die Tücher jedesmal sehr rasch, oft schon nach wenigen Stunden,
                              									derartig verstopft, daſs der Betrieb zunächst erheblich verlangsamt, später ganz
                              									unmöglich gemacht wurde, obwohl der Niederschlag nur eine ganz dünne Schicht auf den
                              									Tüchern bildete. Es wurde nach dem äuſseren Ansehen die Gegenwart von Dextran oder
                              									anderen gummiähnlichen Körpern vermuthet; jedoch eine eingehende Untersuchung ergab,
                              									daſs der Niederschlag, trotz seiner schleimigen und klebrigen Beschaffenheit nicht gummiartiger Natur war, sondern aus im
                              									Hydratzustande befindlicher Kieselsäure und Thonerde, sowie aus fettsauren
                              									Magnesiasalzen bestand. Die ersteren können, worauf schon Pellet aufmerksam gemacht hat, nur aus dem Kalksteine stammen, und eine
                              									Probe des benutzten Scheidekalkes zeigte in der That folgende ungünstige
                              									Zusammensetzung: 82,12 Proc. Kalk, 6,10 Proc. Magnesia, 1,85 Proc. Kohlensäure, 4,13
                              									Proc. Kieselsäure, 4,10 Proc. Eisenoxyd und Thonerde, 1,40 Proc. Unbestimmtes. Die
                              									Magnesia stammt gleichfalls aus dem Kalksteine, während die Fettsäuren durch
                              									theilweise Verseifung von Hammel- und Rindstalg entstanden sind. Kieselsäure- und
                              									Thonerdehydrat sind in Zuckersäften nicht unerheblich löslich, und scheiden sich
                              									erst bei höherer Concentration allmählich aus, und diese begünstigt jedenfalls auch
                              									das Zusammenballen der fein vertheilten, schwerlöslichen, und schwierig benetzbaren
                              									fettsauren Magnesiumsalze, wodurch dann die gelatinöse, schmierige Schicht entsteht,
                              									die schon bei geringer Dicke die Filtertücher verstopft.
                           Als Abhilfe gegen diesen Uebelstand konnte zunächst nur ein mehrere Minuten langes
                              									energisches Aufkochen nach vollendeter Saturation, Einführung der
                              									Dicksaft-Saturation und Filtriren der siedend heiſsen Säfte unter schwachem Druck
                              									durch die Filterpressen, empfohlen werden; ferner sollten, mindestens so lange kein
                              									anderer Kalkstein zu Gebote stand, weder Talg noch pflanzliche Fette, sondern
                              									ausschlieſslich Mineralöle zum Niederschlagen des Schaumes in der Saturation und den
                              									Verdampfapparaten benutzt werden.
                           Als eine Verbesserung gegenüber der bisherigen Anwendung der
                                 										schwefligen Säure zur Sättigung des Kalkes in den Zuckersäften (vgl. auch
                              										J. Suchomel 1887 264
                              									232) empfiehlt J. Bock (Deutsche Zuckerindustrie 1887, Bd. 12 S. 1347), dieselbe nicht gasförmig,
                              									auch nicht in wässeriger Lösung sondern flüssig in
                              									comprimirtem Zustande zu verwenden. Die jetzige Arbeitsweise bedingt vielfache
                              									Verluste, denen durch einige Verbesserungen in der Einrichtung nur sehr wenig
                              									abzuhelfen ist. Nach geführtem Nachweise dieses gewiſs zu wenig beachteten
                              									Uebelstandes fährt der Verfasser fort:
                           "Es ist seit etwa Jahresfrist gelungen, die schweflige Säure,
                              									gleichwie die Kohlensäure, in flüssiger Form herzustellen (D. R. P. Nr. 26181, 27581
                              									und 36721 vgl. auch 1883 249 * 306) und ist dieselbe in
                              									dieser Gestalt Handelsartikel geworden.
                           
                           
                              „Die schweflige Säure wird bei –10° und 0at Druck zu einer wasserhellen, farblosen
                                 										Flüssigkeit verdichtet oder bei höherer Temperatur durch stärkeren Druck. Der
                                 										letztere beträgt
                              
                           
                              
                                 bei
                                 +    0° = 0,53at
                                 Ueberdruck
                                 
                              
                                 „
                                 ∓ 10° = 1,26„
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 +  20° = 2,24„
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 +  30° = 3,51„
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 +  40° = 5,15„
                                 „
                                 
                              
                           
                              „Der Transport geschieht in schmiedeeisernen Gefäſsen von
                                 											100k bis 10000k Inhalt, welche auf 50at Druck
                                 										geprüft sind und daher wohl genügende Sicherheit gegen Explosionsgefahr bieten.
                                 										An diesen Transportgefäſsen ist ein Ventil aus Phosphorbronze behufs Entnahme
                                 										der Säure angebracht. Zum Oeffnen desselben wird zunächst die dasselbe
                                 										schützende Kappe und hierauf die auf dem seitlichen Stutzen sitzende kleine
                                 										Messingkappe abgeschraubt. Hierauf kann das Ventil durch Aufdrehen des Stiftes
                                 										mittels Schlüssel geöffnet werden, worauf sogleich die schweflige Säure in
                                 										Gasform durch die Oeffnung entweicht. Es kann die Säure auch in flüssiger Form
                                 										entnommen werden, nur muſs das Gefäſs dazu in horizontale Lage gebracht werden
                                 										und zwar so, daſs der Stutzen nach oben liegt und dann das im Inneren des
                                 										Gefäſses an dem Ventil angebrachte gebogene Rohr nach unten zeigt. Vielleicht
                                 										wäre diese Lage noch zweckmäſsig durch einen auſsen angebrachten Pfeil oder
                                 										derartige Kennzeichen schärfer zu markiren. In die Oeffnung wird dann die
                                 										weitere Gasleitung befestigt.
                              
                           
                              „Da die Säure bei gewöhnlicher Temperatur unter mindestens 2at Ueberdruck steht, so ist letzterer an sich
                                 										schon genügend, das Gas in die Saturationsbehälter zu drücken und wird die
                                 										Compressionspumpe dadurch entbehrlich. Auſserdem gelangt die Säure ohne jede
                                 										Vermischung mit nicht absorbirbaren Gasen in den auszusaturirenden Saft und kann
                                 										man daher das Zuströmen des Gases leicht so reguliren, daſs ein Verlust von
                                 										Säure durch entweichende Gasblasen ganz vermieden wird. Niemals wird mehr
                                 										schweflige Säure benöthigt, als für die jedesmalige Arbeit nothwendig ist; zu
                                 										Beginn der Saturation kann man den Gaseintritt verstärken und mit der
                                 										allmählichen Abnahme der Alkalität immer mehr und mehr verringern, während bei
                                 										der Verbrennung von Schwefel mit Hilfe der Compressionspumpe eine derartige
                                 										sparsame Ausnutzung nicht statthaft ist, da man nicht fortwährend den Gang der
                                 										Pumpe ändern kann und auch ein ziemlich beträchtliches Luftquantum continuirlich
                                 										zugeführt werden muſs, um die Verbrennung des Schwefels zu unterhalten. Die
                                 										einfache und verlustlose Verwendung und bequeme Handhabung der flüssigen
                                 										schwefligen Säure wird trotz des höheren Herstellungspreises gegen diejenige
                                 										durch Schwefelverbrennung wohl bald deren allgemeine Einführung bedingen, da
                                 										jeder, auch in kleinen Quantitäten angestellte Versuch die groſsen
                                 										Annehmlichkeiten sofort erkennen läſst.
                              
                           
                              „Die bis jetzt einzigen Bezugsquellen für flüssige Säure sind:
                                 											Wilhelm Grillo in Oberhausen (Rheinland) und
                                 											Schlesische Actiengesellschaft für Zinkhüttenbetrieb
                                    											Lipine, die jede nähere Auskunft behufs Anstellung eines Versuches mit
                                 										dieser Säure geben.“
                              
                           Gewiſs bietet die Anwendung der schwefligen Säure in dieser Gestalt viele
                              									Annehmlichkeiten, ähnlich wie die der flüssigen Kohlensäure in anderen Fällen, und
                              									es dürfte sich den Zuckerfabriken empfehlen, Versuche damit anzustellen. Leider ist
                              									der Preis nicht angegeben, doch würde auch eine Berechnung der Kosten weniger
                              									beweisen, als ein praktischer Versuch.
                           Nach Pfeiffer und Langen (Köln) sind folgende
                              									Eigenschaften der Raffinose für die Zuckerfabrikation
                              									nachtheilig:
                           1. Sie verbindet sich beim Auskrystallisiren mit dem Rohrzucker und bildet mit demselben spitze,
                              									säulenförmige Krystalle, wodurch ein unansehnlicher, poröser, und daher leichter
                              									Zucker entsteht.
                           2. Sie erhöht die Löslichkeit des Zuckers in Wasser, vermindert also die
                              									Krystallisationsfähigkeit, wodurch einerseits zähflüssige Syrupe entstehen, die
                              									schwer aus den Zuckerbroden zu entfernen sind, andererseits die Ausbeute an
                              									krystallisirtem Zucker vermindert wird.
                           3. Sie geht bei einigen Verfahren der Melasse-Entzuckerung in die Saccharate und die
                              									aus denselben erhaltenen Zuckerlösungen über, häuft sich somit bei wiederholtem
                              									Umarbeiten der Melasse in dieser an.
                           4. Sie besitzt ein bedeutend höheres Drehungsvermögen als der Rohrzucker, erschwert
                              									daher die Bestimmung der Reinheit der Zuckersäfte des Betriebes und veranlaſst
                              									bedeutende Irrthümer bei Ausbeuteberechnungen.
                           Um die hiernach wünschenswerthe Abscheidung der Raffinose und „anderer
                                 										Nichtzuckerstoffe“ aus Zuckerlösungen zu bewirken, haben sich Pfeiffer und Langen ein Verfahren patentiren lassen (D.
                              									R. P. Nr. 40942 vom 16. Oktober 1886), welches in Folgendem besteht.
                           Die Säfte werden entweder in unverdünntem Zustande mit fein gemahlenem Bleioxyd
                              									(beispielsweise in Form von Bleiglätte) zusammengerührt und dann längere Zeit stehen
                              									gelassen, oder sie werden in verdünntem Zustande mit fein gemahlenem Bleioxyd
                              									gemischt. Die Fällung kann auch durch Erhitzen der Zuckersäfte mit Bleioxyd unter
                              									höherem als Atmosphärendruck, oder endlich auch dadurch bewirkt werden, daſs man die
                              									Zuckerlösung zwischen zwei Elektroden bringt, von denen die Anode (der positive Pol)
                              									aus Blei, die Kathode (der negative Pol) aus einem beliebigen, gut leitenden Metall
                              									besteht.
                           In allen genannten Fällen wird die Raffinose und mit ihr ein groſser Theil der durch
                              									Kohlensäure nicht zerlegbaren Salze, die auch starke Melassebildner sind, eine
                              									groſse Menge Farbstoffe, sowie Invertzucker als unlöslicher Niederschlag
                              									gefällt.
                           Nach vollzogener Fällung wird die Mischung mit Wasser verdünnt und filtrirt, wobei
                              									die Raffinose nebst den anderen Nichtzuckerstoffen in dem Bleiniederschlage
                              									zurückbleibt.
                           Aus letzterem wird durch Kohlensäure kohlensaures Bleioxyd gewonnen und dieses in
                              									geeigneter Weise, z.B. durch Rösten oder Schmelzen, in Bleioxyd umgewandelt, welches
                              									wieder bei dem Verfahren verwendet wird.
                           Der Patentanspruch lautet:
                           
                              „Verfahren zur Abscheidung von Raffinose und anderen Nichtzuckerstoffen aus
                                 										Zuckerlösungen als unlösliche Bleiverbindungen vermittels der Oxyde des Bleies,
                                 										welche fertig gebildet oder, wie bei elektrolytischer Darstellung derselben, im
                                 										Entstehungszustande zur Einwirkung gelangen.“
                              
                           Zweierlei kommt hier zunächst in Frage, nämlich ob die Raffinose durch Bleioxyd gefällt wird, was
                              									bisher nicht bekannt war, und wofür die Erfinder einen Beweis nicht geben, und dann,
                              									ob das Blei wieder vollkommen aus der so behandelten Zuckerlösung entfernt werden
                              									kann. Die Erfinder sagen hierüber nur, indem sie über einen Versuch berichten, daſs das Blei als im Wesentlichen entfernt betrachtet werden
                              									könne. Hiernach erscheint das Verfahren als sehr bedenklich, die Patentirung
                              									desselben unverständlich. Im günstigsten Falle würde es stets unwahrscheinlich sein,
                              									daſs für die Erzeugnisse eines solchen Verfahrens die Abwesenheit jedes Bleigehaltes
                              									gewährleistet werden könnte und dieselben als Nahrungsmittel polizeilich statthaft
                              									wären, womit der Patentschutz desselben in einem offenbaren Widerspruche steht.
                           Der jetzt viel genannte und einen bedeutenden Handelsartikel bildende amerikanische „Granulated“ wird nach
                              									Mittheilungen in der Sucrerie indigene, 1887 Bd. 30 S.
                              									476 in amerikanischen Raffinerien wie folgt hergestellt:
                           Die Zucker (deutsche Rohzucker zweites Product, dunkle, niedrig polarisirende
                              									Melassenzucker und Nachproducte der Raffinerie selbst) werden zu 30° B. gelöst
                              									(geschmolzen) und Kalk bis zur deutlichen alkalischen Reaction zugesetzt. Die Lösung
                              									kommt in die Klärpfanne und erhält hier ½ bis 2 Proc. vom Gewicht des Zuckers feine
                              									Knochenkohle und 1l Blut. Nach dem langsamen
                              									Erhitzen zum Kochen geht das Klärsel über Taylorfilter.
                           Die Filtration über Knochenkohle wird (mit vollem Rechte) als die wichtigste Arbeit
                              									angesehen, und 100 Proc. und mehr, in einigen Raffinerien bis zu 200 Proc.,
                              									Knochenkohle angewandt; darauf folgt eine Behandlung mit schwefliger Säure, in der
                              									Weise, daſs das filtrirte Klärsel in feinen Strahlen mit der abgekühlten
                              									(wahrscheinlich gasförmigen) Säure in Berührung gebracht wird. Es wird angegeben,
                              									daſs wenige Kilogramm (wahrscheinlich Schwefel) für mehr als 500 Ctr. Zucker
                              									ausreichen. Die fast kostenlose Arbeit soll guten Erfolg haben. (Es handelt sich
                              									wohl nur um Abstumpfung der letzten Spuren von Kalk zur Verbesserung des Geschmackes
                              									und der Krystallisation.)
                           Gekocht wird wie für Raffinerie-Krystallzucker, d.h. rasch und leicht. Man sucht
                              									möglichst groſse Krystalle zu erhalten, die am meisten geschätzt sind. Der Sud wird
                              									gemaischt, sofort geschleudert und mit kaltem Wasser ausgedeckt, die Krystalle in
                              									einem aus zwei sich drehenden concentrischen, schwach geneigten Cylindern
                              									bestehenden Apparate getrocknet.
                           Diese Arbeit unterscheidet sich, mit Ausnahme der geringfügigen Anwendung von
                              									schwefliger Säure, in nichts von der in Stammer's Lehrbuch der Zuckerfabrikation 2. Aufl. S. 1301 für
                              										„englischen Farin“ oder „Krystallraffinade“ beschriebenen. Der in
                              									der Quelle eingehender beschriebene Trockenapparat ist der bekannte, a. a. O. S.
                              									1297 beschriebene und abgebildete.
                           
                           Ueber das Heffter'sche Scheidungsverfahren (vgl. 1886 259 323) ist von
                              										Vivien berichtet worden (Bericht über die Jahresversammlung der Assoc. des chimistes im Bull. assoc. chim., 1887 Bd. 5 S. 266).
                           Die Grundlage dieses Verfahrens, welches in Frankreich in zwei Fabriken im Betriebe
                              									gewesen ist, besteht in einer Scheidung, welcher unmittelbare Saturation in
                              									Gegenwart des Schlammes folgt, dann in einer Saturation nach der Abscheidung des
                              									Schlammes. Diese Anordnung ist nicht neu, sondern bereits in dem Patente Possoz und Perier 1859 und
                              									1863 enthalten (vgl. 1860 158 145, 1863 167 216 und 170 66, sowie 1864
                              										173 382).
                           Im December 1886 wurde das Verfahren in Montrouge wie folgt gehandhabt.
                           30hl ungekalkter Diffusionssaft wurden auf 80°
                              									erhitzt und 55l Kalkmilch von 22° B. zugesetzt.
                              									Dann wurde durch einen kräftigen Kohlensäurestrom gut gemischt, das Einströmen aber
                              									sofort wieder unterbrochen und auf 100° erhitzt. Die Alkalität soll mindestens 1g,7 Kalk in 1l
                              									filtrirten Saftes betragen.
                           Man fügt dann zum zweiten Male 55l Kalk von 22° B.
                              									zu und saturirt zum ersten Male den Saft mit dem Schlamm, und unterbricht, wenn der
                              									filtrirte Saft eine Alkalität von mindestens 1g
                              									Kalk in 1l hat und sich im Löffel gut absetzt.
                              									Hierauf geht der Saft durch Absatzkasten und Filterpressen; der klare Saft kommt zur
                              									zweiten Saturation, bei welcher man 30l Kalkmilch
                              									zusetzt und bis zu Ende saturirt, wie bei der doppelten Saturation.
                           Wenn bei dem ersten Theile der Arbeit, welche der alten Scheidung entspricht, eine
                              									geringere Alkalität als 1g,7 (in gewissen Fabriken
                              										1g,2) erreicht würde, so hätte man eine
                              									gröſsere Menge Kalk zur ersten Scheidung und Saturation zuzusetzen.
                           Sonst ist nichts gegen die gewöhnliche Arbeit verändert. An Kalkmilch werden im
                              									Ganzen verwendet:
                           
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 Veränderliche Mengen je nach derNatur des
                                    											Saftes
                                 
                              
                                 1.
                                 Theil
                                 der
                                 Arbeit
                                 1,80
                                 
                              
                                 2.
                                 „
                                 „
                                 „
                                 1,80
                                 
                              
                                 3.
                                 „
                                 „
                                 „
                                 1,00
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 ––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                        zusammen 4,60
                                 
                              
                           gegenüber den zur gewöhnlichen doppelten Saturation nach Perier und Possoz
                              									angewandten 10 bis 15.
                           Um die Reinigungswirkung bei diesem Verfahren kennen zu lernen, wurden die
                              									Vergleichsbestimmungen ausgeführt, über welche die nachstehende Tabelle
                              									berichtet.
                           
                           Uebersicht der analytischen Befunde.
                           
                              
                                 
                                 Rohsaftvor derDiffusion
                                 Heffer'sches Verfahren
                                 DoppelteSaturationin
                                    											Labora-torium desDiffusions-saftes †
                                 
                              
                                 Geschiedenerauf 100°erhitzer
                                    											Saft.
                                 Saft vorder 1.Saturation
                                 VerkochterSaft ausdemVacuum
                                 
                              
                                 1.
                                 2.
                                 3.
                                 4.
                                 5.
                                 
                              
                                 Alkalität (Kalk im    Liter klaren
                                    											Saf-    tes)
                                 –
                                  2g,3
                                 1g,35
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Dichtigkeit
                                     4,580
                                      4,60°
                                   4,55°
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                     Im Hektoliter       enthalten:
                                 
                                 Für die Analyse von 2 und3 wurde nach
                                    											der Filtrationvollkommen aussaturirtund nach der
                                    											Zersetzungallen Saccharates gefunden
                                 In 100kFüllmasse
                                 Im Hekto-liter
                                 
                              
                                 
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                                 ZuckerGlucoseAscheOrganischesWasser
                                   10,582    0,160    0,500    1,428  92,180
                                     9,94    0,00    0,50    1,06  92,90
                                   10,10    0,00    0,49    0,91  92,90
                                   80,30    0,00    4,70  10,50    4,50
                                   10,12    0,00    0,47    0,91  92,90
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 104,850
                                 104,40
                                 104,40
                                 100,00
                                 104,40
                                 
                              
                                 ReinheitSalzquotientGebundener
                                    											KalkAlkalität
                                 83,5021,160,0–
                                   86,30  19,88   0,03Spur
                                   87,82  20,61    0,03Spur
                                   85,13  17,08      0,034      0,005
                                   88,87  21,53    0,02Spur
                                 
                              
                           † Mit 8 Proc. Kalkmilch zur ersten und 2 Proc. zur zweiten
                              									Scheidung.
                           Aus diesen Analysen ergibt sich, daſs die Reinigung durch das Heffter'sche Verfahren geringer ist, als die mit der gewöhnlichen Arbeit
                              									bei 10 Proc. Kalkmilch, entsprechend 2k,20 Kalk
                              									auf das Hektoliter Saft.
                           Das Heffter'sche Verfahren verlangt häufige Reinigung
                              									der Schlangen in der ersten Scheidung, wenn nicht die Arbeit sehr verlangsamt werden
                              									soll. Dasselbe findet übrigens auch bei der gewöhnlichen Scheidung statt.
                           Auch scheint der Schlamm fetter, schwieriger abzuscheiden und auszuwaschen zu sein.
                              									Die Fabrik ist übrigens mit dem Verfahren zufrieden und wird es im nächsten Jahre
                              									beibehalten.
                           
                              
                                 St.
                                 
                              
                           
                              (Fortsetzung folgt.)